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Letzte Änderung für Artikel Zauche: 10.02.2006 18:16

Zauche

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Die Zauche ist eine geologische HochflĂ€che und ein dĂŒnnbesiedeltes Landschaftsgebiet in Brandenburg. Als eines der historischen Kerngebiete der Mark Brandenburg hatte die Zauche im 12. und 13. Jahrhundert eine große geschichtliche Bedeutung.

Zauche um 1903
Zauche um 1903
Zauche bei Beelitz
Zauche bei Beelitz
Spargelanbau bei Beelitz
Spargelanbau bei Beelitz

Geologie und Landschaft

Die Zauche wird nordwestlich durch den Flusslauf der Havel, sĂŒdwestlich durch das Baruther Urstromtal und östlich durch die Nuthe-Nieplitz Niederung begrenzt. Die flachwellige HochflĂ€che entstand vor rund 20.000 Jahren wĂ€hrend der Weichsel-Eiszeit , als das Inlandeis auf der Zauche seine maximale Ausdehnung nach SĂŒden erreichte. Auf der nördlichen Zauche finden sich EndmorĂ€nen . SĂŒdlich vorgelagert bildete sich einer der grĂ¶ĂŸten Sander Brandenburgs aus. Die Wassermassen der abtauenden Gletscher flossen weiter in das im SĂŒden vorgelagerte Baruther Urstromtal . Der so genannte Beelitzer Sander tritt hier in Form eines typischen Kegelsanders ( SchwemmfĂ€cher ) auf, der eine Breite von rund 17 Kilometern erreicht. Durch den Saarmunder EndmorĂ€nenbogen getrennt vom Zwischenurstromtal der heutigen Nuthe-Nieplitz-Niederung schließt sich im Osten das Plateau des Teltow an, das bis in das sĂŒdliche Berlin hineinreicht. Nördlich der Havel liegt die Nauener Platte mit dem Havelland.

Bekanntere Orte in der Zauche sind im Zentrum Lehnin mit dem gleichnamigen Kloster Lehnin und am östlichen Rand die Spargelstadt Beelitz. Große Teile des Gebietes werden seit dem 20. Jahrhundert als TruppenĂŒbungsplatz genutzt. Der Name Zauche kommt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie trockenes Land. Die Sand- und HeideflĂ€chen (Beelitzer Sander) bilden den idealen Boden fĂŒr die Spargel -Zucht. Neben den TrockenflĂ€chen prĂ€gen grĂ¶ĂŸere KiefernwĂ€lder das Landschaftsbild. Reste von angestauten Schmelzwasserseen wie der Torfstichsee Emstaler Schlauch und der Klostersee sowie einige kleinere StillgewĂ€sser, die aus Toteisblöcken entstanden, lockern die karge FlĂ€che auf.

Geschichte

Taufgeschenk fĂŒr Otto I.

Bei der GrĂŒndung der Mark Brandenburg im 12. Jahrhundert und bei der anschließenden Stabilisierungspolitik spielte die Zauche eine wichtige Rolle. Denn um 1100 bildeten die Zauche und das Havelland das Gebiet des slawischen Stammes der Heveller . Im Jahr 1127 kam der christianisierte HevellerfĂŒrst Pribislaw-Heinrich an die Macht, der enge Kontakte zum spĂ€teren GrĂŒnder der Mark Brandenburg, zum Askanier Albrecht dem BĂ€ren unterhielt. Als Pate schenkte er Albrechts erstem Sohn Otto I. zur Taufe die Zauche. Selbst kinderlos, vererbte er ferner die Macht in der Brandenburg mit seinem Tode im Jahre 1150 an Albrecht den BĂ€ren, der nach verschiedenen Auseinandersetzungen am 11. Juni 1157 endgĂŒltig die Mark grĂŒnden konnte und erster Markgraf von Brandenburg wurde. Neben Ă€lteren Teilen aus dem askanischen Streubesitz umfasste diese erste Mark Brandenburg lediglich das Havelland und die Zauche.

Kloster Lehnin

Situation um 1150
Situation um 1150

Das Kloster Lehnin wurde als erstes mĂ€rkisches Zisterzienserkloster 1180 von Markgraf Otto I. gestiftet. Es diente als Hauskloster der Askanier und spĂ€ter auch der Hohenzollern. Die ersten Mönche kamen nach einem Ruf Otto I. 1183 aus dem Kloster Sittichenbach bei Eisleben . Die KlostergrĂŒndung erwies sich als geschickter Schachzug der Askanier. Es war gerade erst 23 Jahre her, dass Albrecht der BĂ€r in der entscheidenden Schlacht um die Mark den SlawenfĂŒrsten Jaxa von Köpenick hatte besiegen können. Da die ansĂ€ssigen SlawenstĂ€mme in den Jahrhunderten zuvor schon mehrfach geschlagen wurden und anschließend die Deutschen wieder zurĂŒckdrĂ€ngten, war Albrecht dem BĂ€ren und seinem Sohn Otto I. bewusst, dass mit dem Sieg von 1157 das Land noch nicht endgĂŒltig gewonnen war. Die tatsĂ€chliche Stabilisierung der neu gewonnenen Gebiete mit ihrer slawischen Bevölkerung erreichten die Askanier durch eine geglĂŒckte Doppelstrategie. Zum einen wurden christliche Siedler, z.B. aus Flandern (der Name lebt im Begriff FlĂ€ming fort), ins Land gerufen, die schnell ein Gegengewicht zur slawischen Bevölkerung bildeten. Zum anderen wurden mit den KlostergrĂŒndungen der Zisterzienser besonders tatkrĂ€ftige und glĂ€ubige Christen ins Land geholt, die neben ihren wirtschaftlichen Leistungen intensiv missionarisch tĂ€tig wurden. Die Mönche flankierten mit der weiteren Christianisierung der verbliebenen Slawen nicht nur die askanische Siedlungspolitik, sondern gewannen fĂŒr Otto I. durch ihre Grenzlage in der jungen Mark eine weitere strategische Funktion als Grenzschutz gegen ein Vordringen des Grafen von Belzig.

Mit zĂ€her Arbeit, die von der benediktinischen Regel "ora et labora" geprĂ€gt war, entwickelten die Mönche das Kloster Lehnin schnell zu einer der wohlhabendsten Abteien der Region. Die Askanier wiederum dankten den Mönchen mit verschiedenen Besitzschenkungen. Als das Kloster 1542 sĂ€kularisiert wurde, umfasste der Besitz 4.500 Hektar Wald- und AckerflĂ€che, 64 Dörfer, 54 Seen, 9 Wind- und 6 WassermĂŒhlen sowie eine Stadt. Nach der Ablösung der Askanier durch die Hohenzollern im 14. Jahrhundert bekamen die Äbte vertrauensvolle und beratende Funktionen auch bei den neuen Machthabern. Weiteres Ansehen erlangte das Kloster 1450 , als der Papst den Rang eines Bischofs an die Äbte verlieh. Heute wird das Kloster als Krankenhaus und Stift genutzt.

siehe auch: Kloster Lehnin (Kloster)


Koordinaten: 52° 17' N, 12° 42' O

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Wikipedia

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