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Letzte Änderung für Artikel Finowkanal: 26.01.2006 15:52

Finowkanal

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Walzwerk bei Eberswalde, Blick vom Stichkanal, den spaeteren Sinterauslaeufen, auf das Altwerk, Carl Blechen, um 1830
Walzwerk bei Eberswalde, Blick vom Stichkanal, den spaeteren Sinterauslaeufen, auf das Altwerk, Carl Blechen, um 1830

Der Finowkanal erstreckt sich über eine Länge von ca. 32 km von Zerpenschleuse im Westen bis kurz hinter das Schiffshebewerk Niederfinow im Osten. Er mündet an beiden Enden in den Oder-Havel-Kanal, welcher später errichtet wurde.

Der Finowkanal ist die älteste künstlichen Wasserstraße in Deutschland, die noch in Betrieb ist.

Inhaltsverzeichnis

der 1. Finowkanal

Der 1. Finowkanal wurde 1605 - 1620 erbaut und war die erste künstliche Verbindung zwischen zwei deutschen Stromgebieten (Havel und Oder). Der Kurfürst Joachim Friedrich erteilte 1603 die Order, die Havel bei Liebenwalde über das Flüßchen Finow mit der Oder zu verbinden. Bereits 1609 war die Verbindung von Liebenwalde bis zur Finow einschließlich des Baues von 5 Schleusen bis Finowfurt fertiggestellt. Wegen akuten Geldmangels ging der Ausbau des Kanals, nunmehr in der Trasse der Finow, nur schleppend unter den Kurfürsten Johann Sigesmund (1608 - 1619) und Georg Wilhelm (1619 - 1640) voran. Infolge des Dreißigjährigen Krieges verfielen einzelne Kanalabschnitte.

Wenig später wurde der Kanal im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig zerstört. Der Finowkanal geriet in Vergessenheit.

der 2. Finowkanal

1743 wurde er durch Erlass Friedrichs II. wieder erbaut. Er brachte wirtschaftlichen Aufschwung in die Region und ermöglichte die Ansiedlung metallverarbeitender Industrie im 18. Jahrhundert. Der Kanal hat die Entwicklung des Finowtals, auch das "Märkische Wuppertal" genannt, bestimmt. Die Schleuse Eberswalde ist die älteste noch betriebsfähige Schleuse im Bereich der Märkischen Wasserstraßen, sie wurde 1831 fertiggestellt.

Die Gesamtlänge des Kanals betrug zu seiner Bauzeit ca. 43 km, es war ein Höhenunterschied von 38 m zu überwinden. Die Standorte der 10 Schleusen orientierten sich an den Standorten des 1. Finowkanals. Den Abmessungen der Schiffe (26,67 m lang, 3,11 breit) waren die Schleusen in Kesselform angepasst. Am 16. Juni 1746 wurde der 2. Finowkanal für den Verkehr freigegeben.

Von 1747 bis 1753 wurde der Kanal in östlicher Richtung erweitert, es wurden weitere 7 Staustufen errichtet. Im 19. Jahrhundert war der Bau größerer Schleusen notwendig geworden, da das Verkehrsaufkommen stark angestiegen ist. In den Jahren 1841 - 1850 wurden durchschnittlich 14.000 Kähne und ca. 53.000 Floßhölzer geschleust, ab 1845 erfolgten auch Nachtschleusungen. Ab 1874 wurde dann der Bau einer 2. parallelen Schleuse je Staustufe begonnen.

Finowmaß

Das so genannte Finowmaß wurde mit einer Länge von 40,2 m, einer Breite von 4,60 m und einer Tiefe von 1,40 m zu einer Norm im Schiffbau. Es war das erste deutsche Binnenmaßschiff. Die Schleusen des Kanals wurden so angelegt, das genau ein Schiff dieses Maßes in die Schleusen paßt, sie sind jeweils 41,30 x 5,29 m . Nach Fertigstellung des Oder-Havel-Kanals 1914 zunehmend weniger wirtschaftlich genutzt, wird er heute nicht mehr zum Warentransport genutzt. Die 12 Schleusen des Finowkanals gleichen einen Höhenunterschied von 36 Metern aus.

Gegenwart

Mit dem 1914 errichteten Oder- Havel- Kanal verlor der Finowkanal zusehend an Bedeutung. Der modernere Kanal bot größeren Schiffen Platz, hat wesentlich weniger Schleusen und ist somit wirtschaftlicher. Lediglich einige Betriebe, welche direkt am Finowkanal lagen, wurden noch angesteuert. Der Finowkanal ist ein wichtiger Aspekt der Tourismusindustrie der Region und Anziehungspunkt für Wassertouristen und Tagesausflüge aus Berlin. Durch den Ausbau des Treidelweges von Finowfurt bis zum Schiffshebewerk Niederfinow zu einem Rad- und Wanderweg erblühte der Finowkanal seit etwa 2000 erneut.

Literatur

  1. Rudolf Schmidt der Finowkanal Mitteilungen des Verein's Heimatkunde, 11. Jahrgang 1938
  2. Rudolf Schmidt : Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 1 bis 1740. Eberswalde 1939/Band 2 von 1740 - 1940, Eberswalde 1940
  3. Rudolf Schmidt : Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 1 bis 1740. Eberswalde 1939/Band 2 von 1740 - 1941, Nachdruck Eberswalde 1994
  4. Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e. V.: Eberswalder Jahrbuch 2004/2005 ISSN 1616-1882
  5. Ilona Rohowski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Denkmale in Brandenburg - Landkreis Barnim - Stadt Eberswalde.
  6. Uhlemann, Hans-Joachim, Berlin und die märkischen Wasserstraßen, Hamburg 1994


Koordinaten: 52°51'00 N 13°24'00 O

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