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Letzte Änderung für Artikel Kohlhasenbrück: 23.12.2005 16:02

Kohlhasenbrück

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Haus in Kohlhasenbrück
Haus in Kohlhasenbrück

Die Siedlung Kohlhasenbrück gehört zum Ortsteil Wannsee im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin. Sie liegt an der Grenze zu Potsdam südlich der Einmündung des Teltowkanals in den Griebnitzsee. In der Zeit der Deutschen Teilung bildete die Alsenbrücke am Pohlesee die einzige Verbindung von West-Berlin nach Kohlhasenbrück und zu der benachbarten Exklave Steinstücken. Zu Kohlhasenbrück gehört die östlich gelegene Siedlung Albrechts Teerofen.

Inhaltsverzeichnis

Hans Kohlhase und Michael Kohlhaas

Blick von der heutigen Kanalbrücke
Blick von der heutigen Kanalbrücke

Wie der Name andeutet, bestand hier ursprünglich eine Brücke. Diese führte seinerzeit über die Bäke (Telte), die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum größten Teil im Teltowkanal aufging, der zwischen 1900 und 1906 als Verbindung Havel - Spree über die Dahme durch den Teltow gezogen wurde. Laut Gerhard Schlimpert geht die älteste Erwähnung einer „Kohlhasen Brücke" auf das Jahr 1599 mit der Eintragung zurück, ein „Hans Kohlhase" habe 1539 als Vergeltung für erlittenes Unrecht eine Anzahl Silberkuchen, welche er eine halbe Meile disseit Potsdam unter einer Brücken, die noch heutiges Tages Kohlhasen Brücke heißt, in das Wasser versenkt.

Die Silbermünzen hatte der ehemalige Cöllner Kaufmann Hans Kohlhase in einem Überfall auf einen Münztransport des Kurfürsten Joachim II. erbeutet. Nachdem sich sein Rachefeldzug zuvor ausschließlich gegen Sachsen richtete und die Brandenburger Hohenzollern ihn deshalb gewähren ließen, hatte er mit diesem Angriff auf eigenem Boden den Bogen überspannt. Am 22. März 1540 wurde er zusammen mit seinem Gesellen Georg Nagelschmidt vor dem Berliner Georgentor gerädert . Unter dem Namen Michael Kohlhaas hat der Schriftsteller Heinrich Kleist dem Rebellen 1808 ein unvergessliches literarisches Denkmal gesetzt. Rund drei Kilometer nordöstlich der Kohlhasen Brücke am Kleinen Wannsee liegt das Grab von Kleist, der 1811 in der Nähe seine krebskranke Begleiterin Henriette Vogel und sich selbst erschossen hatte.

Die Kohlhas-Eiche

Gedenkplatte an der Kohlhas-Eiche
Gedenkplatte an der Kohlhas-Eiche

Kurz hinter der Kreuzung mit der Bäkestraße befindet sich an der Straße nach Steinstücken eine Eiche, die ein historisch interessierter Gastwirt am 2. September 1873 pflanzte und die noch heute eine Metalltafel aus dem Jahr 1913 trägt mit der Inschrift:

Am Sedantage 1873, an Stelle der eingegangenen, aus dem 15ten Jahrhundert stammenden alten Kohlhas-Eiche. Die neue Kohlhas-Erinnerungseiche ist zwar im Jahre 2005 frisch gestutzt, mit einem Umfang von rund 150 Zentimetern und einer Höhe von rund 18 Metern gleichwohl immer noch recht stattlich. Allerdings reicht sie nicht an ihre Vorgängerin heran, die ca. 1000 Jahre alt gewesen sein soll bei einem Stammumfang von über 4 Metern und die 1870 einem Blitzschlag zum Opfer fiel. Die vom Gastwirt Heinrich Beyer neu gepflanzte Eiche sollte an Kohlhas und darüber hinaus an den Sieg bei Sedan im Deutsch-Französischen Krieg erinnern, deshalb erfolgte die Anbringung der Tafel am „ Sedanstag " 1913. Funde von entsprechenden Pfahlresten auf einem benachbarten Grundstück lassen vermuten, dass die alte Kohlhasen-Brücke seinerzeit dicht am Standort der Eiche über die Bäke führte. Die heutige „Böckmann Brücke" über den Teltowkanal liegt rund dreihundert Meter nordwestlich.

Bedeutung beim Eisenbahnbau

Kohlhasenbrück spielte eine wichtige Rolle beim Ausbau der verkehrstechnischen Infrastruktur des Großraums Berlin. Die erste Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Potsdam, die am 29. Oktober 1838 feierlich eröffnet wurde, führte durch den Ort. Die vier, fünf Züge, die täglich in 40 Minuten über diese Strecke rollten, hielten in Kohlhasenbrück (ferner in Steglitz, Zehlendorf und Machnower Heide).

Nachdem in der rasanten Entwicklung des Berliner Eisenbahnnetzes die Ringbahn vor ihrer Vollendung stand, wandte sich der weitere Ausbau wieder den Vorstädten zu. 1874 feierte die Wannseebahn zwischen Zehlendorf und Kohlhasenbrück ihre Einweihung und 1891 wurde die Strecke Berlin-Potsdam viergleisig ausgebaut.
NSG Bäkewiese, Griebnitzsee
NSG Bäkewiese, Griebnitzsee
Noch heute verlaufen die Bahntrassen durch den Ort, der S-Bahn-, RegionalBahn - und RegionalExpress -Bahnhof Griebnitzsee liegt knapp zwei Kilometer südwestlich von Kohlhasenbrück und gehört bereits zu Potsdam-Babelsberg.

Naturschutzgebiet Bäkewiese

Ein kleines und morastiges Gebiet am Ende des ehemaligen und überwiegend sumpfigen Bäketals ist seit 1988 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, es liegt zwischen der Neuen Kreisstraße und den Ufern des Teltowkanals und Griebnitzsees. Im § 3 schreibt die Verordnung über das „Naturschutzgebiet Bäkewiese" vom 16. Dezember 1988 als „Schutzzweck" einleitend fest:

Das bezeichnete Gebiet wird geschützt, um es als eines der letzten ursprünglichen Relikte des Naturraumes Bäkefließ mit Lebensgemeinschaften und Lebensstätten wildwachsender Pflanzen- und wildlebender Tierarten zur erhalten. Insbesondere sollen Auen - und Moorböden in ihrer natürlichen Schichtenfolge und Dynamik bewahrt werden, das von Bruch - und Auwaldbereichen sowie Nass- und Feuchtwiesen geprägte, kulturgeschichtlich wertvolle Landschaftsbild soll gerettet werden. Östlich der Verbindungsstraße nach Steinstücken schließen sich die ausgedehnten Wälder im Landschaftsschutzgebiet Parforceheide mit dem charakteristisch hohen Anteil der märkischen Kiefer an, die auf den lehmigen und sandigen Trockenböden des Teltow gut gedeiht.

Die Schutz- und Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Bäkewiese haben unter anderem dazu geführt, dass sich eine riesige Kormorankolonie herausgebildet hat. Die rund 200 Pfosten am NSG zum Schutz des Schilfgürtels des Griebnitzsees sind zu einem erheblichen Teil von den großen, schwergebauten Vögeln besetzt, die – aufgereiht wie an einer Perlenschnur – ein erbauliches Bild bieten:

Bild:Bäkewiese_Kormorane.JPG

Literatur

  • Gerhard Schlimpert, Brandenburgisches Namensbuch, Teil 3, Die Ortsnamen des Teltow , Hermann Böhlaus Nachf., Weimar, 1972, Zitat Seite 115
  • Knut Schulz, Vom Herrschaftsantritt der Hohenzollern bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1411/12-1618), in: Geschichte Berlins, Erster Band. Hrsg. Wolfgang Ribbe. Verlag C.H.Beck München, 1987. ISBN 3406315917 zu Kohlhase Seite 305f.
  • Zur Fehde des Hans Kohlhase siehe auch die im Kohlhase- Artikel aufgelisteten Quellen- und Literaturverweise.

Weblinks

   
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Koordinaten: 52° 23′ 54" n. Br., 13° 8′ 27" ö. L.

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