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Letzte Änderung für Artikel Forggensee: 19.02.2006 20:10

Forggensee

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Forggensee (links) und Bannwaldsee (rechts) vom Säuling aus
Forggensee (links) und Bannwaldsee (rechts) vom Säuling aus
Daten
Bauzeit: 1950-1954
Höhe über Talsohle: 37 m
Höhe über Gründungssohle: 41 m
Höhe der Dammkrone: 785,0 m.ü.NN.
Speicherraum (=Gesamtstauraum): 165 Mio. m³
Stauziel (Wasserspiegel): 780,5 m.ü.NN.
Wasseroberfläche (normal=max.): 1600 ha (=16 km²)
Dammvolumen: 650.000 m³
Kronenlänge: 320 m
Kronenbreite: 10 m
Böschungsneigung luftseitig: 1:1,5 - 1:1,75
Böschungsneigung wasserseitig: 1:1,75
Einzugsgebiet: 1582 bis 1594 km²

Der Forggensee, auch "Speicher Roßhaupten" oder "Staudamm Roßhaupten", ist ein Stausee am Lech bei Roßhaupten in der Nähe von Füssen im Königswinkel (Allgäu / Bayern). Der 12 km lange und bis 3 km breite See ist mit 16 km² Fläche der fünftgrößte See Bayerns und liegt zu 2/3 im Gemeindegebiet von Schwangau, weitere Anliegergemeinden sind Füssen, Rieden am Forggensee, Roßhaupten und Halblech.

Inhaltsverzeichnis

Energieerzeugung und Hochwasserschutz

Der Forggensee dient zum einen direkt der Stromerzeugung und auch als sogenannter Kopfspeicher für die lechabwärts gelegenen Wasserkraftwerke , zum anderen ist der See für die Hochwasserregulierung ( Hochwasserschutz ) am Lech nach Einsetzen der Schneeschmelze wichtig. Außerdem dient er noch der Niedrigwasseraufhöhung und der Naherholung. Seit 1997 ist die E.ON-Wasserkraft GmbH (EWK) der Betriebsführer für die Kraftwerksanlagen der Bawag .

Der Staudamm wurde in den Jahren 1950 bis 1954 aus Moränenkies mit einem zentralen Lehmkern errichtet.

Die zwei Kaplanturbinen des Speicherkraftwerks haben zusammen eine Nennleistung von 49 MW bei einer Fallhöhe von 35,4 m und einem Durchfluss von 75 m³/s. Nach anderen Angaben sind es 45,5 MW.

Als Folge der Überschwemmungen seit 1999 entwickelte das Land Bayern mehrere Programme für den Schutz vor Hochwasser . Für den Forggensee wurde deshalb ab 2005 eine generelle Absenkung des Stauziels um einen halben Meter (von 781,00 m ü. NN auf 780,20 – 780,70 m ü. NN) festgelegt; Auffangreserven für Hochwasser können damit bereitgehalten werden.

Freizeitwert

Forggensee ohne Wasser, im Hintergrund Neuschwanstein
Forggensee ohne Wasser, im Hintergrund Neuschwanstein
Im Winter ist der See trocken und der Grund ist begehbar. Durch diese Möglichkeit sind an manchen Stellen noch Grundrisse von Gebäuden sichtbar, die damals für den Bau des Forggensees abgerissen wurden, auch Spuren alter Straßen, sogar der Römerstraße Via Claudia , tauchen dann aus den Wassern des Sees auf.

Im Sommer während des Vollstaus vom 1. Juni bis 15. Oktober dient der nach dem überfluteten Weiler Forggen benannte See auch der Freizeiterholung. Er bietet Möglichkeiten für alle Wassersportarten, so gibt es beispielsweise in Dietringen (800 m über NN) eine Segelschule. Inzwischen existiert auch eine Forggenseeschifffahrt .

Für Gemeinden mit flachen Uferbereichen - dazu gehört besonders Schwangau - wurden durch die Absenkung des Normalwasserstandes Umbaumaßnamen notwendig. Die vorhandenen Hafenanlagen von Wassersportvereinen mussten mit Kanälen an den "neuen Forggensee" angeschlossen werden. Bodendenkmäler , die vorher unter Wasser geschützt lagen, tauchen auf und benötigten Schutz vor zu schneller Verwitterung. Im Bereich von Horn und Waltenhofen entstehen breitere Kiesstrände bis hin zum See.

Im Süden des Sees bei Füssen wurde am 25. August 1998, dem 153. Geburtstag von König Ludwig auf einem neu aufgeschütteten, 45.000 m² großen Grundstück im Forggensee der Grundstein zu dem zum damaligen Zeitpunkt Musical Theater Neuschwanstein genannten Festspielhaus gelegt, das dem Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth nachempfunden ist. Das Richtfest wurde am 23. April 1999 gefeiert.

Planung und Ausführung

Landschaft vor dem Aufstau 1954
Landschaft vor dem Aufstau 1954
Nach der Würmeiszeit schmelzende Gletscher speisten ursprünglich einen noch viel größeren "Füssener See", der jedoch durch den Durchbruch des Lechs durch die Endmoränenkette in der Nähe der heutigen Staustufe 1 bei Roßhaupten mit der Zeit durch die so geschaffene Illasbergschlucht ausfloss. Erhalten blieben nur kleinere Seen an Vertiefungen im einstigen Seegrund: Bannwald-, Hopfen-, Schwan- und Weißensee. Im Lechtal hingegen entwickelte sich eine großartige Wildflusslandschaft, die Lechauen, deren Flussarme, Kiesbänke und weite Überschwemmungsgebiete Lebensraum für eine reichhaltige Fauna und Flora waren; so überwinterte darin viel Rotwild , das aus den Bergen herunterzog.

Die ersten Planungen für eine Nutzung der Wasserkraft bei Roßhaupten erfolgten Ende des 19. Jahrhunderts. 1898 kaufte die Firma Siemens & Halske erste Grundstücke im Bereich des Lechdurchbruchs bei Roßhaupten und erhielt eine Konzession zum Bau einer Wasserkraftanlage, die allerdings 1907 wieder erlosch.

Im Jahr 1910 veröffentlichte die Königliche Oberste Baubehörde eine Denkschrift über die Ausnutzung der Wasserkräfte am Lech, nach der schon damals bei Roßhaupten eine Staumauer mit 34 m Höhe, 140 m Kronenlänge und einem Speicher mit 65 Mio.m³ Gesamtinhalt errichtet werden sollte. Der erste Weltkrieg und wirtschaftlich schwierige Nachkriegsjahre haben die Realisierung des Projektes verhindert.

Der steigende Strombedarf in den Zwischenkriegsjahren erweckte erneutes Interesse am Bau eines Lechspeichers. Ein Entwurf von 1936 / 37 sah ein Stauziel von 784,00 Meter über Normalnull, also drei Meter höher als später ausgeführt, und eine Betonmauer mit eingebauten Kraftwerk vor.

Darstellung der Seefläche auf einer historischen Karte von 1818
Darstellung der Seefläche auf einer historischen Karte von 1818
1940 erfolgt die Gründung der Bayerischen Wasserkraftwerke AG (Bawag) mit dem Ziel, den Lech, die Untere Isar und die Obere Donau mit Kraftwerken auszubauen. Aufgrund der langen Bauzeit und wegen des Kriegsbeginns wurde der geplante Baubeginn des Speichers Roßhaupten jedoch zurückgestellt. Lediglich die Lechstufen 7 bis 15 zwischen Landsberg und Schongau konnten in den Jahren 1940 bis 1950 errichtet werden - die kleineren Kraftwerke konnten schneller realisiert werden.

Infolge des schnell wachsenden Energiebedarfes nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Projekt Lechspeicher wieder aufgenommen. Nach zähen Verhandlungen wurde das Stauziel auf 781,00 m.ü.NN. festgelegt - die ursprünglich geplante Stauhöhe von 784,00 m.ü.NN hätte größere Umsiedlungen von 1500 bis 2000 Menschen und besonders im Bereich um Schwangau erhebliche Flächenverluste für die Landwirtschaft bedeutet. Einen Eindruck dieser Ausmaße lieferte das Pfingsthochwasser 1999, als der Seepegel am 22.5.1999 mit 782,91 m.ü.NN noch gut einen Meter niedriger als das ursprünglich vorgesehene Stauziel lag.

Die Bawag, inzwischen nur noch für Ausbau der Lechstaustufen zuständig, begann 1950 mit dem Bau des Lechspeichers. Dabei fanden starke Proteste der Anlieger statt, die eine Schutzgemeinschaft gründeten und mit dem Schwangauer Vertrag 1952 eine weitgehend zufrieden stellende Einigung mit der Bawag erreichten.

Versunkene Orte: Forggen und Deutenhausen

Insgesamt 50 bewohnte Gebäude in den Schwangauer Ortsteilen Brunnen, Forggen und Deutenhausen, darunter 16 Bauernhöfe mit 800 Hektar Nutzfläche waren von der Flutung des Forggensees 1954 betroffen. Von den betroffenen Gebäuden haben nur 14 Häuser aus Deutenhausen "überlebt": Sie wurden von Theodor Momm, dem Inhaber der gleichnamigen Spinnerei in Kaufbeuren, 1952 der Bawag abgekauft, im Herbst 1954 abgebrochen und von Heimatvertriebenen in der Umgebung wieder aufgebaut. Heiligenfiguren aus der Deutenhausener Kapelle dagegen stehen heute in St. Coloman.

Die ehemalige bischöfliche Mühle, die 1644 von Waltenhofen nach Forggen verlegt worden war, stellte das wohl wichtigste Gebäude unter den stattlichen Einzelhöfen dar, deren Grundmauern auf dem Seegrund zerfallen.

Ein Weg nach Forggen führte von Brunnen (am heutigen Segelhafen) dorthin, wo man wenige hundert Meter vom heutigen Ufer entfernt auf 1974 freigespülte Grundmauern und Ziegelreste einer römischen Villa rustica trifft. Solche Gutshöfe versorgten Reisende auf den römischen Straßen. Bei einem dort noch gut erkennbaren, festen Straßendamm mit Ausrichtung auf die Landmarken Auerberg im Norden und Säuling im Süden könnte es sich nach Ansicht des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege um eine in Vergessenheit geratene Römerstraße handeln, die vielleicht eine Verbindung von der Römersiedlung am Tegelberg zur Via Claudia Augusta und deren Handelsstation bei Osterreinen darstellt. Möglich ist demnach der Verlauf einer jahreszeitlich bedingt genutzten zusätzlichen Römerstraße von Pinswang durch den Alpsee-Sattel und über die Römersiedlung am Tegelberg.

Literatur

  • J. Frohnholzer: Der Speicher Roßhaupten als Hauptglied für den Rahmenplan des Lechs, Wasserwirtschaft 43, Heft 7+8, 1953
  • F. Treiber: Messungen und Beobachtungen im Staudamm Roßhaupten, VI. ICOLD -Kongress New York 1958
  • L.A. Haimerl: Das Speicherkraftwerk Roßhaupten, Schweizerische Bauzeitung, Heft 10+11, 1961
  • H. Schiechtl: Meß- und Kontrolleinrichtungen im Staudamm Roßhaupten zur Beurteilung der Sicherheit des Dammes. XIV. ICOLD-Kongress Rio de Janeiro 1982
  • Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland, Peter Franke, Wolfgang Frey, DNK - DVWK 1987, ISBN 3-926520-00-0

Weblinks

Siehe auch

  • Liste von Talsperren in Deutschland
  • Die größten Stauseen der Erde


Koordinaten: 47° 36′ 54" n. Br., 10° 44′ 23" ö. L.

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