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Letzte Änderung für Artikel Erlangen: 20.02.2006 13:35

Erlangen

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Wappen Karte
Wappen Erlangens Deutschlandkarte, Position von Erlangen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk : Mittelfranken
Kreis : Kreisfreie Stadt
Geografische Lage :
Koordinaten: 49° 36' N; 11° 01' O
49° 36' N; 11° 01' O
Höhe : 280 m ü. NN
Fläche : 76,90 km²
Einwohner : 103.425 (31. Dezember 2005)
Ausländeranteil : 14,9 % (Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 1.345 Einwohner je km²
Postleitzahlen : 91001 - 91058 (alt: 8520)
Vorwahlen : 09131, 0911 (Ortsteil Hüttendorf), 09135 (Ortsteil Dechsendorf)
Kfz-Kennzeichen : ER
Gemeindeschlüssel : 09 5 62 000
Stadtgliederung: 20 Ortsteile bzw.
Stadtbezirke
Schulden (incl. Eigenbetriebe): 163,9 Mio. € (1.595 €/Einw.) (2. Quartal 2005)
Arbeitslosenquote : 6,6 % (Juni 2005)
Arbeitslosenzahl : 3.582 (Juni 2005)
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
91052 Erlangen
Website: www.erlangen.de
E-Mail-Adresse: stadt@stadt.erlangen.de
Politik
Oberbürgermeister : Siegfried Balleis (CSU)

Erlangen ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Mittelfranken im Bundesland Bayern. Die Stadt ist Sitz des Landkreises Erlangen-Höchstadt und mit gegenwärtig mehr als 103.000 Einwohnern die kleinste der insgesamt 8 Großstädte des Freistaates Bayern.

Erlangen bildet zusammen mit den Städten Nürnberg und Fürth einen Städteverbund, der eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern ist. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden sie die Metropolregion Nürnberg, eine von 11 Metropolregionen in Deutschland .

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1974 die Grenze von 100.000, wodurch Erlangen zur Großstadt wurde.

Heute wird die Stadt vor allem durch die Friedrich-Alexander-Universität und zahlreiche Niederlassungen des Elektrokonzerns Siemens AG geprägt. Man ist zudem bestrebt, die „Bundeshauptstadt der Medizin“ zu werden. Ein weiter in die Geschichte zurückreichendes, aber immer noch spürbares Element ist die Ansiedlung von Hugenotten nach der Rücknahme des Edikts von Nantes im Jahre 1685 .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Erlangen liegt am Rande des mittelfränkischen Beckens im wesentlichen parallel zum Fluss Regnitz und zum Main-Donau-Kanal. Nördlich der Innenstadt mündet die Schwabach von Osten kommend in die Regnitz.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden beziehungsweise gemeindefreien Gebiete grenzen an die Stadt Erlangen, sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Mark (gemeindefreies Gebiet) , Gemeinden Möhrendorf, Bubenreuth, Marloffstein, Spardorf und Buckenhof sowie das gemeindefreie Gebiet Buckenhofer Forst (alle zum Landkreis Erlangen-Höchstadt gehörig), die kreisfreien Städte Nürnberg und Fürth, die Gemeinde Obermichelbach (Landkreis Fürth) sowie die Stadt Herzogenaurach und die Gemeinde Heßdorf (beide zum Landkreis Erlangen-Höchstadt gehörig).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Erlangens kann man in 20 Stadtteile einteilen. Dabei handelt es sich teilweise um ehemals selbständige Gemeinden, andererseits auch um neue Siedlungen, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Zeit als Stadtteilnamen eingeprägt haben. Oft sind die Stadtteilgrenzen daher amtlich nicht festgelegt worden und die Grenzen durchaus auch fließend. Für statistische Zwecke sind die Stadtteile teilweise in statistische Bezirke unterteilt (siehe hierzu Liste der Stadtteile von Erlangen).

In den 1967 und 1972 im Rahmen der Gemeindereform nach Erlangen eingemeindeten Orte (Groß-)Dechsendorf, Eltersdorf, Frauenaurach , Hüttendorf, Kosbach (mit Häusling und Steudach), Kriegenbrunn und Tennenlohe wurde jeweils ein Ortsbeirat eingerichtet. Die Zahl der Mitglieder des Ortsbeirats richtet sich nach der Einwohnerzahl des Stadtteils und beträgt zwischen 5 und 7. Die Ortsbeiräte wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Die 20 Stadtteile Erlangens:

  • Dechsendorf
  • Eltersdorf
  • Frauenaurach
  • Häusling
  • Hüttendorf
  • Innenstadt
  • Kosbach
  • Kriegenbrunn
  • Neuses
  • Röthelheimpark
  • Schallershof
  • Siedlung Sonnenblick
  • Sieglitzhof/Buckenhofer Siedlung
  • Steudach
  • Tennenlohe

Grundbuch - und vermessungsrechtlich relevant sind aber nur die Gemarkungen . Die Stadt Erlangen besteht aus den folgenden Gemarkungen:

  • Bruck
  • Büchenbach
  • Eltersdorf
  • Erlangen
  • Frauenaurach
  • Großdechsendorf
  • Hüttendorf
  • Kosbach
  • Kriegenbrunn
  • Tennenlohe

Geschichte

Schloss, nördlicher Flügel
Schloss, nördlicher Flügel
Schloss, davor Hugenottenbrunnen
Schloss, davor Hugenottenbrunnen

Erlangen wird im Jahre 1002 als „villa erlangon“ erstmals urkundlich erwähnt. 1361 wird das Dorf an Kaiser Karl IV. verkauft. Drei Jahre später wird eine Stadt nahe des Dorfes angelegt, welche 1374 eine eigene Münzstätte erhält. 1398 werden die Stadtrechte bestätigt. 1402 gelangt die Stadt als Teil des Fürstentums Kulmbach (bzw. nach 1604 Fürstentum Bayreuth) an die Hohenzollern, wo sie zunächst bis 1806 verbleibt. Erlangen war die Hauptstadt des so genannten „Unterlandes“ des Fürstentums, das die Gebiete bis nach Neustadt an der Aisch umfasste und vom „Oberland“ um Bayreuth durch einen Landkorridor getrennt war. Nach einer fast vierjährigen französischen Besatzung gelangte sie schließlich 1810 mit dem Fürstentum Bayreuth an das Königreich Bayern.

Während der Zugehörigkeit zum Markgraftum Brandenburg-Bayreuth treffen 1686 die ersten Hugenottenflüchtlinge aus Frankreich in Erlangen ein. Für sie wird durch den Bayreuther Markgraf Christian Ernst eine eigene „Neustadt“ angelegt. 1706 wird die Altstadt durch einen Brand fast vollständig zerstört, doch alsbald wieder aufgebaut. 1812 werden Altstadt und Neustadt zu einer Stadt vereinigt.

Schloss
Schloss
Universitätsstraße um 1915
Universitätsstraße um 1915

1742 stiftet Markgraf Friedrich von Bayreuth eine Universität für die Residenzstadt Bayreuth, doch bereits 1743 wird die Einrichtung nach Erlangen verlegt. Sie erhält später den Namen Friedrich-Alexander-Universität und wird 1791 preußische Landesuniversität, auf der unter anderem Johann Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder studierten.

Bereits bei der bayerischen Gemeindeform von 1818 erhält die Stadt eine eigene Verwaltung, was man später als „kreisfrei“ bezeichnete. 1862 wird das Bezirksamt Erlangen gebildet, aus dem der Landkreis Erlangen hervorgeht. Bei der Kreis- und Gebietsreform 1972 wird der Landkreis Erlangen mit dem Landkreis Höchstadt vereinigt. Erlangen selbst bleibt eine kreisfreie Stadt und wird Sitz des neuen Landkreises. Durch Eingliederung von Umlandgemeinden wird die Stadt erheblich vergrößert, so dass sie im Jahre 1974 die 100.000-Einwohner-Grenze überschreitet und damit zur Großstadt wird.

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Erlangen eingegliedert wurden. 1812 waren Altstadt und Neustadt Erlangens vereinigt worden.

Jahr Orte Zuwachs in ha
1884 Sebalder Reichswald (gemeindefreies Forstgebiet) 14
1894 Exerzierplatz 66
1. Mai 1919 Sieglitzhof 167
1. April 1920 Alterlangen (Gemeinde Kosbach) 335
1. August 1923 Büchenbach und Weiler Neumühle 719
1924 Ohmplatz 82
15. September 1924 Bruck 421
1950 Sebaldus-Kolonie 37
1952 Nürnberger Straße 66
1957/58 Ausdehnung Gartenstadt 96
Jahr Orte Zuwachs in ha
1960 Teil von Eltersdorf 16
1. Januar 1967 Kosbach mit Häusling und Steudach 581
1. Juli 1972 Eltersdorf  ?
1. Juli 1972 Frauenaurach  ?
1. Juli 1972 Großdechsendorf  ?
1. Juli 1972 Hüttendorf  ?
1. Juli 1972 Kriegenbrunn  ?
1. Juli 1972 Tennenlohe  ?
1. Juli 1977 Königsmühle (Stadt Fürth)  ?

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1495 292
1630 550
1752 7.939
1830 9.800
1. Dezember 1871 ¹ 12.500
1. Dezember 1890 ¹ 17.559
1. Dezember 1900 ¹ 22.953
1. Dezember 1910 ¹ 24.877
16. Juni 1925 ¹ 29.597
16. Juni 1933 ¹ 32.348
17. Mai 1939 ¹ 35.964
13. September 1950 ¹ 50.690
6. Juni 1961 ¹ 69.552
27. Mai 1970 ¹ 84.110
30. Juni 1975 100.700
Jahr Einwohner
30. Juni 1980 100.900
30. Juni 1985 100.000
27. Mai 1987 ¹ 99.808
30. Juni 1997 100.700
31. Dezember 1997 100.330
31. Dezember 1998 100.775
31. Dezember 1999 100.750
31. Dezember 2000 100.778
31. Dezember 2001 101.912
31. Dezember 2002 102.198
31. Dezember 2003 102.449
31. Juli 2004 102.532
31. Dezember 2004 102.627
30. Juni 2005 102.745
31. Dezember 2005 103.425

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Turm der Neustädter Kirche
Turm der Neustädter Kirche

Die Bevölkerung Erlangens gehörte anfangs zum Bistum Würzburg, ab 1017 zum Bistum Bamberg . 1528 wurde von Bürgermeister und Rat der erste lutherische Pfarrer verpflichtet und damit die Reformation eingeführt, so dass Erlangen über viele Jahre eine protestantische Stadt blieb. In der 1686 vom Markgraf Christian-Ernst für die französischen Glaubensflüchtlinge gegründeten Neustadt gab es nur reformierte Gemeinden. Die französisch-reformierte Gemeinde gab es ab 1686 und nach der Ansiedlung von reformierten Flüchtlingen aus der deutschsprachigen Schweiz und der Pfalz wurde 1993 auch eine deutsch-reformierte Gemeinde gegründet.

1802 wurden die protestantischen Gemeinden Erlangens dem königlich-preußischen Konsistorium in Ansbach unterstellt und nach dem Übergang der Stadt an Bayern wurden sie Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern , die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Gleichzeitig wurde Erlangen Sitz eines Dekanats, das alle Gemeinden unter sich vereinigte.

1853 erhielten die reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode und 1919 trennten sie sich formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949 „ Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern “ nannte. Letztere hatte in Erlangen über viele Jahre den Sitz ihres Moderamens . Durch die Vereinigung der deutsch-reformierten und der ehemals französisch-reformierten Gemeinde gab es seit 1920 in Erlangen nur noch eine reformierte Gemeinde, aber mehrere lutherische Gemeinden. Die lutherischen Gemeinden gehören heute noch zum Dekanat Erlangen, das als Dekanat für beide Konfessionen gegründet worden war und seit 1919 nur noch die lutherischen Gemeinden betreute. Es ist Teil des Kirchenkreises Nürnberg.

Die reformierte Gemeinde Erlangen ist inzwischen Teil der Evangelisch-reformierten Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland . Hier gehört sie zum Synodalverband XI.

Seit dem 18. Jahrhundert gab es in Erlangen auch wieder Katholiken (ab 1711 „Religions- und Gewissensfreiheit“, jedoch ohne eigene Gottesdienste). Die erste katholische Messe wurde 1784 im Altstädter Rathaus abgehalten. Ab 1786 bestand ein Kurat und 1787 - 1790 wurde das Bethaus Mater dolorosa erbaut. 1813 wurde die erste Pfarrei errichtet, die ab 1826 zum Dekanat Herzogenaurach gehörte. Weitere Pfarreien wurden errichtet. Sie alle gehören zum Bistum Bamberg. 1937 wurde Erlangen Sitz eines Dekanats innerhalb der Erzdiözese Bamberg .

Durch Eingemeindungen von überwiegend katholischen Umlandgemeinden hat sich die Anzahl der Protestanten und der Katholiken angeglichen, so dass heute nur noch ein leichtes Übergewicht zu Gunsten der Protestanten besteht.

Politik

In Erlangens Altstadt ist seit dem 14. Jahrhundert ein Rat nachweisbar. An der Spitze der Stadt standen 2 Bürgermeister, die alle 4 Wochen wechselten. Ab 1715 gab es sogar vier Bürgermeister.

In der Neustadt lag die Verwaltung zunächst beim reformierten Presbyterium. 1697 gab es 4 Bürgermeister, die ein Jahr amtierten, darunter 3 Franzosen und ein Deutscher. Ab 1701 gab es 4 Bürgermeister und 8 Räte, die 2 Jahre amtierten. Danach wurde die Verwaltung mehrmals umgestaltet.

Nach der Vereinigung von Altstadt und Neustadt 1812 wurde das bayerische Gemeindeedikt eingeführt. Ab 1818 wurde die Stadt von einem Bürgermeister geleitet, der ab 1918 meist den Titel Oberbürgermeister erhielt.

Daneben gab es ab 1818 einen Stadtmagistrat mit 10, ab 1900 12 Magistratsräten und als 2. Kammer die Gemeindebevollmächtigten mit 30, ab 1900 36 Mitgliedern. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es nur noch einen Stadtrat.

1978 zog mit Wolfgang Lederer von der Grünen Liste erstmals ein grüner Politiker in einen bayerischen Stadtrat ein.

Die Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1818:

  • 1818 - 1827 : Johann Sigmund Lindner
  • 1828 - 1855 : Johann Wolfgang Ferdinand Lammers
  • 1855 - 1865 : Carl Wolfgang Knoch
  • 1866 - 1872 : Heinrich August Papellier
  • 1872 - 1877 : Johann Edmund Reichold
  • 1878 - 1880 : Friedrich Scharf
  • 1881 - 1892 : Georg Ritter von Schuh
  • 1892 - 1929 : Theodor Klippel , ab 1918 Oberbürgermeister
  • 1929 - 1934 : Hans Flierl , ab 1932 Oberbürgermeister
  • 1934 - 1944 : Alfred Groß , Oberbürgermeister
  • 1944 - 1945 : Herbert Ohly, kommissarischer Oberbürgermeister
  • 1945 - 1946 : Anton Hammerbacher ( SPD ), Oberbürgermeister
  • 1946 - 1959 : Michael Poeschke ( SPD ), Oberbürgermeister
  • 1959 - 1972 : Heinrich Lades (CSU), Oberbürgermeister
  • 1972 - 1996 : Dietmar Hahlweg ( SPD ), Oberbürgermeister
  • 1996 - heute: Siegfried Balleis (CSU), Oberbürgermeister

Erlangen wird derzeit von einem mehrheitlich durch CSU und FDP / FWG (Freie Wählergemeinschaft) bestimmten Stadtrat regiert. Die Bevölkerung in Erlangen ist politisch vergleichsweise aktiv und nutzt insbesondere die Möglichkeit zur direkten Demokratie , wie die hohe Zahl an Bürgerentscheiden zeigt, die in den vergangenen Jahren stattgefunden haben und alle auch die zu ihrer Wirksamkeit notwendige Wahlbeteiligung erreicht haben:

  • 1998: Verkauf Erlanger Stadtwerke (Ergebnis: Gegen Verkauf)
  • 1998: Durchgangsstraße Röthelheimpark (Ergebnis: Pro Durchgangsstraße)
  • 2000: Tiefgarage Theaterplatz (Ergebnis: Kontra Tiefgarage)
  • 2004: Erlangen-Arcaden (Ratsbegehren, Bau eines Einkaufszentrums) (Ergebnis: Pro Arcaden)
  • 2005: Erlanger Bäder (Ergebnis: Kontra Privatisierung)
  • 2005: Taxistandplatz Altstadt (Ergebnis: Pro Verlagerung)
  • 2005: Erlangen-Arcaden (Bürgerbegehren und Ratsbegehren, Ergebnis: Pro Ratsbegehren)

Verschiedene Organisationen sind neben den Parteien in Erlangen kommunalpolitisch aktiv. Dazu zählen Initiativen, die sich jeweils anlässlich konkreter Themen gründen (siehe insbesondere die obigen Bürgerentscheide) und anschließend wieder auflösen.

Das „Altstadtforum“ ist ein überparteiliches Bündnis aus 19 Organisationen (u.a. alle im Stadtrat vertretenen Parteien, Bürgerinitiativen und Vereine). Das Altstadtforum setzt sich für eine attraktive, lebenswerte und zukunftsfähige Erlanger Altstadt ein.

Außerdem gibt es in Erlangen ein von den 12–18 Jahre alten Jugendlichen alle 2 Jahre gewähltes Jugendparlament .

Wappen

Das Wappen der Stadt Erlangen zeigt im geteilten und oben gespaltenen Schild: vorne in Silber ein linksgewendeter, golden gekrönter und bewehrter, roter Adler mit goldenen Kleestängeln und von Silber und Schwarz geviertem Brustschild; hinten in Silber ein golden gekrönter und bewehrter, rot gezungter schwarzer Adler mit goldener Halskrone, Kleestängeln und den goldenen Großbuchstaben E und S auf der Brust; unten in Blau über silberner Zinnenmauer wachsend ein doppelschwänziger, golden gekrönter, rot gezungter goldener Löwe. Hierbei handelt es sich um das kleine Stadtwappen). Werden die drei Teile des Wappens auf separaten Schildern dargestellt, über denen der zollerische Brackenkopf mit schwarz-silbernem Helmdecken zu sehen ist, dann handelt es sich um das große Stadtwappen.

Die Stadtflagge ist Weiß-Rot. Der Löwe im unteren Teil des Wappens steht für die Erlanger Altstadt. Dabei handelt es sich um den luxemburgischen Löwen, der seit 1397 in den Stadtsiegeln nachweisbar ist. In der oberen Hälfte stehen der brandenburgische und der preußische Adler, welche die Neustadt Erlangens symbolisieren. Sie schmückten das Neustädter Wappen seit 1707. Die Buchstaben E und S stehen für Elisabeth Sophie, die Gattin des Markgrafen Christian Ernst.

Städtepartnerschaften

Erlangen unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:

  • Eskilstuna ( Schweden ), seit 1961
  • Rennes ( Frankreich ), seit 1964
  • Wladimir ( Russland ), seit 1983 beziehungsweise 1987
  • Jena (Thüringen), seit 1987
  • Stoke-on-Trent ( England ), seit 1989
  • San Carlos ( Nicaragua ), seit 1989
  • BeÅŸiktaÅŸ (Stadtbezirk von Istanbul , Türkei ), seit 2004

Weitere Partnerschaften:

  • Shenzhen ( Volksrepublik China ), seit 1997
  • Richmond , Bundesstaat Virginia ( USA ), seit 1998

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Im Süden und Westen berührt die Bundesautobahn A 3 Nürnberg-Frankfurt, die sich am Autobahnkreuz Fürth/Erlangen mit der A 73 Nürnberg-Bamberg kreuzt, die Randbereiche des Stadtgebiets. Die A 73 begrenzt die Innenstadt zum Westen hin. Durch das südliche Stadtgebiet führt die Bundesstraße B 4.

Der Bahnhof Erlangen ist ICE - und IC -Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg. Von hier verkehrt auch die Regionalbahn R 2 über Fürth nach Nürnberg beziehungsweise über Forchheim nach Eggolsheim. Die Stadt soll bis 2010 an das S-Bahn -Netz Nürnberg angeschlossen werden.

Den ÖPNV versorgen mehrere Buslinien der Erlanger Stadtwerke AG. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) zu benutzen. Pläne für eine als " Stadt-Umland-Bahn " bezeichnete Stadtbahn nach Nürnberg-Thon, Neunkirchen am Brand sowie Herzogenaurach wurden bisher leider nicht realisiert.

Am Rande des Regnitztals führt der Rhein-Main-Donau-Kanal entlang, mit dem Erlanger Hafen in Büchenbach.

Eine internationale Flugverkehrsanbindung besteht über den Flughafen Nürnberg.

Die Taxiunternehmen sind größtenteils der Taxigenossenschaft Erlangen angeschlossen.

Eine große Bedeutung hat der Fahrradverkehr; so werden im gesamten innerstädtischen Verkehrsgeschehen rund 30 % aller Wege auf dem Fahrrad zurückgelegt.

Medien

Als Tageszeitung sind die „Erlanger Nachrichten“ konkurrenzlos. Den überregionalen Mantel liefern die „Nürnberger Nachrichten“, deren Verlag „Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg“ beide Zeitungen herausgibt. Der Erlanger Lokalteil wird zwar von einer eigenen Lokalredaktion in Erlangen betreut, aber seit 1999 vollständig in Nürnberg gedruckt.

Mit der Monatszeitung „Was Lefft", später kam der Untertitel "Worte statt Taten“ hinzu, gab es seit Januar 1976 ein alternatives Stadtmagazin, das lokalpolitische Themen und Fragen der Internationalen Politik behandelt. Anfang der 2000er beschloss der Trägerverein die Gründung der „raumzeit“ als neuer Monatszeitung für den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen.

„Straßenkreuzer“ ist eine Obdachlosenzeitschrift für den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen, die im freien Straßenverkauf verbreitet wird.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Zeitschriften , die sich meist an einen eingeschränkten Publikumskreis wenden. Je nachdem, wer hinter diesen Zeitschriften steht, kann Inhalt, Aufmachung, Erscheinungsintervall und Verbreitung sehr unterschiedlich sein. Das Spektrum reicht vom Amtsblatt der Stadt Erlangen über Stadtteilzeitungen bis zu Mitteilungsblättern der Kirchengemeinden. Beispiele für unterschiedliche Stadtteilzeitungen sind die „Altstadtzeitung“ (Herausgegeben durch das Altstadtforum Erlangen, einem Bündnis für eine attraktive, lebenswerte und zukunftsfähige Erlanger Altstadt) und das „Puzzle“ aus Büchenbach.
Auf die Studentenszene und Schüler zielen der „Doppelpunkt“ sowie „hugo“ als kostenlos verteilte Szeneinfos mit Veranstaltungstipps ab.
Vorwiegend an Senioren wendet sich die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „Herbst-Zeitlose“.

Weiterhin erwähnenswert ist die Sprachzeitung „Deutsche Sprachwelt“, die vornehmlich gegen Anglizismen und die Rechtschreibreform kämpft und in Deutschland und Österreich gelesen wird.

Bis Mitte der 90er gab es mit „Radio Downtown“ einen eigenen Hörfunksender für Erlangen, der sich mit einem 16h-Programm eine Frequenz mit dem freien Radiosender Radio Z aus Nürnberg teilte. Populär war „Radio Downtown“ besonders wegen seines breiten Raumes für Bands aus Franken. Über die Regionalcharts konnten sich Bands und Musiker wie Fiddler's Green , Throw That Beat In The Garbagecan , Merlons , J.B.O. , die Wellucken Allstars oder auch Kevin Coyne ein breiteres Publikum erschließen. Die Frequenz wurde schließlich von der NRJ Group für den Radiosender Energy Nürnberg übernommen.
Auch ohne dieses Medium konnten sich Ende der 1970er und Anfang der 1980er Die Suicides als eine der ältesten Punkbands Deutschlands etablieren, die im Januar 2004 ihr wohl letztes Konzert gaben.

Medizin und Medizintechnik

Erlangen will sich in Zukunft als Kompetenzzentrum für Medizin(technik) und Pharma deutschland- und europaweit etablieren. Mit dem Stammsitz des Siemens-Bereichs Medical Solutions und dem Sitz weiterer über 100 mittelständischer Firmen ist eine Kernkompetenz geschaffen, die in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden soll. Im Bereich der medizintechnischen Forschung sind die Friedrich-Alexander-Universität mit ihren medizinischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten zu nennen. Auch das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen, die Max-Planck-Forschungsgruppe Optik und das Bayerische Laserzentrum stehen für Innovation und Fortschritt in der Medizintechnik. Bis 2005 werden rund 500 Mio. Euro im Bereich Medizin(technik) und Pharma in Erlangen investiert.

  • Medizinstadt Erlangen
  • Innovationszentrum für Medizintechnik und Pharma
  • Kompetenzinitiative Medizin-Pharma-Gesundheit

Bildung und Kultur

Forschung

Die Universität wurde 1742 in Bayreuth gegründet und 1743 nach Erlangen verlegt. Nach dem Übergang Erlangens an Bayern blieb die Universität zunächst protestantische Hochschule, die jedoch im Laufe der Zeit ihren konfessionellen Charakter verlor. 1961 erfolgte die Eingliederung der 1919 gegründeten Hochschule für Wirtschaft und Sozialwissenschaften Nürnberg .
Seither trägt die Universität den Namenszusatz Erlangen-Nürnberg. 1966 wurde eine Technische Fakultät eingerichtet und 1972 folgte die Eingliederung der Pädagogischen Hochschule Nürnberg. Die Universität ist somit auf die Standorte Erlangen und Nürnberg verteilt.
  • Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS)
Hier wurde das mp3 Audioformat entwickelt, das inzwischen weltweit genutzt wird.
  • Fraunhofer für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB)
  • Max-Planck-Forschungsgruppe am Institut für Optik, Information und Photonik der Friedrich-Alexander-Universität (IOIP)
  • Collegium Alexandrinum
Studium Generale an der Universität; regelmäßige Vortragsreihe mit Beiträgen aus der Forschung der Universität; Führungen durch Universitätssammlungen und Universitätsgebäude
  • Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) Abteilung Thermosensorik und Photovoltaik.

Die jetzige Innenstadt, die ehemalige Neustadt Erlangen, ist als Ensemble sehenswert. Sie ist als barocke Plan- und Idealstadt errichtet worden und gehört heute mit ihren schnurgeraden Straßen- und Platzfronten und den einheitlichen Fassaden der fast durchwegs zwei- und dreigeschossigen traufständigen Häuser zu den bedeutendsten und am besten erhaltenen Anlagen dieser Art in Deutschland.

Hugenottenkirche
Hugenottenkirche
Orangerie im Schlossgarten - Erlangen
Orangerie im Schlossgarten - Erlangen
Hugenottenbrunnen im Schlossgarten, dahinter Orangerie, von S (2004-04-25)
Hugenottenbrunnen im Schlossgarten, dahinter Orangerie, von S (2004-04-25)
Das "moderne" Erlangen: Rathaus, welches gerade renoviert wird (6.7.04))
Das "moderne" Erlangen: Rathaus, welches gerade renoviert wird (6.7.04))

Theater

  • Theater Erlangen
    • Markgrafentheater
    • Theater in der Garage
  • Freies Theater Erlangen, eine Arbeitsgemeinschaft, welche die Interessen der freien Theaterszene gegenüber der städtischen Kulturpolitik vertritt

Museen

  • Antikensammlung des Instituts für Klassische Archäologie der Universität
  • Galerie im Gäßla
  • Kunstmuseum (im Loewenich'schen Palais)
  • Museum im Amtshausschüpfla: Leben um 1920 im Raum Frauenaurach
  • Museumswinkel: ehem. Siemens-Gebäude, gehört nun der Stadt; ein "Museum für Kultur und Technik der Medizin, Kunst und Wissenschaft" ist in Planung, z.Z. befinden sich dort Teile der Stadtverwaltung und nur vereinzelt Ausstellungen
  • Stadtmuseum (im Altstädter Rathaus)
  • Städtische Galerie (im Palais Stutterheim)
  • Waldmuseum (Tennenlohe)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Spielertage, seit 1987
  • Mai/Juni (immer ab dem Donnerstag vor dem Pfingstsonntag): „Bergkirchweih“, Volksfest seit 1755
  • Mai/Juni in ungeraden Jahren: Internationales Figuren- und Puppentheaterfestival zusammen mit den Städten Nürnberg und Fürth,
  • Juni in geraden Jahren: Internationaler Comicsalon
  • Juli: Internationales Theater-Festival ARENA… der jungen Künste,
  • Juli: Schlossgartenfest
  • August: Marktplatzfest mit Handwerk, Kunst und Brauchtum
  • August: Poetenfest, seit 1980
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Figurentheaterfestival, Comicsalon und Poetenfest gelten in den letzten Jahren aus finanziellen Gründen als existenzbedroht.

Sonstiges Erwähnenswertes und Merkwürdigkeiten

Bundesweit bekannt wurde Erlangen durch das Lied „Wissenswertes über Erlangen“ von Foyer des Arts ( 1981 ). In diesem Text von Max Goldt muss der Name „Erlangen“ als Platzhalter für eine beliebige, spießige und mittelmäßige deutsche Stadt herhalten. Im Liedtext finden sich keine direkten Bezüge zu den realen Gegebenheiten in Erlangen. Die Titelzeile wird von Journalisten regelmäßig als Schlagzeile für Artikel benutzt, die irgendetwas mit Erlangen zu tun haben.

Von Einheimischen gern zitiert wird eine Passage aus Karl Mays Roman „Durch das Land der Skipetaren“: Einem Orientalen, dem der Held Kara Ben Nemsi darin begegnet, fällt zu Deutschland als allererstes die Stadt „Elanka“ (Erlangen) ein, in der angeblich selbst Säuglinge mit Bier gepäppelt würden. Tatsächlich genoss Erlangen – das einst fast 30 Brauereien beherbergte und, schon sehr früh an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen, Bier wie Braustoffe fleißig exportierte – im 19. Jahrhundert einen internationalen Ruf als Stadt des Gerstensaftes. Noch heute zeugen hiervon amerikanische und schwedische Biersorten, die unter dem Namen „Erlanger“ verkauft werden. Von den besagten 30 Brauereien sind allerdings heute nur noch zwei übrig: Steinbach und Kitzmann. Grund dafür war (neben der Wirtschaftskrise der 1920er Jahre) u.a., dass die Erlanger Brauer den ausstoßsteigernden Innovationsschub der modernen Kühltechnik verschliefen. Dieweil in München bereits elektrisch gekühlt wurde, verließen sie sich auf die bewährten Kellergewölbe ihres Burgbergs.

Nicht nur bei den Jüngeren, sondern bei der gesamten Bevölkerung ist das Fahrrad ein verbreitetes Verkehrsmittel. Radfahrende Anzugträger mit Aktentasche sind kein ungewöhnlicher Anblick. Der Grundstein dazu wurde bereits in den 70er Jahren mit einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik gelegt. Heute streiten Erlangen und Münster regelmäßig um den Titel der fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands. Jedoch hat auch die Polizei diesen Trend nicht verpasst und kontert mit überhäufigen Kontrollen von Licht und Co am Fahrrad.

Auffallend an Erlangen ist auch die hohe Zahl an Burschenschaften. In der immensen Ansammlung schlagender oder nicht-schlagender, politischer oder unpoitischer Vereinigungen männlicher Studenten kennt sich kaum noch jemand aus. Jedem fallen allerdings die stolzen Fahnen der Burschenschaften auf, die oft auf den Dächern der schönsten und ältesten Häuser Erlangens wehen. Auch in der Fußgängerzone oder in Kneipen sieht man Burschenschaftler. Erkennen kann man sie an ihren unterschiedlichen Scherpen oder Kopfbedeckungen, je nach Burschenschaft ändert sich Farbe und Form.

Schon länger bietet die SSG 81 Erlangen (SchwimmsportGemeinschaft Erlangen von 1981) die Grundlage für sportliche Erfolge. Die Zwillingsbrüder Björn und Bengt Zikarsky holten 1996 bei den Olympischen Spielen Bronze. Die Nürnbergerin Hannah Stockbauer wurde 2004 dreifache Schwimmweltmeisterin. Auch der Nachwuchs holt immer wieder deutsche Jugendtitel.

Wiesengrund nach längerem Regen auf gefrorenen Boden
Wiesengrund nach längerem Regen auf gefrorenen Boden

Die Sportschwimmhalle im Röthelheimbad wurde 2004 auf Betreiben des Oberbürgermeisters Siegfried Balleis auf den Namen „hannah stockbauer halle“ getauft. Allerdings fanden das nicht nur viele Bürger und Stadtratsmitglieder übertrieben, auch Stockbauer selbst konnte sich damit nicht recht anfreunden.

Bedingt durch die weitläufigen Regnitzwiesen konnte sich eine große Storchenpopulation bilden. Die Horste in Bruck, Eltersdorf und Frauenaurach sind regelmäßig belegt. Seit einigen Jahren brütet ein Storchenpaar sogar in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt auf dem Kamin der Mälzerei Steinbach.

Die von Bebauung freigehaltenen Regnitzwiesen sorgen auch dafür, dass die Hochwasser, die häufig im Herbst und späten Winter auftreten, sich gefahrlos verlaufen können.

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloß und Orangerie:

Der Bau des ehemaligen markgräflichen Schlosses wurde im Jahr 1700 nach Plänen von Antonio della Porta begonnen. 1703 erwarb Markgraf Christian Ernst das Gebäude vor der Fertigstellung, um es seiner dritten Gemahlin Elisabeth Sophie zu schenken („Elisabethenburg“). Der Bau wurde 1704 durch Gottfried von Gedeler beendet. Das Schloss hat die Konzeption der Neustadt Erlangen als reine Gewerbestadt verändert. Zur Schlossanlage gehört der Schlossgarten mit dem Hugenottenbrunnen sowie eine Orangerie (1706 fertig gestellt) und die ehemalige Konkordienkirche (1706; heute Geologisches Institut). Es war das erste vollständig neu konzipierte Barockensemble Frankens. Genutzt wurde es als Witwendsitz. Bei einem Brand am 14. Januar 1814 wurde das Gebäude bis auf die Umfassungsmauern vernichtet. In den Jahren 1821–1825 wurde das Schloss wieder errichtet und für die Zwecke der Universität zweckmäßig ausgebaut. Seit 1945 wird das Schloss ausschließlich für die Universitätsverwaltung genutzt.

  • Altstädter Rathaus (heute Stadtmuseum), Martin-Luther-Platz 9. Das heutige Gebäude wurde 1733/1734 bis 1740 in der Mitte der östlichen Front des Martin-Lutherplatzes errichtet, nachdem 1706 das Rathaus beim Altstadtbrand zerstört worden war. Nach der Zusammenlegung der Rathausfunktionen in der Neutstadt 1812, diente das Gebäude unterschiedlichen Verwendungen. Seit 1964 wird das Gebäude für das Stadtmuseum genutzt. Es wurde 1988 renoviert.
  • Kirchen
    • Altstädter Pfarrkirche (Dreifaltigkeitskirche)
    • Neustädter Pfarrkirche (Universitätskirche), Wahrzeichen der Stadt
    • Evangelisch-reformierte Kirche („Hugenotten-Kirche“) am Hugenottenplatz (die älteste Kirche der Hugenotten außerhalb Frankreichs)
    • Martinskirche (Martinsbühler Kirche)
  • Markgrafentheater (das älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands)
  • Palais Stutterheim mit Stadtbücherei
  • Egloffsteinsches Palais, Friedrichstr. 17, 1718 am damaligen Stadtrand für Carl Maximilian Freiherr von Eggloffstein errichtet. Bemerkenswert ist insbesondere der ehemalige Festsaal mit einer prächtigen Stuckdecke (die Domenico Cadenazzi zugeschrieben wird). 1749 wurde das Gebäude von der Stadt erworben, nachdem es vorübergehend der Universität gehörte. Seitdem wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt, unter anderem als Armeninstitut , Tabakfabrik und für verschiedene Schulen. Seit der Renovierung im Jahr 1998 wird es ausschließlich von der Volkshochschule genutzt. In diesem Gebäude befand sich auch die Wohnung des Dichters und Orientalistikprofessors Friedrich Rückert .
  • Ehemaliger Wasserturm , Apfelstr. 12, wurde 1705 als erster Turm der Neustadt errichtet. Er war ursprünglich sechsgeschossig und diente ursprünglich der Wasserversorgung des Botanischen Gartens, der Springbrunnen und der Wasserspiele in der Orangerie. Seit 1818 ist er im Besitz der Universität, die den Wassertum zur Wasserversorgung ihrer am Schlossgarten angesiedelten Institute benutzte. Drei Stockwerke wurden 1876 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Zwei Räume wurden zwischen 1839 und 1998 als Karzer der Universität genutzt. Ein Raum davon ist noch heute im originalen Zustand erhalten.
  • Rathaus, erbaut 1971
  • Kanaldenkmal

Öffentliche Gärten

  • Schlossgarten
  • Botanischer Garten
  • Der Aromagarten der Universität wurde 1979 bis 1980 auf über 9000 m² an der Palmsanlage in den Schwabachauen auf Initiative des Biologen und Pharmazeuten Prof. Dr. Karl Knobloch angelegt. Das Gelände wurde früher als Gemüsegarten des Bezirkskrankenhauses Erlangen genutzt. Der Aromagarten beherbergt über 1000 einheimische und exotische Aromapflanzen, die wegen ihrer ätherischen Öle als Arznei- und Gewürzlieferanten oder für Kosmetika genutzt werden.
  • Burgberggarten mit Skulpturen Heinrich Kirchners
  • ehemalige Bierkeller im Burgberg

Wichtige Plätze

  • Martin-Luther-Platz (ältester Platz in Erlangen), nach dem Altstadtbrand 1706 neu geplant und gebaut
  • Hugenottenplatz (Stadtzentrum und Knotenpunkt der Innenstadt-Straßen)
  • Schloß- und Marktplatz
  • Neustädter Kirchenplatz
  • Lorlebergplatz (ehem. Kaiser-Wilhelm-Platz)
  • Altstädter Kirchenplatz
  • Theaterplatz
  • Bohlenplatz
  • Neuer Markt
  • „Platz vorm Bogarts“
  • Ohmplatz
  • „Zollhaus-Platz“

Wichtige Friedhöfe

  • Altstädter Friedhof, an der heutigen Stelle auf dem Martinsbühl bei der Martinskirche (Martinsbühler Kirche) seit Beginn des 18. Jahrhunderts; evang.-luth. Friedhof
  • Reformierter Friedhof, Äußere Brucker Straße, seit 1828 an der heutigen Stelle. Die südliche Gräberseite diente der französisch-reformierten Gemeinde, die nördliche Seite der deutsch-reformierten Gemeinde.
  • Neustädter Friedhof, Äußere Brucker Str. 24/26, als „Teutsch Gottesacker“ 1721 vor den Toren der Stadt angelegt; seit 1775 befindet sich hier die Universitätsgruft. Auf diesem Friedhof viele älteres Gräber namhafter Erlanger Familien und Professoren. Grab der Kinder Friedrich Rückerts, Ernst und Luise.
  • Israelitischer Friedhof, Rudelsweiherstr. 85, seit 1891 der Friedhof der Erlanger jüdischen Gemeinde
  • Zentralfriedhof (städtischer Friedhof), Äußere Brucker Straße, 1895 eröffnet

Persönlichkeiten

Eine ausführliche Liste der Ehrenbürger der Stadt Erlangen, von dem ersten Bürgermeister bis hin zu Aufsichtsratvorsitzenden der Siemens AG, siehe Liste der Ehrenbürger von Erlangen

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die in Erlangen geboren sind, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis:

  • Claudia Campus , geboren 15. Februar 1977 , Berliner Radiomoderatorin (104.6 RTL), '93 jüngste Radiomoderatorin Deutschlands
  • Barbara Hahlweg , geboren 1969 , Fernsehmoderatorin (ZDF/„heute-Journal“), ist die Tochter des langjährigen Erlanger Oberbürgermeisters Dietmar Hahlweg (SPD, im Amt 1972–1996)
  • Sebald Heyden , geboren 1499 im Ortsteil Bruck; † 1561 in Nürnberg, Kantor, Rektor und Dichter („O Mensch bewein dein Sünde groß“)
  • Georg Simon Ohm , geboren am 16. März 1789 ; † 7. Juli 1854 in München, Physiker (nach ihm ist die Einheit des elektrischen Widerstands benannt)
  • Carl Friedrich Philipp von Martius , geboren am 17. April 1794 ; † 13. Dezember 1868 in München, war Naturforscher, Botaniker, Forschungsreisender und Ethnograph.
  • Amalie 'Emmy' Noether , geboren am 23. März 1882 † 14. April 1935 in Pennsylvania , USA, Mathematikerin (leistete wichtige Beiträge zur theoretischen Physik und zur Mathematik)
  • Johann Baron von Kalb , * 29. Juni 1721 im Ortsteil Hüttendorf , †  19. August 1780 in Camden nach einer Verwundung, war ein deutsch-amerikanischer General während der Amerikanischen Revolution
  • Heinrich Kirchner, geboren am 12. Mai 1902 ; † 3. März 1984 in Pavolding im Chiemgau, Bildhauer
  • Oskar Koller , Maler
  • Lothar Matthäus , geboren am 21. März 1961, Fußballspieler, Rekordnationalspieler (aufgewachsen in Herzogenaurach)
  • Ernst Penzoldt (* 1892 in Erlangen; † 1955 in München), Schriftsteller, Zeichner, Bildhauer und Karikaturist. Einige seiner Texte (Roman „Die Powenzbande“, Erzählung „Etienne und Louise“) enthalten deutliche Anspielungen auf Erlangen
  • Heinrich von Pierer, früherer Siemens AG-Vorstandsvorsitzender und jetziger Aufsichtratsvorsitzender
  • Karin Rieden , geboren 1948 , Radiologin und Politikerin ( Die Tierschutzpartei )
  • Reinhold Ziegler , geboren 1955, Schriftsteller

Weitere bekannte Personen mit Bezug zu Erlangen

Eine ganze Reihe bekannter Personen hat zumindest eine Zeit lang in mehr oder weniger wichtiger Funktion in Erlangen gelebt. Viele davon kamen zum Studium oder zur Lehre.

  • Ludwig Feuerbach , Philosoph, Promotion (1828) in Erlangen, von 1829 bis 1832 Privatdozent, Vorlesungen über Logik und Philosophiegeschichte, 1830 anonyme Veröffentlichung der „Gedanken über Tod und Unsterblichkeit“.
  • Hans Geiger , Erfinder des Geigerzählers. Ab 1902 Studium der Physik und Mathematik in Erlangen, Promotion 1906.
  • Johann Gottlieb Fichte , Philosoph, Vertreter des deutschen Idealismus. Professor in Erlangen von Mai – September 1805.
  • Samuel Hahnemann , Begründer der Homöopathie, 1779 Promotion in Erlangen.
  • Hildegard Hamm-Brücher, Politikerin (vormals FDP), vertrat in den 70er Jahren Erlangen im Deutschen Bundestag
  • Karl-Heinz Hiersemann , langjähriger SPD-Oppositionsführer im bayerischen Landtag, hatte hier Wohnsitz und Wahlkreis
  • Felix Klein , Mathematikprofessor. In seiner Antrittsvorlesung formulierte er das Erlanger Programm .
  • August Graf von Platen , Dichter, kam 1819 zum Studium nach Erlangen. Das Platenhäuschen und die Platenstraße am Burgberg erinnern an ihn.
  • Friedrich Rückert , Schriftsteller; ab 1826 in Erlangen Professor der orientalischen Sprachen und Literaturen. Seine beiden Lieblingskinder, deren Tod er in den Kindertodtenliedern beklagt, liegen auf dem Neustädter Friedhof begraben.
  • Karl Ludwig Sand , Student und Burschenschafter, der 1819 den Dichter August von Kotzebue ermordete und so die Karlsbader Beschlüsse mit auslöste, studierte in Erlangen Theologie.
  • Adolf Schinnerer (1876–1949), spätimpressionistischer Maler und Graphiker, lebte um 1930 herum einige Jahre im heute eingemeindeten Tennenlohe
  • Elke Sommer , Schauspielerin
  • Hannah Stockbauer , dreifache Weltmeisterin im Schwimmen (400m, 800m, 1500m). Schwimmt für die SSG Erlangen.

Siehe auch

Wikinews: Erlangen – aktuelle Nachrichten

Literatur

  • Erlangen , in: Meyers Konversationslexikon. 4. Aufl. 1888/89, Bd. 5, S. 790 f.
  • Bayerisches Städtebuch; Band V 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken. aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1971
  • Erlangen in der Westentasche – Ein treuer Führer durch Stadt und Universität. 2. Ausgabe 1845, verlegt bei Theodor Blaesing, als Reprint erhältlich bei Palm und Enke (jetzt Thalia-Buchhandlung Palm & Enke)
  • Erlanger Stadtlexikon. Hrsg. von Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob. W.Tümmels Verlag Nürnberg, 2002. ISBN 3-921590-89-2
  • Ralf Nestmeyer: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2006 ISBN 3-89953-318-6
  • Martin Schieber: Erlangen. Eine illustrierte Geschichte der Stadt. Beck-Verlag, München, 2002 ISBN 3-40648913-3

Weblinks

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