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Letzte Änderung für Artikel Schwieberdingen: 20.02.2006 13:41

Schwieberdingen

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Wappen Karte
Bild:WappenSchwieberdingen.png Deutschlandkarte, Position von Schwieberdingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Stuttgart
Landkreis : Ludwigsburg
Geografische Lage :
Koordinaten: 48° 53' N, 09° 04' O
48° 53' N, 09° 04' O
Höhe : 274 m ü. NN
Fläche : 14,87 km²
Einwohner : 10.692 (31. März 2005)
Bevölkerungsdichte : 719 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 13,9 %
Postleitzahl : 71701
Vorwahl : 07150
Kfz-Kennzeichen : LB
Gemeindeschlüssel : 08 1 18 067
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlosshof 1
71701 Schwieberdingen
Offizielle Website: www.schwieberdingen.de
E-Mail-Adresse: rathaus@schwieberdingen.de
Politik
Bürgermeister : Gerd Spiegel (parteilos)

Schwieberdingen ist eine Gemeinde mit rund 10.700 Einwohnern im Landkreis Ludwigsburg. Sie liegt etwa 5 km von der Kreisstadt Ludwigsburg und 10 km von der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Bild:Schwieberdingen Lage.png

Gemarkung der Gemeinde Schwieberdingen
Gemarkung der Gemeinde Schwieberdingen

Schwieberdingen liegt im südwestlichen Neckarbecken, einer lößbedeckten und durch Flusstäler eingeschnittenen Hochfläche im Zentrum Baden-Württembergs. Der zum Landkreis Ludwigsburg gehörende Ort befindet sich rund 5 km südwestlich der Kreisstadt Ludwigsburg, und etwa 10 km nordwestlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, etwas südlich des 49. Breitengrades.

Die Landschaft um Schwieberdingen zeigt eine große Verschiedenartigkeit an Bodenformen, die sich auch an den Flurnamen mit den Endungen Berg, Grund oder Tal erkennen lässt. Durch den Ort fließt der kleine, nicht schiffbare Fluss Glems, der sich hier in den Muschelkalk des sonst nur leicht welligen Geländes des Langen Feldes und des Strohgäus eingegraben hat. Im Glemstal selbst finden sich größere zusammenhängende Auenbereiche , die periodisch überflutet werden.

Etwa 35% der Schwieberdinger Bodenfläche besteht aus Siedlungs- und Verkehrsfläche, rund 62% aus landwirtschaftlichen Nutzflächen . Die verbleibende Rest bestehet aus Wald und Wasserflächen .

Der höchste Punkt der Gemarkung, die Katharinenlinde, liegt bei 351 m ü. NN, der tiefste an der Gemarkungsgrenze im unteren Glemstal bei 238 m ü. NN.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Schwieberdingen. Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden sind dies Markgröningen, Möglingen, Korntal-Münchingen, Hemmingen und Eberdingen.

Klima

Schwieberdingen ist gekennzeichnet durch sein mildes Klima, das durch seine Lage im südwestlichen Neckarbecken, abgeschirmt durch den Schwarzwald im Westen, die Schwäbische Alb im Süden, den Schurwald im Osten und das Strom- und Heuchelberggebiet im Nordwesten geprägt ist. Neben dem Oberrheintal ist der Großraum Stuttgart - zu dem Schwieberdingen gehört - eines der wärmsten Gebiete Deutschlands. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer mittleren monatlichen Temperatur von 18,8 Grad Celsius, während der Januar als kältester Monat durchschnittlich 1,3 Grad Celsius aufweist. Neben den milden Temperaturen sind die lange Sonnenscheindauer, die geringen Niederschläge und niedrige Windgeschwindigkeiten bei großer Häufigkeit von Windstillen charakteristisch. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in Schwieberdingen liegt bei 679 mm. Die Hauptniederschläge fallen, wie in Süddeutschland üblich, im Sommer, wobei der Juni und August die höchsten Niederschlagsmengen aufweisen. Die Niederschlagsarmut in der Region hat dazu geführt, dass schon bald eine Fremdwasserversorgung notwendig wurde, woraufhin die Bodenseewasserversorgung ab 1954 aufgebaut wurde.

Geschichte

Die ersten nachweisbaren Spuren einer Besiedelung auf der heutigen Gemarkung Schwieberdingen sind seit der Jungsteinzeit vorhanden. Der äußerst fruchtbare Boden und die Furt über die Glems zogen bereits ab 5000 v. Chr. Erste Siedler an. Funde des Landesdenkmalamtes belegen zwei Siedlungen. Die ältere – in Fachkreisen als Schwieberdinger Gruppe bezeichnet – ist zeitlich etwa im Jahre 4200 bis 4000 v. Chr. einzuordnen. Zu ihr gehört auch das in einem Hockergrab entdeckte Skelett einer jungen Frau, genannt Mathilde, die etwa 4000 v. Chr. gelebt hat. Die zweite Siedlung datiert in die Michelsberger Kultur und ist etwa 700 bis 800 Jahre jünger als die Schwieberdinger Gruppe.

Ab 85 n. Chr. eroberten die Römer das Land von den Kelten und hinterließen ihre Spuren unter anderem aufgrund des Baus der durch den späteren Ort und über die Furt an der Glems führenden Römerstraße . Die alte Römerstraße, die auch das spätere Schwieberdingen über Jahrhunderte prägte, stellte in dieser Zeit die wichtigste Straße des Landes und eine Hauptverbindung zwischen Rhein und Donau dar. Genutzt wurde sie vor allem militärisch. So durchzogen beispielsweise der römische Kaiser Hadrian und seinen Legionen zwischen den Jahren 117 und 138 das Gebiet. Neben der Römerstraße zeigen Reste römischer Gutshöfe – die an die intensive landwirtschaftliche Nutzung erinnern – und andere archäologische Funde weitere Spuren der römischen Besiedlung in den ersten beiden Jahrhunderten unserer Zeitrechnung.

Im 3. Jahrhundert eroberten die Alamannen das römische Gebiet bis zum Rhein. Während dieser Zeit wurde um 260 n. Chr. der heutige Ort unter dem Namen Suidbert-ingen, der auf den alamnnischen Sippenführer Suidbert zurückzuführen ist, gegründet. Nach dem Sieg der Franken über die Alamannen um 500 lag das Gebiet der späteren Markung Schwieberdingen an der Stammesgrenze zwischen den Alamannen im Südosten und den Franken im Nordwesten. Diese Grenze wurde nach der Christianisierung zugleich Bistumsgrenze zwischen dem fränkischen Bistum Speyer und dem alamannischen Bistum Konstanz. Die Lage Schwieberdingens am Schnittpunkt von Stammesgrenze und der Fernstraße, sowie die Bedeutung der Furt für diesen von Flandern bis zum Schwarzen Meer und Italien so wichtigen Verkehrsweg lassen vermuten, dass das Dorf aus militärischen Erwägungen - zum Schutz der Furt - gegründet worden ist.

Verschiedene Bodenfunde auf der heutigen Markung Schwieberdingens zeigen, dass einst mehrere alemannische Siedlungen bestanden haben. So wurde zwischen 750 und 802 das im östlichen Teil der Gemarkung liegende und im 14. Jahrhundert abgegangene Dorf Vöhingen erstmals urkundlich erwähnt. Die Wüstung ist inzwischen im Jahre 2005 archäologisch gründlich untersucht worden.

Schwieberdingen um 1684
Schwieberdingen um 1684

Die bisher erste schriftliche Erwähnung Schwieberdingens erfolgte im Esslinger Urbar von 1304 , in der zwei Morgen Ackerland versus Swiebertingen beschrieben werden. Im 14. Jahrhundert begannen die Grafen von Württemberg, ihre Herrschaft in der Region auszuweiten. So verkaufte am 18. Oktober 1321 auch Graf Bürgin der Jüngere von Hohenberg-Nagold den Kirchensatz zu Schwieberdingen an Graf Eberhard den Erlauchten von Württemberg. Neben den Grafen von Württemberg hatten unter anderem die Herren von Nippenburg, deren gleichnamiger Sitz etwas südlich des Ortes liegt und 1160 erstmals urkundlich genannt wurde Besitz im Dorf.

Im 16. und 17. Jahrhundert hatte Schwieberdingen schwer unter Kriegen und Krankheiten zu leiden. Dreimal kam die Pest über den Ort. Allein im August 1584 starben 88 Menschen an der Seuche. Schon bald darauf wurde die stark dezimierte Bevölkerung von neuen Schrecken heimgesucht. So wie sich Friedenszeiten durch den Durchzug von Handels- und Kaufleuten günstig auf den sich an der der späteren Reichs-, Handels- und Heerstraße entlang ausbreiteten Ort auswirkten, so brachten die in Kriegszeiten durchziehenden Heere auch Not und Elend. Der Dreißigjährige Krieg lichtete die Bevölkerung nochmals. Schwieberdingen wurde von Plünderungen und Brandschatzungen heimgesucht. Während dieser Zeit ist für neun Jahre kein einziger Eintrag im Kirchenbuch zu finden. Laut einer Inschrift in der Sakristei soll der Ort völlig verlassen gewesen sein. Wiederholte Einfälle französischer Truppen zwischen 1688 und 1707 sorgten für weitere Verwüstungen und wirtschaftliche Schäden. Im Jahr 1707 , als es den Franzosen unter ihrem Anführer Marschall Villars erneut gelang über den Rhein zu kommen, bezogen die französischen Truppen am 4. Juni 1707 in Schwieberdingen quartier. Nach zwei Tagen der Verhandlung erkauft sich die württembergische Regierung für eine Million Gulden die Schonung des Landes, was in dem im Ort abgeschlossenen Schwieberdinger Vertrag dokumentiert wurde.

Kurz vor Ende des 18. Jahrhunderts ziehen wieder Truppen durch den Ort. Das Grbmal des gefallenen österreichischen Offiziers Heinrich von Parzer auf dem Friedhof bezeugt die Kämpfe zwischen östrreichischen und französischen Truppen. Vermutlich sollte die österreichische Nachhut die Straße und den Glemsübergang sichern.

Die Kriege des 19. Jahrhunderts und die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert forderten ebenfalls hohen Tribut von den Einwohnern der seit 1718 zum Oberamt Ludwigsburg gehörenden Gemeinde. Dazu kamen Zeiten von Missernten, Hungersnöten und Arbeitslosigkeit, was besonders im 19. Jahrhundert viele Einwohner zur Auswanderung nach Polen , Ungarn und Amerika trieb.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zogen eine große Anzahl von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen nach Schwieberdingen. Der Ort veränderte sich erheblich. Aus dem vormals ländlich-bäuerlichen Dorf wurde eine moderne, gewerblich orientierte Gemeinde. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung, siedeln sich immer mehr Firmen in Schwieberdingen an. Das größte und finanziell bedeuteste Unternehmen ist seit 1963 die Robert Bosch GmbH. Die Einwohnerzahl entwickelte sich sprunghaft, so dass sich die Wohngebiete langsam den Gemarkungsgrenzen annähern. Im Jahr 2004 wurde die 10.000 Einwohnergrenze überschritten. Heute hat die Gemeinde rund 10.700 Einwohner.

Religion

Die Gemeinde Schwieberdingen lag ursprünglich an der Grenze der Bistümer Konstanz und Speyer , die durch den Fluss Glems gebildet wurde. Der Ort selbst gehörte dem Bistum Speyer an. Wie in ganz Württemberg wurde auch in Schwieberdingen ab 1534 die Reformation eingeführt, infolgedessen der Ort über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch war, und die in 14. Jahrhundert erbaute Schwieberdinger Georgskirche zur evangelischen Kirche des Ortes wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen durch die vielen Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten die ersten Katholiken nach Schwieberdingen. Nachdem 1945 gerade einmal 2% der Einwohner katholisch getauft waren, erhöhte sich die Zahl der katholischen Gemeindemitglieder bis 1950 auf 369, was ca. 17% der Bevölkerung entsprach. Sie nahmen zunächst das Angebot der evangelischen Gemeinde an ihre Gottesdienste in der Georgskirche zu feiern, bevor am 4. April 1964 die katholische Kirche St. Petrus und Paulus geweiht wurde.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Schwieberdingen auch die Neuapostolische Kirche .

Ortsteile

Der im Nordwesten der Schwieberdinger Gemarkung liegende Hardthof bildet zusammen mit dem Schönbühlhof einen Weiler . Die Gründung des damaligen Hart Hof durch eine Schwieberdinger Leineweberfamilie im Jahr 1760 ist in Stein gehauen überliefert. Etwas jünger ist der angrenzende Schönbühlhof, der 1793 durch einen Landwirt aus Heimerdingen geründet wurde.

Eine Besonderheit ist die gemeinsame Verwaltung des Hardt- und Schönbühlhofes, da mitten durch den Ort mit etwa 300 Einwohnern, teilweise sogar mitten durch einige Häuser, die Gemarkungsgrenze zwischen Schwieberdingen und Markgröningen verläuft.

Als Interessensvertreter und Fürsprecher wählen alle volljährigen Einwohner des Ortes alle 8 Jahre aus ihrer Mitte einen "Anwalt". Dieser Anwalt, der bis 1991 auf Lebenszeit gewählt wurde, vertritt die Interessen des Weilers gegenüber seinen beiden Muttergemeinden. Im seit 1797 existierenden "Protokollbuch" schreiben die amtierenden Anwälte die Beschlüsse, Vereinbarungen und Probleme des Ortes nieder. In der früheren Gemeindeordnung hatten die Anwälte zudem einen kommunalrechtlichen Status. Sie wurden gewählt, mussten Versammlungen abhalten und waren im Gemeinderat vertreten. In der jetzt gültigen Gemeindeordnung gibt es offiziell keine Anwälte mehr. Auf dem Hardt- und Schönbühlhof wurde die Funktion jedoch außerhalb der Rechtsgrundlage weiterhin beibehalten.

Einwohnerentwicklung

Die beschriebenen Einwohnerzahlen basieren entweder auf Schätzungen, Volkszählungsergebnissen oder amtlichen Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1550 480
1634 165
1657 29
1661 252
1763 633
1820 1.265
1835 1.335
1845 1.383
1860 1.577
1866 1.381
1877 1.361
1889 1.416
Jahr Einwohnerzahlen
1900 1.367
1912 1.281
1930 1.480
1935 1.480
1946 1.650
1950 2.184
1955 2.571
1960 3.382
1970 6.065
1985 9.300
1995 9.413
2005 10.692

Politik

Gemeinderat

Sitzverteilung des Gemeinderates Schwieberdingen
Sitzverteilung des Gemeinderates Schwieberdingen

Der Gemeinderat als oberstes Gremium der Gemeinde umfasst 18 Sitze. Die Mitglieder des Gemeinderates werden alle fünf Jahre von den wahlberechtigten Bürgern gewählt. Die letzte Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab hierbei: CDU 27,6%, SPD 22,7%, FDP 11,7% und FWV 38,0%. Daraus ergibt sich folgende Sitzverteilung: CDU = 5, SPD = 4, FDP = 2 und FWV = 7 Sitze.

Vorsitzender des Gemeinderates ist der von den Bürgern alle acht Jahre direkt gewählte Bürgermeister .

Bürgermeister seit 1875

  • 1875 bis 1892 : Konrad Völlm ( Schultheiß )
  • 1893 bis 1915 : Karl Zoller ( Bürgermeister )
  • 1919 bis 1941 : Eugen Herrmann ( Bürgermeister )
  • 1941 bis 1945 : Otto Surber ( kommissarischer Bürgermeister )
  • 1945 bis 1948 : Friedrich Rothacker ( kommissarischer Bürgermeister )
  • 1948 bis 1981 : Hermann Butzer ( Bürgermeister )
  • seit 1981 : Gerd Spiegel ( Bürgermeister )

Wappen

In der Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1859 wird beschrieben: „Das Ortswappen besteht aus zwei von einander stehenden Halbmonden, zwischen welchen sich ein Stern befindet.“

Diese Deutung wurde fast ein Jahrhundert übernommen. Aufgrund geschichtlicher Unterlagen ist heute jedoch bekannt, dass es sich nicht um Halbmonde, sondern um Wolfsangeln handelt, die früher zur Ausrüstung eines Jägers als Fanggerät gehörten. Wie andere Jagd- und Fanggeräte wurden im Mittelalter auch die Wolfsangeln als Wappensymbole verwendet.

Die Farben des Wappens sind gold (Halbmonde bzw. Wolfsangeln und Stern) auf blauem Grund.

Partnerschaften

Schwieberdingen unterhält freundschaftliche Beziehungen zu:

  • Belvidere in Illinois , USA
  • Großharthau in Sachsen
  • Vaux-le-Pénil in Frankreich

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das im Alten Pfarrhaus aus dem 16. Jahrhundert untergebrachte Heimatmuseum zeigt nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen auf drei Stockwerken seine Bestände zur bäuerlichen und bürgerlichen Alltagskultur von 1870 bis 1920, weiter Exponate zum Thema "Spielen und Lernen" und schließlich zum alten Handwerk (Schreiner, Schneider, Schuster).

Musik

  • Als ältester Schwieberdinger Verein wurde 1840 der Liederkranz gegründet, der sich 1848 den noch heute gültigen Namen Sängerbund Schwieberdingen gab.
  • Der Musikverein Schwieberdingen, in dem heute rund 110 aktive Musiker in drei unterschiedlichen Kapellen musizieren wurde 1925 gegründet. In den 1970er Jahre rief der Musikverein eine vereinseigene Musikschule ins Leben, die 1989 in die heutige Musikschule Schwieberdingen überführt wurde.
  • Das in Schwieberdingen beheimatete Strohgäu Sinfonieorchester besteht seit 1950 . Das Orchester besteht aus einer festen Gemeinschaft von Laienmusikern, und wird von einem nicht-professionellen Dirigenten geleitet. Traditionell spielt das Orchester zwei Serenadenkonzerte im Frühjahr und drei Sinfoniekonzerte im Herbst. Zudem gibt es jedoch auch verschiedene Sonderkonzerteim In- und Ausland. Unter anderem gab das Strohgäu Sinfonieorchester bereits Konzerte in Caen (Frankreich), Pamplona (Spanien) oder Coventry (England).

Bauwerke

Pfarrkirche St. Georg
Pfarrkirche St. Georg
Frühmeßhaus und Aufgang zur Kirche
Frühmeßhaus und Aufgang zur Kirche
  • etwas außerhalb im Süden steht die Burgruine Nippenburg. Die auf einem von der Glems umflossenen Bergsporn errichtete Burg wurde von den Herren von Nippenburg gebaut, und im Jahr 1160 erstmals urkundlich erwähnt. Die mit allen Grundmauern erhaltene Burganlage ist die einzige Burgruine aus dieser Zeit im Großraum Stuttgart.
  • am Rande des Ortskerns befindet sich die Georgskirche . Die sehr gut erhaltene, mit einer mächtigen Ringmauer umgebene Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert erhielt ihre heutige Gestalt in den Jahren 1495 bis 1498 , als Ludwig von Nippenburg die Kirche durch den herzoglichen Baumeister Peter von Koblenz im spätgotischen Stil erweitern lies. Der 43m hohe Kirchturm wurde um 1515 zunächst mit einem spitzen Turmdach erbaut. Durch einen schweren Blitzeinschlag wurde der obere Teil des Turmes im Jahr 1795 zerstört. Beim Wiederaufbau erhielt die Kirche ihren heutigen Turmhelm.
  • Das Schwieberdinger Schlößle gegenüber der Georgskirche ist ein alter Nippenburg-Wallbrunnscher Herrensitz. Im Jahr 1773 übernahm die herzoglich württembergische Kammerschreiberei das Gebäude, das König Friedrich I. als Prinz und zeitweise auch während seiner Regierungszeit bewohnte. Heute ist das Schlößle im Besitz der Gemeinde.
  • Im Ortszentrum steht das Wasserschloss . Nach mehreren Umbauten, dem Umwandeln ehemaliger Behausungen in Scheunen und Stallungen, und dem Zuschütten des Wassergrabens hat das Gebäude inzwischen nicht mehr das Aussehen einer Wasserburg . Heute ist das Schwieberdinger Rathaus im ehemaligen Wasserschloss untergebracht.
  • am Rande der bebauten Fläche überquert die B10 die Glems auf einem monumentalen Viadukt . Die 1962 erbaute Glemstalbrücke überspannt das Tal in 38 Metern Höhe und 280 Metern Länge.
  • 2004 wurde die neu errichtete Felsenberg-Arena eingeweiht, in welcher die Fußballer des TSV Schwieberdingen seither ihre Heimspiele austragen.

Naturdenkmäler

Katharinenlinde
Katharinenlinde

Neben den Naturschutzgebieten im Glemstal, Münchinger Tal sowie rund um die Nippenburg gibt es auf der Gemarkung zahlreiche Naturdenkmäler . Hierzu gehören beispielsweise die Katharinenlinde, das Feuchtgebiet Markt oder die Pappelgruppe am Vöhinger Kirchle.

Sport

Der größte Sportverein der Gemeinde ist der TSV Schwieberdingen. Die erfolgreichsten und bekanntesten Mannschaften des TSV sind die in der Bundesliga spielenden Faustballer , sowie die in der Verbandsliga Württemberg spielenden Fußballer .

Der Glemsmühlenradweg durchquert auf seinem 40km langen Weg vom Glemseck bis zur Mündung der Glems in die Enz bei Unterriexingen genauso durch Schwieberdingen wie der 30 km lange vom Hohenasperg nach Ditzingen an verschiedenen Zeugnissen keltischer Kultur vorbeiführende Keltenradweg.

Etwas außerhalb befindet sich der Golfplatz "Schloss Nippenburg", der Austragungsort der German Open 1995 - 1997 .

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Fasching: Alljährlich stürmen die Gagerbach-Hexen am 'Schmotzigen Donnerstag' das Schwieberdinger Rathaus, und übernehmen die Regierungsgeschäfte bis zum Aschermittwoch.
  • Pfingstwochenende: Kawa-Fest
  • Juli: Musikfest des Musikvereins
  • Oktober: Jedes Jahr wird zum Erntedankfest in der Georgskirche ein Mosaik aus Samen, Blüten und Früchten gelegt und bleibt bis zum Kirbesonntag zu besichtigen.
  • November: Kirbesonntag und 'Kirbemeedich'
  • 2. Adventssonntag: Weihnachtsmarkt

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die durch Schwieberdingen verlaufende B10, die schon zur Römerzeit eine Hauptverbindung zwischen Rhein und Donau darstellte, verläuft heute nach dem Bau der Umgehungsstraße im Jahr 1962 nicht mehr durch die Ortsmitte, sondern nördlich ihrer ursprünglichen Lage. Dabei trennt sie Industrie- und Wohngebiet voneinander. Die nächste Autobahnanschluss-Stelle auf die A81 ist Stuttgart-Zuffenhausen etwa 3 km süd-östlich von Schwieberdingen.

Die Strohgäubahn verkehrt regelmäßig zwischen Weissach und Stuttgart-Feuerbach über Schwieberdingen Bf im Süden des Ortes. Ferner verläuft die Schnellbahntrasse StuttgartMannheim (über Vaihingen/Enz ) nordöstlich von Schwieberdingen, jedoch ohne Haltepunkt. Darüber hinaus verfügt Schwieberdingen über einige lokale und regionale Busverbindungen , die dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart angehören.

Der internationale Flughafen Stuttgart befindet sich im etwa 25 km entfernten Leinfelden-Echterdingen.

Industrie und Wirtschaft

Durch die Lage Schwieberdingens - ehemals das Dorf an der Strasse genannt - an der rege befahrene Reichs- und Handelsstraße und den damit verbundenen durchziehenden Heeren, Kauf- und Handelsleuten hatten Gasthäuser und Handwerksbetriebe wie Schmiede , Wagner und Sattler in früheren Zeiten eine wichtige Bedeutung. Daneben war Schwieberdingen bis in die 1950er Jahre von der Landwirtschaft geprägt.

Mit der Ansiedlung der Lammbrauerei im Jahr 1812 entstand der erste Industriebetrieb in Schwieberdingen. Das hergestellte Schwieberdinger Lamm-Bräu war weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Bis in die 1970er Jahre stieg die Beschäftigtenzahl auf rund 60 Mitarbeiter, bei 16.000 abgefüllten Flaschen in der Stunde. 1981 wurde das mittelständische Brauereiunternehmen an die Großbrauerei Stuttgarter Hofbräu verkauft und musste den Betrieb einstellen.

Seit den 1960er Jahren hat sich die Industrie und damit auch die Zahl der Arbeitsplätze in Schwieberdingen rasant entwickelt. Die in der Gemeinde ansässigen Unternehmen – vor allem aus der Automobilzulieferindustrie und dem Speditionsgewerbe – beschäftigen heute insgesamt 7.740 Personen, darunter 4.158 Beschäftigte die auch im Ort wohnen. Die Arbeitslosenquote betrugt im Jahr 2005 rund 5%. Bekannte am Ort ansässige Unternehmen sind:

  • Robert Bosch GmbH
  • Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH
  • Große Vehne Speditions GmbH Stuttgart
  • Erwin STEINLE Internationale Spedition GmbH & Co. KG
  • Alfred Winkler GmbH

Bildung

Das Schulwesen in Schwieberdingen geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. 1559 wurde das alte Schulhaus, als zweite Volksschule im heutigen Kreis Ludwigsburg errichtet. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war das Gebäude zu klein geworden, sodass man 1914 ein neues Schulhaus erbaute, das heute die Grundschule am Berg beherbergt. Neben den beiden Grundschulen verfügt Schwieberdingen über eine Hauptschule und eine Realschule. Die nächsten Gymnasien sind in Markgröningen und Korntal-Münchingen.

Literatur

  • Müller, Willi: Schwieberdingen, das Dorf an der Straße; Grundriß einer Ortsgeschichte; 1961
  • Sänze, Erwin: Schwieberdingen: Eine lebendige Gemeinde; Geiger-Verlag 1999; ISBN 3-895706-15-9
  • Arnold, Susanne: Dorfsterben.... Vöhingen und was davon blieb; Landesdenkmalamt Baden-Württemberg 1998; ISBN 3-927714-35-6

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