Benningen am Neckar
Wappen | Karte |
---|---|
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk : | Stuttgart |
Landkreis : | Ludwigsburg |
Geografische Lage : | Koordinaten: 48° 57' N, 09° 15' O 48° 57' N, 09° 15' O |
Höhe : | 242 m ü. NN |
Fläche : | 4,87 km² |
Einwohner : | 5427 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 1114 Einwohner je km² |
Ausländeranteil : | 11,3 % |
Postleitzahl : | 71726 |
Vorwahl : | 07144 |
Kfz-Kennzeichen : | LB |
Gemeindeschlüssel : | 08 1 18 006 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Studionstraße 10 71726 Benningen |
Website: | www.benningen.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@benningen.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Klaus Warthon |
Benningen am Neckar ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Sie liegt etwa 20 km nördlich von Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Benningen liegt in einer nach Westen geöffneten Schleife des Neckars gegenüber der Einmündung der Murr. Der Ortskern liegt am Neckar selbst, während sich die Neubaugebiete am Gleithang des Neckartals hinaufziehen. Nachbarorte sind Marbach am Neckar auf der anderen Neckarseite sowie Murr (Gemeinde) im Nordosten, Pleidelsheim im Nordwesten und Freiberg am Neckar im Westen. Auf dem Steilhang nördlich des Neckars wird Weinbau betrieben, der in früheren Zeiten zur wirtschaftlichen Grundlage des Ortes gehörte.
Geschichte
Um 85 n. Chr. wurde der Neckar zur Grenze des Römischen Reichs . Zur Sicherung der Grenze errichteten die Römer den sogenannten Neckar-Odenwald-Limes, zu dem ein Kastell am Südostrand des heutigen Dorfs gehörte. Bei der Wahl des Standorts spielte vermutlich die strategische Lage gegenüber der Murrmündung eine Rolle. Um 150 n. Chr. wurde die Grenze und mit ihr die Besatzung des Kastells nach Osten in Richtung Murrhardt verlegt, eine zivile Ansiedlung blieb jedoch bestehen.
Um 260 n. Chr. verdrängten die Alemannen die Römer und ließen sich in der Gegend nieder. Der Name Benningen leitet sich vermutlich vom Namen des Sippenführers ab, der Bunno geheißen haben könnte. 779 wurde der Ort erstmals urkundlich als Bunninga erwähnt, als das Kloster Fulda dort Besitz erhielt. Weitere Grundbesitzer waren das Kloster Lorsch und das Hochstift Speyer . Im Jahr 1351 und endgültig 1497 kam der Ort an Württemberg und gehörte zum Amt Marbach. Ab 1718 entwickelte sich die neu gegründete Stadt Ludwigsburg zum neuen Mittelpunkt der Region, und so wurde Benningen 1762 in das Oberamt Ludwigsburg umgegliedert.
Im Jahr 1579 entdeckte Simon Studion , der Schulvorsteher der Lateinschule im benachbarten Marbach, römische Überreste und führte Ausgrabungen durch. Systematische archäologische Ausgrabungen wurden ab dem 19. Jahrhundert vorgenommen. Fundstücke sind heute rund um das neue Rathaus ausgestellt, im Rathaus selbst ist ein Römermuseum eingerichtet.
1618 wurde bei Benningen eine Brücke über den Neckar erbaut. Diese wurde 1785 – 1787 durch eine neue, überdachte Brücke ersetzt. Diese wiederum wurde 1945 durch Sprengung stark beschädigt und in den 1950ern durch die heutige Brücke ersetzt.
Während des Dreißigjährigen Krieges wütete in Benningen die Pest. Beim Franzoseneinfall 1693 , bei dem Marbach in Brand gesetzt wurde, erlitt auch Benningen große Schäden. Die Errichtung von Schloss und Stadt Ludwigsburg bedeutete zusätzliche Belastungen etwa durch Frondienste und Einquartierungen. Das Dorf erholte sich von all diesen Belastungen nur langsam, und so wanderten im 18. und 19. Jahrhundert viele Benninger nach Amerika aus.
1879 erhielt das Dorf Anschluss an den Bietigheim-Backnanger Zweig der Murrbahn , dem 1881 auch ein Zweig nach Ludwigsburg folgte. Durch den Bahnanschluss wandelte sich das Dorf zu einer Arbeitergemeinde, und ein wirtschaftlicher Aufschwung setzte ein.
1964 erhielt der Gemeindename den Zusatz „am Neckar“. Bei der Gemeindereform in den 1970er Jahren blieb Benningen selbständig, gehört seitdem jedoch dem Gemeindeverwaltungsverband Marbach am Neckar an. Durch die verkehrsgünstige Lage entwickelte sich Benningen zu einem beliebten Wohnort; zwischen 1970 und 1994 stieg die Bevölkerungszahl um 34 %.
Politik
Derzeitiger Bürgermeister ist Klaus Warthon, stellvertretende Bürgermeister sind Gabriele Kölbel-Schmidt und Edgar Brucker. Im Gemeinderat kommt die CDU auf fünf Sitze, die SPD auf drei Sitze, die FWV auf sechs Sitze.
Wappen und Flagge
Das Gemeindewappen von Benningen zeigt in Gold zwei schräg gekreuzte schwarze Priorstäbe. Dieses Wappen wurde von der Gemeinde 1931 angenommen und von einem Marksteinzeichen aus dem Jahr 1677 abgeleitet. Es wird vermutet, dass dieses Zeichen auf das Stift Backnang hinweist, das in Benningen das Kirchenpatronat innehatte.
Am 20. Mai 1980 wurde Benningen am Neckar durch das Landratsamt Ludwigsburg eine Flagge in den Farben Schwarz-Gelb verliehen.
Verkehr, Kultur und Sehenswürdigkeiten
Benningen liegt an der Württemberger Weinstraße und an zwei Landesfernradwegen , dem Neckartal-Radweg und dem Stromberg-Enztal-Radweg . Auch mit dem Schiff ist Benningen zu erreichen, die Neckar-Personenschifffahrt bedient die Anlegestelle Benningen.
Im neuen Rathaus in der Nähe der S-Bahn-Station befindet sich ein Römermuseum, daneben eine Freilichtanlage mit einer Jupitergigantensäule und dem Teilstück einer Römerstraße. Der Gasthof zum Adler beherbergt ein Heimatmuseum.
Verkehrsanbindung
Seit 1980 hat Benningen eine Haltestelle an der Linie S4 der S-Bahn Stuttgart. Die A 81 ist mit der Anschlussstelle Pleidelsheim nur drei Kilometer entfernt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am Wochenende vor Martini wird in Benningen Kirbe gefeiert. Alle zwei Jahre finden ein Weihnachtsmarkt sowie im Juli ein Straßenfest statt.
Literatur
- Ulrich Hartmann (Hrsg.): Der Kreis Ludwigsburg. 2. Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart, 1994.
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