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Letzte Änderung für Artikel Kraichtal: 27.01.2006 06:12

Kraichtal

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Wappen
Karte Kraichtal in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Karlsruhe
Region : Mittlerer Oberrhein
Landkreis : Karlsruhe
Geografische Lage :
Koordinaten: 49° 07' N, 08° 43' O
49° 07' N, 08° 43' O
Höhe : 143 m ü. NN
Fläche : 80,56 km²
Einwohner : 14.977 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte : 186 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 7,7 %
Postleitzahlen : 76699-76703 (alt: 7527)
Vorwahlen : 07250, 07251,
07258, 07259
Kfz-Kennzeichen : KA
Gemeindeschlüssel : 08 2 15 097
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstr. 30
76703 Kraichtal
Website: www.kraichtal.de
E-Mail-Adresse: info@kraichtal.de
Politik
Bürgermeister : Ulrich Hintermayer
(CDU)

Kraichtal ist eine Stadt im Nordosten des Landkreises Karlsruhe in Baden-Württemberg. Die nächst größeren Städte sind im Süden die frühere Amtsstadt Bretten, im Osten die Stadt Eppingen (Landkreis Heilbronn) und im Westen die ehemalige Kreisstadt Bruchsal. Die nächsten Großstädte sind Pforzheim, Karlsruhe und Heilbronn.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt Kraichtal liegt im westlichen Kraichgau, einer Hügellandschaft zwischen Schwarzwald und Odenwald, sowie Oberrheinischen Tiefebene und Neckar (bei Heilbronn). Das Stadtgebiet wird vom Kraichbach, gelegentlich auch „die Kraich“ genannt, durchflossen, der bei Sternenfels im Enzkreis entspringt, nach Eintritt in das Gebiet des Landkreises Karlsruhe zunächst Kürnbach und Flehingen durchfließt, anschließend die Kraichtaler Stadtteile Gochsheim, Münzesheim, Oberöwisheim und Unteröwisheim und dann mehrere Gemeinden des nördlichen Landkreises Karlsruhe und des südlichen Rhein-Neckar-Kreises und schließlich bei Ketsch in den Rhein mündet.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kraichtal, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt: Eppingen (Landkreis Heilbronn) sowie Zaisenhausen, Oberderdingen, Bretten, Bruchsal, Ubstadt-Weiher und Östringen (alle Landkreis Karlsruhe).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Kraichtals besteht aus den neun Stadtteilen Bahnbrücken, Gochsheim (Baden), Landshausen, Menzingen (Baden), Münzesheim, Neuenbürg (Baden), Oberacker, Oberöwisheim und Unteröwisheim. Zu einigen Stadtteilen gehören auch räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, so etwa die Waldmühle im Stadtteil Menzingen oder die Weierbachsiedlung in Menzingen und Münzesheim.

Geschichte

Die Stadt Kraichtal entstand am 1. September 1971 durch Vereinigung der Städte Gochsheim (Baden) und Unteröwisheim sowie der Gemeinden Bahnbrücken, Landshausen, Menzingen (Baden), Münzesheim, Neuenbürg (Baden), Oberacker und Oberöwisheim, die mit Ausnahme von Landshausen damals alle zum Landkreis Bruchsal im Regierungsbezirk Nordbaden gehörten. Landshausen gehörte seinerzeit zum Landkreis Sinsheim und wurde damit zum 1. September 1971 in den Landkreis Bruchsal eingegliedert. Namensgeber der neuen Kommune wurde der Kraichbach, daher wurde anfangs auch der Name Kraichbachtal in Erwägung gezogen.

Durch die Stadtrechte von Gochsheim und Unteröwisheim wurde die Bezeichnung Stadt auf die neue Kommune übertragen, so dass eine Neuverleihung der Bezeichnung Stadt nicht erforderlich war. Der Stadtgründung vorausgegangen war die Vertragsunterzeichnung der neun Bürgermeister der ehemals selbständigen Gemeinden am 14. Juli 1971 in der Turnhalle in Münzesheim.

Die Stadt Kraichtal hatte bei ihrer Gründung ca. 12.600 Einwohner. Sie erhielt die neue Postleitzahl 7527. Mit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 kam die Stadt Kraichtal mit dem gesamten Landkreis Bruchsal zum Landkreis Karlsruhe.

Im Januar 1977 wurde das neu erbaute Rathaus der Stadt Kraichtal im Stadtteil Münzesheim bezogen. Zuvor waren die städtischen Ämter in den Rathäusern der früheren Gemeinden untergebracht. Die feierliche Einweihung des Rathauses erfolgt am 18. Mai 1977 mit einem Tag der offenen Tür .

Stadtteile

(Einwohnerzahlen Stand: 13. April 2005)

Bahnbrücken 
738 Einwohner, Gemarkungsfläche 357 ha. 1219 erstmals als Banbrugken erwähnt (weitere Schreibweisen: 1301 Banbruggen, 1635 Beinbrück), gehörte der Ort anfangs den Grafen von Eberstein (siehe Gochsheim) und kam ab 1278 an das Zisterzienserkloster Herrenalb. Mit diesem kam der Ort ab 1338 unter württembergische Herrschaft und gehörte zu Pflege Derdingen. 1806 wurde es im Austausch dem Großherzogtum Baden zugeteilt. Von 1807 bis 1813 gehörte der Ort zum Amt Gochsheim, dann zum Amt bzw. Bezirksamt Bretten und ab 1936 zum Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.
Gochsheim (Baden) 
1.708 Einwohner, Gemarkungsfläche 1.267 ha. 804/814 erstmals als Gozbodesheim erwähnt, kam der Ort über die Kraichgaugrafen an die Grafen von Eberstein. Diese gründeten bei ihrer Burg unweit des alten (später vollständig abgegangenen) Dorfes eine Stadt, 1278 als oppidum bezeugt. Bis ins 14. Jahrhundert teilten sich die Grafen von Eberstein mit dem Hause Württemberg die Herrschaft über die Stadt, dann als pfälzisches Lehen anerkannt, gehörte die Stadt zeitweilig verschiedenen Niederadligen. 1504 wurde die Stadt von den Württembergern erobert und von diesen verlehnt. Die Ortsherren führten 1556 die Reformation ein. Im 30jährigen Krieg wurde das Lehen eingezogen, danach aber wieder herausgegeben. Nach Erlöschen der Linie Eberstein im Mannesstamm heiratete die Erbtochter 1679 Herzog Friedrich August von Württemberg-Neustadt. 1689 wurde die Stadt durch die Franzosen niedergebrannt, danach wieder aufgebaut und ab 1699 erhielt die Stadt eine Waldenserkolonie. Nach dem Tod der letzten Erbtochter der Ebersteiner1725 nochmals als Lehen ausgegeben, fiel die Stadt 1736 endgültig an das Herzogtum Württemberg und wurde Kameralamt. 1738 erlitt die Stadt einen größeren Stadtbrand. 1806 wurde Gochsheim durch Tauschvertrag an das Großherzogtum Baden abgegeben. 1807 wurde die Stadt Sitz eines Amtes, das jedoch 1813 aufgelöst wurde. Gochsheim gehörte dann zum Amt bzw. Bezirksamt Bretten und kam mit dessen Auflösung 1936 zum Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.
Landshausen 
1.050 Einwohner, Gemarkungsfläche 726 ha. 864/76 erstmals als Huserard marca erwähnt, war Landshausen Ausbauort von Menzingen. Um 1100 erscheint die Bezeichnung Nanthesshusen. Die Klöster Lorsch, Hirsau und Odenheim hatten Besitzungen am Ort. Die Herrschaftsrechte lagen bei Mentzingen. Von den Herren von Mentzingen wurde der Ort 1426 und 1427 an das Kloster Odenheim verpfändet und gelangte damit unter bischöflich-speyerische Landeshoheit. Daher blieb der Ort katholisch. 1803 kam Landshausen an Baden und wurde zunächst der Grafschaft Odenheim zugeordnet. 1807 kam der Ort zum Amt Gochsheim und 1813 zum Amt bzw. Bezirksamt Eppingen. Bei dessen Auflösung 1924 kam der Ort zum Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal und 1938 schließlich zum Landkreis Sinsheim. Infolge des Zusammenschlusses zur Stadt Kraichtal am 1. September 1971 wechselte der Ort auch die Kreiszugehörigkeit und gehörte zunächst - wie alle anderen Stadtteile Kraichtals - zum Landkreis Bruchsal, zu dem der Ort bereits von 1924 bis 1938 gehört hatte.
Menzingen 
2.094 Einwohner, Gemarkungsfläche 1.570 ha. 769 erstmals als Mencinga erwähnt, hatte das Kloster Lorsch umfassenden Besitz am Ort und gelangte unter den Einfluss der Kraichgaugrafen. Im Spätmittelalter hatte die Ortsherrschaft Menzingen den Ort als Lehen der Grafen von Katzenelnbogen. Schon im 12. Jahrhundert tauchte das Geschlecht derer von Mentzingen auf, die den ritterschaftlichen Ort innerhalb des Ritterkantons Kraichgau bis 1805 beherrschten. Die Ortsherren führten die Reformation ein. Schon seit 1521 sind evangelische Pfarrer belegt. 1805 kam Menzingen an Baden, gehörte dann zunächst zum Amt Gochsheim und ab 1813 zum Amt bzw. Bezirksamt Bretten. 1924 kam Menzingen zum Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.
Münzesheim 
2.737 Einwohner, Gemarkungsfläche 1.181 ha. 828 erstmals als Muncinesheim erwähnt, wurde der Ort von 1109 bis 1282 durch einen örtlichen Adel beherrscht. 1326 kam der Ort an Baden, doch wurde er an die Hofwart von Kirchheim verlehnt. Die Lehnshoheit stammt vermutlich von den Grafen von Eberstein und damit von den Kraichgaurittern. Die Ortsherrschaft führte 1530 die lutherische Reformation ein. Nach Heimfall des Lehens 1675 gab Markgraf Friedrich von Baden den Ort seinen beiden unehelichen Söhnen, die sich Freiherren von Münzesheim nannten. Friedrich August von Münzesheim verkaufte die Ortsherrschaft 1761 wieder an den Lehnsherr, doch musste Baden die Steuerhoheit der Kraichgauer Ritterschaft bis 1805 anerkennen. Von 1805 bis 1807 gehörte Münzesheim zum Amt Bretten, dann zum Amt Gochsheim, 1813 schließlich vorübergehend zum Stadtamt und ersten Landamt Bruchsal und ab Dezember 1813 zum Amt bzw. Bezirksamt Bretten. 1936 kam Münzesheim zum Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.
Neuenbürg 
523 Einwohner, Gemarkungsfläche 256 ha. 1255 erstmals als novum castrum Owensheim erwähnt, handelte es sich um ein Dorf im Anschluss an die neue Burg der Grafen von Eberstein auf Gemarkung Oberöwisheim. Mit der Burg - die Reste sind heute Bestandteil der katholischen Kirche St. Lukas - wurde das Dorf 1331 an die Grafen von Remchingen verpfändet, später in ein Lehen umgewandelt. Die Ortsherrschaft führte die lutherische Reformation ein. Nach dem Aussterben der Grafen von Remchingen zog der Bischof von Speyer 1661 den Ort an sich, obwohl Württemberg Ansprüche auf Neuenbürg als Zubehör von Gochsheim geltend machte. Damit wurde Neuenbürg rekatholisiert. 1803 kam Neuenbürg an Baden und gehörte 1807 kurzfristig zum Amt Gochsheim, von 1807 bis 1809 zum Oberamt Bruchsal, dann erneut zu Gochsheim und 1810 bis 1819 zum zweiten Landamt Bruchsal. Ab 1819 gehörte Neuenbürg zum Oberamt bzw. Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.
Oberacker 
685 Einwohner, Gemarkungsfläche 423 ha. Um 1100 erstmals als Oberacker erwähnt, war der Ort Sitz eines edelfreien Geschlechts. Die Ortsherrschaft kam über die Ritter von Ubstadt und ihre Lehnsherren von Bruchsal 1288 an das Kloster Herrenalb. Die Oberlehnsrechte hatten vermutlich die Kraichgaugrafen als Nachfolger der Grafen von Katzenelnbogen. Mit dem Kloster Herrenalb wurde Oberacker württembergisch. Die Württemberger führten 1556 die lutherische Reformation ein. 1806 kam Oberacker im Austausch zum Großherzogtum Baden. Von 1806 bis 1813 gehörte der Ort zum Amt Gochsheim, dann zum Amt bzw. Bezirksamt Bretten und ab 1936 zum Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.
Oberöwisheim 
2.004 Einwohner, Gemarkungsfläche 942 ha. 771 erstmals als Auwinsheim erwähnt, wurde der Ort 1277 von Unteröwisheim unterschieden. Große Besitzungen hatte das Kloster Weißenburg, deren Nachfolger die Salier waren. Die Ortsherrschaft lag bei den Kraichgaugrafen. Ab 1260 sind die Grafen von Eberstein-Zweibrücken als Lehnsherren nachweisbar. Ihre Nachfolger in der Ortsherrschaft war der nach Oberöwisheim benannte Zweig der von Helmstatt. 1/3 des Ortes war ab 1443 pfälzisches Lehen, 2/3 des Ortes kam später an das Hochstift Speyer, war jedoch in einer komplizierten Ganerbenschaft (u.a. mit Frankenstein, Balzhofen, Massenbach, Sternenfels, Schaffalitzky und Berg), welche vom Bistum Speyer ab 1732 allmählich aufgekauft wurde. 1748 wurde die pfälzische Lehnshoheit im Tausch mit Diedelsheim abgelöst. 1753 verzichteten die Helmstatt auf ihren Anteil gegen Abrundung ihres Besitzes in Hochhausen. Die Schatzung verblieb aber nur zur Hälfte weiterhin der Reichsritterschaft im Kraichgau. Bei der Reformation konnte keiner der Ortsherren sein Bekenntnis voll durchsetzen, weshalb seither beide Konfessionen am Ort vertreten sind. Die Kirche wurde daher spätestens nach dem 30jährigen Krieg simultan genutzt. 1803/05 kam Oberöwisheim an Baden und gehörte zunächst zum Amt Odenheim, ab 1807 zum Amt Gochsheim und wurde 1813 dem zweiten Landamt Bruchsal zugeordnet. Ab 1819 gehörte Oberöwisheim zum Oberamt bzw. Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal. 1876 baute die katholische Gemeinde eine eigene Kirche und überließ die alte Dorfkirche ganz der evangelischen Gemeinde Oberöwisheim.
Unteröwisheim 
3.252 Einwohner, Gemarkungsfläche 1.337 ha. 771 erstmals als Auwinsheim erwähnt, wird Unteröwisheim ab 1227 von Oberöwisheim unterschieden. Vermutlich von den Grafen von Calw über die Welfen und Staufer kam der Ort vor 1300 in den Besitz der Markgrafen von Baden. 1346 überließ Markgraf Hermann III. dem Kloster Maulbronn die Hälfte der Ortsherrschaft, die andere Hälfte folgte bis spätestens 1411 nach. Wie über Maulbronn übte die Pfalz die Schirmherrschaft über den Ort aus. Seit der Reformation übte Württemberg die Ortsherrschaft aus und übernahm den Maulbronner Pfleghof, das sogenannte Schloss. Die Reformation konnte wohl erst ab 1557 voll durchgesetzt werden. 1747 erwarb Württemberg im Austausch gegen Zaisenhausen, Sprantal und Gölshausen auch die pfälzischen Oberhoheitsrechte. Damit war ganz Unteröwisheim württembergisch. Die Württemberger hatten Unteröwisheim vermutlich im 17. Jahrhundert zur Stadt erhoben. 1806 kam Unteröwisheim im Austausch zum Großherzogtum Baden und gehörte zunächst zum Amt Gochsheim, ab 1809 zum Stadtamt und ersten Landamt Bruchsal und von 1810 bis 1819 zum zweiten Landamt Bruchsal. Ab 1819 gehörte Unteröwisheim zum Oberamt bzw. Bezirksamt bzw. Landkreis Bruchsal.

Religionen

Die Bevölkerung Kraichtals ist mehrheitlich evangelisch , da die meisten Stadtteile früher zu Württemberg gehörten und von dort ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Seit 1806 gehören die Orte zum Großherzogtum, später Freistaat Baden und kamen mit diesem 1952 zu Baden-Württemberg. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gehören die evangelischen Kirchengemeinden zum Kirchenbezirk Bretten der Evangelischen Landeskirche in Baden . Es sind dies die Kirchengemeinden Bahnbrücken, Gochsheim (Baden), Menzingen (Baden), Münzesheim, Oberacker, Oberöwisheim und Unteröwisheim. Daneben gibt es auch Gemeindeglieder, die Glieder einer Freikirche sind. Hierzu gehören die Evangelisch-methodistische Kirche (mit Kirchen in Menzingen, Münzesheim und Unteröwisheim) und die Christliche Gemeinschaft Gochsheim, die zum Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden (MV) gehört. Ferner ist auch die Liebenzeller Gemeinschaft in Oberöwisheim und Unteröwisheim ansässig. Auch die Neuapostolische Kirche ist im Stadtteil Unteröwisheim vertreten.

Römisch-katholische Kirchengemeinden gibt es in den ehemals zum Fürstbistum Speyer , seit 1803/06 zum Großherzogtum Baden und somit zur späteren Erzdiözese Freiburg gehörigen Orten Landshausen (später mit Filiale Menzingen), Neuenbürg (Baden) und Oberöwisheim sowie in Münzesheim, wobei die letzt genannte Kirchengemeinde relativ jung ist. Sie alle bilden zusammen mit der Kirchengemeinde Elsenz (Stadt Eppingen) die Seelsorgeeinheit Elsenz-Kraichtal.

Politik

Die Stadt Kraichtal wird wie alle Kommunen in Baden-Württemberg von einem Gemeinderat und einem Bürgermeister verwaltet. Der Gemeinderat wird von der Bevölkerung auf fünf Jahre, der Bürgermeister auf acht Jahre gewählt.

Der erste Bürgermeister der jungen Stadt war Berthold Zimmermann. Dieser wurde am 12. Dezember 1971 im 2. Wahlgang gewählt und trat sein neues Amt am 14. Februar 1972 an. Nach 16 Amtsjahren verzichtete Zimmermann auf eine weitere Kandidatur. Daher wurde am 13. Dezember 1987 Horst Kochendörfer als neuer Bürgermeister der Stadt Kraichtal gewählt. Er trat am 13. Februar 1988 sein Amt an und wurde nach 8 Jahren für eine zweite und nach 16 Jahren (2003) für eine dritte Amtsperiode wiedergewählt, die eigentlich erst im Frühjahr 2012 endet. Völlig unerwartet verstarb Bürgermeister Kochendörfer jedoch am 27. November 2004 nach kurzer Krankheit. Eine vorgezogene Neuwahl war deshalb notwendig geworden. Unter insgesamt zehn Bewerbern wurde schließlich am 20. März 2005 beim zweiten Wahlgang der bis dato amtierende Bürgermeister der Gemeinde Illingen (Württemberg) Ulrich Hintermayer zum neuen Bürgermeister gewählt. Bis zu dessen Amtseinführung am 4. Mai 2005 führte Bürgermeister-Stellvertreter, Gemeinderat Bernward Hemberger, die Amtsgeschäfte.

Wappen

Das Wappen der Stadt Kraichtal zeigt in Gold einen rotbewehrten und rot bezungten schwarzen Doppeladler, belegt mit einem silbernen Brustschild, darin eine neunblättrige, grünbesamte rote Rose mit grünen Kelchblättern. Die Stadtflagge ist Rot - Weiß. Das Wappen wurde der Stadt am 12. Januar 1973 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Der Kraichgau war einst die am meisten von kleineren ritterschaftlichen Adelsherrschaften bestimmte Landschaft. Die Reichsritterschaft des Kraichgaus war seit dem Ende des Mittelalters in einem eigenen Ritterkanton zusammen geschlossen. Dieser Kanton führte den doppelköpfigen Reichsadler mit einem Brustschild, der einen Esel als Zeichen der mittelalterlichen Turniergesellschaft „Mit dem Esel“ enthält. Dieses Wappen diente als Grundlage für das neue Wappen der Stadt Kraichtal. An die Stelle des Esels wurde die ebersteinische Rose gesetzt. Die Grafen von Eberstein, eine der bedeutendsten Familien im mittelbadischen Raum, hatten im hohen Mittelalter Besitz, Rechte oder die Lehnshoheit in sieben der heute zur Stadt Kraichtal gehörenden Orte.

Die Stadtteile Gochsheim und Oberacker führten bereits die Rose in ihren Wappen. Im Hinblick auf die Zahl der Stadtteile wurde die eigentlich fünfblättrige Rose in eine neunblättrige Rose umgewandelt. Die Stadtfarben Rot-Weiß leiten sich aus dem Brustschild ab, Bild (rote Rose) vor Feld (silber = weiß).

Städtepartnerschaften

Die Stadt hat keine offiziellen Städtepartnerschaften. Doch bestehen freundschaftliche Beziehungen zur etwa 4.300 Einwohner zählenden Gemeinde Menzingen im Kanton Zug in der Schweiz .

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadt Kraichtal war lange Zeit überwiegend von der Landwirtschaft geprägt. Heute werden die Felder nur noch von sehr wenigen Landwirten bewirtschaftet.

In der Stadt sind auch einige mittelständischen Betriebe ansässig. Viele Arbeitnehmer pendeln jedoch in die umliegenden Städte und Gemeinden (Bruchsal, Karlsruhe, Bretten, Oberderdingen und Östringen).

Verkehr

Durch die Stadt führen weder Autobahnen noch Bundesstraßen . Das Stadtgebiet wird daher nur durch Landesstraßen und Kreisstraßen erschlossen. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Bruchsal (ca. 17 km) auf die A 5 (Karlsruhe-Frankfurt), Sinsheim bzw. Sinsheim-Steinsfurt (ca. 24 km) auf die A 6 (Mannheim-Heilbronn) und Pforzheim-Nord (ca. 30 km) auf die A 8 (Karlsruhe-Stuttgart).

Der Öffentliche Personennahverkehr ( ÖPNV ) wird vor allem durch die Kraichtalbahn bedient, die als S32 nach Karlsruhe verkehrt. Mit dieser Linie erreicht man in ca. 30-40 Minuten den Hauptbahnhof in Karlsruhe. Bahnhöfe bzw. Haltestellen im Stadtgebiet sind Menzingen, Bahnbrücken, Gochsheim, Münzesheim-Ost, Münzesheim (Bahnhof), Oberöwisheim, Unteröwisheim (Bahnhof) und Unteröwisheim (Martin-Luther-Straße). In den Stadtteilen Landshausen, Neuenbürg und Oberacker gibt es Zubringer-Buslinien.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Am 26. August 1978 wurde die bereits 1971 von der damaligen Stadt Gochsheim verliehene Ehrenbürgerwürde an den Heimat- und Familienforscher Rudolf Herzer auf die Stadt Kraichtal übertragen. Herzer war damit der erste Ehrenbürger Kraichtals. Anlässlich seines 100. Geburtstages und 15. Todestages wurde im Dezember 2005 der Platz vor den beiden Museen im Stadtteil Gochsheim nach Rudolf Herzer benannt. Herzer war seit 1983 auch Träger des Bundesverdienstkreuzes und der städtischen Verdienstmedaille. Er gab unter anderem 1968 das "Ortssippenbuch Gochsheim" heraus und war auch Mitverfasser des "Ortsippenbuchs Oberacker".

Söhne und Töchter der Stadt

Aus dem Stadtteil Unteröwisheim stammt der Dichter Friedrich Konrad Hiller (1651-1726), der das bekannte Kirchenlied „Ich lobe dich von ganzer Seelen“ dichtete.

Im Stadtteil Gochsheim wurde am 5. August 1792 Karl Benjamin Friedrich Scholl geboren. Er war von 1835 bis 1861 Direktor der Staatlichen Amortisationskasse in Karlsruhe und Gründer verschiedener sozialer und karitativer Organisationen. Seit 1833 war er Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe, wo er am 30. Oktober 1867 starb.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Badisches Bäckerei- und Museum im Stadtteil Gochsheim
  • Deutsches Zuckerbäckermuseum im Stadtteil Gochsheim
  • Bügeleisenmuseum im Stadtteil Gochsheim

Sehenswürdigkeiten

  • Graf-Eberstein-Schloss Gochsheim; ehemalige Sommerresidenz der Grafen von Eberstein. Das Graf-Eberstein-Schlosss präsentiert rund 100 Werke des 1979 verstorbenen Karlsruher Künstlers Karl Hubbuch. Im Obergeschoss lässt sich die 1300 Exemplare weltgrößte Bügeleisenausstellung des Sammlers Heinrich Sommer bestaunen. Hier befindet sich auch die Krieger-Stiftung mit Werken des Theologen, Volkskundlers und Malers Dr. Carl Krieger sowie zahlreichen Rohrfederzeichnungen des Künstlerin Margarethe Krieger. Abgerundet wird das Museum durch die Präsentation der Küfer- und Schmiedewerkstätten.
  • Wasserschloss Menzingen (Ruine)
  • Schwanenburg in Menzingen
  • Schloss Unteröwisheim, ehemaliger Pfleghof des Klosters Maulbronn, heute Lebenshaus des CVJM
  • Alte Fachwerkhäuser in mehreren Stadtteilen, vor allem in Münzesheim (Alte Schmiede)
  • Kirchen
    • St. Sebastians-Kirche Bahnbrücken' (evang.): äußerlich schlichtes einschiffiges Gotteshaus mit geradem Chorabschluss. Vermutlich wurde die Kirche im 15. Jh. als kleine Kapelle der in der Gegend begüterten Freiherren von Reihen und Strahlenberg von Schriesheim erbaut und mit sog. Secco-Wandmalereien versehen, welche wohl im Zeitalter der Reformation übertüncht wurden. Im 18. Jahrhundert wurde die Kapelle erweitert und auf der Westseite ein Türmchen aufgesetzt. 1911 wurden die Wandmalereien wiederentdeckt und freigelegt. Die Malereien bedecken die Chor- und Südwand und zeigen biblische Gestalten, Heilige, Bischöfe und das Märtyrium Sebastians, von dem die Kirche ihren Namen hat, sowie ein wandhohes Bild der Mantelschaft Marias. 1929 wurde das Türmchen an der Westseite abgebrochen, die Kirche nach Westen und nach Norden erweitert und an der Ostseite ein neuer Turm angebaut, in welchem im Erdgeschoss eine Sakristei eingerichtet wurde. Gleichzeitig wurde die Orgelempore an der Ostseite entfernt und die Orgel in den nördlichen Anbau eingebaut. Ende der 1960er Jahre erhielt die Kirche einen neuen Außenverputz, 1976 wurde die Heizung erneuert, 1978 die Sakristei im Turm saniert. 1983/84 wurde die Kirche innen renoviert. Dabei wurden die Wandmalereien fachgerecht restauriert bzw. aufgefrischt. 1986? erhielt die Kirche schließlich eine neue Orgel, nachdem die bisherige Orgel durch die Innenrenovierung stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. Anfang der 1990er Jahre wurde das Dach neu eingedeckt, dabei wurde auch der Turmhahn erneuert. Schließlich erhielt die Kirche einen neuen Außenputz, so dass das Gotteshaus heute in neuem Glanz erstrahlt.
    • St. Martins-Kirche Gochsheim (evang.): nach Stadtbrand 1703 neu erbaut, im 18. Jh. erweitert; Westturm im Kern aus dem 13. Jh.
    • St. Martin Landshausen (kath.): Pfarrkirche 1331 erstmals erwähnt, heutige Kirche jedoch 1751 erbaut und 1911 umgebaut
    • Evangelische Kirche Menzingen: eine Nazariuskirche wird 770 erwähnt; heutige Kirche jedoch an anderer Stelle 1848 erbaut
    • St. Anna Menzingen (kath.): Filialkirche von Landshausen, erbaut 1958/59
    • St. Martins-Kirche Münzesheim (evang.): die alte Kirche unterstand schon im 13. Jh. dem Patronat der Grafen von Eberstein; die heutige Kirche wurde jedoch 1856 neu erbaut.
    • St. Antonius Münzeshe (kath.): erbaut 1963/65
    • St. Lukas Neuenbürg (kath.): Als Marienkapelle im Schloss Neuenbürg erbaut (vom restlichen Schloss ist aber kaum etwas mehr erhalten), 1468 zur Pfarrkirche erhoben und 1892 umgebaut. Der Glockenturm ist der ehemalige Burgturm.
    • St. Andreas-Kirche Oberacker (evang.): Chorturmkirche aus dem 14. Jh. mit Langhaus von 1775/76
    • Evangelische Kirche Oberöwisheim: ursprünglich Mauritiuskirche, die nach der Reformation beiden Konfessionen diente; 1876 erbauten sich die Katholiken ihre eigene Kirche. Die bisherige gehörte fortan den Evangelischen; 1970 wurde das Kirchenschiff abgebrochen und neu erbaut. Der gotische Westturm blieb erhalten.
    • St. Mauritius Oberöwisheim (kath.): 1876 neu erbaut; zuvor nutzten beide Konfessionen die alte Kirche
    • Kreuzkirche Unteröwisheim (evang.): eine alte Kirche zu Ehren der Dreifaltigkeit, Allerheiligen und des Hl. Kreuzes wird 1426 erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1825 im Weinbrennerstil neu erbaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Kraichtaler Kirchenmusiktage jährlich im Frühjahr
  • Museumsfest im Stadtteil Gochsheim
  • Schlosskonzerte im Stadtteil Gochsheim
  • Kunstausstellungen im Stadtteil Oberöwisheim
  • Straßenfeste und Vereinsfeste fast jährlich in nahezu allen Stadtteilen
  • Weihnachtsmarkt im Stadtteil Münzesheim an einem Adventswochenende
  • Anti-Fruschd Open Air alle zwei Jahre in Oberacker

Literatur

  • Kraichtal - Jahrbuch 1974, hrsg von der Stadtverwaltung Kraichtal
  • Kraichtal - Jahrbuch 1978, hrsg. von der Stadtverwaltung Kraichtal
  • Gedichte aus Kraichtal, hrsg vom Therapiezentrum Münzesheim in Zusammenarbeit mit der Stadt Kraichtal, 1988
  • Kraichtal und seine Stadtteile zwischen vorgestern und gestern (Bildband), 1986 - 1995 (mehrere Auflagen)
  • Stadt Kraichtal - Im Herzen des Kraichgauer Hügellandes (Bildband), 1991 und 1994
  • Stadt Kraichtal - Einheit und Vielfalt (Bildband), 1996
  • Stadt Kraichtal - Einheit und Vielfalt in einer Landschaft zum Durchatmen (Bildband), 2002
  • Informationsbroschüren der Stadt Kraichtal, 1979-2002 (mehrere Auflagen)

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kraichtal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Kraichtal verfügbar.

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