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Letzte Änderung für Artikel Ertingen: 03.02.2006 22:49

Ertingen

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Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Ertinegn Deutschlandkarte, Position von Ertingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Tübingen
Landkreis : Biberach
Geografische Lage :
Koordinaten: 48° 06′ N, 09° 28′ O
48° 06′ N, 09° 28′ O
Höhe : 569 m ü. NN
Fläche : 37,74 km²
Einwohner : 5560 (31. März 2005)
Bevölkerungsdichte : 147 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 2,2 %
Postleitzahl : 88521
Vorwahl : 07371
Kfz-Kennzeichen : BC
Gemeindeschlüssel : 08 4 26 045
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dürmentinger Str. 14
88521 Ertingen
Website: www.ertingen.de
E-Mail-Adresse: info@ertingen.de
Politik
Bürgermeister : Alexander Leitz

Ertingen ist eine Gemeinde im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geographische Lage

Ertingen liegt im westlichen Teil des Landkreises Biberach in Oberschwaben in 550 bis 580 Meter Höhe.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus dem namensgebenden Hauptort Ertingen sowie den Ortschaften Binzwangen und Erisdorf.

Geschichte

Mittelalter und Frühe Neuzeit in Ertingen

1265-1321 ist Ertingen in Besitz des Grafen von Grüningen-Landau
1273 liegen die Ritter von Ertingen mit dem Kloster Salem im Streit. Grund ist ein "Grund zu Owingen"
1291 verkauft Graf Eberhard von Landau Höfe in Ertingen an Rudolf von Habsburg
1321-1323 war Ertingen Pfandschaft "derer von Horn-Stein"
1332-1330 war Ertingen Pfandbesitz von Burkhard von Ellerbach
1330-1356 war Ertingen Pfandbesitz der Grafen von Montford-Scheer
1331 wird Ertingen zur Stadt erhoben (Kaiser Ludwig der Bayer erhob Ertingen im Jahre 1331 zur Stadt und gab ihr eine Stadtordnung wie der Stadt Lindau. Aus dem Brief an den Grafen Wilhelm: "dass er seinen Flecken [...] vesten machen und soll, mit Mauren und Gräben, wie er will, als sein Statt")
1332 wird die Ertinger Burg "Ende" urkundlich erwähnt. Sie soll auf dem Überried gelegen haben und war wohl auf den Grundmauern römischer Bauwerke aufgebaut. Jedenfalls hatte sie keinen großen Umfang, vielleicht einen Turm und ein festes Haus.
1348-1350 wütet in Ertingen der Schwarze Tot, es wurden Leprosen- und Siechenhäuser außerhalb der Ortschaft errichtet. Einer Sage nach starben alle Ertinger bis auf einen alten Mann der ein Mädchen aus Hundersingen heiratete und alle "Eingeborene" Ertinger Nachfahren von jenen zwei seien. Aber es ist bewiesen, dass bei weitem nicht alle Ertinger starben.
Zwischen 1350 und 1370 wurde die Burg Ende zerstört und Ertingen verlor das Stadtrecht. Die freien Bauern wurden Leibeigene und Ertingen wurde unter den Klöstern aufgeteilt. Zerstört wurde Ertingen durch die Reichsstädtischen Truppen im Städtekrieg.
1353 lebten in Ertingen 130 Haushalte
1356-1358 verkaufte Graf Eberhard von Landau Ertingen an Albrecht von Aichelberg, 1358 wurde der Verkauf teilweise rückgängig gemacht.
1358 wurde wird das Ertinger Wappen erwähnt. Ein Mannsrumpf mit Bockshörner. Noch heute findet man ihn in der Fasnacht als "Heini" und im Wappen des Musikvereins Ertingen.
1366-1398 wurde Ertingen Pfandschaft von Stein zu Marchtal
1388 wurde die Ertinger Kirche St. Georg geweiht. 1431 wurde sie als eine große Kirche erwähnt
1398-1437 war Ertingen wieder voll im Besitz derer zu Landau. Danach ging es nicht mehr in deren Besitz über
1437-1443 war Ertingen im Besitz von Waldburg-Scheer.
1443-1803 war Ertingen im Besitz des Klosters zu Heiligkreuztal
1465 wurden in Ertingen folgende Hofbesitzer erwähnt: Diesch, Beck Claus, Holl, Höpp, Fögelin, Ströbelin, App, Eberli (auch Eberhard), Figel, Beck Michel, Fryhart, Bugg, Ströblin, Figel, Klob
1484 erhält Ertingen eine Dorfordnung
1512 zeichnete Albrecht Dürer siamesische Zwillinge aus Ertingen. Die Zeichnung befindet sich in der Universitätsbibilothek von Oxford
1513 wurde die Marienkapelle eingeweiht
1525-1532 Ertingen blieb römisch-katholisch
1531 wurde in Ertingen die Kirche neu gebaut. Sie ist bis heute erhalten und wurde erst im Jahre 1771 zum ersten Mal verändert.
1560 herrschte in Ertingen Hunger und Kälte. Angeblich seien an den Pfingstfeiertagen die Vögel vor Kälte tot aus der Luft gefallen. 1572 und 1588 hingegen seien die Bäume schon im Frühling grün gewesen.
1608 gab es eine neue Glocke in der Ertinger Kirche
1618-1648Der Dreißigjährige Krieg brachte der Ertinger Bevölkerung Armut.

Der 2. Weltkrieg in Ertingen

-Am 12. Juli 1944 fiel eine US-Sprengbombe beim Überflug in die Nähe der Firma Walker. Schaden gab es so gut wie keinen.
-Am 18. Januar 1944 sturzte ein US-Jagdbomber vom Typ Mustang ( P51 ) im Schachen (Wohngebiet in Ertingen) ab. Er wurde von der Flugabwehr am Mengener Flughafen getroffen. Der Pilot war sofort tot und wurde auf dem Ertinger Flughafen begraben. Der Leichnam des Oberstleutnant wurde jedoch nach dem Kriegsende exhumiert und in die USA überführt.
-Zu einem Angriff von fünf Jagdbombern kam es am 25. Februar 1945. Der Angriff erfolgte auf einen Zug der zwischen Ertingen und Herbertingen unterwegs war. Es wurde ein mitreisender Soldat getötet und acht zivile Reisende verletzt.
-Wiederum Ziel von Angriffen wurde am 8. April 1945 die Bahnlinie bei Ertingen. Es wurde ein im Bahnhof von Ertingen stehender Zug angegriffen. Einschüsse in den Häusern in der Binzwanger und in der Herbertinger Straße zeugten noch lange von diesem Angriff. Menschen wurden nicht verletzt. Die einzigen Todesopfer waren drei Pferde beim Gasthaus "Löwen".
-Im Herbst 1944 wurde in Ertingen der Volkssturm gegründet. Er wurde an der Waffe ausgebildet, musste Deckungslöcher ausheben, Wache stehen und im Überried eine Panzersperre aus Baumstämmen errichten.
-In den letzten Kriegsmonaten war im Ertinger Rathaus eine Nachrichteneinheit der Luftwaffe stationiert die ca. eine Woche vor dem Einmarsch der französischen Armee abzog.
-Als am Sonntagnachmittag des 22.April 1945 die Sprengung des Flughafens Mengen den Boden erzittern ließ, wurde von den Wehrmachts - und Volkssturmvertretern die Panzersprerre geschlossen. Diese wurde in der darauffolgenden Nacht von Ertinger Männern unter Lebensgefahr wieder geöffnet. Sie wollten verhindern, dass das Dorf beschossen wird, denn die Einheiten der französischen Armee waren bereits im 15 km entfernten Mengen.
-Die ersten Befreier erreichten Ertingen am 23. April 1945. Zu großen Gefechten kam es nicht, die einzigen Vorkommnisse gab es bei der Raiffeisenbank. Dort stand ein PKW der Wehrmacht der mit zwei Soldaten besetzt war die mit ihrer Panzerfaust versuchen sollten den Einmarsch zu verhindern. Einer der Soldaten wurde bei dem kurzen Gefecht tödlich verwundet. Die Truppen des französischen Groupements Doré durchfuhren den Ort und zogen in Richtung Riedlingen weiter mit dem Ziel Ulm. Ein kleines détachement wurde bis zum folgenden Tag in Ertingen zur Sicherung stationiert.
Ertingen um 1920
Ertingen um 1920

Religionen

Die Bevölkerung der Gemeinde Ertingen ist überwiegend römisch-katholisch. Die Kirchengemeinde St. Georg besteht bereits seit dem Mittelalter. Im Jahr 1531 wurde die heutige Kirche St. Georg gebaut. Mitte der 80er wurde ein neues Kirchengemeindehaus gebaut. Das Abt-Bischof-Spies Haus steht in unmittelbarer Nähe zur Kirche. Die Evangelische Kirchengemeinde ist in den letzten Jahren aufgrund der hohen Zuwanderungsrate von Spätaussiedlern stark gewachsen. Aus diesem Grund wurde 2001 ein Gemeindehaus für die evangelische Gemeinde errichtet.

Im Jahr 2004 gehörten:

  • 4178 (2003: 4170) Einwohner und somit 74,97% dem römisch-katholischen Glauben an.
  • 1037 (2003: 973) Einwohner und somit 18,61% dem evangelischen Glauben an.
  • 358 (2003: 396) Einwohner und somit 6,42 % gehören anderen/gar keinen Glaubensgruppen an.

Politik

Bürgermeisterwahl 2006

Bei der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Ertingen erreichte der Amtsinhaber Alexander Leitz 58,8% (1.612 Wähler). Sein Gegenkanidat Elmar Seifert wurde von 39,5% (1.084) gewählt. Der Dauerkandidat Werner Tereba bekam 0,8% (23) der Stimmen. Ebenfalls 0,8%, und somit 23 Stimmen wurden an sonstige Kandidaten vergeben. Es haben 66,3% der 4.154 Wahlberechtigten abgestimmt.

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • CDU - 55,3% (+15,9) - 9 Sitze (+3)
  • FWG - 44,7% (-15,9) - 8 Sitze (-2)

Städtepartnerschaften

  • Eine Städtepartnerschaft besteht mit der Stadt Granges in Frankreich .

Wirtschaft

Verkehr

Ertingen liegt an der Bundesstraße 311 Ulm-Donaueschingen, zwischen Riedlingen und Bad Saulgau. Die Bundesstraße B311 führte ehemals durch den Ortskern, doch in den 90er Jahren wurde zur Entlastung der Gemeinde eine Umgehungsstraße gebaut. Sie führt den Verkehr am Westen vorbei. An der Stelle, an der die Straße dem Ort sehr nahe ist, wurde ein Tunnel (400m) errichtet. Im Anschluss an den Tunnel wurde nach der Südausfahrt des Orts die Straße parallel zur Bahnlinie dreispurig bis zur Nachbarstadt Riedlingen gebaut.

Behörden

Ertingen hat außer dem Rathaus keine weiteren Ämter. Das Rathaus mit Sitz in der Dürmentinger Straße ist für alle Belange der Gemeinde zuständig.

Bildungseinrichtungen

Die Grundschule in der Bahnhofsstraße und die Michel-Buck Grund- und Hauptschule mit Werksrealschule in der Dürmentinger Straße sind alle öffentlichen Bildungseinrichtungen. Außerdem ist die Gemeinede Mitglied in der VHS Donau/Bussen.

Freizeit- und Sportanlagen

Bis in die frühen 1970er Jahre wurde im Schwarzachtal Kies abgebaut, so dass in der Folge insgesamt fünf große Grundwasserseen entstanden sind, von denen zwei, der heutige Bade- und der Wassersportsee, vollständig renaturiert wurden. Heute sind diese Seen das Erholungs- und Freizeitzentrum Schwarzachtalseen, ein Zweckverband der Gemeinden Herbertingen und Ertingen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ertingen liegt an der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße.

Museen

Das Michel-Buck-Museum befindet sich in der Dürmentinger Straße.

Bauwerke

Die Marienkapelle in Ertingen, ein Kleinod des Barocks, stammt aus dem Jahr 1755 . Sie enthält ein Vielwunderkreuz aus Holz von Johann Joseph Christian .

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Michel Buck (1832-1888), Mundartdichter, Arzt, Forscher

Sonstiges

Krokodiljagd

In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 2005 sahen zwei Fischer in den Schwarzachtalseen ein längliches an der Oberfläche schwimmendes Tier. In der Vermutung, dass es sich um ein Krokodil handelt, wurden am Morgen des 29. Mai die Seen für den Badebetrieb gesperrt. Die Feuerwehren der Umgebung suchten das Gebiet nach dem Tier ab. In der Zwischenzeit wurden die Fischer von Polizeipsychologen befragt und ihre Glaubwürdigkeit sichergestellt. Gegen Mittag wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehren durch THW, ASB -Rettungshundestaffeln, DRK -Rettungshundestaffeln und der Polizei mit Hubschraubern verstärkt. Auch wurden DLRG -Boote mit Sonargeräten benutzt, um das Reptil aufzuspüren. Durch diese Suchaktion wurde das Interesse der Medien erweckt. Den ganzen Tag über berichteten Radiosender über „Das Krokodil im Badesee“. Am Abend des 29. Mai 2005 (zudem war an diesem Wochenende die 900-Jahr-Feier der Gemeinde) berichtete Bürgermeister Leitz der Bevölkerung und den Festgästen über die Vorgänge an den Schwarzachtalseen. Am Abend wurde die Suchaktion außerdem über das SWR-Fernsehen Baden-Württemberg weiter bekannt gemacht. Die Suchaktionen wurden über die Nacht fortgesetzt. Am Montag, dem 30. Mai 2005 wurde in regionalen und überregionalen Zeitungen über die Ereignisse berichtet. Außerdem wurde das Thema im ZDF-Magazin "Hallo Deutschland" behandelt.

Im Laufe der Suche kamen Zweifel auf, ob es sich bei dem von den Anglern gesehenen Tier wirklich um ein Krokodil handelt. Nach ergebnisloser Suche wurde am Mittwoch die Suche abgebrochen, da man vermutete, dass es sich um einen Wels gehandelt hatte.

Weblinks

Wikipedia

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