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Letzte Änderung für Artikel Belvedere auf dem Pfingstberg: 20.01.2006 22:34

Belvedere auf dem Pfingstberg

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Im Norden der Stadt Potsdam ließ Friedrich Wilhelm IV. wegen der schönen Aussicht das Belvedere auf dem Pfingstberg errichten. Es ist das Fragment eines wesentlich umfangreicheren Bauvorhabens. Die Doppelturmanlage, nach Vorbildern der italienischen Renaissance , erlebte zwei Bauphasen, deren Beginn 1847 - 1852 war und nach längerer Unterbrechung 1860 - 1863 abgeschlossen wurde. Nach Entwurfszeichnungen des Königs, erhielten die Architekten Ludwig Persius , Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse den Auftrag zur Bauausführung. Die Planung der Außenanlage übernahm der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné .

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Das Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam
Das Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam

Bereits Jahrzehnte zuvor, erwog Friedrich Wilhelm II. 1793 den Bau eines Belvederes auf dieser Anhöhe, die zu seiner Zeit noch Judenberg hieß. Die königlichen Bauabsichten ließen die Grundstückspreise jedoch derart in die Höhe schnellen, dass das Vorhaben nicht realisiert wurde. Die Entwurfszeichnungen eines Gothischen Thurmes nebst anhängendem Gothischen Saale, des Baumeisters Michael Philipp Daniel Boumann d. J., kamen nicht zur Ausführung.

Der Wunsch nach einem Belvedere an dieser Stelle, lebte bei dem "Romantiker auf dem Thron", Friedrich Wilhelm IV., wieder auf. Das Gelände gehörte inzwischen durch Ankauf, seit 1817, dem königlichen Haus. In diesem Jahr fand auch die Namensumbenennung von Judenberg in Pfingstberg statt.

Der künstlerisch begabte Friedrich Wilhelm IV. fertigte eigene Skizzen an, die er aber immer wieder änderte. Als Vorbild dienten italienische Villen aus der Zeit der Renaissance . Den endgültigen Zuspruch erhielt das um 1585 erbaute Villa Caprarola , nördlich von Rom, welche der König als 33jähriger bei seiner ersten Italienreise besucht hatte. Der König kopierte den Komplex fast vollständig und ergänzte ihn im Hintergrund durch eine mächtige Doppelturmanlage. Sie allein kam schließlich zur Ausführung. Seine Architekten Persius, Stüler und Hesse waren für die Erstellung der Baupläne und die Bauausführung zuständig.

Die erste Bauphase erstreckte sich über die Jahre 1847–1852. Die bis dahin ausgeführte Anlage hat einen fast quadratischen Grundriss. Die Doppelturmfront, der 25 Meter hohen Türme, mit der gegenüberliegenden Freitreppe und den seitlich liegenden Kolonnaden , umschließen einen großen Innenhof mit Wasserbecken. Das Wasserreservoir wird bis in die heutige Zeit von der Meierei im Neuen Garten, dem Pumpenhaus, gespeist und sollte die verschiedenen Wasserspiele der Anlage bis hin zum unterhalb gelegenen Neuen Garten ermöglichen.

Die Kolonnaden erreicht man über die doppelläufige Freitreppe und über die Kolonnaden den Zugang zu den Türmen. In ihnen wurde jeweils ein Kabinett geplant. Das Maurische Kabinett mit seinen bunten, glasierten und zum Teil vergoldeten Fliesen an den Wänden und das Römische Kabinett mit Genien, Schwänen, geflügelten Löwen, Portiken und Figuren auf rotem Untergrund. Die Kabinette sind durch einen Arkadengang miteinander verbunden. Auf beide Türme führt eine gusseiserne Wendeltreppe zu den begehbaren Dächern.

Aus finanziellen Gründen wurde der Weiterbau 1852 zu Gunsten des 1851 begonnenen Orangerieschlosses gestoppt. Das Pfingstbergprojekt sollte nach Fertigstellung der Orangerie wieder aufgenommen werden. Mehrere Schlaganfälle, die daraus folgende Übergabe der Regentschaft an seinen Bruder Wilhelm (I.) 1858 und schließlich der Tod Friedrich Wilhelms IV. im Jahr 1861 waren die Gründe, dass weite Bereiche im Planungsstadium blieben und auch in der Zukunft nicht vollendet wurden.

Der nun regierende Wilhelm I. ließ das bereits ausgeführte Gebäude von Friedrich August Stüler mit einer Eingangshalle zum Abschluss bringen. 1863 waren die Arbeiten an dem Fragment beendet.

Geplant aber nicht zur Ausführung kam unter anderem der Bau des zweigeschossigen Kasinos, mit direktem Anschluss an den heutigen Eingangsbereich. Eine von der Kasinoterrasse ablaufende, doppelläufige Treppe in Hufeisenform, in deren Mitte eine Fontäne sprudeln sollte. Ein von dort abwärtslaufender breiter Fußweg, geteilt durch eine Wassertreppe, am unteren Ende flankiert von zwei Pavillons. Diesen Stand der Planung gibt ein Aquarell des Architekten Ferdinand von Arnim von 1856 wieder.

Wäre das Projekt in dieser Größe zur Ausführung gekommen, hätte der unterhalb des Belvederes stehende Pomonatempel, der erste Schinkelbau (1800), abgetragen werden müssen. Dieser kaschiert geschickt die nicht fertiggestellten Planungen im Kontext der Lennéschen Gartenanlage.

Auch Peter Joseph Lenné musste sich den neuen Gegebenheiten anpassen und Änderungen in seiner ursprünglichen Gartenplanung vornehmen. Zwei Bauwerke, das Belvedere und der Pomonatempel sollten nun gartenarchitektonisch verbunden, aber optisch nicht in Zusammenhang stehen. Die Außenanlage um das in wesentlich kleinerer Form errichtete Aussichtsschloss, wurde durch einen halbkreisförmigen Laubengang zum Abschluss gebracht. Dahinter öffnet sich talabwärts das Gelände um den Pomonatempel. Die große runde Rasenfläche war ehemals aufwändig mit Blumen gestaltet.

Das Belvedere nach 1945

Die bereits nach der Fertigstellung erkennbaren Feuchtigkeitsschäden bedurften ständiger baulicher Pflege, die schon in den Tagen des Zweiten Weltkriegs nicht mehr ausgeführt wurden. Der endgültige Verfall des Gebäudes begann mit dem Einzug sowjetischer Militärangehöriger in das Villenviertel zwischen Pfingstberg und Neuem Garten in den 1950er Jahren. Mit dem Mauerbau 1961 wurde das Belvedere zur Aussicht gesperrt, da von dort der Blick auf die Grenzanlagen und in Richtung West-Berlin möglich war.

1987 schloss sich eine Gruppe junger Potsdamer zusammen, die es sich zur Aufgabe machten, das ruinöse und zugewachsene Bauwerk aus seinem "Dornröschenschlaf" zu befreien und die umgebene Landschaft auf dem Pfingstberg wiederherzustellen. Unter dem Dach des Kulturbundes der DDR gründeten sie 1988 die "Arbeitsgemeinschaft Pfingstberg", 1990 umbenannt in "Förderverein Pfingstberg e. V.".

Durch Zuweisung von Fördermitteln und großzügiger Spenden von privaten Sponsoren und Stiftungen, insbesondere durch Millionenspenden der Hermann Reemtsma Stiftung und des Versandhausbesitzers Dr. Werner Otto , konnte das Belvedere wieder restauriert werden. Das Pfingstbergensemble steht unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und wurde 1999 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Literatur

  • Amtlicher Führer der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Der Pfingstberg in Potsdam. 1. Auflage 1995
  • Gert Streidt, Klaus Frahm: Potsdam. Die Schlösser und Gärten der Hohenzollern. Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1996. ISBN 3-89508-238-4

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Koordinaten: 52° 25′ 7″ N, 13° 3′ 32″ E

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