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Letzte Änderung für Artikel Meißner Dom: 01.02.2006 12:49

Meißner Dom

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Albrechtsburg und Dom
Albrechtsburg und Dom
Blick vom Aussichtspunkt Juchhöh im Spaargebirge auf Meißen
Blick vom Aussichtspunkt Juchhöh im Spaargebirge auf Meißen

Der Dom zu Meißen ist den Heiligen Johannes und Donatus geweiht und trägt daher den Namen St. Johannis und St. Donatus. Der Kirchbau war bis 1581 Kathedrale und Sitz des Bischofs von Meißen (heute in Dresden) und ist einer der stilreinsten deutsch-gotischen Dome. Daneben verfügt er über eine der reichsten und wertvollsten Ausstattungen sächsischer Kirchen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau des Doms begann zwischen 1240 und 1260 - zunächst als Umbau einer Basilika. Der Vorgängerbau an diesem Ort war schon im Jahr 968 anlässlich der Gründung des Bistum Meißen durch Kaiser Otto I. als kleine Kapelle errichtet und in den Jahren 1006 bis 1073 in eine viertürmige romanische Basilika umgebaut worden, die man zur bischöflichen Kathedralkirche erhob.

Um 1260 begann der eigentliche Bau des Doms, einer gotischen Hallenkirche. Ab 1268 waren der Chor und der Kreuzgang nutzbar. Um 1270 entstand das große Chorfenster mit dem prächtigen Maßwerk und dem Glasgemälde. Die Maria-Magdalenen-Kapelle an der Ostseite des Doms wurde um 1280 fertig gestellt (heute als Lapidarium eingerichtet), die achteckige Johanneskapelle im Jahr 1291 und der schöne Kapitelsaal im Jahr 1297. Danach verlief der Dombau nur noch schleppend. Das Langhaus wurde erst um 1410 fertig. Kurz danach, im Jahr 1413, brachte ein Blitzschlag die Westfront mit ihren zwei ab 1315 gebauten Türmen zum Einsturz. Für lange Zeit blieb nun der "Höckrige Turm" an der Ostseite der einzige Turm des Doms. (Die beiden heutigen 81 m hohen neogotischen Türme an der hohen Westfassade wurden zusammen mit dem vierten Geschoss des Doms erst zwischen 1903 und 1909 nach Entwürfen des Karlsruher Architekten Karl Schäfer unter Anleitung des ansässigen Architekten Joseph Schäffler errichtet.)

Markgraf Friedrich der Streitbare (reg. 1381-1428, ab 1423 als Kurfürst von Sachsen) ließ im Jahr 1425 die Fürstenkapelle als neue Begräbniskapelle der Wettiner (zuvor seit 1190 im Kloster Altzella) an die Westfront des Doms anbauen. Das alte Westportal aus dem Jahr 1400 wurde so zum Innenportal. Die Fürstenkapelle zeigt ein betont schmuckreiches Netzgewölbe vermutlich von Moyses von Altenburg aus den Jahren 1443-1446. Die bronzene Grabtumba Friedrichs des Streitbaren, der hier seine letzte Ruhestätte fand, ist von künstlerisch wertvollen Bronzegrabplatten wahrscheinlich aus der Nürnberger Erzgießerwerkstatt Vischer umgeben. Im Dom sind 164 weitere Grabdenkmäler zu finden.

Der Kreuzgang von 1470/71 besitzt ein kunstvolles Zellengewölbe. Zwischen 1470 und 1477 setzte Arnold von Westfalen ein formenreiches drittes Geschoss auf den Dom auf. Die Sakristei entstand 1504. In der um 1530 angebauten spätgotischen Georgskapelle sind Herzog Georg der Bärtige und seine Gemahlin Barbara beigesetzt. Wolf Caspar von Klengel zog 1677 eine Stuckdecke in diese Kapelle ein.

Zur wertvollen Innenausstattung des Doms gehören die um 1260 geschaffenen überlebensgroßen Stifter- und Patronatsfiguren (Steinskulpturen) aus der Naumburger Dombauwerkstatt wie z.B. die Bildnisse von Kaiser Otto I. (reg. 936-973) und seiner Gemahlin Adelheid von Burgund (welche gemeinsam das Bistum Meißen gründeten) an der Chor-Nordwand. Bedeutend sind auch die Bildnisse des Evangelisten Johannes und des hl. Donatus an den Chor-Innenwänden sowie von Johannes dem Täufer, von Maria mit dem Kind und des Diakons Stephanus in der Johanneskapelle.

Der Lettner entstand um 1260, der spätgotische Hochaltar (eventuell von einem niederländischen Meister bemalt) am Anfang des 16. Jahrhunderts, das Chorgestühl im Jahr 1529 und die Sandsteinkanzel im Jahr 1591. Das Gemälde am Laienaltar vor dem Lettner stammt aus der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä. (1526 oder wahrscheinlicher um 1540 geschaffen; Mittelteil: Kreuzigung, Flügel: Kreuzauffindung). Das Triptychon in der Georgskapelle soll Lucas Cranach d. Ä. im Jahr 1534 eigenhändig ausgeführt haben. (Von den einst 30 Altären des Doms fielen die meisten der Reformation zum Opfer.) Das Kruzifix und die Kandelaber (Altarleuchter) schuf der berühmte Porzellan-Dekorgestalter Johann Joachim Kändler im Jahr 1760 aus Meißner Porzellan.

Maße

Länge Hauptschiff: 97,30m

Höhe Hauptschiff: 17,80m

Turmhöhe ca: 81m

Größte Glocke: 7,6 t

Literatur

  • Lehmann, Edgar; Schubert, Ernst: Der Dom zu Meißen, Union Verlag, Berlin 1974, 2. Aufl., 236 S.
  • Gurlitt, Cornelius und Möhring, Bruno (Hrsg.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen". Vierzigstes Heft (40. Heft) Meißen, Burgberg, Verlag Meinhold, Dresden 1919, 504 S. (Nachdruck: Verlag für Kunstreproduktionen, Neustadt a. d. Aisch 2001)
  • Mrusek, Hans; G. Beyer: Drei sächsische Kathedralen. Merseburg-Naumburg-Meißen, Verlag der Kunst, Dresden 1981, 2. Aufl., 407 S.

Weblinks

Quelle


Koordinaten: 51° 9′ 56" n. Br., 13° 28′ 13" ö. L.

Wikipedia

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