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Letzte Änderung für Artikel Erzengelkloster: 20.02.2006 10:02

Erzengelkloster

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Das Erzengelkloster ist eine Klosteranlage in Prizren in der südserbischen Provinz Kosovo (Manastir Sveti Arhanđel/Mанастир Свети Арханђел).

Lage

Die Anlage befindet sich im Tal des Flusses Prizrenska Bistrica im südlichen Kosovo . Das Tal verläuft von Prizren aus westwärts und endet in Doganović. Südlich des Tales erhebt sich das stark bewaldete Šar-Planina-Massiv mit Bergen, die über 2000 m hoch sind und so eine natürliche Grenze zwischen Serbien und Mazedonien darstellen. Hier leben heute in einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Bergdörfern christlich-orthodoxe Serben . Diese natürlich Grenze stellte ein fast unüberwindbares Hindernis für die osmanische-muslimischen Expansionsbestrebungen des osmanischen Reiches dar und diente zugleich als versteckartiges Rückzugsgebiet der Kosovo-Albaner dar. Daher wird dieser Gebirgszug bis heute aus serbischer Sicht als Ausläufer der Westgrenze des Großserbischen Reiches angesehen und zugleich als Trennlinie zwischen dem lateinischen Westen und dem orthodoxen Osten. Der Talausgang wurde durch die vom serbischen Zaren Dušan im 14. Jahrhundert erbaute Kalaja- Festung gesichert, die sich oberhalb des Erzengelklosters befindet. Auch die in byzantinischer Zeit errichtete Kale-Festung oberhalb der Stadt Prizren diente der Abriegelung des Talausganges.

Geschichte

Die Klosteranlage, die den Erzengeln Michael und Gabriel geweiht wurden, wurde von 1348 - 1352 erbaut. Der Höhepunkt des Großserbischen Reiches war 1346 bereits überschritten und 1348 - ein Jahr vor der Schlacht auf dem Amselfeld - war das Serbenreich dabei, in Kleinfürstentümer zu zerfallen.

Zur Klosteranlage gehörten zwei im Raschanstil erbaute Kirchen : die Erzengel- und die Nikolauskirche.

Ähnliche Anlagen befinden sich in Dečani und Gračanica. Die Erzengelkirche diente als Grabstätte des serbischen Zaren Dušan, dessen Grabplatte innerhalb der Ruine erhalten ist und für die Serben symbolische Bedeutung hat. Die Verlegung der sterblichen Überreste des Zaren nach Belgrad erfolgte 1965. Die Erzengelkirche verfügte über eines der schönsten Bodenmosaike aller Klosterkirchen auf dem Balkan . Der Haupteingang befand sich im Westteil der Klosteranlage. Die dazugehörige Brücke wurde in unseren Tagen restauriert. Weiterhin befand sich dort das Refektorium und ein Wohngebäude, die in den glanzvollsten Zeiten des Klosters bis zu 250 Mönche beherbergte. Zum Kloster gehörten ebenso eine Bibliothek , eine Krankenstation und die Unterkunftsbereiche für die Mönche. Bei dem im südwestlichen Teil liegenden Speisesaal gab es den sogenannten Kaiserplatz. Dieser Platz war nur dem serbischen Zaren vorbehalten, denn die Klöster dienten als Pfalzen und waren unerlässlich für eine wirksames Regieren des Serbenreiches.

1455 wurde die Anlage im Zuge der islamischen Expansion in Europa unter der Herrschaft des Sultans Mehmed II Fatih durch die Türken zerstört. Die übrig gebliebenen Steine wurden 1615 zum Bau der Sinan-Pasha- Moschee in Prizren verwendet. Von 1455 bis 1998 war das Erzengelkloster eine unbewohnte Ruine. Von den ursprünglichen Gebäuden sind heute nur Grundmauern erhalten.

Gegenwart

Von 1998 bis zum 17. März 2005 lebten dort sieben serbisch-orthodoxe Mönche und Novizen, die vom Pariachen von Belgrad dorthin entsandt wurden. In südlichen Teil der Anlage waren neue Wohn- und Wirtschaftsgebäude, im westlichen Teil eine Werkstatt für Holzarbeiten erbaut worden. Die dort lebenden Mönche bestritten ihren Lebensunterhalt in der Masse aus den Einnahmen, die sie mit ihren Holzarbeiten erzielten und aus Spendengeldern. Im Zuge der Unruhen zwischen Kosovo- Albanern und Serben vom 17.- 18. März 2004 wurde das Kloster durch die albanischen Bürger Prizrens, die von extrem nationalistischen Albanergruppen aufgehetzt waren, niedergebrannt und die Mönche vertrieben. Einige Wochen später kehrten die Mönche zurück und stehen seit dem unter dem Schutz der NATO-KFOR-Truppen . Völlig neue Unterkünfte für die Mönche wurden durch die internationale Gemeinschaft errichtet.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Erzengelkloster aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Erzengelkloster verfügbar.

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