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Letzte Änderung für Artikel Wohnwagen: 09.02.2006 19:03

Wohnwagen

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Ein Wohnwagen (auch: Caravan) ist ein AnhĂ€nger fĂŒr Kraftfahrzeuge , in dem sich eine Wohnungseinrichtung befindet. Sie gehören zu den am hĂ€ufigsten genutzten FerienunterkĂŒnften.

Wesentlicher Unterschied zu den Wohnmobilen ( Reisemobilen ) ist das Fehlen eines eigenen Antriebs. Nachteil ist die Geschwindigkeitsbegrenzung fĂŒr Gespanne, die so zumindest fĂŒr kleinere Wohnmobile (unter 3,5 t) nicht gilt; Vorteil ist,dass das Auto nach dem Abstellen des Wohnwagens fĂŒr AusflĂŒge zur VerfĂŒgung steht, ohne den ganzen Hausstand mitnehmen zu mĂŒssen. Seit ca. Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts gelten Wohnmobile aber als schicker und Wohnwagen als eher spießig.

Wohnwagen
Wohnwagen

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Wohnwagen wurde von einem Vertreter namens Arist Dethleffs (* 1908; † 14.Februar 1996) erfunden, der es leid war, wĂ€hrend seiner Reisen in Hotels o. Ă€. zu wohnen bzw. seine Familie auf Reisen mitnehmen wollte. Er grĂŒndete die Firma Dethleffs, die heute noch Wohnwagen herstellt.

Typen

Wohnwagen gibt es in verschiedenen Grundversionen:

  • als Zeltklapp-Wohnwagen, der eigentlich ein in einem AnhĂ€nger verstecktes Zelt ist (Beispiel: Faltmeister),
  • als Klapp-Wohnwagen, der immerhin feste SeitenwĂ€nde hat, aber wĂ€hrend der Fahrt die Benutzung des Innenspiegels im Zugfahrzeug ermöglicht (Beispiel: die Wagen der französischen Fa. Esterel),
  • als Wohnwagen mit Hubdach, der fĂŒr die Dauer der Fahrt eine etwas geringere Höhe hat als im Wohnbetrieb (Beispiel: Eriba Touring-Serie),
  • als gewöhnlicher Wohnwagen, dessen WĂ€nde feststehen.

TatsÀchlich spielen die ersten zwei Kategorien eine sehr kleine Rolle. Hubdach-Wohnwagen werden immerhin von einigen Firmen angeboten, aber mindestens 90 Prozent aller Wohnwagen fallen in die letzte Gruppe der gewöhnlichen Wohnwagen.

Bei den gewöhnlichen Wohnwagen wird unterschieden in

  • Mini-Wohnwagen, die es eigentlich nur deshalb gibt, weil manche Autos nur geringe maximale AnhĂ€ngelasten haben,
  • Touring- oder Reisewohnwagen, die hĂ€ufigste Variante und in
  • Luxus-Wohnwagen, die nur von großen Pkw oder von GelĂ€ndewagen gezogen werden können. Von Wohnwagen zu unterscheiden sind Mobilheime , die nur mit Hilfe von Traktoren oder auf Tiefladern von LKW bewegt werden und sich fĂŒr die Reise nicht eignen.

Aufbau und Ausstattung

Der Aufbau besteht oft aus einem Rahmen, der außen mit Aluminiumblech und innen mit einer Kunststoff- oder Holzverkleidung beplankt ist, wĂ€hrend dazwischen mit Kunststoffschaum (oft Polystyrol ) isoliert wird. Der Rahmen besteht in wenigen FĂ€llen aus Metall, in den meisten FĂ€llen aus Holz. Einige wenige Wohnwagen haben eine HĂŒlle aus Polyester ( GFK ), die leichter repariert werden kann und nicht verrottet.

US-Amerikanischer Wohnwagen
US-Amerikanischer Wohnwagen

Auch Reisewohnwagen werden - zumindest außerhalb der eigentlichen Urlaubszeit - oft als Wochenendunterkunft im sogenannten Dauercamping benutzt.

Typische Reisewohnwagen haben eine AufbaulĂ€nge von bis zu 4,50 m und eine Breite von 2,10 m oder 2,30 m und bieten je nach Innenausstattung bis zu 6 SchlafplĂ€tze, wobei dann 2 PlĂ€tze meistens nur fĂŒr Kinder zu benutzen sind. Üblich sind 2 bis 4 SchlafplĂ€tze. Oft sind die SchlafplĂ€tze tagsĂŒber umbaubar zu Sitzgruppen - je nach GrĂ¶ĂŸe zu sogenannten Gegensitzgruppen (man sitzt sich gegenĂŒber) oder U-Sitzgruppen (man sitzt an 3 Seiten um den Tisch herum). Große Luxuswohnwagen können bis zu 8 m lang und 2,50 m breit sein.

Gelegentlich gibt es auch zwei fest eingebaute Betten in Wohnwagen, so dass das stĂ€ndige Umbauen zwischen Bett und Sitzgruppe entfĂ€llt. Dabei ist natĂŒrlich nur eine geringere Anzahl Personen unterzubringen, meistens nur zwei.

Übliche Ausstattung (außer bei sehr kleinen Wohnwagen) ist heutzutage ein KĂŒchenblock mit einem 2- oder 3-flammigen Gaskocher, einem KĂŒhlschrank (ca. 70 l und damit halb so groß wie ein TischkĂŒhlschrank zu Hause) und einer kleinen SpĂŒle. Besonderheit des KĂŒhlschranks ist die Möglichkeit, ihn mit 230 Volt Wechselstrom , mit 12 Volt Gleichstrom oder Campinggas (95 % Propan und 5 % Butan ) betreiben zu können. Im Gasflaschenkasten (frĂŒher Deichselkasten ) können bei kleinen, nicht wintertauglichen Wohnwagen zwei 5-kg-, bei anderen zwei 11-kg- Gasflaschen untergebracht werden.

Die Wasserversorgung geschieht mit Kanistern (entnehmbar) oder Tanks (fest eingebaut) mit einer KapazitĂ€t von 20 bis 70 l, das Abwasser wird (im Gegensatz zu Reisemobilen) nicht in einem Tank gesammelt, sondern fließt in einen untergestellten Eimer, Kanister oder - besser - geschlossene AbwasserbehĂ€lter. Auf luxuriösen CampingplĂ€tzen werden Frisch- und Abwasser fest angeschlossen. Vom VorratsbehĂ€lter zum Wasserhahn muss das Wasser gepumpt werden, weil es kein GefĂ€lle zum Wasserhahn hin gibt. Das geschieht mit einer 12-Volt-Pumpe, weshalb fĂŒr den 230-Volt-Betrieb ein Netzteil notwendig ist. Die WasserhĂ€hne haben einen Kontakt, der die Pumpe beim Öffnen automatisch einschaltet. FrĂŒher gab es Fußschalter hierfĂŒr, auf die man bei der Wasserentnahme treten musste.

HĂ€ufig anzutreffen ist auch eine Nasszelle mit Waschbecken, oft auch mit Toilette. Hierbei ist die Firma Thetford fĂŒhrend. Hilfreich ist eine sogenannte Serviceklappe, ĂŒber die der Abwassertank mit den FĂ€kalien (Schwarzwassertank) von außen entsorgt und auch Frischwasser nachgefĂŒllt werden kann. Eine Duscheinrichtung gibt es in gut ausgestatteten Wohnwagen, mindestens aber haben neue Modelle eine Duschtasse als Nasszellenboden, so dass Wasserspritzer nicht den Wagenboden aufweichen können. Zur Duscheinrichtung ist meist auch eine Warmwasserversorgung vorhanden, die elektrisch betrieben werden kann, oder aber durch die Warmluft der Gasheizung (s. u.) das Wasser erwĂ€rmt.

Fast alle Wohnwagen haben eine Gasheizung, wobei hier die Firma Truma fĂŒhrend ist. FĂŒr Wintercamping benötigt man eine Warmluft-Verteilanlage, damit eine gleichmĂ€ĂŸige Temperatur herrscht. Ebenfalls sind sogenannte WinterrĂŒckenlehnen notwendig; hierbei handelt es sich um Abstandhalter zwischen den Polstern der Sitzgruppen und der AußenwĂ€nde, um diesen Bereich zu hinterlĂŒften, um Schwitzwasserbildung zu vermeiden.

Man muss sich immer vorstellen, welchen Temperaturschwankungen der Wohnwagen beim Wintercamping ausgesetzt ist: Beim Wohnen angenehme 18-20 °C, beim Fahren (dabei muss die Heizung abgeschaltet sein) sinkt die Temperatur auf die Außentemperatur ab - vielleicht auf -20 °C. Bei Ankunft wird dann gleich wieder aufgeheizt.

Hilfreich fĂŒr das Wintercamping ist eine automatische Umschaltung von der ersten auf die zweite Gasflasche, damit die Heizung nicht mitten in der Nacht wegen Gasmangels verlischt.

Die Fahrgestelle der meisten Wohnwagen stammen von der Firma AL-KO (Alois Kober) oder BPW (Bergische Achsen). Fast alle Modelle sind gebremst, d. h. mit einer sogenannten Auflaufbremse ausgestattet. Wird der Pkw gebremst, schiebt der Wohnwagen von hinten. Durch den Druck der Deichsel auf die Kugelstange der AnhĂ€ngerkupplung werden die Bremsen des Wohnwagens betĂ€tigt. Dies sind ĂŒbrigens immer Trommelbremsen , weil sich Scheibenbremsen auf diese Weise nicht mit ausreichend hoher Kraft betĂ€tigen lassen.

Fast alle Camper verwenden ein Vorzelt vor dem Wohnwagen. Dadurch wird die NutzflĂ€che stark vergrĂ¶ĂŸert, die MobilitĂ€t aber eingeschrĂ€nkt. Das Vorzelt wird als Windfang bzw. Wetterschutz, zum Abstellen von GegenstĂ€nden und insbesondere zum Trocknen von Kleidung verwendet, da es im Innenraum an Platz mangelt (z.B. um nasse Kleidung zu trocknen).

Die neuesten Modelle werden jĂ€hrlich u.a. auf dem "Caravan-Salon" in DĂŒsseldorf vorgestellt.

Rechtliches

Verbindungen vom Wohnwagen zum Fahrzeug
Verbindungen vom Wohnwagen zum Fahrzeug

Bei Verwendung eines Wohnwagens mit einem Pkw ist immer die zulĂ€ssige AnhĂ€ngelast des Pkw (siehe Kraftfahrzeugschein unter Ziffern 28/29) zu beachten, ggf. auch die zulĂ€ssige Gesamtmasse des Gespanns. Dabei zĂ€hlt die tatsĂ€chliche Masse des AnhĂ€ngers, nicht seine zulĂ€ssige Gesamtmasse (frĂŒher zulĂ€ssiges Gesamtgewicht). Es empfiehlt sich, die erlaubten Grenzen nicht vollstĂ€ndig auszureizen und zusĂ€tzliche Hilfen wie Anti-Schlinger-Kupplungen zu verwenden, die von den Firmen AL-KO , Winterhoff und Westfalia angeboten werden.

FĂŒr Wohnwagen gilt - wie fĂŒr andere AnhĂ€nger auch - in Deutschland eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfĂŒllt werden, kann eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. Diese sind:

  1. Zugfahrzeug muss mit Antiblockiersystem ( ABS ) ausgerĂŒstet sein.
  2. Die zulĂ€ssige Gesamtmasse des Zugfahrzeugs darf nicht grĂ¶ĂŸer als 3,5 t sein.
  3. Der Wohnwagen muss hydraulische StossdÀmpfer haben.
  4. Die zulĂ€ssige Gesamtmasse des Wohnwagens darf maximal 80 Prozent der Leermasse des Zugfahrzeugs betragen. Das MasseverhĂ€ltnis darf 1:1 betragen, wenn der Wohnwagen mit einer Stabilisierungseinrichtung ausgerĂŒstet ist.
  5. Die Reifen des Caravans mĂŒssen jĂŒnger als 6 Jahre sein und mindestens der Geschwindigkeitskategorie L (=120 km/h) entsprechen.
  6. Die StĂŒtzlast der Kombination ist an der grĂ¶ĂŸtmöglichen StĂŒtzlast des Zugfahrzeugs oder des AnhĂ€ngers zu orientieren, wobei als Obergrenze der jeweils kleinere Wert gilt.
  7. Die zulĂ€ssige Gesamtmasse des Caravans darf die Leermasse des Zugfahrzeugs nicht ĂŒbersteigen (Faktor 1,0). ZusĂ€tzlich muss:
    1. der AnhĂ€nger mit einer Stabilisierungseinrichtung gemĂ€ĂŸ ISO 11555-1 der Fassung vom 1. Juli 2003 ausgestattet sein.
    2. oder mit anderen technischen Einrichtungen, zu denen ein Gutachten (ABE oder Betriebserlaubnis) vorliegt, dass einen sicheren Betrieb der Kombination bis 120 km/h bestÀtigt.
    3. oder das Zugfahrzeug mit einem speziellen elektronischen, fahrdynamischen StabilitĂ€ts-System fĂŒr AnhĂ€ngerbetrieb ausgestattet ist, ĂŒber das eine BestĂ€tigung des Herstellers vorliegt und das in den Fahrzeugpapieren eingetragen ist.


Die Neuregelung der Tempo 100-Verordnung fĂŒr Caravan-Kombinationen ermöglicht es rund 80 Prozent der Caravan-Besitzer, auf Autobahnen und autobahnĂ€hnlichen Straßen Tempo 100 zu fahren. Die neue Verordnung ist seit 22. Oktober 2005 rechtskrĂ€ftig und zunĂ€chst bis zum 31. Dezember 2010 befristet. Die wichtigsten Neuerungen zur bisherigen Tempo 100-Regelung sind der höhere Massenfaktor zwischen Zugfahrzeug und AnhĂ€nger und der Wegfall der sogenannten "Hochzeit", also der Bindung der Tempo - 100 Regelung an ein bestimmtes Gespann. Ein freier Tausch zwischen Fahrzeug und AnhĂ€nger ist so unter Einhaltung der genannten Bedingungen erstmals möglich. Zudem darf der Quotient aus zul. Gesamtgewicht des Wohnwagens und Leergewicht des Zugfahrzeuges nun den Wert 1 (bisher 0,8) annehmen.

Marken, Hersteller und Typen

Zirkuswohnwagen
Zirkuswohnwagen
  • Adria
  • Beisl
  • BĂŒrstner
  • Cristall
  • Dethleffs
  • Eifelland , gehört mit Wilk zur KNAUS-TABBERT-GROUP (Produktion auf dem selben Band)
  • Eura
  • Eriba, heute zu Hymer
  • Fendt
  • Hobby
  • Hymer
  • Intercamp
  • Kip
  • Knaus , gehört mit Eiffelland, Wilk und Tabbert zur KNAUS-TABBERT-GROUP (Produktion auf dem selben Band)
  • LMC
  • QEK
  • Solifer
  • Sterckeman
  • Tabbert , gehört mit Eiffelland, Knaus und Wilk zur KNAUS-TABBERT-GROUP (Produktion auf dem selben Band)
  • TEC , heute zu LMC
  • Weippert
  • Wilk , gehört mit Eiffelland, Knaus und Tabbert zur KNAUS-TABBERT-GROUP (Produktion auf dem selben Band)

Siehe auch:

Camping, Zelt , Wohnmobil , Ferien, Bordspannungssteckdose , Wohnbus, Bauwagen

Wikipedia

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