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Letzte Änderung für Artikel Tourismus auf den Färöern: 14.02.2006 18:10

Tourismus auf den Färöern

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Der Tourismus auf den Färöern wird für die Wirtschaft der Inseln im Nordatlantik immer wichtiger. Die Färöer sind das Ziel für Menschen, die nicht "aus Snobismus das Exotische" suchen, sondern bereit sind, eine einzigartige Inselwelt zu erkunden. Massen- und Pauschaltourismus sind hier eher abwesend. Der Individualtourismus dominiert.

Hier treffen sich vorzugsweise Vogelkundler , Fotografen , Skandinavisten , Wanderer , Seefahrer und allgemein von den vorhandenen Bildern hingezogene „Entdecker“.

Der Chef des färöischen Touristenverbandes schrieb 1989 im Vorwort zum jährlichen kostenlosen Touristenführer:

Obwohl wir nicht die Mitternachtssonne haben, sind unsere Sommernächte klar und hell. Wir haben auch keine sonnigen Strände zum Entspannen, aber unser Sonnenschein könnte der wärmste sein, den Sie überhaupt finden.

Damit will er Folgendes ausdrücken: Hier scheint die Sonne durchaus, und meist auch jeden Tag - irgendwo auf den Inseln, irgendwann. Und dann gibt es Bilder, die in Reisebeschreibungen meist mit Attributen von dramatisch bis wagnerianisch versehen werden.

Neben der atemberaubenden Landschaft finden wir hier ein kleines Inselvolk, das sich gerne als die kleinste Nation Europas bezeichnet: die Färinger . Sie haben eine eigene Sprache, Geschichte und Kultur; sind keine "Hinterwäldler" sondern Repräsentanten einer modernen Kulturnation. Entsprechend modern ist die gesamte Infrastruktur, was dem Tourismus sehr entgegen kommt. Gleichzeitig hat sich dieses Volk uralte Traditionen aus dem Mittelalter und der Wikingerzeit bewahrt. Beides trifft hier nicht als Widerspruch aufeinander, sondern bildet eine eigenständige Synthese.

Inhaltsverzeichnis

Kanska

So wie eine Reisebeschreibung Dänemarks oft mit dem landestypischen Begriff hyggelig eingeleitet wird, so ist dies bei den Färöern das Wort kanska. Es bedeutet nach der Wortherkunft: kan-ska = kann-geschehen. Mit anderen Worten: vielleicht.

Kanska ist nicht etwa auf eine Laune der Färinger zurück zu führen, sondern Resultat der Witterungsbedingungen, die sich schlagartig ändern können und Pläne zunichte machen, andererseits aber auch spontane andere Möglichkeiten eröffnen. Bei allen Reiseplanungen und vor allem Unternehmungen in der freien Natur ist immer zu berücksichtigen, dass es vom Wetter abhängt, was genau passiert. Das kann schon bei der Landung auf dem Flughafen der Fall sein. Es passiert nicht selten, dass der Flieger wieder nach Kopenhagen oder Bergen zurückfliegt, weil auf den Färöern gerade dichter Nebel aufgezogen ist und sich festsetzt.

Anreise

Es gibt zwei Möglichkeiten auf die Färöer zu gelangen: Mit der Autofähre oder mit dem Flugzeug . Die Fahrtzeit der Fähre von Hanstholm nach Tórshavn beträgt ungefähr eineinhalb Tage. Das Flugzeug schafft die Strecke von Kopenhagen in ungefähr einer Stunde (kanska).

Mit der Fähre

Zu den Färöern verkehrt einmal wöchentlich die hochmoderne Autofähre Norröna (siehe dort) von Dänemark . Die färöische Reederei hat den Fahrplan so gestaltet, dass man zwar weiter nach Island gelangt, aber Island-Reisende einen zweitägigen "Zwangsaufenthalt" einlegen müssen. Die Norröna bedient in der Zeit die Strecke zu den Shetlands und nach Bergen ( Norwegen ).

Diese Fähre ist die einzige Möglichkeit, mit dem eigenen Auto zu den Färöern zu reisen. Da die Inseln komplett durch gute Straßen erschlossen sind, braucht man hier keinen Geländewagen wie in Island. Ersatzteile sind aber teuer, und das ist nicht nur der Grund, weswegen man dort fast keine alten Autos sieht, sondern für den Touristen Anlass, eine Versicherung abzuschließen, die Ersatzteile umfasst.

Ankunft

Die Reise durch den Nordatlantik führt vorbei an den Shetlands , wo die Fähre aber auf dieser Tour nicht anlegt. Sie legt nach der Abreise erst wieder in der Hauptstadt Tórshavn an. Wenn man im Morgengrauen die Färöer erreicht, so ist häufig das erste Land in Sicht die Südspitze der Insel Nólsoy . Tórshavn ist nicht mehr weit. Direkt am Hafen befindet sich das Touristbüro. Es ist zwar noch früh morgens, aber es herrscht reger Betrieb, schließlich warten die Färinger seit einer Woche auf die Fähre aus Europa.

Wenn die Sonne scheint, kann man die Zeit bis zur Öffnung der Geschäfte (Supermärkte, Buchläden, Post, Banken, etc.) mit einem Besuch der historischen Festungsanlage Skansin verbringen, die sich neben dem Hafen befindet. Von hier aus hat man die beste Aussicht.

Mit dem Flugzeug

Die Färöer haben eine eigene Fluggesellschaft, die Atlantic Airways . Die Linienflüge verkehren täglich nach Kopenhagen , Bergen , London , Aberdeen und Reykjavík . Daneben gibt es noch die dänische Gesellschaft Maersk , die ebenfalls von Kopenhagen und zusätzlich von Billund in Jütland startet. Zur Erinnerung: In Billund befindet sich nicht nur das Legoland, sondern auch ein Flughafen.

Die Landung auf Vágar , so heißt die Insel mit dem einzigen Flughafen der Färöer, kann als abenteuerlich bezeichnet werden. Herrscht kein Nebel, so stößt man vielleicht dennoch durch eine Wolkendecke und sieht plötzlich rechts und links neben sich Felswände aufragen – wir fliegen in einen Fjord ! Die Landung auf der kürzesten Jetlandebahn der Welt ist eine Vollbremsung. Piloten, die hier landen dürfen, müssen eine spezielle Prüfung abgelegt haben und sind verantwortungsvoll genug, eine Landung abzubrechen und zurück zu fliegen, falls es riskant wird. Kanska klappt es beim ersten Mal. Beim Abflug kann man noch nicht wissen, wie das Wetter auf Vágar sich entwickelt.

Ankunft

Der Flughafen von Vágar liegt einsam in einer Ebene, die als lang genug erachtet wurde, dort einen Flughafen errichten zu können. Er ist ein Relikt aus der britischen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg und wurde erst 1963 auf Privatinitiative für den zivilen Flugverkehr hergerichtet. Außer der modernen Abfertigungshalle stehen hier noch alte Betonbunker der Briten.

Nächster Ort ist Sørvágur westlich des Flughafens. Wer wegen der färöischen Vogelwelt hier gelandet ist, wird es seinen gefiederten Freunden gleichtun und sich auf den Weg nach Mykines machen. In Sørvágur legt die Personenfähre ab, die dort hinfährt.

Der andere (häufigere) Weg führt Richtung Osten in die Hauptstadt Tórshavn . Hier fährt ein Shuttlebus und die Überfahrt mit der regionalen Autofähre nach Vestmanna auf Streymoy gehört inzwischen der Geschichte an. Es gibt seit 2002 den Vágartunnel , den bisher längsten Tunnel auf den Färöern.

Färöer in zwei Tagen

Islandreisende auf dem Wasserweg haben zwei Tage Zwischenaufenthalt auf den Färöern. Geschäftsreisende und Fußballfans werden vielleicht auch nur zwei Tage auf den Färöern sein, bevor sie wieder abfliegen.

Tórshavn

Es hängt vom Wetter ab, was man in nur zwei Tagen auf den Färöern erleben kann. Die Hauptstadt Tórshavn ist groß und vielfältig genug, um dort einen kompletten Urlaub zu verbringen.

Es gibt hier Kinos (Originalton, dänische Untertitel), Bibliotheken (alles da, was je über die Färöer auf der Welt geschrieben wurde, also auch alte deutsche Bücher!), Museen (Schifffahrt, Naturkunde), Geschäfte aller Art, eine historische Altstadt mit dem Løgting und einen internationalen Seehafen.

Hervorzuheben ist das Haus des Nordens . Hier finden permanent Ausstellungen statt und oft auch Konzerte und Theateraufführungen. Die dortige Cafeteria wird gerne von kulturell interessierten Einheimischen frequentiert. Es ist also eines der wichtigen Treffpunkte etwas oberhalb der Stadt.

Sehenswert ist auch der Park von Tórshavn. Für die Insulaner ist er etwas ganz besonderes: Der größte „Wald“. Die Färöer sind ansonsten bis auf ganz marginale Ausnahmen baumlos. Für Besucher aus Deutschland hier von besonderem Interesse: Das Mahnmal für die getöteten färöischen Fischer im Zweiten Weltkrieg . Über 100 Fischer fielen damals dem deutschen U-Boot-Krieg zum Opfer. Sie führten eigens die Flagge der Färöer um unbehelligt ihrem Lebenserwerb nachzugehen. Dieses Mahnmal ist aber kein Denkmal der Anklage, und Deutschen schlägt nirgends auf den Färöern Hass entgegen. Das Mahnmal steht auf einer Anhöhe im Park und stellt einen stehenden Fischer in Ölzeug und Südwester dar, der stumm den Horizont in Richtung Norden betrachtet.

Sollte zufällig Ólavsøka (der Nationalfeiertag am 29. Juli) sein, erübrigt sich die Frage, wie man zwei Tage verbringt, von selbst. Es gibt Touristen, die kommen extra wegen dieses Volksfests.

Kirkjubøur und Nólsoy

Schon in unmittelbarer Nachbarschaft der Inselmetropole befinden sich bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten: Kirkjubøur mit seinen Baudenkmälern und die vorgelagerte Insel Nólsoy mit ihrem malerischen Fischerdorf ohne Autos. Beides sind beliebte Tagesausflüge.

Wer also Tórshavn als Stützpunkt (Hotels, Jugendherberge, Seemannsheim, Bed&Breakfast, Campingplatz, Freunde) hat, schafft sich mit diesen beiden Abstechern eine schöne Abwechslung zur Hauptstadt.

Weg zu den Nordinseln

Wer nur eine Nacht abseits Tórshavns verbringen kann und möglichst weit in das Land vorstoßen will, wird vielleicht den Weg nach Viðareiði wählen. Hier ist die Welt der Nordinseln mit der extremsten Landschaft auf den Färöern überhaupt.

Ein eigener Wagen ist hier nahezu Voraussetzung, und diese Tour werden auch nur die Islandreisenden unternehmen können (weil sie das Hauptprogramm des Zwei-Tage-Aufenthalts wird). Dieser Weg führt (am besten schon am frühen Vormittag) über die Bergstraße von Streymoy und den Sund nach Eysturoy . Anstatt direkt zum Fährhafen Leirvík zu fahren, empfiehlt sich hinter der Brücke ein Umweg über die Nordspitze der Insel mit den malerischen Orten Eiði und Gjógv . Der Weg führt vorbei an den höchsten Bergen der Färöer, und an einer Stelle kann man Risin und Kellingin aus der Vogelperspektive betrachten.

Eigentliches Ziel ist aber die Autofähre von Leirvík nach Klaksvík . Von hier geht es weiter zur Insel Viðoy mit dem nördlichsten Ort Viðareiði. Wer die ganze Strecke bis hierhin einmal erlebt hat, der kann sagen: Ich habe die Färöer gesehen. Der Sonnenunter- und -aufgang lässt die majestätischen Kaps der Nordinseln glühen. Viðareiði selber liegt am Fuß eines Berges, der mit Kap Enniberg das höchste Kliff Europas, wenn nicht sogar der Welt, bildet. Man kann es von hier aus zwar nicht sehen, aber erahnen, was hinter diesem Berg ist: Über 700 Meter steile Wand ins Meer.

Wer alleine schon auf eine Höhe von ca. 400 Metern wandert (Vorsicht, hier sollten nur erfahrene Bergwanderer gehen!) und durch die Wolken auf das Meer darunter schaut, wird einen Anblick erleben, der sich für immer einbrennt. Hier gilt (ohnehin nur bei gutem Ausgangswetter): Niemals alleine gehen, immer im Dorf Bescheid sagen, immer Karte und Kompass (und Höhenmesser) mitnehmen, immer mit Nebel rechnen, lieber umkehren, usw... und: das färöische Gelände ist tückisch. Überall verlaufen grasbewachsene natürliche Gräben. Man erkennt sie nur bei gutem Licht an einer etwas dunkleren Grünfärbung. Wer mit einem verstauchten Fuß alleine dort oben ist, kann lange warten, bis jemand zufällig vorbei kommt.

Nach der Übernachtung in Viðareiði geht es tags darauf zurück nach Tórshavn. Als alternative Route empfiehlt sich der Weg in den Süden von Eysturoy in das lokale Ballungsgebiet von Runavík . Dort fährt eine weitere Autofähre direkt nach Tórshavn.

Färöer in einer Woche

Wer eine Woche auf den Färöern bleiben kann, wird meist mit dem Flugzeug kommen. Steht die Vogelinsel Mykines auf dem Programm, so empfiehlt sich direkt ab dem Flughafen der Versuch, dorthin zu gelangen, und von dort dann wieder der Versuch, abzureisen. Beides sind Angelegenheiten, die anderen Gesetzen als einem festen Fahrplan folgen. (mehr zu Mykines im entsprechenden Artikel).

Wird auf Mykines verzichtet, so geht es meist direkt in die Hauptstadt Tórshavn . Dann empfehlen sich die oben bereits geschilderten Touren der Reihe nach mit einem zusätzlichen Plan auf dem Weg zu den Nordinseln : Abstecher nach Saksun und Tjørnuvík . Dann lohnt sich auch ein ausführlicherer Besuch von Klaksvík auf dem Weg nach Viðareiði .

Alternativ (und dann vielleicht bei einem zweiten Besuch) bereisen viele Touristen Suðuroy , die Südinsel. Sie stellt, wie die Nordinseln, eine eigene Region der Färöer dar und ist an einem Tag nicht annähernd zu erkunden.

Färöer in zwei Wochen und länger

Ein Besuch der Färöer unter zwei Wochen wird immer nur einen kleinen Einblick geben können. In ca. vier Wochen kann das Land vollständig bereist werden (kanska). Das betrifft insbesondere die Inseln Sandoy , Fugloy , Koltur , Hestur , Groß-Dimun , Kalsoy und Kunoy . Wer mehr als zwei Wochen zur Verfügung hat, wird wahrscheinlich mehrmals in Tórshavn als Stützpunkt weilen da hier alle Verkehrswege zusammenlaufen.

Ist das Wetter schlecht, gilt für Tórshavn das oben gesagte. Bei gutem Wetter und mitgebrachter Zeit werden sich Wanderer mit den historischen Pfaden beschäftigen und diese begehen wollen.

Fortbewegung

Traditionell siedeln die Färinger an der Küste, denn kein Punkt der Färöer ist weiter als fünf Kilometer vom Meer entfernt. Daraus ergab sich früher, dass der meiste Verkehr zwischen den Siedlungen mit Booten abgewickelt wurde. Noch heute ist das so bei den Inseln, die nicht über Brücken, Dämme oder Tunnel mit dem Straßensystem verbunden sind.

Grundsätzlich sind die Straßen auf den Färöern in gutem Zustand. Oft erklimmen sie aber beträchtliche Steigungen, und nicht überall sind sie zweispurig. Nur noch wenige einspurige Straßen sind nicht asphaltiert.

Im modernen Leben der Färinger ist das Auto zumeist an die Stelle des (eigenen kleinen) Bootes getreten. Auf den Inseln mit nur einem Ort gibt es keine Autos, höchstens welche für die Landwirtschaft.

Neben den modernen Straßen gibt es traditionelle Wanderwege. Diese sind durch so genannte Steinmänner gekennzeichnet, die im Nebel eine Orientierung geben, wo der Weg verläuft. Es kommt bei Einheimischen und Touristen in den färöischen Bergen immer wieder zu teils tödlichen Unfällen, daher ist eine entsprechende Vorbereitung und Vorsicht unbedingt angeraten.

Auto

Autos sind seit den 60er Jahren ein immer beliebter werdendes Fortbewegungsmittel auf den Färöern, da seitdem mit dem planmäßigen Ausbau des heute fast vollendeten Straßennetzes begonnen wurde.

Fast jeder Haushalt verfügt über ein Auto. Wer mit der Norröna anreist, wird oft sein eigenes Auto mitbringen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich vor Ort einen Mietwagen zu besorgen. Das ist insbesondere für viele Reisende interessant, die ein Auto nur zeitweise benötigen und ansonsten wandern oder den öffentlichen Verkehr benutzen.

Die gut gepflegten Straßen stellen ein Netz von über 400 Kilometern dar. Dort wo es notwendig ist, verkehren regelmäßige Autofähren.

Versicherung

Dringend empfohlen wird neben der grünen Versicherungskarte eine Ersatzteilversicherung für Reparaturen. Ersatzteile sind auf den Inseln sehr teuer, unterliegen hohen Zöllen, und auch die Dienstleistungen in einer Werkstatt sind auf „skandinavischem Preisniveau“.

Verkehrsregeln

Die Verkehrsregeln entsprechen grundsätzlich denen in Deutschland, es gibt aber nationale Besonderheiten.

Parkscheiben sind in Tórshavn Pflicht. Sie werden kostenlos in jeder Bank und den Informationsbüros ausgegeben.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt in Ortschaften 50 km/h. Hierbei ist zu beachten, dass das auch gilt, wenn kein Ortsschild vorhanden ist. Gerade in kleinen Dörfern ist auf spielende Kinder zu achten. Auf den Landstraßen gilt Tempo 80. Wer das wesentlich überschreitet (Toleranz bei ca. 30 km/h) verliert seinen Führerschein.

Scheinwerferlicht ist grundsätzlich vorgeschrieben. Da die Färöer überraschende Nebelbänke aufweisen, erklärt sich das von selbst. Wer auf den steilen Bergstraßen im Nebel schneller fährt, als es die Sicht erlaubt, riskiert zwar nicht seinen Führerschein, aber sein kostbarstes Gut.

Schafe auf der Straße sind normal. Sie können urplötzlich hinter einer Kurve stehen. Wer ein Schaf anfährt oder gar tötet, ist dem Besitzer immer vollen Schadensersatz pflichtig.

Die Promillegrenze liegt bei 0,8 Promille. Wer über 0,8 Promille im Blut hat, dabei fährt und erwischt wird, verliert seinen Führerschein an Ort und Stelle.

Einspurige Tunnel haben alle paar hundert Meter Ausweichstellen. Diese sind ausgeschildert. Ein M bedeutet, dass der entgegenkommende Wagen ausweichen muss, das V signalisiert, dass jener Vorfahrt hat und man selber in die Bucht muss. Es gibt Tunnel, die haben nur eine Höhe von etwas mehr als drei Metern. Für die üblichen Fahrzeuge der Touristen sollte das kein Problem darstellen. Wanderer oder Fahrradfahrer sollten die einspurigen Tunnel unbedingt vermeiden. Sie sind nicht belüftet! Die Einheimischen wissen das und nehmen Anhalter in der Regel mit.

Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr auf den Färöern ist flächendeckend ausgebaut und bedient jeden Ort. Wo weder Fähre noch Überlandbus (blaue Farbe) hingelangen, fliegt der Hubschrauber . Tórshavn verfügt über ein eigenes Netz von Stadtbussen (rote Farbe).

Für Freunde der Eisenbahn enden die Gleise schon bei der Anreise im dänischen Thisted oder Ålborg . Ab da geht es mit dem Bus weiter nach Hanstholm zur Fähre.

Regionalfähren

Bei den färöischen Regionalfähren handelt es sich um Schiffe, die meist in färöischen Werften gefertigt wurden und von erfahrenen Seemännern gesteuert werden. Auch wenn mal heftiger Seegang ist, gehen diese Kapitäne kein unnötiges Risiko ein.

Es wird unterschieden zwischen Autofähren und Personenfähren. Autofähren verkehren überall dort, wo am anderen Ende ein Straßennetz vorzufinden ist. Die Personenfähren bedienen die kleinen Inseln mit nur einem Ort.

Bei den Inlandsfähren auf den Färöern ist zu beachten, dass sie niemals vorbestellt werden können. Das bedeutet immer, dass sich Autofahrer rechtzeitig am Hafen einfinden müssen.

Darüber hinaus kann es Reisenden passieren, dass sie auf bestimmten Routen (insbesondere Koltur und Hestur ) der einzige Passagier sind. Ob der Kapitän dann wirklich das gewünschte Ziel ansteuert, hängt von der eigenen Argumentationsfähigkeit ab, oder anders formuliert: Man wird höflich gefragt, ob es denn sein muss.

Andererseits wurde schon oft berichtet, dass färöische Bootsführer nichts unversucht lassen, bei geeigneten Witterungsverhältnissen wartende Reisende außerhalb des Fahrplans z.B. von Mykines wieder nach Vágar zu bringen. Hier gilt: Kanska, und wer eine Flasche Schnaps aus dem zollfreien Einkauf mitgeführt hat, der verschenkt sie dann am besten an den entsprechenden Skipper. Erwartet werden solche Gesten nicht, aber sie tragen dazu bei, dass diese insulare Haltung fortbesteht.

Ãœberlandbusse

Im Unterschied zu den Regionalfähren können die Überlandbusse für Gruppen vorab gebucht werden. Die Busse sind modern und bieten reichlich Platz für Gepäck und auch Fahrräder.

Nicht jeder Ort wird grundsätzlich angefahren. Auf einigen Routen muss man dem Fahrer sagen, wohin man genau will. Er macht dann einen Umweg, was im Standardfahrpreis immer inbegriffen ist.

Hubschrauber

Hubschrauberflüge müssen grundsätzlich vorher gebucht werden. Manchmal haben Reisende Glück, dass jemand anderes seinen Flug cancelt, aber das ist kanska. Ob der Hubschrauber überhaupt fliegen kann, ist ebenso kanska. Wichtig ist der Hubschrauberverkehr vom Flughafen Vágar nach Mykines und von Tórshavn nach Groß-Dimun . Wer das nötige Kleingeld hat, wird sich auf dem Hubschrauberflug von Tórshavn nach Vágar die Färöer aus der Luft anschauen können und bei gutem Wetter das ganze Archipel überblicken.

Wandern

Die meisten „typischen“ Färöer-Touristen sind vorbereitet. Das heißt: Sie kommen mit einer Wanderausrüstung.

Wer auf den Färöern wandert, befindet sich in einer äußerst bergigen Landschaft. Die Inseln sind 60 Millionen Jahre alt, vulkanischen Ursprungs und bestehen aus Basalt der sich mit weicheren Tuffschichten abwechselt.

Das Land ist baumlos und überall dort mit Gras bewachsen, wo es der Fels zulässt. Die Täler und Hochebenen sind oft sumpfig . Hier gedeihen Blumen und Pilze, die es nirgendwo anders auf der Welt gibt. Omnipräsent sind die Schafe und Austernfischer als ständige „Begleiter“.

Menschen trifft der Wanderer nur wenige, und wenn, dann tun sie sich häufig zusammen. So sind kleine Wandergesellschaften auf den Färöern oft spontan und international zusammengesetzt. Es gibt organisierte Touren, was auf anspruchsvollen Strecken ratsam ist, aber auch genügend einfachere Wege, die alleine (mit der nötigen Vorsicht) zu begehen sind.

Charakteristisch ist für die Färöer das Netz der alten Pfade , die von den Einwohnern für den Binnenverkehr genutzt wurden. Das sind die typischen Routen.

Die natürlichen bewachsenen Gräben

Das Querfeldeinwandern birgt besondere Risiken, insbesondere die tückischen grasüberwachsenen natürlichen Gräben, die einem Urlaub ein jähes Ende bereiten können, knickt man hier aus Versehen mit dem Fuß um.

Diese Gräben können nur bei gutem Licht anhand der etwas dunkleren Grasfärbung erkannt werden. Das bedeutet im freien Gelände: Wenn man das nicht mehr erkennen kann, sollte ein Platz gesucht werden, wo das Zelt aufgebaut werden kann (zum wilden Campen unten mehr).

Wanderausrüstung

Wer auf den Färöern wandert, rüstet sich genauso aus wie ein alpiner Bergwanderer. Werden für Island neben den normalen (wasser abweisenden) Wanderschuhen dringend auch Gummistiefel mit Profilsohle empfohlen, so kann man auf den Färöern auf diese weitgehend verzichten, legt man es nicht bewusst darauf an, eine morastige Hochebene zu durchschreiten.

Wer einen Wollpullover bevorzugt, lässt den eigenen besser zuhause. Auf den Färöern gibt es mit Sicherheit einen schöneren aus heimischer Produktion. Die färöische Wolle ist bekannt für ihren hohen Fettanteil (die Schafe müssen Sturm, Nebel und vor allem Regen trotzen). Zur traditionellen Landestracht der Männer gehört der braune Rollkragenpullover mit der Knopfleiste auf der rechten Schulter. Man macht sich auf den Färöern keineswegs lächerlich, wenn man in jeder Situation so gekleidet ist. Neben diesem schlichten Pullover gibt es auch gemusterte, die denen von Island ähneln. Das Gleiche gilt für warme Strümpfe und Handschuhe .

Die sonstige Oberbekleidung besteht aus Gore-Tex oder verwandten Materialien. Auf den Färöern regnet es beinahe jeden Tag, wenn auch meist nicht den ganzen Tag.

Das Zelt sollte einem starken Sturm über mehrere Tage ebenso trotzen können, wie einem Dauerregen. Ansonsten sind bestimmte Gegenden auf den Färöern nicht als Wanderer (im Sinne von: ich gehe diese Tour zuende) begehbar, der immer auf ein plötzliches Biwak gefasst sein sollte.

Der Schlafsack braucht nicht für arktische Temperaturen ausgelegt sein. Hier reicht ein normaler Schlafsack, den man auch in Deutschland noch im September/Oktober verwenden würde.

Verpflegung

Als Proviant (eiserne Ration) eignen sich hervorragend die färöischen Trockenfische , die es in jedem Supermarkt sehr günstig zu kaufen gibt. Sie können ohne weiteres Einweichen und Kochen gegessen (geknabbert) werden. Einheimische werden vielleicht meinen, das sei in dieser Form Katzenfutter, aber erinnert sei daran, dass dies in Grönland ganz anders gesehen wird.

Trinkwasser gibt es überall reichlich. Es kann aus den Gebirgsbächen absolut gefahrlos entnommen werden. Es gibt nur eine Ausnahme: liegt eine Ortschaft oder auch nur ein Haus oberhalb des Bachs, so ist dieses Wasser zu meiden. Das Brackwasser in den sumpfigen Ebenen ist meist unbedenklich, aber nicht besonders genießbar.

Wikipedia

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