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Letzte Änderung für Artikel Kloster Michelsberg: 20.02.2006 11:10

Kloster Michelsberg

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Lage in der Bamberger Altstadt
Lage in der Bamberger Altstadt

Das Kloster Michelsberg ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Bamberg in Bayern in der Diözese Bamberg .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

St. Michael vom Rosengarten aus
St. Michael vom Rosengarten aus
Kirchenfassade
Kirchenfassade

Nach Errichtung des Bistums Bamberg durch Kaiser Heinrich II. gründete der erste Bischof von Bamberg, Eberhard, 1015 das Benediktiner kloster St. Michael als bischöfliches Eigenkloster. Demgemäß unterstand der jeweilige Abt ausschließlich dem Bischof von Bamberg. Die Mönche für den Michelsberg kamen anfänglich aus Amorbach und Fulda.

Die erste Blüte erlebte das Kloster unter dem Bamberger Bischof Otto im 12. Jahrhundert. Insbesondere mit der Heiligsprechung des im Kloster beigesetzten Förderers Bischof Otto im Jahr 1189 und dem päpstlichen Schutz der Abtei ab 1251 erlangte das Kloster Michelsberg zunehmende Unabhängigkeit vom Bamberger Bischofsstuhl. Die bedeutendste wirtschaftliche Grundlage des Klosters gründete auf seinem großen Grundbesitz in 441 Orten des Bistums.

In Mitleidenschaft geriet das Kloster Michelsberg im Bauernkrieg von 1525, dem fränkischen Markgrafenkrieg und bei der mehrjährigen Besetzung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg.

Eine neue Blütezeit erlebte das Kloster dann wieder im 17./18. Jahrhundert bis zur Säkularisation im Jahre 1803. Bei der Auflösung verfügte das Kloster noch über einen stattlichen Besitz in der Stadt Bamberg und in nicht weniger als 141 Orten des Umlandes.

Das Kloster kam in Besitz der Stadt Bamberg, die auf Bitten der Bürgerschaft die alten Spitäler aus der Innenstadt auf den Michelsberg verlegte. Die ehemalige Abtei beherbergt damit noch heute das Bürgerspital (Altersheim).

Architektur und Ausstattung

Das Grab des Heiligen Otto

Grab des Heiligen Otto
Grab des Heiligen Otto

Hinter dem Altar befindet sich das Grab des Heiligen Bischofs Otto mit einem Durchlass.

Otto von BAmberg wurde 1189 heilig gesprochen. Bis heute pilgern Gläubige an sein 1443 gestaltetes Grab, durch das man hindurchgehen kann. Das soll die Gläubigen noch näher an den Heiligen bringen und die Wirkung der Bitten um Genesung erhöhen.

Am Grab des heiligen Otto findet sich auch die einzige farbige Darstellung eines „draco bambergensis“, eines Bamberger Drachen.

Das Herbarium

Die barocke Kirche ist im Inneren mit einem Deckengemälde verziert, das fast 600 verschiedene Pflanzen zeigt. Im Mittelschiff, in den Seitenschiffen, im Querschiff, in der Vierung und in der Westempore sind insgesamt 580 Pflanzen aufgemalt. Darunter so exotische Gewächse wie Ananas , Baumwolle , Granatapfel oder Tabak . Es finden sich aber auch einheimische Bäume, Sträucher und Gräser: Apfel, Birne, Brombeere und Buche. Von Bambergern wird die Deckenkomposition aus dem frühen 17. Jahrhundert als „ Kräutergarten " bezeichnet, was auf einen Ursprung der Gemälde in der Abbildung der klösterlichen Kräutergärten hinweist.

Interessant ist, dass Pflanzen, die erst im 16. Jahrhundert in Deutschland bekannt wurden, auf dem Gewölbe dargestellt sind. Dazu gheörne zum Beispiel Flieder , Jasmin und Goldregen . Sie gelangten über den in Wien tätigen Naturforscher Carolus Clusius nach Bamberg. Aber die Maler des Herbariums zogen auch aus Druckschriften Anleihen.

Die Gemälde in den Gewolbefeldern der Seitenschiffe wurden erst im 18. Jahrhundert, gut einhundert Jahre später, aufgebracht. Mehrere Singvögel bilden die einzigen Tiere auf dem Deckengemälde. Insgesamt sind auch sechs Papageien dargestellt.

Fast alle Pflanzen sind in blühendem oder Frucht tragendem Zustand abgebildet. Dabei sind Fehler in der Darstellung, inklusive der Farbenwiedergabe, selten: Lediglich, die Blüte der Bohne ist gelb ; statt weiß aufgemalt. In der Anordnung gibt es Schwerpunkte. Diese sind offensichtlich, bedingt durch die Einordnung der Pflanzen nach Hierarchien. Die Malereien scheinen sich an Albertus Magnus zu orientieren, der die Bäume als vollkommenste Pflanzen beschrieb. Die von ihm am wenigsten geschätzten Gewächse, Pilze und Feldfrüchte, sind nicht dargestellt. In der Vierung und im Querhaus herrschen Bäume und Sträucher vor, im Mittelschiff Obstgehölz. In den Seitenschiffen sind vorwiegend Blumen mit kräftigen Blüten wie Narzissen und Enzian dargestellt.

Die Kunsthistorikerin Cornelia Skodock sieht Zusammenhänge zwischen dem Deckengemälde und der Zeit, in der sie entstanden. Die Malereien sollten zwar die gesamte bekannte Flora repräsentieren, aber sie seien auch als Verehrung der Schöpfung zu werten und könnten als eine gegenreformatorische Maßnahme verstanden werden.

Weblinks

Wikipedia

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