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Letzte Änderung für Artikel Teufelsstein (Haßberge): 07.02.2006 12:55

Teufelsstein (Haßberge)

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Der Teufelsstein (auch Teufelstein oder Höllenstein) ist ein hochmittelalterlicher Felsburgstall unterhalb des Pfarrweisacher Ortsteiles Lichtenstein in den fränkischen Haßbergen.

Geschichte

Da der Burgstall bereits im Hochmittelalter verlassen wurde, fehlen jegliche urkundlichen Nachweise zu seiner Geschichte.

Einige Historiker lokalisieren hier den Stammsitz der mächtigen Familie von Stein, die sich um 1200 in die Linien der Stein zu Lichtenstein und der Stein zu Altenstein gespaltet haben dürfte. Der Lichtensteiner Zweig errichtete danach die große, nur etwa 500 m oberhalb gelegene Burg Lichtenstein , die Altensteiner Linie begründete etwa 6 Kilometer nördlich auf dem gleichen Höhenkamm die Burg Altenstein. Natürlich könnte der Teufelsstein auch der Sitz eines Untervasallen derer vom Stein gewesen sein, die selbst Dienstmänner der Bischöfe von Würzburg waren.

Der Teufelsstein liegt fortifikatorisch ungünstig am Hang, die kleine Burg konnte leicht von der Hochfläche aus beschossen werden. Es stellt sich hier natürlich die Frage, warum die (ursprünglich wahrscheinlich edelfreien ) Burgherren ihre Veste nicht gleich am Platz der heutigen großen Doppelburg Lichtenstein anlegten.

Beschreibung

Der hufeisenförmige Burgfelsen wird bergseitig durch einen flachen, heute nur etwa einen bis zwei Meter tiefen Halsgraben vom Vorgelände abgetrennt. Oberhalb weisen einige weitere Felsgruppen Spuren künstlicher Bearbeitung auf, die Burg könnte also ursprünglich wesentlich umfangreicher gewesen sein. Den Aufgang auf das Burgplateau bildet ein schmaler, gewinkelter Treppenkorridor, der ehemals durch zwei Holztüren gesichert war. Wohl zur Abschreckung wurde vor der erster Tür ein stilisiertes Wächtergesicht in den weichen Sandstein geritzt. Der Spitzhelm des Wächters passt gut in das 11. oder 12. Jahrhundert. Solche „Schreckgesichter“ finden sich auch an anderen hochmittelalterlichen Burgen, die Darstellung dürfte also keine Ergänzung aus späterer Zeit sein.

Im 19. Jahrhundert erschloss man den Burgfelsen ebenerdig durch einige eingemeißelte Trittstufen, ursprünglich war der Zugang zum Treppenkorridor wohl nur über (etwa zwei Meter hohe) Holzleitern möglich, die man im Angriffsfall leicht einziehen konnte.

Das Felsplateau trägt deutliche Spuren einer massiven Überbauung (Balkenlöcher, Fundamentbänke), zur Talseite war die Felsgruppe offenbar durch eine Mauer geschlossen. Einige Treppenstufen in der Nähe des Aufganges führen heute ins Leere, wahrscheinlich war der „Burghof“ mit einer Holzdecke überspannt, die auf dieser Mauer auflag. Auf eine steinerne Überbauung deuten zahlreiche unregelmäßige Kleinquader im Umfeld, der anstehende Buntsandstein bot hier genügend Baumaterial. Der Burgfelsen wurde sicherlich künstlich abgesteilt, der anfallende Steinschutt konnte gleich weiterverarbeitet werden. Auch im Mauerwerk der nahen Burg Lichtenstein stecken zahlreiche dieser kleinen Sandsteinquader, die ursprünglich vom Teufelsstein stammen dürften.

Der hintere (südliche) Burgfelsen war durch eine kleine Treppenanlage zugänglich und wohl durch eine weitere Holztüre gesichert. Auf dem Eingangsfelsen hat sich ein, in den Boden eingeritztes Mühlebrett erhalten. Dieses Mühlebrett wird - ebenso wie der Wächterkopf – von der Burgenforschung als mittelalterlich datiert. Der heutige Name des Burgstalls steht in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Spielplan. Der Burgsage nach hat ein Lichtensteiner Ritter durch eine List hier an diesem Spielbrett den Teufel besiegt. Der ursprüngliche Name der Burg ist unbekannt, ob es sich um den Stein des gleichnamigen Geschlechtes handelt, kann nur vermutet werden.

Der Burgstall ist eine Station des Burgenkundlichen Lehrpfades des Landkreises Haßberge.

Literatur

  • Joachim Zeune: Burgen im Eberner Land. – Ebern, 2003. (Eberner Heimatblätter, 2 Hefte)
  • Joachim Zeune: Symbole von Macht und Vergänglichkeit: Burgenkundlicher Lehrpfad Haßberge. – Haßfurt, 1996

Wikipedia

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