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Letzte Änderung für Artikel Burg Hohenfreyberg: 05.11.2005 22:40

Burg Hohenfreyberg

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Die Burg Hohenfreyberg bildet zusammen mit der direkt gegenüber liegenden Burg Eisenberg eine weithin sichtbare Burgengruppe im südlichen Allgäu, etwa 4 Kilometer nördlich von Pfronten. In der näheren Umgebung finden sich beiderseits der deutsch-österreichischen Grenze zahlreiche weitere Burgen , Ruinen , Burgställe und Festungen , darunter das bekannte Schloß Neuschwanstein .

Gesamtansicht
Gesamtansicht

Geschichte

Die Burg gilt als einer der letzten großen Burgneubauten des deutschen Mittelalters . Der Bauherr griff hier bewusst auf den - eigentlich anachronistischen - Bautypus der hochmittelalterlichen Höhenburg zurück, während anderen Ortes bereits die ersten Burgen verlassen oder schloßähnlich ausgebaut wurden.

Die Burg wurde ab 1418 durch Friedrich von Freyberg zu Eisenberg, den ältesten Sohn des gleichnamigen Herren der Burg Eisenberg, errichtet. Der Bau zog sich bis 1432 hin, die Mittel hierzu stammten aus den Erträgen der kleinen umliegenden Herrschaft, die sich der Bauherr vorzeitig als Erbteil übertragen ließ.

Auf diesen ersten Bauabschnitt gehen noch das Mauerwerk der Kernburg mit dem bergfriedähnlichen Hauptturm und große Mauerabschnitte der Vorburg zurück. Diese erste Burganlage bot das Bild einer etwa zweihundert Jahre älteren, hochmittelalterlichen Gipfelburg mit einem eindrucksvollen " Bergfried " und zwei Palassen . Friedrich von Freyberg wollte offenbar in Zeiten des ritterlichen Niederganges und des Aufstieges des Bürgertums ein Symbol erschaffen, ein Manifest ungebrochenen adeligen Machtanspruches. Sicherlich orientierte er sich auch hinsichtlich der Größe und dem Anspruch an der väterlichen Stammburg, die ja nur fünf Gehminuten entfernt lag.

Die Bau- und die immensen Unterhaltungskosten zwangen die Nachkommen jedoch um 1480 zum Verkauf der Burg an den Erz herzog von Österreich , es fehlte zudem ein männlicher Erbe. Der Erzherzog verpfändete Hohenfreyberg bald an den Augsburger Kaufmann Georg Gossembrot, dem Pfleger der nahen Tiroler Burg Ehrenberg . Dieser investierte große Summen in die Veste, die Anlage wurde wehrtechnisch verstärkt und modernisiert. Gossembrot verheiratete seine Tochter mit Ludwig von Freyberg von der Nachbarburg Eisenberg und überließ ihr Hohenfreyberg als Wohnsitz.

1502 starb der Augsburger, die Witwe hielt die Burg noch bis 1505 als Pfandgut.

Die Modernisierung der Befestigungsanlagen durch den Pfandherren zahlte sich bereits 1525 im Bauernkrieg aus. Der österreichische Pfleger konnte die Aufständischen erfolgreich abwehren, nachdem er in Innsbruck Verstärkung und Kriegsknechte angefordert hatte.

1646, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges , wurden die österreichischen Vorposten Hohenfreyberg, Eisenberg und Falkenstein auf Befehl der Tiroler Landesregierung in Brand gesetzt. Die Burganlagen sollten den näherrückenden Protestanten nicht intakt in die Hände fallen. Allerdings änderten die Angreifer ihre Marschroute, die Aufgabe der Burgen war also sinnlos. Alle drei Anlagen sind seitdem unbewohnte Ruinen.

Nach der Schlacht bei Austerlitz mußte Österreich seine Allgäuer Besitzungen an Bayern abtreten. Das Königreich Bayern veräusserte Hohenfreyberg 1841 wieder zurück an die Freiherren von Freyberg, denen die Burg noch heute gehört.

Beschreibung

Die Hauptburg mit dem inneren Tor
Die Hauptburg mit dem inneren Tor

Man betritt die Burgruine durch das Tor der Vorburg an der Westseite. Das Tor und die Ringmauern gehören noch der ersten Bauphase (1418/32) an. Rechts erhebt sich ein mächtiges Artillerierondell (1501, später erhöht), das unter Gossembrot hinzugefügt wurde. Nach etwa 30 Metern gelangt man zum Haupttor der Kernburg, dem spätere Gebäudetrakte vorgelegt sind. Der ursprüngliche Eingang befand sich allerdings in der Mitte der Südseite. Hier ist ein Torbau vorgelagert, der später zum Zisternenturm umgebaut wurde. Nessler deutet diesen Torbau fälschlicherweise als Stumpf des Bergfriedes. Dieser Torbau/turm verlor seine Funktion, nachdem der Burgzugang unter Gossembrot von der Nord- auf die Südseite verlegt und durch das erwähnte Artillerierondell gesichert wurde.

Im Burghof standen zwei Wohnbauten, die winkelförmig aneinander stießen. Das Mauergeviert des Kleineren hat sich teilweise erhalten, die Außenmauern des Größeren waren zugleich die Ringmauern der ursprünglichen Burg, die Ostmauer ist verschwunden. Am Südwesteck ist noch der runde Kapellenturm zu erwähnen.

Den östlichen Abschluß der Kernburg bildet der "Bergfried" mit seiner vorgelagerten Altane.

Die eindrucksvollen Zwingeranlagen wurden ab 1485 unter dem Pfandherren Gossembrot um die Burg gelegt.

Die gesamte Burgruine wird zur Zeit durch eine international beachtete Muster sanierung konserviert, auf größere Ergänzungen und Rekonstruktionen wird hier bewusst verzichtet.

Heute gehören beide Ruinen zu den größten und eindrucksvollsten Burganlagen Bayerns. Zusammen mit den umliegenden Schlössern und Wehranlagen bieten die Anlagen dem Interessierten einen Überblick über die Geschichte des mitteleuropäischen Wehrbaues der letzten tausend Jahre.

Literatur

  • Nessler, Toni: Burgen im Allgäu, Band 2, S. 232 - 242. - Kempten, 1985. ISBN 3-88006-115-7
  • Leidorf, Klaus/Ettel, Peter: Burgen in Bayern, S. 154/155. - Stuttgart, 1999. ISBN 3-8062-1364-X

Wikipedia

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