fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Lonely Planet: 28.11.2005 12:01

Lonely Planet

Wechseln zu: Navigation, Suche
Einige Reiseführer von Lonely Planet
Einige Reiseführer von Lonely Planet

Der australische Verlag Lonely Planet Publications (abgekürzt Lonely Planet oder LP) nimmt für sich in Anspruch der weltweit größte Verlag für unabhängige Reise- und Sprachführer zu sein. Die Lonely-Planet-Reiseführer, die mittlerweile zu fast allen Ländern, Metropolen und Regionen Reiseführer erscheinen, sind vermutlich die beliebtesten und bekanntesten unter Rucksacktouristen. Sie erscheinen in 14 verschiedenen Sprachen (u.a. Englisch, Französisch, Spanisch und Hebräisch). Die Gesamtzahl der Titel liegt bei etwa 650, die Gesamtauflage bei etwa 55 Millionen. Der Verlag beschäftigt über 400 Angestellte in seinen Niederlassungen in Melbourne , Oakland , London und Paris und hält ein Kontingent von ca. 150 Autorinnen und Autoren.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Reiseführer von Lonely Planet mit dem Titel Across Asia on the Cheap wurde von Tony Wheeler and Maureen Wheeler verfasst und 1974 veröffentlicht. Dieses Buch hieß nach gründlichen Überarbeitungen in folgenden Auflagen schließlich South-East Asia on a shoestring, das immer noch einer der Bestseller des Verlags ist. Im Jahre 1976 wurde Nepal and Trekking in the Himalayas veröffentlicht, 1977 gefolgt von einer Reihe von Reiseführern zu Australien, Europa, Afrika und Neuseeland. Als "big break" beschreibt der Verlag den Reiseführer India (1981), der in kürzester Zeit zum Bestseller avancierte. Zu dieser Zeit beschäftige Lonely Planet lediglich zehn Mitarbeiter/innen.

Der Name „Lonely Planet“ beruht auf einem „Verhörer“ von Tony Wheeler, der beim Hören des Songs Space Captain von Joe Cocker und Leon Russell in dem Film Mad Dogs & Englishmen in der Textpassage "once while travelling across the sky this lovely planet caught my eye" statt "lovely planet" die Worte "lonely planet" verstand.

Tony und Maureen Wheeler halten immer noch große Anteile des Konzerns, haben sich aber aus der Leitung zurückgezogen.

Die ersten äußerst erfolgreichen Bücher des Verlags richteten sich vor allem an junge Menschen aus Australasien und Europa (vor allem aus Großbritannien), die Reisen planten auf der Überlandroute zwischen Australien und Europa (" Hippie Trail ") via Südostasien, Indien und den Nahen Osten . Diese Reiseroute entwickelte sich für viele junge Reisende (insbesondere aus Australasien), die viele Monate oder sogar Jahre unterwegs waren, schnell zu einer Art Ritus auf dem Weg ins Erwachsenenleben.

Touristische Infrastruktur - vor allem für Low-Budget-Touristen - existierte nur in beschränktem Umfang in den meisten Ländern auf dieser Route. So kam es in relativ großem Umfang zu einem Zustrom von Angehörigen der Ersten Welt in das engere Lebensumfeld von Bewohnern der Entwicklungsländer . Die Reisenden benutzten so z.B. Überlandbusse in Thailand, verpflegten sich an Straßenständen in Indien oder fanden in Afghanistan bei Dorfbewohnern Unterkunft etc. Die Ratschläge in den Lonely-Planet-Führern wurden daher als essenziell angesehen, um gesundheitliche Probleme, interkulturelle Schwierigkeiten usw. zu umgehen.

Die Koinzidenz eines neuen und schnell wachsenden Tourismusmarktes und des Bestehens eines Verlags, der sich auf die Zielgruppe der Rucksacktouristen ("backpackers") kapriziert hatte, führte zu einer spezifischen Beziehung der Reisenden untereinander, die über Verlag vermittelt wurde und wird, indem er eine Art Community-Plattform darstellen konnte. Das Feedback der Leser/innen spielt so eine bedeutende Rolle bei der Aktualisierung der weiteren Auflagen, in denen lange Listen derjenigen Personen veröffentlicht werden, die auf veraltete und/oder falsche Informationen etc. in den Führern aufmerksam gemacht haben und neue Daten zu der Situation vor Ort dem Verlag zukommen ließen.

Jüngste Entwicklungen

Die wachsende Professionalisierung des Verlagsmanagements und der Versuch, in den einträglichen, aber konservativen (und somit auch erhöhte Gefahren von Rechtsstreitigkeiten involvierenden) Markt der Vereinigten Staaten zu gelangen, veränderten den ursprünglich laienhaft-familiären Stil der Reiseführer über die Jahre zunehmend. So verschwanden beispielsweise aus dem Führer Africa on a shoestring Tipps zum sicheren Cannabiserwerb .

Die anfängliche Stärke des Verlags als Markführer für Low-Budget-Tourismus-Literatur zeitigte bestimmte Probleme durch die Identifikation von Rucksacktourismus und Lonely Planet im Alltagsverständnis vor allem in anglophonen Ländern. Der Konzern versucht bereits seit Jahren diese Einengung zu vermeiden, um auch die eher bürgerlichen Touristen als Klientel zu gewinnen und zu erhalten. Eine der Strategien war die zum 30-jährigen Verlagsjubiläum durchgeführte Einführung von verschiedenen Reihen von Reiseführern, die die Trennung klarer werden lassen sollten von Produkten für Rucksacktouristen einerseits und Produkten für anspruchsvollere und finanzkräftigere Reisende andererseits. Außerdem erweiterte Lonely Planet seine Produktpalette um Artikel, die Reisen "zu Hause" ermöglichen sollen, wie Reiseberichte, Kalender, Bildbände, und Musik-CDs sowie einige Merchandising -Artikel.

Wie viele Unternehmen ist auch Lonely Planet im Internet mit Foren und Reisetipps vertreten. Unter anderem existiert auch der Dienst Lonely Planet Images, über den Reisefotos aus aller Welt vertrieben werden.

Kritik an Lonely Planet

Häufige Kritik an Lonely Planet zielt auf die durch die Reiseführer kolportierte Ermunterung zu Reisen auch zu kleinsten ethnischen Minderheiten in Entwicklungsländern. Diese Minderheiten würden in ihrer sozialen Struktur und speziellen Ökonomie durch den einfallenden Tourismus empfindlich gestört und gleichsam überrollt, wodurch sie abhängig würden von westlichen Reisenden, denen sie allein als exotische Attraktionen gelten.

In Großbritannien kritisierten die tourismuskritische Gruppe Tourism Concern und das Projekt Burma Campaign den Lonely-Planet-Reiseführer Burma mit dem Hinweis, dass er Reisen in ein Land schmackhaft mache, dessen Militärdiktatur sich in großem Ausmaß durch den Tourismus finanziert. Es wurde gefordert den Reiseführer vom Markt zu nehmen, wenngleich er auch Hinweise auf die politische Situation vor Ort enthält, auf kritische Stimmen zum Burma-Tourismus aufmerksam macht und die burmesische Oppositionelle Ma Thanegi zu Wort kommen lässt.

Lonely Planet in Deutschland

Deutschsprachige Ausgaben der Titel direkt von Lonely Planet oder Niederlassungen des Verlags in Deutschland gibt es bisher nicht. Eine beschränkte Anzahl von Reiseführern wird allerdings durch den Gisela E. Walther Verlag (Bremen) übersetzt und - mit oft kritisierter zeitlicher Verzögerung - herausgegeben. Außerdem kooperiert der Berliner Loose Verlag (mittlerweile zugehörig zum DuMont-Verlag ) eng mit Lonely Planet.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lonely Planet aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Lonely Planet verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de