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Letzte Änderung für Artikel Cernier: 17.02.2006 17:43

Cernier

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Wappen
Wappen von Cernier
Basisdaten
Kanton: Neuenburg
Bezirk : Val-de-Ruz
BFS-Nr. : 6472
PLZ : 2053
Koordinaten : 47° 4' n. Br.
6° 54' ö. L.
Höhe : 820  m ü. M.
Fläche: 9.11  km²
Einwohner : 2033 (31. Dezember 2005)
Website : www.cernier.ch
Karte
Karte von Cernier

Cernier ist eine Gemeinde und Hauptort des Bezirk Val-de-Ruz des Kantons Neuenburg in der Schweiz .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name Cernier ist eine Ableitung vom französischen Wort Cernil für Einfriedung. Durch Hecken und Trockenmauern abgegrenzte Felder, waren diese Cernils im Jura unter den Burgundern entstanden, um die Arbeit der Kleinbauern vor den frei weidenden Vieh zu sichern.

Ursprünglich erstreckte sich der Wald am Abhang des Mont-d'Amin bis zum Talfuss. Irgendwann im 14. Jahrhundert liess der Graf von Valangin das heutige Gemeindegebiet roden, damit seine Leute den Boden kultivieren konnten.

Jahrhundertelang blieb Cernier ein kleines, unwichtiges Bauerndorf. Sein Wachstum begann erst mit der Entwicklung der Verkehrswege. Im Mittelalter ist anscheinend nicht viel geschehen. Die Kirchenchroniken erwähnen nur die normalen Streitigkeiten zwischen Einwohnern und einige Grenzstreitigkeiten mit den Nachbargemeinden Fontaines und Chézard.

Im 18. Jahrhundert ist ein Problem mit Bären und Wölfen erwähnt. Des weiteren fühlten sich die ansässigen Bauern bedroht durch nicht abreissende Flüchtlingsströme aus ganz Europa. In den 1740er Jahren werden mehrmals "Chasses aux gueux" ("Bettlerjagden") veranstaltet, um die Menschen zu vertreiben.

Im Jahr 1813 verirrten sich 20 Dragoner des Erzherzogs Jean nach Cernier, die eigentlich nach Serrières befohlen waren. Als sie ihren Irrtum bemerkten, reagierten sie wütend und bedrohten die Dorfbewohner. Sie schlugen Fensterscheiben ein, schlugen den Statthalter, requisierten Wein und Lebensmittel und drohten, die Häuser in Brand zu stecken wenn man ihnen nicht zu Diensten sei. Man beruhigte sie und bot ihnen alkoholische Getränke an. Am nächsten Tag wurden die Dragoner auf den richtigen Weg nach Serrières geschickt. Der Zwischenfall kostete die Gemeinde 1740 Pfund (umgerechnet 2'418.60 Franken).

1875 reichte Cernier eine Petition ein, um anstelle von Fontaines Hauptort der Talgemeinschaft werden zu können. Fontaines wollte nicht auf das Thema eingehen und so wurde die Akte an den Staatsrat des Kantons weitergereicht. Schliesslich beschloss die Kantonsregierung am 21. November 1977 aufgrund der besseren finanziellen Lage der Gemeinde, Cernier zum Hauptort des Amtsbezirks Val-de-Ruz zu machen.

Am 12. Oktober 1885 wurde die Bauernschule Cernier eingeweiht. Die Idee zu einer solchen Schule stammte von Frédéric Soguel und bereits nach einem erfolgreichen Betriebsjahr wurde die Schule 1886 zur Kantonalen Landwirtschaftsschule gemacht. In den 1890er Jahren wurde der Betrieb dieser Schule eingestellt und der Site de Cernier, eine Landwirtschaftliche Versuchsanstalt mit angeschlossener kantonaler Berufsschule für "Erd- und Naturberufe" (Ecole Cantonale des Métiers de la Terre et de la Nature), in der Form eröffnet, wie sie noch heute besteht.

1897 wurde die 1867 gegründete Möbelfabrik Jules Perrnoud & Cie in eine Aktiengesellschaft umfunktioniert. Jules Perrnoud war ende des 19. Jahrhunderts der grösste Arbeitgeber der Region.

Ab ca. 1890 wurde darüber diskutiert, zwischen Villiers und Les Hauts-Geneveys eine regionale Dampfbahnlinie ähnlich des Train Littoral zwischen Neuenburg und Boudry zu bauen. Es wurde so lange darüber diskutiert ob Schmalspur oder Normalspur, dass sich das Problem schliesslich mit der Einführung der Elektrizität von selbst löste: am 23. Februar 1903 wurde die elektrische Strassenbahn, "Le Régional", von der Bevölkerung des nördlichen Val-de-Ruz eingeweiht.

1902 kam der elektrische Strom nach Cernier, fliessend Wasser gab es bereits seit 1899 .

Regierung

Legislative: Conseil général

Der Conseil général besteht aus 31 Mitgliedern und wird durch das Volk alle vier Jahre im Proporzsystem neu gewählt.

Der Conseil général trifft sich obligatorisch zweimal jährlich, einmal, um das Budget für das kommende Jahr zu verabschieden und einmal, um die Rechnung des Vorjahres zu diskutieren. Des weiteren ist die Legislative in Kommissionen aufgeteilt, die sich öfter treffen um den sie betreffenden Bereich des Gemeindelebens zu besprechen. Ausserordentliche Gemeindeversammlungen können durch das Volk, den Gemeinderat oder auf Anfrage der Mitglieder einberufen werden, was in der Regel drei bis viermal jährlich geschieht.

Exekutive: Conseil communal

Der Conseil communal besteht aus 5 gewählten Mitgliedern. Sitzungen finden so oft statt, wie die laufenden Geschäfte es erfordern, aber normalerweise mindestens einmal wöchentlich. Jedes Mitglied des Gemeinderates steht einem oder mehreren Ressorts vor. Die Präsidentschaft rotiert in einem 2-jahres-Turnus.

Die Hauptaufgabe des Gemeinderates besteht darin, die verschiedenen Bereiche der Gemeinde innerhalb des vom Conseil général gesetzten Rahmens zu leiten. Der Conseil général fungiert als Überwachungsorgan.

Wichtige Bauwerke

Die Post

Als die Post in der Schweiz noch Angelegenheit der Kantone war, hatte Cernier nur einen Briefkasten (ab 1832 ), der zweimal wöchentlich geleert wurde. Im Jahr 1849 wurde die Post eidgenössisch und Cernier beantragte in Bern eine eigene Poststelle. Am 1. April 1852 wurde die ersten Post in Cernier eröffnet.

Mit dem Bau des Schulhauses 1856 zog die Post ebenfalls ein. 1904 kaufte die Gemeinde das alte Bauernhaus westlich des Schulhauses, riss es ab und baute an seiner Stelle das neue Postgebäude (die heutige Polizeistation ).

Seit dem 7. Oktober 1991 befindet sich die Post im neu gebauten Dorfzentrum.

Kantonalbank

Das Gebäude der Kantonalbank wurde 1911 anstelle eines Bauernhauses im Dorfzentrum gebaut. Es war die einzige Filiale der BCN im Val-de-Ruz. Bis 1990 befand sich die Bank in diesem Gebäude, als sie in den Neubau an der Rue Vergy umzog. Das alte Bankgebäude wurde zum gutsituierten Wohnhaus umfunktioniert.

Kirche

Der "Tempel" existiert bereits seit 1453 . Im 16. Jahrhundert wurde er neu gebaut. Der Chor ist heute noch derselbe wie 1515 .

Die Kapelle am nördlichen Dorfrand wurde 1734 abgerissen und neu erbaut.

1782 wurde der Kirchturm des 1875 erneut umgebauten "Tempels" mit Glocken ausgestattet. Die Dekorationen im Innern stammen von dem Maler Charles L'Eplattenier aus La Chaux-de-Fonds.

Das Pfarrhaus stammt von 1887 .

Schulhaus

Die erste Schule in Cernier wurde während der Reformation im Jahr 1531 eröffnet. Eine Aufzeichnung aus dem Jahr 1649 belegt, dass die Schule damals nur vom 5. November bis zum 23. April geöffnet war und im Saal des Gemeindehauses stattfand.

Das alte Schulhaus wurde 1856 erbaut, indem Primar- und Sekundarschule untergebracht wurde. Ab 1875 entstand eine offizielle, vom Kanton genehmigte "Ecole secondaire du Val-de-Ruz", eine gemeinsame Sekundarschule für die Gemeinden des Distrikts.

1896 wurde die Turnhalle gebaut, 1898 wurde das Schulhaus komplettrenoviert. Noch bis 1970 befand sich im Erdgeschoss der Turnhalle ein öffentliches Hallenbad . Das Gebäude wird noch heute von den lokalen Vereinen benutzt.

1971 wurde das neue Primarschulhaus am Waldrand gebaut und das alte Schulhaus wurde abgerissen und durch das heutige Gemeindezentrum ersetzt. Die neue Sekundarschule "La Fontenelle" wurde im November 1971 eingeweiht - 364 Schülerinnen und Schüler waren zu dem Zeitpunkt angemeldet.

Zwischen 1991 und 1993 wurde die Fontenelle um eine Sporthalle, weitere Klassenräume und ein neues Hallenbad erweitert, um den über 700 Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.

Gemeindehaus / Rathaus

Damit Cernier 1877 Hauptort des Distriktes Val-de-Ruz werden konnte, musste es für die Verwaltung angemessene Lokalitäten zur Verfügung stellen können. Ab 1879 wurde deshalb der öffentliche Dienst enorm ausgebaut.

Mit finanzieller Hilfe des Kantons wurde das Hôtel des services publics (das spätere Hôtel de Ville) geplant und gebaut. Es musste unter anderem neben den normalen Verwaltungsräumen über einen Gerichtssaal, Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den lokalen Gendarmen verfügen.

Am 22. November 1897 wurde das neue Gemeindehaus im Dorfzentrum erbaut. Noch heute befindet sich die Gemeindeverwaltung, das Amtsgericht und diverse Sitzungsräume in diesem Gebäude.

Kantonale Landwirtschaftsschule

Am 16. November 1884 beschlossen die lokalen Autoritäten den Bau einer Schule für "praktische Landwirtschaft", mit dem Ziel, "gute Landwirte" auszubilden. Am 12. Oktober 1885 wurde diese Schule mit 12 Schülern eröffnet.

Zu Beginn war die Landwirtschaftliche Schule eine Halbprivate Stiftung, die zudem von den nutzniessenden Gemeinden und dem Kanton mitfinanziert wurde. Auf dem Gelände der Ferme de l'Aurore erbaut, wurde sie bald Ecole de l'Aurore genannt.

Der enorme Zuwachs an Schülern führte dazu, dass die Schule bereits ein Jahr nach der Eröffnung, 1886 , erweitert werden musste. Die Gemeinde Cernier musste dazu den Kanton um finanziellen Beistand bitten, worauf der Kanton die Schule unter seine Fittiche nahm und anstelle der alten Schule eine Kantonale Landwirtschaftliche Schule eröffnete.

Seitdem wuchs die Schule ununterbrochen und hat einen grossen Einfluss auf die lokale und kantonale Primärwirtschaft.

Site de Cernier

1995 wurde die Kantonale Landwirtschaftsschule in Cernier komplett reorganisiert und musste dem Site de Cernier Platz machen. Der Site de Cernier ist die kantonale Berufsschule für alle Erden- und Naturberufe: Landschaftsgärtner , Gärtner , Landwirt (mit verschiedenen Spezialisierungen), Förster , Holzfäller , etc. werden heute hier ausgebildet.

Der Site hat ausserdem die Aufgabe, die Bevölkerung des Kantons für ökologische Themen zu sensibilisieren. Dies geschieht u.a. durch die alljährlich stattfindende Fête de la Terre ("Erdenfest") und dem Festival des jardins extraordinaires ("Festival der aussergewöhnlichen Gärten).

Des Weiteren befindet sich hier ein kleiner zoologischer Park mit alten Haustierrassen, wo die Entwicklung der einheimischen Haus- und Nutztiere seit dem späten Mittelalter präsentiert wird.

Weblinks



Koordinaten: 47° 4' N, 6° 54' O

Wikipedia

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