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Letzte Änderung für Artikel Vellerat: 08.11.2005 22:59

Vellerat

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Wappen
Wappen von Vellerat
Basisdaten
Kanton: Jura
Bezirk : Delémont
BFS-Nr. : 0714
PLZ : 2830
Koordinaten : 47° 19' n. Br.
7° 22' ö. L.
Höhe : 666  m ü. M.
Fläche: 2.04  km²
Einwohner : 74 (31. Dezember 2004)
Website : www.vellerat.ch
Karte
Karte von Vellerat

Vellerat ist eine politische Gemeinde im Bezirk Delémont des Kantons Jura in der Schweiz . Das kleine Gemeinwesen zählt knapp 75 Einwohner (Ende 2003) und war dennoch während vielen Jahren ein Zankapfel , der weit über die Schweiz hinaus Schlagzeilen machte.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Vellerat liegt auf 666 m ü. M., 5 km südsüdöstlich des Kantonshauptorts Delémont (Luftlinie). Das Bauerndorf befindet sich auf einem Geländevorsprung am westlichen Talhang über der Birsschlucht von Choindez, südlich des Delsberger Beckens , einer breiten Senke im Jura .

Die Fläche des nur 2.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst die Terrasse von Vellerat, und den linken Hang der Schlucht von Choindez. Die West- und Nordwestgrenze verläuft auf der Krete der Forêt de la Cendre (bis 1030 m ü. M.), während die Südgrenze auf der Felskrete der Côte des Porcs liegt. Hier befindet sich mit 1129 m ü. M. auch der höchste Punkt der Gemeinde. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 68 % auf Wald und Gehölze, 28 % auf Landwirtschaft und weniger als 1 % war unproduktives Land.

Nachbargemeinden von Vellerat sind Châtillon und Courrendlin im Kanton Jura sowie Roches im Kanton Bern.

Bevölkerung

Mit 74 Einwohnern (Ende 2004) gehört Vellerat zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 89.4 % französischsprachig, 7.6 % deutschsprachig und 3.0 % englischsprachig (Stand 2000).

Wirtschaft

Die Gemeinde ist noch vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Es gibt nur wenige Arbeitsplätze ausserhalb des landwirtschaftlichen Sektors im Dorf. Viele Erwerbstätige (mehr als 60 %) sind deshalb Wegpendler und arbeiten vor allem in der Region Delémont.

Geschichte

Vellerat ist geschichtlich gesehen eine junge Gemeinde. Erst während der Reformationszeit siedelten sich hier drei deutschsprachige Familien an und übernahmen das Land von der Propstei Moutier-Grandval als Pacht. Von 1797 bis 1815 gehörte Vellerat zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible , ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern zum Bezirk Moutier . Die Bewohner von Vellerat befürworteten in den 1970ern stets die Schaffung des Kantons Jura. Da die Gemeinde aber keine gemeinsame Grenze mit dem damaligen Bezirk Delémont hatte, kam sie nicht in den Genuss der Selbstbestimmung über ihre Kantonszugehörigkeit und verblieb deshalb zwangsläufig beim Kanton Bern.

Freie Gemeinde der Schweiz

Mit der Gründung des Kantons Jura am 1. Januar 1979 (Abspaltung vom Kanton Bern) wurde Vellerat durch die neue Kantonsgrenze von seinen nun jurassischen Nachbargemeinden getrennt. Eine Strassenverbindung zum Kanton Bern ist aber nur über diese Orte möglich. Die Velleratiens beschlossen daraufhin, sich vom Kanton Bern loszusagen und proklamierten die "Freie Gemeinde der Schweiz" Vellerat. Sie kämpften unermüdlich für den Anschluss an den Kanton Jura. Es bedurfte jahrelanger Verhandlungen, bis die Berner endlich bereit waren, einer weiteren Gebietsabtretung zuzustimmen.

Eidgenössische Volksabstimmung

Nach Beratungen von National- und Ständerat war Vellerat am 10. März 1996 Gegenstand einer Eidgenössischen Volksabstimmung , dies, obwohl die Gemeinde auch flächenmässig mit 204 Hektar sehr klein ist. Allerdings wird den Kantonen ihr Gebiet durch die Schweizerische Bundesverfassung garantiert; selbst eine solche simple Grenzbereinigung gilt deshalb als Verfassungsänderung und unterliegt daher der Zustimmung von Volk und Kantonen.

91,7 Prozent der Stimmenden und sämtliche Kantone befürworteten den Wechsel der offiziell noch bernischen Gemeinde Vellerat zum Kanton Jura, was den Übertritt per 1. Juli 1996 ermöglichte. Nach Meinungsumfragen ging es den Ja-Stimmenden dabei primär um das Recht auf Selbstbestimmung .

Dass die kleine Gemeinde eine eigene Homepage hat und eine eher futuristische Kirche ihr eigen nennt, zeugt vom Kampfgeist der Einwohner. Auch dass ihr Bürgermeister im Herbst 2003 zum Präsidenten des Parlaments der République et Canton du Jura gewählt wurde, spricht für sich.

Weblinks



Koordinaten: 47° 19' N, 7° 22' O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vellerat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Vellerat verfügbar.

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