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Letzte Änderung für Artikel Saint-Ursanne: 10.02.2006 18:05

Saint-Ursanne

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Wappen
Wappen von Saint-Ursanne
Basisdaten
Kanton: Jura
Bezirk : Porrentruy
BFS-Nr. : 6804
PLZ : 2882
Koordinaten : 47° 22' n. Br.
7° 9' ö. L.
Höhe : 440  m ü. M.
Fläche: 11.46  km²
Einwohner : 709 (31. Dezember 2004)
Website : www.jura.ch/st-ursanne
Karte
Karte von Saint-Ursanne

Saint-Ursanne ist eine politische Gemeinde im Distrikt Porrentruy des Kantons Jura in der Schweiz . Der frühere deutsche Name Sankt Ursitz wird heute kaum mehr verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Saint-Ursanne liegt auf 440 m ü. M., 8 km südöstlich des Bezirkshauptorts Porrentruy (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich im engen Tal des Doubs , am rechten Flussufer, zwischen den Juraketten des Lomont oder Mont Terri im Norden und des Clos du Doubs im Süden.

Die Fläche des 11.5 km² grossen, weitverzweigten Gemeindegebiets umfasst das zwischen den beiden genannten Juraketten tief eingeschnittene Doubstal im Bereich des grossen Bogens des Clos du Doubs. Der Talboden des Flusses ist meist nur 100 bis 200 m breit und von steilen, mehrheitlich bewaldeten Flanken umgeben, die mancherorts von Felsbändern durchzogen sind. Im Westen reicht das Gebiet talabwärts bis zur Siedlung Bellefontaine, im Süden an den Hang der Fin du Teck (bis 760 m ü. M.). Nach Norden erstreckt sich die Gemeindefläche bis auf die Passhöhe Sur la Croix (789 m ü. M.) auf der Lomontkette. Im Osten reicht Saint-Ursanne bis an den Hang der Mont-Russelin-Kette, an dem mit 860 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde liegt. Zu Saint-Ursanne gehören auch zwei Exklaven: die eine umfasst den Steilhang der Haute Côte rechts des Doubs südlich von Montmelon, die andere liegt am Osthang des Chêtelat (bis 800 m ü. M.) links des Doubs. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 6 % auf Siedlungen, 72 % auf Wald und Gehölze, 19 % auf Landwirtschaft und ungefähr 3 % war unproduktives Land.

Zu Saint-Ursanne gehören zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden sind Seleute, Ocourt, Montmelon, Asuel, Montenol, Saint-Brais und Epauvillers.

Bevölkerung

Saint-Ursanne
Saint-Ursanne

Mit 709 Einwohnern (Ende 2004) gehört Saint-Ursanne zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 91.2 % französischsprachig, 2.9 % deutschsprachig und 2.0 % sprechen Serbokroatisch (Stand 2000).

Wirtschaft

Die Bevölkerung von Saint-Ursanne ist hauptsächlich im sekundären und tertiären Sektor beschäftigt. Im industriellen Bereich sind eine Kalkfabrik , eine Gesenkschmiede für Nichteisenmetalle, Automobiltechnik, sowie die Herstellung von Uhrengehäusen von Bedeutung. Das Gastgewerbe und die Hotellerie sorgen für weitere Arbeitsplätze. Ferner ist Saint-Ursanne Sitz des kantonalen Büros für Gewässer- und Naturschutz. Auf die Zeit der Industrialisierung geht die heute verlassene Siedlung Bellefontaine zurück. Dort gab es im 18. und 19. Jahrhundert ein Eisenhüttenwerk mit Hochofen; heute ist nur noch ein Elektrizitätswerk vorhanden.

Verkehr

Eisenbahnviadukt bei Saint-Ursanne
Eisenbahnviadukt bei Saint-Ursanne

Saint-Ursanne ist seit der 1998 erfolgten Eröffnung des ersten Teilstücks der Autobahn A16 über die gleichnamige Ausfahrt sowohl von Porrentruy als auch von Delémont gut zu erreichen. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich das Südportal des Mont-Terri-Tunnels (4 km) und das Nordportal des Mont-Russelin-Tunnels (3.5 km). Dieser Autobahnabschnitt soll bis 2015 sowohl an das schweizerische Nationalstrassennetz als auch an das französische Autobahnnetz angeschlossen werden. Vor der Inverkehrssetzung der A16 gelangte man von der Schweiz nur über einen Jurapass nach Saint-Ursanne.

Am 30. März 1877 wurde die Eisenbahnlinie von Glovelier nach Porrentruy mit einem Bahnhof östlich von Saint-Ursanne eröffnet. Die schwierige Topographie in der Gegend von Saint-Ursanne erforderte die Anlage von fünf Tunnels und mehreren Brücken. Durch einen Postautokurs ist der Stadtkern mit dem Bahnhof verbunden, weitere Buslinien verkehren nach Soubey und bis nach La Motte bei Ocourt.

Geschichte

Doubsbrücke und Porte Saint-Jean
Doubsbrücke und Porte Saint-Jean

Saint-Ursanne liegt an der Stelle, an welcher vermutlich in der Zeit kurz nach 600 der Eremit Ursicinus, ein Gefährte des heiligen Kolumban , gewirkt hatte. Mönche gründeten über dem Grab des Ursicinus ein Kloster, das gegen 850 erstmals in einer Urkunde eindeutig erwähnt ist und zur Diözese Besançon gehörte. Im 11. Jahrhundert wurde eine neue Abtei errichtet, während die alte Klosterkirche zur Pfarrkirche umgewandelt wurde. 1139 wird der Ort als Sancti Ursicini erwähnt. Im 12. Jahrhundert erfolgte die Umwandlung der Abtei in ein Chorherrenstift, das ab 1210 dem Fürstbistum Basel unterstand und das gesamte Gebiet des Clos du Doubs umfasste. Das um das Kloster entstandene mittelalterliche Städtchen erhielt 1338 Marktrechte.

Von 1793 bis 1815 gehörte Saint-Ursanne zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible , ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert und die ehemalige Klosterkirche ist seither Pfarrkirche. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam das Städtchen 1815 an den Kanton Bern, wobei der nördliche Teil des Clos du Doubs dem Bezirk Porrentruy, der südliche dem Bezirk Franches-Montagnes zugeschlagen wurde. Es gab Bestrebungen, das Gebiet der früheren Propstei wieder zu vereinen und in den Status eines Bezirks zu erheben, was aber vom Kanton abgelehnt wurde. Mit der Eröffnung der Bahnlinie Glovelier - Porrentruy ( 1877 ) trat Saint-Ursanne erstmals aus seiner Isolation, die Industrialisierung begann und neue Häuser wurden ausserhalb der Stadtmauern errichtet. Am 1. Januar 1979 kam das Städtchen an den neugegründeten Kanton Jura.

Sehenswürdigkeiten

Mittelalterlicher Stadtkern mit Stadttor
Mittelalterlicher Stadtkern mit Stadttor

Saint-Ursanne, neben Delémont und Porrentruy die dritte historische Stadt im Kanton Jura, besticht durch sein malerisches mittelalterliches Stadtbild. Die Stiftskirche, eine romanische Pfeilerbasilika mit einer Krypta unter dem Chor, stammt aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Von der Abtei des 11. Jahrhunderts wurden Kapitelle und Teile des Nordportals in den Bau einbezogen. Das Südportal (um 1200) im Stil der burgundischen Romanik gehört zu den bedeutendsten Portalen dieser Stilrichtung in der Schweiz. Das etwas später entstandene Kirchenschiff zeigt bereits Merkmale der Gotik , und die Innenausstattung stammt im wesentlichen aus dem 18. Jahrhundert. Der heutige Frontturm wurde 1442 neuerbaut. Bergseitig schliesst an die Kirche der frühgotische Kreuzgang an, der im 14. Jahrhundert erbaut wurde. In der ehemaligen Pfarrkirche Saint-Pierre befinden sich bedeutende Sarkophage aus der Zeit des Hochmittelalters.

Das mittelalterliche Städtchen besitzt drei Stadttore: Am Osteingang steht die Porte Saint-Pierre mit einem Glockentürmchen von 1665 , der Westeingang wird von der 1664 neu errichteten Porte Saint-Paul (auch Porte de Porrentruy) kontrolliert, und im Süden gelangt man durch die Porte Saint-Jean direkt auf die vierbogige Steinbrücke über den Doubs, die 1728 erbaut wurde. Auf dieser Brücke steht die aus Buntsandstein gefertigte Statue des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk (1729). Das Stadtbild wird durch mittelalterliche Bürgerhäuser aus dem 14. bis 16. Jahrhundert geprägt. In der Halle des Hôtel de Ville (Stadthaus) sind das gotische Kreuzrippengewölbe und Rundpfeiler erhalten, der Rest des Baus stammt von 1825 .

Auf dem exponierten Felsen nördlich der Stadt stehen die Ruinen der ehemaligen Burg. An den Felshang ist die Kapelle der Eremitage Saint-Ursanne mit einer Innenausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert angebaut.

Weblinks



Koordinaten: 47° 22' N, 7° 9' O

Wikipedia

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