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Letzte Änderung für Artikel Brusio: 17.01.2006 23:38

Brusio

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Wappen
Wappen von Brusio
Basisdaten
Kanton: Graubünden
Bezirk : Bernina
BFS-Nr. : 3551
PLZ : 7743 Brusio
7744 Campocologno
7747 Viano
Koordinaten : 46° 15' n. Br.
10° 8' ö. L.
Höhe : 780  m ü. M.
Fläche: 46.25  km²
Einwohner : 1222 (31. Dezember 2004)
Website : www.brusio.ch
Karte
Karte von Brusio

Brusio (dt. veraltet: Brüs) ist eine italienischsprachige Gemeinde im südlichen Graubünden ( Schweiz ). Zusammen mit der Nachbargemeinde Poschiavo bildet Brusio die Talschaft Val Poschiavo (deutsch: Puschlav ) und den Bezirk Bernina .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Gemeindegebiet umfasst das untere Puschlav und erstreckt sich vom südlichen Ende des Lago di Poschiavo bis zur italienischen Grenze bei Piattamala, die mit 522 m ü. M. den tiefsten Punkt der Gemeinde markiert. Die höchste Erhebung bildet der 2901 m hohe Piz Combul.

Im Talboden liegen der Hauptort Brusio (780 m) und, unterhalb davon, die Dörfer Campascio (637 m) und Campocologno (553 m) sowie der Weiler Zalende. Auf schmalen Terrassen, oberhalb der von Geröllhalden und lockeren Kastanienhainen geprägten Talflanken, befinden sich die Dörfer Viano (1281 m) und - in extremer Steillage auf Höhen von 1300 bis 1550 m verstreut - Cavajone. Zur Gemeinde gehören auch ein Teil von Miralago sowie mehrere Maiensässe und Alpsiedlungen .

Im Jahr 1997 wurden 16.6 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 54.1 % ein, die Siedlungen 2.3 %. Als unproduktiv galten 27.0 %.

Die Gemeinde ist auf drei Seiten von italienischem Gebiet umgeben. Nachbargemeinden sind neben Poschiavo die zur Provinz Sondrio gehörenden Grosotto , Vervio , Tirano, Villa di Tirano , Bianzone , Teglio und Chiuro .

Geschichte

Brusio, im Jahre 1106 urkundlich erwähnt, wurde 1222 als eigenständige Gemeinde genannt. Seit dem 14. Jahrhundert bildete der Ort mit Poschiavo zusammen eine grosse Talgemeinde (Cumün), die 1408 dem Gotteshausbund beitrat.

Eine eigene Pfarrei besteht seit 1501. Nach der Reformation waren Katholiken und Protestanten etwa gleich stark vertreten; beide Konfessionen errichteten im 17. Jahrhundert eigene Kirchen. Durch Gegenreformation und vermehrte Auswanderung sank der Bevölkerungsanteil der Reformierten auf etwa 10 %.

Erst 1851 löste sich Brusio aus dem Verbund mit Poschiavo. Früheres Streben nach Autonomie entbehrte nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik. So zeichneten die Brusiesi im Jahr 1615 mit einem neu angefertigten eigenen Gemeindesiegel, mussten sich aber umgehend vom Gotteshausbund darüber belehren lassen, dass ihnen ein solches gar nicht zustehe. Die Landesgrenze im Val dal Saent wurde erst 1863 und endgültig 1876 festgelegt. Seither gehört Cavajone zu Brusio.

Wappen

Blasonierung: In Rot durchgehendes silbernes Kreuz. Bereits das erwähnte Gemeindesiegel von 1615 zeigt dieses Bild, zusammen mit der Devise sub hoc signo vinces.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1900 1199
1950 1528
1980 1258
2003 1226

Bei der Volkszählung 2000 nannten als Hauptsprache: 92.4 % Italienisch, 5.3 % Deutsch. Umgangssprache ist der alpinlombardische Dialekt Puschiavin. Der Ausländeranteil betrug 7.4 %. In der Landwirtschaft waren 166 Personen tätig, im produzierenden Gewerbe 178 und im Dienstleistungssektor 333.

Wirtschaft und Verkehr

In der Wirtschaftsstruktur der Gemeinde dominieren mehrere bekannte Weinkellereien , die den im nahen Veltlin - zum Teil auf eigenen Rebflächen - angebauten Rotwein abfüllen und in der Schweiz vertreiben. Ihre grossen Gebäude sind ebensowenig zu übersehen wie das Lagerhaus eines Obst- und Gemüseimporteurs. Das ortsansässige Natursteinwerk verarbeitet Granit und Metabasit aus den Steinbrüchen um Campascio.

Weitere wichtige Arbeitgeber sind die Kraftwerke , die Rhätische Bahn und die Zollverwaltung . Daneben gibt es einige kleinere Gewerbe- und Handwerksbetriebe, vor allem in der Baubranche, sowie mehrere Tankstellen. Um 1995 siedelte sich ein kleiner Betrieb der chemisch-pharmazeutischen Industrie an. Der Tourismus spielt in Brusio eine geringere Rolle. An den zeitweise bedeutsamen Schmuggel von Kaffee und Tabak erinnern nur noch einige Ausstellungsstücke im Ortsmuseum.

Durch Brusio, Campascio und Campocologno führt die Hauptstrasse vom Berninapass ins Veltlin. Schmale kurvenreiche Fahrstrassen erschliessen die hochgelegenen Dörfer Viano und Cavajone.

Auf Gemeindegebiet liegen zwei Stationen und eine Haltestelle der 1908 eröffneten Berninabahn . Insbesondere im Güterverkehr hat Campocologno grosse Bedeutung als Grenzbahnhof . Seit 1998 betreibt die Rhätische Bahn oberhalb der Station einen gesonderten Güterbahnhof, auf dem vor allem Mineralölprodukte und Stammholz umgeschlagen werden.

Sehenswürdigkeiten

Brusio mit den typischen crotti
Brusio mit den typischen crotti

Das Ortsbild prägen die barocken Türme der beiden Kirchen:

  • katholische Pfarrkirche San Carlo Borromeo (1617)
  • reformierte Pfarrkirche (1645), mit einer Rokoko-Orgel aus Bergamo

Im Dorfkern befinden sich mehrere stattliche Bürgerhäuser, darunter die als Museum eingerichtete Casa Besta. Nahe des einzigartigen Kreisviadukts der Berninabahn wurden drei Skulpturen des einheimischen Bildhauers Cristiano Paganini aufgestellt. Über die gesamte Gemeinde verstreut liegen die crotti oder scélé, Rundbauten aus Trockenmauerwerk , die als Kühlraum für Milch und Käse dienten.

Hoch über dem Lago di Poschiavo thront die Alp San Romerio mit der 1055 erstmals erwähnten Kapelle. Das Schiff des Kirchleins stammt wohl noch aus dem 11. Jahrhundert, Chor und Turm wurden im 15. bis 16. Jahrhundert angefügt. Von diesem in zweistündiger Wanderung ab Viano erreichbaren Aussichtspunkt geniesst man einen umfassenden Blick auf das Gemeindegebiet.

Weblinks

Wikipedia

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