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Letzte Änderung für Artikel Jaun: 08.02.2006 18:11

Jaun

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Wappen
Wappen von Jaun
Basisdaten
Kanton: Freiburg
Bezirk : Gruyère
BFS-Nr. : 2138
PLZ : 1656
Koordinaten : 46° 37' n. Br.
7° 16' ö. L.
Höhe : 1015  m ü. M.
Fläche: 55.24  km²
Einwohner : 684 (1. Januar 2004)
Website : www.jaun.ch
Karte
Karte von Jaun

Jaun ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gruyère des Kantons Freiburg in der Schweiz . Es ist die einzige deutschsprachige Gemeinde des Distrikts Gruyère; der französische Name lautet Bellegarde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Jaun liegt auf 1015 m ü. M., 17 km östlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im oberen Jauntal (französisch Vallée de la Jogne) westlich des Jaunpasses, leicht erhöht am nördlichen Talhang des Jaunbachs , in den Freiburger Alpen zwischen dem Chörblispitz im Norden und den Gastlosen im Süden.

Die Fläche des 55.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Freiburger Alpen beidseits des Jauntals. Der zentrale Teil des Gebietes wird vom Jaunbach (im Oberlauf auch Jäunli genannt) von Osten nach Westen durchflossen. Das Tal besitzt meist eine flache Niederung von 200 bis 500 m Breite, nur bei der Engstelle von Kappelboden steigen die Hänge beidseits des Baches steil an. Im Dorf Jaun entspringt eine Karstquelle , deren Wasser nach einer Kaskade in den Jaunbach mündet. Südlich des Jaunbachs umfasst das Gebiet die Täler des Sattelbachs, des Kleinen Montbachs und die östliche Talflanke des Ruisseau du Gros Mont mit dem Berg Hochmatt (2152 m ü. M.). Die Südgrenze verläuft über die Kalkgipfel der Wandfluh (2133 m ü. M.), der Sattelspitzen (2123 m ü. M.) und der Gastlosen (1996 m ü. M.).

Im Osten reicht der Gemeindeboden nicht bis auf die Wasserscheide auf dem Jaunpass; die Grenze verläuft entlang des Westhangs des Bäderhorns. Nördlich des Jauntals erstreckt sich das Gemeindegebiet auf den Bergkamm mit Vanils des Raveires, Maischüpfenspitz (französisch Vanil d'Arpille, 2085 m ü. M.), Schopfenspitz (2104 m ü. M.), Chörblispitz (2102 m ü. M.) und Schafberg, auf dem mit 2223 m ü. M. der höchste Punkt von Jaun erreicht wird. Zwischen Chörblispitz und Schafberg befindet sich der Euschelspass (1567 m ü. M.). Ein kleiner Anteil der Gemeindefläche liegt nördlich dieses Passes im Einzugsgebiet des Schwarzsees. Auch der östliche Teil des Schwarzsees, einige Häuser von Gypsera, die Riggisalp und der Gipfel der östlich davon liegenden Kaiseregg (2185 m ü. M.) gehören zu Jaun. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 2 % auf Siedlungen, 38 % auf Wald und Gehölze, 42 % auf Landwirtschaft und rund 18 % war unproduktives Land.

Zu Jaun gehören die Weiler Im Fang (französisch La Villette, 922 m ü. M.) an der Mündung des Kleinen Montbachs in den Jaunbach, Zur Eich (943 m ü. M.) westlich des Dorfes, Kappelboden (1020 m ü. M.), Oberbach (1025 m ü. M.) und Weibelsried (1050 m ü. M.) im Jauntal östlich des Dorfes sowie zahlreiche Einzelhöfe und Alphütten. Nachbargemeinden von Jaun sind Charmey und Plaffeien im Kanton Freiburg sowie Saanen und Boltigen im Kanton Bern .

Bevölkerung

Mit 684 Einwohnern (Ende 2003) gehört Jaun zu den kleineren Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 89.5 % deutschsprachig, 9.8 % französischsprachig und 0.3 % sprechen Serbokroatisch (Stand 2000). Jaun ist damit das einzige deutschsprachige Dorf des Bezirks Gruyère. Die Sprachgrenze durchquert das Jauntal westlich des Weilers Im Fang. Die Bevölkerungszahl von Jaun belief sich 1880 auf 877 Einwohner, 1900 auf 825 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts pendelte die Einwohnerzahl lange Zeit zwischen 750 und 850 Personen, nahm aber in den 1960er Jahren deutlich ab. Seither blieb die Bevölkerungszahl ziemlich stabil.

Wirtschaft und Tourismus

Jaun
Jaun

Jaun war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Seit dem 16. Jahrhundert wurde bei Jaun eine Mühle betrieben. Als sich der Ackerbau im Jauntal nicht mehr lohnte, wurde sie im 19. Jahrhundert aufgegeben. Im 19. Jahrhundert wurde auf dem Gemeindegebiet auch Steinkohle und Salpeter abgebaut. Von 1912 bis 1932 wurden in Jaun alljährlich Auto- und Motorradrennen ausgetragen.

Noch heute haben die Viehzucht und Milchwirtschaft (für die Käseproduktion) eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe (Holzverarbeitung) und im Dienstleistungssektor vorhanden. Das Dorf ist Standort eines privaten Elektrizitätswerkes, das die Wasserkraft der Karstflusses nutzt. Seit sich Jaun in den 1960er Jahren zu einem Ferienort mit Sommer- und Wintertourismus entwickelt hat, ist das Gewerbe auch auf die Bedürfnisse der Touristen ausgerichtet. Am Nordhang der Gastlosen sind im Winter mehrere Skilifte in Betrieb. Im Sommerhalbjahr können auf die umliegenden Alpweiden und Berggipfel ausgedehnte Wanderungen unternommen werden.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch recht gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Bulle über den Jaunpass nach Boltigen. Weil die Strasse früher oft durch Lawinen verschüttet wurde, wurde sie teilweise in eine Galerie verlegt. Durch die Buslinien der Transports publics Fribourgeois, die von Bulle nach Boltigen sowie von Freiburg via La Roche nach Jaun verkehren, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Geschichte

Alte Kirche
Alte Kirche

Einige Spuren weisen auf eine Besiedlung des Jauntals bereits zur Mittelsteinzeit hin. Der Name Jaun entwickelte sich aus dem keltischen Jagona, das die Kalte bedeutet. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1228 unter dem französischen Namen Balavarda. Später erschienen die Bezeichnungen Ballavardô ( 1250 ), der deutsche Name Youn ( 1397 ) und Bellagarda ( 1426 ).

Da das obere Jauntal im 12. Jahrhundert vom Simmental aus besiedelt wurde, ist das Dorf heute deutschsprachig. Im Mittelalter gehörte Jaun zum Herrschaftsgebiet von Corbières, wurde aber 1249 Sitz einer Nebenlinie der Herren von Corbières, als die Herrschaft unter drei Brüdern aufgeteilt wurde. Die schon vorher bestehende Burg Bellavuarda wurde deshalb ausgebaut. 1285 kam die Herrschaft Corbières-Jaun unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen . Durch einen Einfall von Truppen aus dem Saanenland und dem Simmental wurde die Burg 1407 zerstört.

Jaun schloss 1475 einen Burgrechtsvertrag mit Freiburg. Die Herrschaft, die zu dieser Zeit unter dem Schutz der Grafschaft Greyerz stand, ging 1504 an Freiburg über. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erlosch die Nebenlinie der Herren von Corbières-Jaun. Von 1504 bis 1798 war Jaun eine freiburgische Landvogtei. Das Gebiet um die Siedlung Abländschen wurde 1555 Bern zugeschlagen. Bei einem Dorfbrand wurden im Jahr 1711 zahlreiche Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime ( 1798 ) kam das Dorf zunächst provisorisch, ab 1848 definitiv zum Bezirk Greyerz. Noch bis 1870 , als die neue Strasse im Bereich der Jaunbachschlucht oberhalb von Broc eröffnet wurde, war Jaun wirtschaftlich mehr zum Simmental als zum Greyerzerland hin orientiert. Seit 1954 wurden an den Südhängen von Schopfenspitz und Chörblispitz zahlreiche Lawinenverbauungen angebracht. Früher drangen die Lawinen oft bis zum Talboden vor und zerstörten verschiedentlich Häuser.

Sehenswürdigkeiten

Neue Kirche
Neue Kirche

Das Dorf Jaun besitzt zwei Kirchen. Die ältere Kirche stammt ursprünglich aus dem 11. und 12. Jahrhundert , wurde später mehrfach um- und ausgebaut, das heutige Schiff stammt von 1808 - 11 . Seit 1910 wird diese Kirche nicht mehr als Gotteshaus benützt, sondern dient als „Cantorama“ (Haus des Gesangs) mit einem Konzertsaal. Die neue, oberhalb der Hauptstrasse stehende Kirche Sankt Stephan wurde 1910 geweiht. Bemerkenswert ist auch der Friedhof, der sich durch eine grosse Zahl handgeschnitzter Kreuze mit Christusfigur auszeichnet. Im Weiler Im Fang steht die Kirche Sankt Joseph von 1870 . In den verschiedenen Ortsteilen gibt es mehrere Kapellen, nämlich die Antoniuskapelle in Kappelboden, die Marienkapelle in Weibelsried und zwei weitere Kapellen in Im Fang.

Im Ortskern befinden sich zahlreiche charakteristische Häuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert , die im Stil den Simmentaler Bauernhäusern ähneln. Das Statthalterhaus stammt von 1782 . Am Südhang auf einem Vorsprung über der Engstelle von Kappelboden stehen die Ruinen der 1407 zerstörten Burg Bellegarde.

Weblinks



Koordinaten: 46° 37' N, 7° 16' O

Informationen aus der Umgebung

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Wikipedia

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