Zeiningen
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk : | Rheinfelden |
BFS-Nr. : | 4263 |
PLZ : | 4314 |
Koordinaten : | 47° 33' n. Br. 7° 52' ö. L. |
Höhe : | 342 m ü. M. |
Fläche: | 11.37 km² |
Einwohner : | 2026 (31. Dezember 2004) |
Website : | www.zeiningen.ch |
Karte | |
Zeiningen ist eine Gemeinde im Bezirk Rheinfelden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Westen der Region Fricktal, rund drei Kilometer sĂĽdwestlich der Grenze zu Deutschland und grenzt an den Kanton Basel-Landschaft .
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Das Dorf liegt am Möhlinbach, an der Stelle, wo das schmale Möhlintal in die weite Lössebene des Rheins austritt. Im Nordosten besitzt Zeiningen einen grossen Anteil am Möhliner Feld. Dabei handelt es sich um eine Endmoräne , die während der Riss-Eiszeit vor rund 140'000 Jahren entstand und den nordwestlichsten Punkt der alpinen Vergletscherung bildete. Bedingt durch die Erosion entstand eine erhöht liegende ausgedehnte Ebene, die zum Möhlintal hin rund 50 Meter abfällt. Beim Rückzug des Gletschers bildete sich der kleine Ägelsee. Das Möhliner Feld gilt als "Kornkammer" des Fricktals.
Das Möhlintal verläuft von Südosten nach Nordwesten und wird von steil aufragenden Ausläufern des Tafeljuras begrenzt. Östlich des Dorfes liegt der Zeiningerberg (571 m ü. M.), auf dessen abgeflachter Kuppe sich der markante "Bönistein" befindet. Der ganz im Osten liegende Spitzgraben trennt den Zeiningerberg vom Chriesiberg. Westlich des Dorfes erhebt sich der 636 Meter hohe Sonnenberg, dem der Kleine Sonnenberg (571 m ü. M.) vorgelagert ist. In Richtung Süden erstreckt sich das zwei Kilometer lange Seitental des Maienbächli, das von den steilen Hängen des Schönenbergs (599 m ü. M.) und des Felsenhaus (582 m ü. M.) begrenzt wird.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 1137 Hektaren, davon sind 506 Hektaren bewaldet und 126 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 599 Metern auf der Hochfläche des Schönenbergs, die tiefste Stelle liegt auf 320 Metern am Möhlinbach.
Nachbargemeinden im Aargau sind Möhlin im Westen, Wallbach im Nordosten, Mumpf im Osten und Zuzgen im Südosten. Nachbargemeinden im Kanton Baselland sind Buus im Süden und Maisprach im Südwesten.
Geschichte
Ausgrabungen beim "Bönistein", einer mächtigen Felskuppe an der Ostkante des Zeiningerberges, haben ergeben, dass bereits vor mehr 10'000 Jahren, also während der Mittelsteinzeit , Jäger und Sammler in dieser Gegend gelebt haben. Der Bönistein ist als Kulturgut von nationaler Bedeutung eingestuft. Nach dem Ende der römischen Herrschaft vermischten sich die Alemannen mit den romanisierten Raurikern . Es wird angenommen, dass das Kloster Säckingen hier bereits im 7. Jahrhundert Güter besass.
Die erste urkundliche Erwähnung von "Ceinigin" erfolgte im Jahr 1222 . Der Dorfname dürfte auf einen alemannischen Sippenanführer namens "Zeino" zurückgehen. Landesherren waren zunächst die Grafen von Homberg-Tierstein, ab 1232 die Habsburger . Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund . Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Zeiningen 1477 wieder unter österreichische Herrschaft.
Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Zeiningen zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Möhlinbach, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden. 1586 zerstörte ein Brand zwanzig Häuser.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg , der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region. 1740 zerstörte ein weiterer Grossbrand 40 Häuser.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat . Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs . Am 20. Februar 1802 wurde Zeiningen eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.
Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten Dutzende von verarmten Dorfbewohnern aus. Hauptgrund war der Konkurs der "Zeininger Bohrgesellschaft", die zwischen 1850 und 1890 am Sonnenberg und am Zeiningerberg vergeblich nach Steinkohle gesucht hatte. Viele hatten ihre Ersparnisse in Anteilsscheine investiert, die sich dann als völlig wertlos herausstellten. 1869 sollte Zeiningen 50'000 Franken an den Bau der Bözbergbahn zahlen; als die Linienführung nachträglich geändert wurde, verweigerte die Gemeinde jedoch den Betrag. Während des 20. Jahrhunderts wandelte sich Zeiningen allmählich von einer Bauern- zu einer Wohngemeinde in der Agglomeration Basel. Seit Beginn der 1970er ist die Bevölkerungszahl um über zwei Drittel angestiegen.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Gelb auf grünem Dreiberg grüner Rebstock mit vier blauen Trauben und drei grünen Blättern an braunem Rebstecken." Auf einer Glasscheibe, die 1776 geschaffen wurde und in der Pfarrkirche St. Agatha zu sehen ist, erscheint die älteste bekannte Variante des Wappens. Mit der Zeit änderte sich die Schildfarbe von Blau zu Rot und schliesslich 1953 zu Gelb. Der braune Farbton widerspricht den heraldischen Farbregeln; dennoch lehnte die Gemeindeversammlung 2002 eine Korrektur ab.
SehenswĂĽrdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Agatha wurde erstmals 1236 erwähnt. 1776 entstand ein Neubau im spätbarocken Stil , der heute unter eidgenössischem Denkmalschutz steht. 1930/32 wurde die Kirche erweitert und erhielt einen neuen Turm. 1972/75 erfolgte eine umfassende Renovation.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1800 | 680 |
1900 | 953 |
1930 | 986 |
1950 | 1043 |
1960 | 1086 |
1970 | 1201 |
1980 | 1335 |
1990 | 1611 |
2000 | 1797 |
Am 31. Dezember 2004 lebten 2026 Menschen in Zeiningen, der Ausländeranteil betrug 10,6 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 54,3 % römisch-katholisch, 23,2 % reformiert, 3,4 % christkatholisch und 2,0 % moslemisch; 0,9 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 94,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,5 % Albanisch, 1,1 % Italienisch, 0,8 % Englisch.
Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Hildegard Bans, Gemeindeammann
- Peter Winzenried, Vize-Gemeindeammann
- Peter Frick
- Sabine Nussbaum
- Gisela Taufer
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Rheinfelden zuständig. Zeiningen gehört zum Friedensrichterkreis Möhlin.
Wirtschaft
In Zeiningen gibt es rund 450 Arbeitsplätze, davon 20 % in der Landwirtschaft, 25 % in der Industrie und 55 % im Dienstleistungssektor. Industriebetriebe sind im Metallbau, in der Elektrotechnik und in der Messtechnik tätig. Auf einer Fläche von rund fünf Hektaren am Südwesthang des Zeiningerbergs wird Weinbau betrieben, vor allem die Sorte Blauburgunder wird angepflanzt. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden des Fricktals und in der Agglomeration der Stadt Basel.
Verkehr
Zeiningen liegt etwas mehr als einen Kilometer südlich der wichtigen Hauptstrasse zwischen Basel und Zürich. Eine Ortsverbindungsstrasse führt durch das Dorf in den oberen Teil des Möhlintals. Der nächstgelegene Anschluss der Autobahn A3 befindet sich bei Rheinfelden. Die Autobahn überquert unmittelbar am nördlichen Dorfrand auf einem Viadukt das Möhlintal. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Postautolinie , die von Rheinfelden über Möhlin nach Wegenstetten führt.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und zwei Schulhäuser, in denen die Primarschule , die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden. Die Bezirksschule kann in Möhlin besucht werden. Dank einer interkantonalen Vereinbarung können die Jugendlichen aus dem Fricktal das Gymnasium in Muttenz (Kanton Baselland) absolvieren.
Weblinks
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Koordinaten:
47° 32' N, 7° 52' O
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