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Letzte Änderung für Artikel Mellingen AG: 20.01.2006 14:17

Mellingen AG

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Das AG im Lemma ist das offizielle Kürzel des Kantons Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit gleichnamigen Orten zu vermeiden. Es besteht kein Zusammenhang mit einer Aktiengesellschaft .


Wappen
Wappen von Mellingen
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Baden
BFS-Nr. : 4033
PLZ : 5507
Koordinaten : 47° 25' n. Br.
8° 17' ö. L.
Höhe : 352  m ü. M.
Fläche: 4.86  km²
Einwohner : 4286 (31. Dezember 2004)
Website : www.mellingen.ch
Karte
Karte von Mellingen

Mellingen ist eine Kleinstadt im Bezirk Baden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt auf halben Weg zwischen Baden und Lenzburg an der Reuss .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das mittelalterliche Städtchen liegt auf der linken Seite der Reuss, die hier von Südosten nach Nordwesten fliesst. Das überbaute Gebiet liegt in einer flachen Ebene, die im Westen durch die Endmoräne von Wohlenschwil, im Süden durch den Wagenrain und im Nordosten durch flache bewaldete Hügel begrenzt wird. Im Nordwesten fliesst die Reuss durch eine etwa 100 Meter breite und 40 Meter tiefe Schlucht.

Die höchste Stelle liegt auf 420 Metern im Birchwald, rund zwei Kilometer nördlich des Zentrums, die tiefste Stelle liegt auf 344 Metern an der Reuss. Das Gemeindegebiet ist 486 Hektaren gross, davon sind 157 Hektaren bewaldet und 129 Hektaren überbaut.

Nachbargemeinden sind Birmenstorf und Fislisbach im Norden, Niederrohrdorf im Osten, Stetten im Südosten, Tägerig im Süden und Wohlenschwil im Westen. Im Norden grenzt Mellingen ausserdem an die Exklave Rütihof der Gemeinde Baden.

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet von Mellingen wurden zahlreiche Funde aus der Mittelsteinzeit und der Jungsteinzeit gemacht. Die Dorfsiedlung Mellingen stammt aus alemannischer Zeit und deren Kirche wurde 1045 erstmals urkundlich erwähnt; sie war nicht identisch mit dem heutigen Städtchen, lag am rechten Ufer der Reuss und wurde im Hochmittelalter auch "Trostburger Twing" genannt. Das Dorf gehörte zuerst den Grafen von Lenzburg , bis sie schliesslich durch Vererbung in den Besitz der Kyburger gelangte.

Diese gründeten um 1230 das eigentliche Städtchen Mellingen am linken Ufer der Reuss und liessen eine Ringmauer errichten. Seit 1253 besteht eine Brücke über den Fluss. Die Habsburger , welche 1273 Landesherren geworden waren, verliehen Mellingen 1296 das Stadtrecht . Im Jahr 1364 erwarb die Stadt die niedere Gerichtsbarkeit über den Trostburger Zwing, 1400 auch die hohe Gerichtsbarkeit .

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau. Mellingen wurde Bestandteil der Grafschaft Baden, vermochte aber sein Marktrecht und seine gerichtliche Autonomie zu bewahren. Die Zehnten musste die Stadt an das Kloster Königsfelden abliefern, der Twing an das Spital in Baden. Mellingen konnte die niedere Gerichtsbarkeit über Stetten (1415-1494) und Tägerig (1543-1798) erwerben. Am 1. September 1505 wütete ein grosser Stadtbrand.

Das katholische Mellingen war der wichtigste Brückenkopf zwischen den reformierten Städten Bern und Zürich und war deshalb Schauplatz zahlreicher religiös motivierter Kampfhandlungen. Zwischen 1528 und 1712 war das Städtchen nicht weniger als zwölf Mal durch Truppen besetzt, z.B. vor der Entscheidungsschlacht im Schweizer Bauernkrieg von 1653. Die aufständischen Bauern kapitulierten bei Wohlenschwil vor den Toren der Stadt und mussten im "Mellinger Frieden" harte Bedingungen akzeptieren. Nach dem zweiten Villmergerkrieg von 1712 kam Mellingen unter die Herrschaft der reformierten Orte Zürich, Bern und Glarus .

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Mellingen musste seine Sonderstellung aufgeben und wurde dem kurzlebigen Kanton Baden zugeteilt. Erst damals wurde der Trostburger Twing endgültig ein fester Bestandteil Mellingens. Seit 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. Mellingen engagierte sich stark für den Bau der Nationalbahn . Am 6. September 1877 konnte die Bahnlinie zwischen Wettingen und Zofingen eröffnet werden, doch bereits ein Jahr später ging das Unternehmen bankrott. Um die Schulden zu begleichen, musste der gesamte Waldbestand der Ortsbürgergemeinde an den Kanton verkauft werden.

Um 1900 verschwand wegen der Reblaus -Epidemie der seit dem Mittelalter blühende Weinbau vollends. Etwa um dieselbe Zeit siedelten sich erste Industriebetriebe an. Während der 1960er entstand neben dem Bahnhof das grösste Benzin- und Öltanklager der Schweiz. Im selben Jahrzehnt hatte das Städtchen seine grösste Wachstumsphase, als die Einwohnerzahl um mehr als zwei Drittel zunahm. Am 22. Mai 1975 wurde der Heitersbergtunnel nach Killwangen eröffnet.

Sehenswürdigkeiten

  • Gut erhaltene, kompakte Altstadt
  • Lenzburgertor mit Zeitturm
  • Hexenturm
  • Stadtmuseum

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Unter rot-weiss-rotem Schildhaupt in Gelb steigender roter Löwe." Das Stadtsiegel von 1293 vereinte erstmals das habsburgische und das österreichische Wappen. Dieses Wappen wurde aber jahrhundertelang nicht verwendet. Stattdessen ist seit dem frühen 14. Jahrhundert eine rote Kugel in Weiss überliefert, die Farben erschienen ab 1512 umgekehrt. 1935 beschloss der Gemeinderat, das ältere Wappen zu führen.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1600 ca. 400
1755 325
1803 586
1850 746
1900 899
1930 1538
1950 1634
1960 1941
1970 3211
1980 3285
1990 3827
2000 4239

Am 31. Dezember 2004 lebten 4286 Menschen in Mellingen, der Ausländeranteil betrug 29,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 46,3 % römisch-katholisch, 27,7% reformiert, 4,1 % christlich-orthodox und 7,8 % moslemisch; 1,2 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 83,0 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 4,9 % Italienisch, 2,6 % Albanisch, 2,1 % Serbokroatisch, 1,1 % Türkisch, 0,8 % Französisch, 0,7 % Portugiesisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Bruno Gretener, Gemeindeammann
  • Trudi Rubi-Lanz, Vize-Gemeindeammann
  • Bruno Greber
  • Albert Konrad
  • Werner Stoller

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Auf kommunaler Ebene gibt es einen Friedensrichter , der auch für die Gemeinden Birmenstorf , Gebenstorf, Mägenwil, Turgi und Wohlenschwil zuständig ist.

Wirtschaft

In Mellingen gibt es mehr als 250 Unternehmen mit rund 1500 Arbeitsplätzen, davon 2 % in der Landwirtschaft, 37 % in der Industrie und 61 % im Dienstleistungssektor. Viele Erwerbstätige sind jedoch Wegpendler und arbeiten unter anderem in der Stadt Baden und dem Limmattal westlich von Zürich.

Verkehr

Die Station Mellingen an der Bahnlinie Lenzburg - Wettingen (ehemalige Nationalbahn) liegt etwa zwei Kilometer nördlich des Städtchens. Diese Linie wurde am 12. Dezember 2004 geschlossen. Als Ersatz wurde am selben Tag der neue Bahnhof Mellingen-Heitersberg an der Haupteisenbahnlinie Lenzburg - Zürich eröffnet, wo seit dem Fahrplanwechsel stündlich Züge der Zürcher S-Bahn halten. Zusätzlich gibt es Postautolinien nach Baden, Brugg, Bremgarten, Dättwil, Mägenwil und Wohlen. Mellingen liegt ca. 5 km von der Autobahn A1 entfernt.

Mellingen liegt verkehrstechnisch an einer attraktiven Lage. Mit dem neuen Taktfahrplan der Bahn 2000 konnten die Fahrzeiten in die umliegenden Wirtschaftszentren mehr als halbiert werden. So dauert eine Fahrt mit der Bahn nach Zürich nur noch 27 Minuten, nach Bern noch 64 Minuten und nach Basel noch 69 Minuten. Die fahrt zum nächstgelegenen Flughafen Zürich dauert noch 51 Minuten. Damit unterbietet der öffentliche Verkehr die Fahrzeiten des Individualverkehrs deutlich.

Bildung

Es gibt drei Kindergärten und zwei Schulhäuser, in denen alle Schulstufen der obligatorischen Volksschule untergebracht sind. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden AG und Wettingen.

Weblinks


Koordinaten: 47° 25' N, 8° 17' O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mellingen AG aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Mellingen AG verfügbar.

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