Niederroßla
Wappen | Karte |
---|---|
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis : | Weimarer Land |
Verwaltungsgemeinschaft : | Ilmtal-Weinstraße |
Geografische Lage : | Koordinaten: 51° 02' N, 11° 29' O 51° 02' N, 11° 29' O |
Fläche : | 5,84 km² |
Einwohner : | 1.240 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte : | 212 Einwohner je km² |
Höhe : | 199 m ü. NN |
Postleitzahl : | 99510 |
Vorwahl : | 0 36 44 |
Kfz-Kennzeichen : | AP |
Gemeindeschlüssel : | 16 0 71 063 |
Stadtgliederung: | einer der 10 Orte der Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal-Weinstraße |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Buttstädter Str. 8 99510 Niederroßla |
Offizielle Website: | www.vg-ilmtal-weinstrasse.de |
E-Mail-Adresse: | vg.ilmtal-weinstrasse@t-online.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Hans-Jürgen Dietsch |
Gemeinderat : | Freie Wähler , CDU , FDP |
Niederroßla ist eine Gemeinde an der Ilm im Weimarer Land (Thüringen) und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal-Weinstraße. Niederroßla wird im Volksmund auch "Kitzelbach" genannt. Berühmt ist Niederroßla für sein Elefantenfest.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Die ersten nachgewiesenen Besiedlungen Niederroßla´s stammen von den Slawen und aus der Bronzezeit . Man geht davon aus, dass Niederroßla erstmals in einer Urkunde Kaisers Otto III. (HRR) vom 15. September 996 erwähnt wird. Otto III. (HRR) schenkte dem zu gründenden Kloster S. Killians Zelle in Würzburg den Ort Roßla mit allem Zubehör. Offen allerdings bleibt, ob unter dem erwähnten "Iocum Roßla" Niederroßla an der Ilm oder Roßla bei Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) gemeint ist. Im frühen Mittelalter gab es noch keine Unterscheidung zwischen Nieder- und Oberroßla. Diese vollzog sich erst im 12. Jahrhundert . Vermutlich zur gleichen Zeit wurde in Niederroßla eine Wasserburg errichtet. Ein Dietmarus von Roßla wird erstmals in einer Urkunde von 1119 erwähnt, welcher seinen Sitz auf der Wasserburg gehabt haben soll. Das Rittergeschlecht derer von Roßla hat bis zum Jahre 1371 bestand, in welchem letztmalig einer von Roßla urkundlich erwähnt wird. Nach dem Aussterben des Rittergeschlechtes von Roßla ging die Burg in derer von Vizthum über, welche die Burg bis 1447 besaßen. Bis zum Jahre 1482 besaß Wilhelm III., der Tapfere die Burg, welcher in der Wasserburg erstmals ein Rechnungs- und Justizamt einrichtete. Da Wilhelm III., der Tapfere kinderlos blieb ging die Burg in den Besitz des Geschlechtes Altenburg über. Als 1672 das Geschlecht Sachsen-Altenburg ebenfalls ausstarb kam Niederroßla zu Weimar. Im Jahr 1738 ließ der Weimarer Herzog Ernst August die Burg zu einem Jagdschloß umbauen. Nebenbei entwickelte sich aus der Wasserburg auch ein beachtliches landwirtschaftliches Gut. Nach dem II. Weltkrieg wurde das Schloss als Bürgermeisteramt und für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. 1947 wurde auf Anordnung der sowjetischen Besatzungsmacht das Herrenhaus und die Gesindewohnungen abgebrochen. Ab da an begann der allgemeine Verfall der Burg. Seit 1976 erfolgen Restaurations- und Sanierungsmaßnahmen.
Bürgermeister seit 1822
1822-1835 | Wilhelm Schlömlich | ||||
1835-1861 | Bernhard Kaiser | ||||
1862-1887 | August Preller | ||||
1888-1897 | Karl Heidelmann | ||||
1897-1908 | Karl Meißelbach | ||||
1908-1919 | Otto Zahn | ||||
1919-1922 | August Meißner | ||||
1922-1934 | Karl Schlömilch | ||||
1934-1945 | Arno Thiel | ||||
1945 | Bruno Kalkhoff | ||||
1945-1947 | Arthur Zeunert | ||||
1947-1951 | August Vent | ||||
1951-1954 | Conrad Weise | ||||
1954-1959 | Arno Berger | ||||
1959-1963 | Helmut Prenzel | ||||
1964-1970 | Hilde Mai | ||||
1970-1974 | Hans Meuschke | ||||
1974-1982 | Karl Taudte | ||||
1982-1984 | Klaus Horn | ||||
1984-1985 | Hubert Lindner | ||||
1985-1994 | Peter Dubberke | ||||
seit 1994 Hans-Jürgen Dietsch |
Politik
Gemeindepartnerschaften
Eine Partnerschaft mit Weisenheim am Sand, Rheinland-Pfalz besteht seit dem 20. April 1991
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 12 Sitze. Hier eine Liste der aktuellen Gemeinderatsmitglieder (2004):
Freie Wähler Niederroßla (FWN):
- Ernst Preller
- Olaf Schlömilch
- Hartmut Müller
- Andreas Lindner
- Tobias Höncher
- Jürgen Lemke
CDU:
- Stephan Müller
- Andreas Trübner
- Sebastian Döring
FDP - Freie Bürger:
- Hubert Lindner
- Wolfgang Kalkoff
- Edeltraut Reinhard
Diese verteilen sich wie folgt:
Wahlergebnisse der Gemeinderatswahlen | |||||
1999 | 2004 | ||||
Partei | Stimmen | Sitze | Partei | Stimmen | Sitze |
CDU | 23,1% | 3 | CDU | 26,7% | 3 |
FWN | 55,3% | 7 | FWN | 49,5% | 6 |
FDP | 21,6 | 2 | FDP | 23,8% | 3 |
Wahlbeteiligung | |||||
69,7% | 60,9% |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Entstehung des Elefantenfestes
Vom 13.-15. Februar 1857 sollte in Niederroßla die Wandermenagerie der Familie Kreutzberg halt machen. Nach der Tierdressur am ersten Abend wurde der Elefant, genannt "Miss Baba", bei der Witwe Burckhardt untergebracht. In dem Stall des Elefanten wurden hinter einer Wand Runkelrüben gelagert. Der Elefant riss kurzerhand die Wand mit dem "Hinterteil" ein und genehmigte sich so ein ausgiebiges Nachtmal. Die Rüben waren gefroren.
Am anderen Tag wurde der Schaden entdeckt und die Familie Kreutzberg musste nach einer längeren Diskussion für den Schaden aufkommen. Daraufhin brach man die Vorstellungen in Niederroßla ab und bereitete dei Weiterreise nach Buttstädt vor. Dazu wurde der Elefant in einen bodenlosen, verkleideten Wagen gesperrt um ihn vor neugierigen Blicken der Bewohner zu schützen. Gegen Abend ging es los. Allerdings verschlechterte sich der Gesundheitszustand aufgrund des gefrorenen Zustandes der Runkelrüben derart rapide, so dass der Elefant sehr schnell zusammenbrach und liegen blieb.
Inzwischen hatten sich einige Schaulustige an dem Ort eingefunden. Die Meisten waren Mitglieder des Gesangvereines. Nach Ihrer "Probe" waren diese natürlich nicht mehr ganz nüchtern und so ärgerten Sie den Elefanten. Über das weitere Geschehen gibt es zwei Varianten, in der einen wird behauptet, dass der Elefant aus Schreck den Wagen selbst zertrümmert hat, in der zweiten wird davon erzählt, dass die Familie Kreutzberg den Wagen abgebaut hat, um den Elefanten aufgrund des Gesundheitszustandes zu entlasten.
Nun waren auch Mitglieder des Gemeinderates eingetroffen, die die Schaulustigen darauf hinwiesen, das im Falle eines Todes des Elefanten die Gemeinde die "Entsorgungskosten" zu tragen hätte. Dies heizte natürlich die Menge an und so versuchten nun die Anwesenden den Elefanten über die Ortsgrenze zu treiben. Dieses Unterfangen war allerdings nicht von Erfolg gekrönt und so verstarb der Elefant einige Meter vor der Ortsgrenze.
Seit dem werden die Niederroßlarer auch Kitzelbacher genannt, da diese den Elefanten "tot"gekitzelt haben.
Der Elefant sollte nach dem Tod präpariert werden. Ursprünglich sollte er nach Berlin transportiert werden, allerdings wurden diese Pläne verworfen und so wurde das Tier in Jena präpariert und an das Naturhistorische Museum in Gotha verkauft.
Allerdings hatte man in Jena nur Interesse an dem Schädel und Skelettteilen und so wurde die präparierte Haut an das Naturhistorische Museum in Gotha verkauft. Dort wurde der Elefant der Bevölkerung gezeigt (bis 1879 im Vorplatz zum "Naturalien-Cabient"; danach im Herzöglichen Museum im Gothaer Schloßpark).
Als 1945 Thüringen für kurze Zeit von den Amerikanern besetzt war, sollte der Elefant als Beuteraub nach Amerika gehen. Dazu wurde er zur Sammelstelle nach Ohrdruf geschafft. Da dieser nicht in einen Eisbahnwaggon paßte wurden ihm kurzerhand die Beine abgeschnitten. Aus ungeklärten Umständen wurde er dort zurückgelassen; lediglich die nachgebildeten Stoßzähne wurden nach Amerika gebracht. 1950 wurde der Elefant von Ohrdruf zurück nach Gotha gebracht und verschwand bis zum Elefantenfest im Jahre 1957 erst einmal im Lager. Bis zu einer Sonderausstellung in Gotha im Jahre 1979 verblieb der Elefant in Niederroßla. Seit dem wurde der Elefant jeweils zum Elefantenfest von Gotha nach Niederroßla gebracht.
Ab April 2005 (bis voraussichtlich) ist das Skelett von Miss Baba in einer Sonderausstellung "MARINA und andere Elephanten" im Phyletischen Museum am Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu sehen.
Elefantenfest
Bisher fand in folgenden Jahren ein Elefantenfest statt:
- 1907
- 1932
- 1957
- 1982
Das nächste Elefantenfest ist für 2007 geplant.
Bauwerke
- Wasserburg aus dem 11. Jahrhundert
- Barocke Dorfkirche aus dem Jahr 1670
Söhne und Töchter der Stadt
- 1791 , 4. Dezember , Johann Gottlob Töpfer , †8. Juni 1870 in Weimar, Organist, Komponist und bedeutender Theoretiker des Orgelbaus
- 1831 , 22. August , Arwed Emminghaus , †8. Februar 1916 in Gotha, Mitbegründer der DGzRS
Sonstige Persönlichkeiten
- 1834 , 2. Januar in Apolda, Karl Dobermann , †9. Juni 1894, Hundezüchter und Hundesteuereintreiber im Amt Niederroßla
Weblinks
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Hotel 2 Länder | 99510 | Apolda | @ | 03644 / 50 22 0 |
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Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Niederroßla aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Niederroßla verfügbar.