Großfahner
Großfahner ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Fahner Höhe, der die Gemeinden Dachwig, Döllstädt, Gierstädt, Großfahner und Tonna angehören. Die Verwaltungsgemeinschaft besteht seit dem 10. August 1995 .
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Lage
Großfahner liegt an der Straße von Döllstädt (wo sich der nächste Bahnhof befindet) nach Molschleben und Gotha am östlichen Abhang der Fahnerschen Höhe, die im Abtsberg am Ortsrand von Großfahner eine Höhe von 412 m erreicht. Es bestehen Busverbindungen nach Dachwig, Gotha und Erfurt.
Durch den Ort fließt ein Bach, der 1 km nordöstlich in den Speicher Dachwig mündet, einen knapp 1 km² großen Stausee.
Geschichte
Die Gemeinde, deren genauer Gründungszeitpunkt im Dunkeln liegt, war im Mittelalter Teil der Landgrafschaft Thüringen, nahe der Grenze zum mainzerisch-erfurter Besitz. Im Ort residierten auch die Schatzmeister und Kämmerer der Thüringer Landgrafen, die Herren von Fahner, die im Ort eine Wasserburg errichteten und die seit dem 12. Jahrhundert urkundlich belegt sind. 1257 werden die v. Fahner Lehensmänner der Grafen von Schwarzburg, deren Erbkämmerer sie 1370 wurden. Die Herrschaft über den Ort übernahm nach dem Aussterben der v. Fahner 1412 die Familie v. Seebach, die bis 1945 Herren über Großfahner blieben. Die Wasserburg muss mit ihren vier Ecktürmen einen wehrhaften Eindruck gemacht haben, wurde allerdings im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Alexander Thilo von Seebach ließ daraufhin eine neue Burg errichten, die schließlich zweiteilig gestaltet wurde, um beiden Söhnen Alexander Thilos je einen Gebäudeflügel als Sitz überlassen zu können; die Teile, die jeweils einen eigenen Wirtschaftshof hatten, wurden Schieferschloss und Ziegelschloss genannt; um 1680 erfolgte außerdem der Bau der beiden Portale. Großfahner gelangte unterdessen unter die Oberhoheit der Ernestinischen Wettiner, übernahm mit diesen die Reformation und wurde im Zuge der Landesteilungen dem Herzogtum Sachsen-Gotha zugeschlagen. Die von Seebachs stellten Anfang des 19. Jhs. einen gothaischen Staatsminister sowie mit Nikolaus Graf von Seebach einen königlich-sächsischen Intendanten der Dresdner Bühnen. Der Obstanbau, für den die Gegend an der Fahnerschen Höhe bis heute bekannt ist, wurde 1791 von Friedrich-Wilhelm von Seebach und dem Ortspfarrer eingeführt. Im Juli zog eine sowjetische Kommandantur in das Schloss ein, die von Seebachs wurden enteignet und 1946 ausgewiesen. Kurze Zeit später wurde das Schloss, das den Krieg offenbar weitgehend unversehrt überstanden hatte, dem Abbruch freigegeben.
Sehenswürdigkeiten
Der Name Schloss-Apotheke erinnert bis heute an den alten Herrensitz. An historischen Bauten existieren im übrigen neben der Dorfkirche eine Reihe sehenswerter Fachwerkbauten in Großfahner.
Infrastruktur
In Großfahner besteht eine staatliche Grundschule. Wichtigste Vereine des Ortes sind der TSV Großfahner 1862 und die Freiwillige Feuerwehr. Es existieren zwei Gaststätten und eine Pension. Größere Arbeitgeber sind u.a. die Procon GmbH (Medizintechnik), ein Lebensmittelmarkt, die Töttelstädter Fleisch- und Wurstwaren GmbH und eine Reiseagentur.
Daten
- Einwohner: 914 (31. Dezember 2002)
- Fläche: 11,41 km²
- PLZ: 99100
- Kfz-Kennzeichen:
GTH
- Geografische Lage:
Koordinaten: 51° 04′ N, 10° 49′ O 51° 04′ N, 10° 49′ O
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Kategorie : Ort in Thüringen
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Wikipedia
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