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Letzte Änderung für Artikel Wesselburen: 05.02.2006 16:35

Wesselburen

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Wesselburen Karte Wesselburen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis : Kreis Dithmarschen
Geografische Lage :
Koordinaten: 54° 13' N, 8° 55' O
54° 13' N, 8° 55' O
Höhe : 0 m ü. NN
Fläche : 5,14 km²
Einwohner : 3.108 (31.März 2005)
Bevölkerungsdichte : 605 Einwohner je km²
Postleitzahlen : 25762 - 25764
Vorwahl : 04833
Kfz-Kennzeichen : HEI
Gemeindeschlüssel : 01 0 51 127
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 5
25764 Wesselburen
Offizielle Website: www.wesselburen-online.de
Politik
Bürgermeister : Gerhard Fenske
Karte
Lage von Wesselburen im Kreis Dithmarschen
Lage von Wesselburen im Kreis Dithmarschen
Skyline Wesselburen, fotografiert aus Nordwest
Skyline Wesselburen, fotografiert aus Nordwest

Die Stadt Wesselburen gehört zum Kreis Dithmarschen im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein und liegt inmitten der Marsch. Der Flecken wurde erstmals 1281 urkundlich erwähnt und erhielt 1899 das Stadtrecht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wesselburen wurde auf zwei Wurten im Marschland gebaut, die bereits vor über 1000 Jahren bewohnt waren, und wuchs im Laufe der Zeit zu einer größeren Ansiedlung heran. Die zentrale Dortwurt stammt nach archäologischen Funden aus dem 8. bis 9. Jahrhundert, die im Laufe der Zeit weiter erhöht wurde. Spätestens im 12. Jahrhundert wies sie die heutige Struktur auf: ausgehend von der höchsten Stelle auf der die Kirche liegt geht sie strahlenförmig aus, auf diesen Strahlen führen die Hauptstraßen des historischen Ortskerns.

Seit 1625 wurden im Ort Märkte abgehalten. 1736 brannte fast die gesamte Stadt nieder, unter anderem musste die St. Bartholomäus-Kirche danach fast komplett neu aufgebaut werden.

Julius Groth gründete 1865 in Wesselburen eine Lokalzeitung, den "Dithmarscher Boten". 1868 kam es zur Schaffung des Amtsgerichtes, das 1970 seine Pforten schließen musste.

Eine Besonderheit ist die Zucker(rüben)fabrik, die von 1869 bis 1908 in Betrieb war. Der Itzehoer Kaufmann Charles de Vos hatte die durch Versuche festgestellt, dass die Rüben in der Nordermarsch einen besonders hohen Zuckergehalt gewannen. Aufgrund der gesunkenen Zuckerpreise und der relativ marktfernen Lage des Ortes musste die Fabrik ihren Betrieb einstellen.

An das öffentliche Eisenbahnnetz wurde Wesselburen 1878 angeschlossen: die Eisenbahnstrecke Heide-Wesselburen entstand, die 1883 bis zum Seebad Büsum erweitert wurde. 1893 kam es zur Errichtung eines ersten Elektrizitätswerkes .

Am 27. März 1899 erhielt der Ort das Stadtrecht. 1915 wurde in der alten Zuckerfabrik eine Sauerkrautproduktion (ab 1948 Firma Philipp) aufgenommen, die 1995 ihr endgültiges Ende fand, die Produktion wurde trotz schwarzer Zahlen in Wesselburen in das Gebiet der ehemaligen DDR verlagert.

Gegenwart

Wesselburen war früher vor allem durch die landwirtschaftliche Produktion geprägt. Neben Weizen , Roggen und Hafer wurden vor allem Kohl , Rüben und Kartoffeln angebaut. Heute stellt Wesselburen vor allem ein Tourismusziel dar. Es ist der Geburtsort des Dichters Friedrich Hebbel , beherbergt das Hebbelmuseum und liegt nahe dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Obwohl selbst nicht zum Amt gehörig, beherbergt Wesselburen auch die Verwaltung des Amts Kirchspielslandgemeinde Wesselburen. Die Verwaltung befindet sich etwa 20 Meter entfernt vom Rathaus Wesselburen. Der Sinn oder Unsinn dieser Konstruktion ist seit Jahrzehnten stark umstritten. Auch durch Anreize des Landes, beginnen beide Behörden in letzter Zeit besser zusammenzuarbeiten.

Sankt-Bartholomäuskirche

St. Bartholomäus auf einer Wurt
St. Bartholomäus auf einer Wurt

Beherrschendes Bauwerk im Wesselburener Stadtbild ist die Sankt-Bartholomäuskirche. Sie liegt an der höchsten Stelle des Ortes auf einer Wurt , ihr charakteristischer Zwiebelturm ist noch aus vielen Kilometer Entfernung zu sehen.

Ursprünglich wahrscheinlich im 12. Jahrhundert gebaut, brannte die Kirche 1736 aus, einzig die romanisch-gotischen Außenmauern blieben bestehen. Der Baumeister Johann Georg Schott gestaltete sie 1737 / 38 komplett um. Es ist eine in ihrer Art in der Region einzigartige Barockkirche . Schott integriert den vorher allein stehenden Rundturm und den Chor unter ein großes an einen Haubarg erinnerndes Dach. In seiner Mitte befindet sich ein ebefalls relativ großer Dachreiter mit seiner Zwiebelspitze.

Der Rundturm der Kirche wurde im Rahmen der Umbaumaßnahmen in Backsteinen eingefasst. Im alten Turm wurde noch Tuff verarbeitet, was auf eine Bauzeit vor 1200 schließen lässt. Im 13. Jahrhundert wurde Tuff in der Region durch Backstein abgelöst. Es besteht damit die Wahrscheinlichkeit, dass das junge Kirchspiel Wesselburen bereits vor der Mutterkirche in Weddingstedt einen solchen Turm hatte – die junge Gemeinschaft in der äußerst fruchtbaren Nordermarsch versuchte schon früh gegenüber der Muttergemeinde vorzustechen und schaffte dieses inm Laufe der Zeit auch erfolgreich. Zudem ist die Wesselburener Kirche die einzige in Dithmarschen mit einer Apsis aus durch Spaltung geglätteten Feldsteinen. Dafür waren damals seltene und teure Metallwerkzeuge nötig. Außer an der Dithmarscher Hauptkirche, dem Meldorfer Dom , findet sich sonst kein Beweis für die Anwendung der Technik in der Region.

Durch eine schmale Empore und eine symmetrische Anordnung. Ein Einschnitt über der Westseite des Chores ist im Stil dem Heck eines barocken Prachtschiffes abgeschaut. Die Bänke sind traditionell in Ostrichtung aufgestellt und auf Altar und Kanzel orientiert. Der Altar selbst ist ein Kopie desjenigen in der Lübecker Marienkirche . Die Kanzel wurde vom lokalen Handwerker Johann Anton Burmeister gestaltet, sie ist nach Nis R. Nissen eine brave handwerkliche Arbeit ohne einen Hauch von Genialität. (S. 100)

Besonders bemerkenswert ist die Taufe der Kirche. Die Steintaufe stammt wahrscheinlich aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts und ist damit jünger als die Kirche, die ursprünglich im 12. Jahrhundert entstand. Wahrscheinlich wurde sie in Westfalen gefertigt, zu dem es über die Hansestädte zahlreiche Verbindungen gab. Die Reliefs an der Hauptseite wurden im Laufe der Geschichte abgeschlagen. In der Schräge finden sich aber in einer von nur wenigen Taufen die Darstellung der Paradiesströme . Sie werden als vier Männer mit entblößten Oberkörpern dargestellt, die sowhl Fisch als auch Schrift in die Höhe halten. Sie sind damit sowohl als Wasserwesen (Fisch) wie als Künder des Evangeliums (Schriftrolle) erkennbar. Die vier Paradiesströme symbolisierten in der damaligen Vorstellung ebenso die vier Evangelien wie sie auf antike Vorstellungen zurückgriffen, dass die vier Ströme Wasser und Leben spenden.

Politik

Die Bürgermeister von Wesselburen:

  • 1899-1901 v. Borke
  • 1901-1919 Dohrn
  • 1919-1921 Block
  • 1921-1933 Hauffe
  • 1933-1937 Herwig
  • 1937-1945 Thöming
  • 1945-1946 Dehn
  • 1946-1948 Niebuhr
  • 1948-1950 Schilicke
  • 1950-1974 Wernecke
  • 1974-1986 Peter Schuldt
  • seit 1986 Gerhard Fenske


Die Stadtverordnetenversammlung setzt sich derzeit wie folgt zusammen (Stand: 2. März 2003 ):

  • CDU : 9 Mandate
  • SPD : 5 Mandate
  • WGW : 3 Mandate
  • FDP : 1 Mandat

Sehenswürdigkeiten

Eingang des Hebbelmuseums
Eingang des Hebbelmuseums
  • Das Hebbelmuseum befindet sich im Wohn- und Amtshaus des ehemaligen Kirchspielvogts, in dem Hebbel in seiner unglücklichen Wesselburener Jugend arbeitete. Ein Teil der historischen Inneneinrichtung ist erhalten. Im Gebäude findet sich eine Sammlung zu Hebbel und insbesondere eine umfangreiche Forschungsbibliothek zum Dichter.
  • Eidersperrwerk neben dem Badestrand der Stadt
  • St. Bartholomäus-Kirche

Bildungseinrichtungen

  • Grundschule Wesselburen
  • Friedrich-Hebbel-Schule (Realschule mit Hauptschulteil)
  • Förderschule Wesselburen
  • Volkshochschule Wesselburen e.V.

Sport

  • SV Blau-Weiß Wesselburen e.V.
  • Bosselverein "Achtung Wesselburen"
  • Tennisverein Wesselburen
  • Squashverein Wesselburen nett-im-Let
  • Schützenverein "Gut Schuss" Wesselburen/Land
  • Sportfischerverein

Bedeutende Persönlichkeiten

  • Adolf Bartels , Dichter und Literaturhistoriker
  • Friedrich Hebbel , Dichter und Dramatiker
  • Jürgen Koppelin , MdB, Landesvorsitzender der FDP Schleswig-Holstein
  • Christian Otto Mohr , Bauingenieur
  • Jil Sander , Modeschöpferin
  • Eduard Lass , Gärtner und Gründer des Kohlanbaus in Dithmarschen

Literatur

Nis R. Nissen: Staat und Kirche in Dithmarschen, 1994, Heide, Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co.

Weblinks

Wikipedia

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