fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Leipzig-Plagwitz: 17.01.2006 10:20

Leipzig-Plagwitz

Wechseln zu: Navigation, Suche

Plagwitz ist ein Stadtteil der sächsischen Großstadt Leipzig. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Gemarkung Plagwitz (Struktur des Grundbuchamtes Leipzig; deckt sich mit dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Plagwitz) und dem Ortsteil Plagwitz (willkürliche Struktur des Leipziger Amtes für Statistik und Wahlen); die Gemarkung liegt z.T. in anderen Ortsteilen, der Ortsteil umfasst auch Gebiete anderer Gemarkungen.

Geschichte

Heilandskirche Leipzig-Plagwitz
Heilandskirche Leipzig-Plagwitz

Die ehemalige Gemeinde Plagwitz war von 1839 bis 1890 eine selbständige Gebietskörperschaft westlich von Leipzig. Sie umfasste die Gemarkung Plagwitz mit dem Dorf Plagwitz. Das Dorf wurde von slawischen Siedlern südlich des Abzweiges der (Kleinen) Luppe am West-Ufer der Weißen Elster angelegt. Im Jahre 1486 wurde es erstmals urkundlich als „Plochtewitz“ erwähnt.

Landesherren waren seit dem 13. Jahrhundert die Bischöfe von Merseburg (bis 1562 ). Nach der Umwandlung des Bistums in ein weltliches Stift fungierten von 1562 bis 1656 die Kurfürsten von Sachsen, von 1656 bis 1738 die Herzöge von Sachsen-Merseburg und von 1738 bis 1918 die Kurfürsten (seit 1806 Könige) von Sachsen als Landesherr. Sowohl innerhalb des Stifts Merseburg als auch im Herzogtum Sachsen-Merseburg gehörte das Dorf Plagwitz ins Amt Lützen . Nach der Abtretung des größten Teils des Hochstifts Merseburg an das Königreich Preußen in Folge des Wiener Vertrages vom 10. Januar 1815 kam Plagwitz an das Amt Leipzig .

Das Dorf Plagwitz gehörte zur Grundherrschaft des Ritterguts Kleinzschocher (wie auch die Dörfer Kleinzschocher, Schleußig und Großmiltitz ), damit unterstand es juristisch dem Patrimonialgericht Kleinzschocher. Kirchlich gehörte es zur Parochie Kleinzschocher; die Kinder besuchten die Schule Kleinzschocher.

Im Jahr 1835 umfasste das Dorf 41/8 Magazinhufen Land, 20 Häuser und 172 Einwohner.

Mit der sächsischen Landgemeindeordnung, die am 1. Mai 1839 in Kraft trat, wurde das Dorf Plagwitz eine selbstständige Landgemeinde und erhielt das Recht zur Selbstverwaltung. Die untere Gerichts­barkeit blieb jedoch noch bis zum 1. Oktober 1856 beim Patrimonialgericht Kleinzschocher.

Im Jahr 1854 begann der Leipziger Rechtsanwalt Dr. Carl Heine (1819-1888) mit dem Ankauf von Grundstücken in der Gemeinde Plagwitz, die er in der Folgezeit zur Ansiedlung von Industrieunternehmen sowie zur Schaffung moderner Infrastruktur nutzte. Zum Beispiel dem 1856 begonnenen Bau eines ersten Teilstücks des Elster-Saale-Kanals , dem heutigen Karl-Heine-Kanal .

Am 5. April 1861 wurde die Bildung eines eigenen Schulbezirks genehmigt; am 14. Oktober 1862 wurde die Plagwitzer Schule westlich des alten Dorfes eingeweiht.

Im Jahr 1863 ließ sich der Unternehmer Rudolph Sack (1824-1900) in Plagwitz nieder und gründete hier eine Landmaschinenfabrik ( Fa. Rud. Sack ), die sich zu einem der größten Industriebetriebe des Leipziger Westens entwickelte, 1948 in Volkseigentum überführt wurde und seitdem als VEB Bodenbearbeitungsgeräte „Karl Marx“ arbeitete.

Im Jahr 1869 ließ sich der Unternehmer Ernst Mey (1844-1903) in Plagwitz nieder. Seine Firma Mey & Edlich (Produktion von Papierkragen, -manschetten u.a. Modeartikeln) arbeitete hier, in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Volkseigentum überführt und später einem Kombinat angeschlossen, bis in die 1990er Jahre.

Am 4. Juni 1872 wurde die Gemeinde Plagwitz mit der Inbetriebnahme der Plagwitzer Straßenbahntrasse an das Straßenbahnnetz der Stadt Leipzig angeschlossen.

Am 20. Oktober 1873 wurde die Gemeinde Plagwitz mit der Inbetriebnahme der zunächst privaten ( Thüringische Eisenbahngesellschaft ), später Königlich Preußischen Zeitzer Eisenbahn an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. Für die Trassierung der Strecke über Lindenau und Plagwitz hatte sich vor allem Carl Heine eingesetzt.

Von 1873 bis 1890 gehörte die Landgemeinde Plagwitz zur Amtshauptmannschaft Leipzig .

Am 1. September 1879 wurde die Gemeinde Plagwitz mit der Inbetriebnahme der Gaschwitzer Eisenbahn auch an das Königlich Sächsische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Im Jahr 1885 trennte sich Plagwitz auch kirchlich von Kleinzschocher, indem eine eigene Parochie Plagwitz gebildet wurde. Von 1886 bis 1888 wurde die Heilandskirche Plagwitz nordwestlich des alten Dorfes errichtet.

Nach dem Tode Carl Heines im Jahr 1888 führte die von ihm gegründete Westend-Baugesellschaft seine Projekte weiter.

Am 1. Januar 1891 wurde die Gemeinde Plagwitz in die Stadt Leipzig eingemeindet. Sie hatte damals eine Fläche von 108,261 ha.

Seit dem 18. März 1992 gehört der größte Teil des ehemaligen Gemeindegebietes zum Ortsteil Plagwitz.

Literatur

  • Im Leipziger Elsterland. Plagwitz, Schleussig, Kleinzschocher, Grosszschocher, Knauthain, Knautkleeberg, Windorf, Hartmannsdorf; Verlag Haikal 1997, ISBN: 3980536831

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Leipzig-Plagwitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Leipzig-Plagwitz verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de