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Letzte Änderung für Artikel Krumhermersdorf: 17.01.2006 17:46

Krumhermersdorf

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Krumhermersdorf liegt im Mittleren Erzgebirgskreis etwa 5 km südöstlich von der Großen Kreisstadt Zschopau, in die es 1999 eingemeindet wurde.

Kirche des Ortes
Kirche des Ortes

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde zwischen 1150 und 1200 gleichzeitig mit vielen anderen Orten der Umgebung gegründet. Die Besiedlung des Gebietes wurde vom Kloster Hersfeld stark gefördert. Der Ort hieß zunächst Hermansdorf bzw. Hermersdorf. 1323 wurden er und andere Orte der Umgebung den Rittern von Schellenberg (deren Burg der Vorgänger der heutigem Augustusburg war) weggenommen, weil sie sich angeblich als Raubritter betätigt hatten. Die neuen Grundherren wurden die von Waldenburg . In diese Zeit fällt die erste schriftliche Erwähnung des Ortes: 1369 .

Zwischen 1400 und 1500 entdeckte man auf der Flur des Ortes nahe dem Fluss Zschopau Silbererz . Der diesbezügliche Bergbau blieb jedoch immer unbedeutend. Heute werden die Stollen durch eine Arbeitsgemeinschaft wieder hergestellt und als Besucherbergwerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als besonderes Mineral findet man hier in der Heiligen Dreifaltigkeit Fundgrube Pyromorphit .

Mit der Reformation 1539 wird Krumhermersdorf eigenständige Parochie. 1567 erhält Cornelius von Rüxleben , Jägermeister Augusts des Starken den Ort, der nun Krummen-Hermsdorf genannt wird. Von 1654 bis 1780 gehört der Ort der Familie von Metzsch . Dies waren die ersten Grundherren, die im Ort wohnten.

Das älteste Kirchenbuch des Ortes (ab 1613) berichtet, dass Krumhermersdorf im 30jährigen Krieg durch die Soldaten des Generals Holck völlig zerstört wurde. Unmittelbar dadurch oder an einer folgenden Pestepidemie kamen damals 700 Einwohner um (ca. 90%). Die Kirche wird 1756 erbaut. 1845 gibt es im Ort zwei Schulen. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1882 gegründet. 1909 erhält Krumhermersdorf Anschluss ans Elektrizitätsnetz.

Nach 1700 lassen sich die ersten Strumpfwirker im Ort nieder. Dieses in Heimarbeit betriebene Gewerbe wird mit der Zeit der Haupterwerb neben der Landwirtschaft. Der Verdienst war jedoch schlecht; der Heimarbeiter war im allgemeinen gezwungen, Materialkauf und Verkauf über sogenannte Verleger abzuwickeln. Im 19. Jahrhundert bauen diese Verleger Strumpf-Fabriken, wodurch die uneffektivere Heimarbeit aufhörte. Eine Absatzkrise führt 1888 zur zeitweiligen Schließung der Krumhermersdorfer Strumpffabriken. Zur sozialen Absicherung der betroffenen Arbeiter lässt die Gemeinde vier Wochen unentgeltlich Essen ausgeben, was zum Spitzname Suppenland für den Ort führte. Es gibt nach 1900 schließlich drei Strumpffabriken, eine Korsettfabrik und eine Handwagenfabrik im Ort.

Eine zentrale Wasserversorgung wird 1928 in Betrieb genommen. Bei einem Luftangriff in der Nacht vom 14. Februar zum 15. Februar 1945 sterben 19 Menschen und es werden viele Gebäude zerstört oder beschädigt.

Eine der Strumpffabriken wird 1963 auf die Herstellung von Tischtennisbällen umgebaut. 2004 ist nur noch eine der Strumpffabriken in Betrieb. Viele Einwohner arbeiten im 20. Jahrhundert auch im Motorradwerk Zschopau (MZ). Seit 1990 finden bis zu 50% der arbeitsfähigen Einwohner keine Arbeit. Besonders die jungen Leute wandern daher in die alten Bundesländer aus.

Statistik

Krumhermersdorf umfasst ca 12 km². Nach 1945 hatte es durch Umsiedler zeitweise über 3.000 Einwohner, doch sank diese Zahl danach auf reichlich 2.000 Einwohner. Nach 1989 sank sie erneut und liegt 2003 nur noch bei knapp 1.700 Einwohnern.

Zum Ort gehören die Ortsteile Ganshäuser und Feldgüter sowie die Streusiedlungen an der Börnichener Landstraße. Der Ort erstreckt sich von 350 bis 600 m über NN. Straßen verbinden Krumhermersdorf direkt mit Zschopau, Waldkirchen und der Börnichener Landstraße. Nach Zschopau und Börnichen gibt es eine Busverbindung.

Der Ort hat seit ungefähr 1400 eine eigene Kirche. Die heutige Kirche wurde 1756 gebaut.

Besonderheiten

Die Wasserleitung überquert das Dorftal
Die Wasserleitung überquert das Dorftal
  • 1907 wurde von der benachbarten Talsperre Neunzehnhain eine Wasserleitung nach Chemnitz gebaut. Diese überspannt mit einer Brücke mit großen Bögen das Dorftal. Eine stilisierte Darstellung dieser Brücke wurde Bestandteil des Ortswappens.
  • In den 1980er Jahren stieg die örtliche Fußballmannschaft bis in die DDR-Liga auf, eine damals viel beachtete Leistung. Nachdem kräftige Förderung durch das Motorradwerk Zschopau nach 1989 entfiel, konnte dieses Niveau jedoch nicht gehalten werden.
  • Krumhermersdorf liegt genau auf halbem Weg zwischen Halle und Prag an einem schon vor 1200 genannten Fernhandelsweg, auf dem früher Salz nach Böhmen transportiert wurde.

Weblinks

Webseite des Ortes

Wikipedia

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