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Letzte Änderung für Artikel Halle-Trotha: 25.12.2005 18:16

Halle-Trotha

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Das heute zur Stadt Halle gehörende Dorf Trotha hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

Bereits in grauer Vorzeit war die Gegend an der Saale von Slawen , Germanen und Kelten bewohnt, wie reichaltige vorgeschichtliche Funde belegen, und etwa in der Zeit zwischen 600 und 800 n. Chr. entstand im Schutze eines sorbischen Kastells das Dorf am Rande der Saale, jedoch wurde es erst im Jahr 952 von Otto I. erstmals urkundlich erwähnt (unter dem Namen "Tarata"), als er einem seiner Vasallen mehrere Gemarkungen zum Tausch anbietet. Im Jahre 966 wird dieser Tausch wieder rückgängig gemacht und der gesamte Besitz dem Kloster des heiligen Moritz in Magdeburg geschenkt. Im selben Jahr wird außerdem an der Stelle des alten Kastells ein neues gebaut, was zur Überwachung der Heerstraße und als Zollstelle diente.

Um 1100 wird eine Wassermühle und etwa sechzehn Jahre später eine Kirche aus Stein erbaut und im Jahr 1121 wird der gesamte Besitz (das Dorf Trotha nebst Mühle, Steinbruch und Weinberg) von Erzbischof Rüdiger an das Kloster zum Neuen Werk geschenkt.

1371 markiert das Jahr, in dem erstmals in einer Urkunde ein Herrengeschlecht mit dem Namen "von Trotha" erwähnt wird, indem den Herren von Trotha die Flussinsel Forstwerder durch Erzbischof Peter von Magdeburg als Lehngut bestätigt wird.

Nach langjährigem Streit zwischen den Erzbischöfen von Magdeburg und der Stadt Halle wurde im März des Jahres 1427 das gesamte Dorf durch einen Überfall der städtischen Truppen aus Halle zerstört und die Burg von Trotha überwältigt und ausgeraubt.

In den Jahren von 1560 bis 1600 steigt die Anzahl der Einwohner des Dorfes von 70 auf 150 bis auch die Pest vor Trotha nicht halt macht, die bis ins späte 17. Jahrhundert andauert. Im Juli 1694 weilt Kurfürst Friedrich I. von Preußen im Hause von Madeweiß und legt den Grundstein zur ersten steinernen Schleuse in Trotha, die 1698 vollendet wird und sehr bedeutend für die Saaleschifffahrt war (und immernoch ist).

Im frühen 18. Jahrhundert bekommt Trotha durch seine günstige Verkehrslage eine größer werdende Bedeutung als Vorort von Halle (Saale). 1730 wird die Kirche mit finanzieller Unterstützung durch Friedrich Wilhelm I. erweitert, woran noch die Inschrift "FW 1730" am Torbogen der Kirche erinnert. Auf Befehl Friedrich II. werden 1749 u.a. auf dem Trothaer Friedhof Maulbeerbaum plantagen zur Förderung der Seidenraupenzucht eingerichtet, welche jedoch nicht über das 19. Jahrhundert hinaus bestehen sollten. Bis 1785 hatte sich der Ort unterhalb der Mühle auf insgesamt 269 Einwohner vergrößert; das sogenannte Unterdorf entstand. Der Verkehr durch die Brachwitz - Wettiner Straße, die hier mündete, hatte u.a. dazu beigetragen. Ende des 18. Jh. fand Turnvater Jahn in einer heute nach ihm benannten Höhle in den Klausbergen nahe Trotha vor seinen zahlreichen Feinden zuflucht. Im Jahr 1799 gibt es das schlimmste Hochwasser an der Saale seit Menschengedenken, wodurch viele Häuser in Trotha zerstört werden oder abgerissen werden müssen.

Am 20. Oktober 1806 hält Marschall Bernadotte auf dem Felde zwischen Trotha und Sennewitz, der Herrenbreite, eine gewaltige Truppenschau ab, was Plünderungen u. a. auch Trothas durch die französischen Truppen zur Folge hat. Am 13. Juli 1813 kommt Kaiser Napoleon auf seiner Reise nach Halle durch Trotha. Im Jahr 1830 ist Trotha auf eine Größe von 400 Bürgern herangewachsen und eine neue Schule wird errichtet und ab der Mitte des 19. Jh. entwickelt sich das bisherige Ackerbauerdorf Trotha zu einem von Industrie geprägten Vorort Halles; in der Umgebung wird u.a. Braunkohle ab- und Kartoffeln, Getreide und Zuckerrüben angebaut. Als Zeichen der zunehmenden Industrialisierung der Umgebung kann man die Errichtung einer großen Zuckerfabrik der Gebrüder Nagel im Jahr 1849 , und die Erschließung für weitere Fabriken, gewerbliche Anlagen und Nebengewerbe wie Brennereien, Ziegeleien etc. sehen. In den Jahren 1865 / 66 hat Trotha eine Einwohnerzahl von 1000, ein überwiegender Teil Arbeiter in den umliegenden Industrien.

Am 1. Oktober 1872 wird Trotha an die Strecke der Halberstädter Bahn angeschlossen und das Stationsgebäude wird in gelben Mauersteinen errichtet. Von 1873 bis 1875 ist eine Erneuerung und Verbreiterung der Schleuse nötig geworden und am 1. März 1884 die Eröffnung der Kettenschiffahrt auf der Saale (107 km lang) von statten gegangen, die ab 1921 wieder eingestellt wurde. Im Jahr 1885 zählt Trotha 2865 Einwohner. Der Zuwachs in den letzten 100 Jahren (1785 - 1885) beträgt 965 %! Das Pfarrhaus wird in gelbem Backstein errichtet und es werden bedeutende Funde auf dem Gelände der Sachsenburg gemacht. 1892 wird die erste freiwillige Feuerwehr in Trotha gegründet und bereits gegen Ende des selben Jahres fährt die hallesche Straßenbahn bis zum Trothaer Denkmalsplatz - ab Dezember 1901 auch bis zum Bahnhof Totha. Aufgrund drohender Choleragefahr bekommt Trotha 1893 eine Wasserleitung und ein neues Pumpwerk wird im Dezember des Jahres in Betrieb genommen.

Am 1. April 1900 wird die 3850 Einwohner zählende, 642  ha und 36 Ar große Siedlung Trotha in die Stadt Halle (Saale) eingemeindet. Das erste Heine-Denkmal in Preußen wird am 11. August 1912 im Garten des Trothaer Schlößchens enthüllt. Die Industrialisierung der Gegend schreitet weiter fort, als im Jahr 1926 der Hafen Trotha und ein neues Kraftwerk in Betrieb genommen werden. 1927 wird ein neues Volksbad am Forstwerder eröffnet, dessen Betrieb aber nur zehn Jahre später wieder eingestellt wird.

Am 17. April 1945 marschieren amerikanische Truppen in Halle ein und sich ergebende deutsche Soldaten werden im Trothaer Lichtspieltheater untergebracht. Der Schulbetrieb wird nach dem zweiten Weltkrieg in den ehemaligen Kaffeegarten verlegt. Nur kurz später, im Juli des selben Jahres erfolgt die Übergabe eines großen Teiles der amerikanischen Besatzungszone an die sowjetischen Besatzer, worunter auch die Stadt Halle mit Trotha als Stadtteil fiel, was zur Folge hatte, dass mehrere Grundstücke und Privathäuser zur Unterbringung russischer Kommissare und Soldaten requiriert wurden. Im Jahre 1951 wird mit dem Ausschachten des Nordbades begonnen, dessen Einweihung am 1. August 1954 stattfand. Im Dezember 1964 ist eine neue Schule fertig gestellt worden, die 1965 als "Hanns-Eisler-Schule" eingeweiht wurde. Im selben Jahr beginnt auch der Bau der Wohnstadt Nord (2484 Wohneinheiten) sowie Erweiterung des Industriegeländes im Norden Trothas. 1969 wird Trotha schließlich an die neue S-Bahn Halle angeschlossen, die zunächst im Dieselbetrieb, ab 1972 elektrisch fuhr.

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