Großgrimma war eine bis 1998 bestehende Großgemeinde des Landkreis Weißenfels im Bundesland Sachsen-Anhalt, die sich aus dem gleichnamigen Dorf Großgrimma sowie den Ortsteilen Grunau, Bösau, Domsen, Mödnitz und Deumen zusammensetzte und im Vorfeld der Braunkohlengewinnung durch die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) im Zeitz-Weißenfelser-Revier aufgelöst wurde. Das mächtige Braunkohlenflöz unter der Ortslage ist seit langem bekannt. Großgrimma hatte deshalb schon seit Jahrzehnten den Status "Bergbauschutzgebiet".

Straßenzug in Großgrimma 2005

Die gut 800 Einwohner wurden an den "Südhang" der Stadt Hohenmölsen in eine neu errichtete Siedlung mit Eigenheimen und Mietswohnungen umgesiedelt.

Neben den zahlreichen im fränkischen Stil errichteten Bauernhöfen war ein herausragendes Baudenkmal die im Februar 2005 abgerissene, durch die Errichtung auf einem Hügel weit ins Land blickende Grunauer Kirche mit ihrer barocken Turmhaube.

Durch die Großgrimmaer Landschaft fließt die Grunau, ein Bach, welcher einst oberhalb von Mutschau entsprang, bis dieser durch die Tagebauentstehung in seinem ursprünglichen Lauf verändert wurde.

Weitere Nachbarorte in der näheren Umgebung von Großgrimma, die aufgrund der Braunkohlenförderung verschwunden sind, waren Steingrimma, Dobergast, Queisau und Köttichau, wobei einzig Queisau keine Kirche besaß.

In einigen Jahren wird aus Großgrimma das "Baufeld Domsen" werden und nach Auskohlung entsteht ein Restloch, der Domsener See. Er wird das zukünftige Leipziger Neuseenland mit prägen.

Literatur:

• Heimatverein Großgrimma (Hrsg.): Großgrimmaer Heimatblatt. Nr.1. Großgrimma, 1997
• Jochen Ehmke: Und alles wegen der Kohle. Großgrimma - Ein Dorf zieht um. 1998
• Stefan Tresch: Neues Leben am Südhang. In: Neues Deutschland, 15.12.2005, S. 3
• NN: Kein zurück mehr! In: MIBRAG-Info. 05/2005, S. 3