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Letzte Änderung für Artikel Wintersheim: 13.02.2006 13:53

Wintersheim

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Wappen Karte
Wappen von Wintersheim Deutschlandkarte, Position von Wintersheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis : Mainz-Bingen
Geografische Lage : 49° 46' B., 8° 16' L.
Höhe : 190 m ü. NN
Fläche : 3,83 km²
Einwohner : 295 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte : 77 Einwohner je km²
Postleitzahlen : 67587
Vorwahl : 06733
Kfz-Kennzeichen : MZ
Gemeindeschlüssel : 07 3 39 066
Stadtgliederung: keine Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchstraße 3
67587 Wintersheim
Website: www.wintersheim.de
E-Mail-Adresse: info@example.org
Politik
Bürgermeister : Markus Keller (Partei)

Wintersheim ist eine Gemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Wintersheim ist mit etwas über 300 Einwohnern die kleinste Gemeinde in der Verbandsgemeinde Guntersblum und liegt eingebettet in das weitgeschwungene rheinhessische Hügelland zwischen dem Petersberg und der weiter östlich verlaufenden Rheinebene .

Geschichte

8. Jahrhundert

  • 766 Erstmalige Erwähnung im Lorscher Kodex . Am 17. Juni 766 machte Hairdin dem Kloster Lorsch mit einem Weinberg, der 4 Ohm (Maß 160 Liter) Wein bringt, die erste Schenkung. Es folgten in den nächsten 40 Jahren weitere 17 Schenkungen von Weinbergen. Der Weinbau muss demnach in der Wintersheimer Gemarkung des 8. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle gespielt haben.

15. bis 18. Jahrhundert

  • 1467 Starb Graf Hesso und sein Besitz fiel an seine Schwester Margarethe von Leiningen-Westerburg. Dagegen erhoben ihre Brüder von Leiningen-Hartenburg heftigen Widerstand. Margarethe musste den Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz zu Hilfe rufen. Sie versprach dem Pfälzer für seine erfolgreiche Unterstützung in einem Teilungsvertrag von 1471 die Hälfte der umstrittenen 19 Dörfer. Nach Margarethes Tod verkaufte ihr Sohn Reinhard I. von Leiningen 1481 einen Teil der infrage stehenden Dörfer an den Kurfürsten Philipp den Aufrechten. Unter den verkauften Dörfern war auch Wintersheim, das somit pfälzisch geworden war.
  • 1589 Wintersheim erhält eine Gerichts- und Dorfordnung. Sie liegt im Hessischen Landesarchiv in Darmstadt in der Sammlung "Weistümer" unter der Nummer 118.
  • 1792 Erster Einfall der Franzosen
  • 1796 Ende der kurpfälzischen Herrschaft. Wintersheim wird dem Kanton Oppenheim zugeteilt.

19. Jahrhundert

  • 1801 Wintersheim, Eimsheim und Dolgesheim werden gemeinsame Mairie (Bürgermeisterei)
  • 1816 Wintersheim kommt als 3. Provinz , später mit "Rheinhessen" bezeichnet, zum Großherzogtum Hessen
  • 1836 Samuel Dettweiler wird erster Bürgermeister von Wintersheim.
  • 1872 Gründung der Spar-und Darlehenskasse Dorn-Dürkheim - Wintersheim
  • 1873 Gründung des Konsumvereines
  • 1875 Gründung des Gesangvereins "Einigkeit"

20. Jahrhundert

  • 1906 Bau der Wasserleitung
  • 1913 Anschluss an die Stromversorgung
  • 1926 Gründung des Turnvereins
  • 1954 - 1958 Flurbereinigung
  • 1972 Zuordnung zur Verbandsgemeinde Guntersblum
  • 1976 Bekommt Wintersheim ein eigenes Dorfgemeinschaftshaus
  • 1988 Kanal- und Straßenbau
  • 1989 Renovierung des Rathauses (erbaut 1829)
  • 1992 / 93 Weinkönigin Frau Christina Huxel

Religionen

Ehemalige Dorfkirche

Die älteste Erwähnung der Wintersheimer Dorfkirche findet sich im " Gatterer Apparat ", einer Sammlung von Gült(Schuld)verschreibungen an die "Kirchenfabriken" (Kirchenkasse) der Pfarreien in der Wormser Diözese für geliehenes Geld, zu der auch Wintersheim gehörte. Darin heißt es unter anderem: "Am 1. April 1465 verkaufen Reinhard Eckstein und seine Frau Else der Kaplanei in St. Anna in der Pfarrkirche zu Wintersheim um 20fl 1 fl Zins ab kleineren Grundstücken zu Wintersheim" oder "Am 27. April 1483 verkaufen Stephan Hug und seine Gemahlin Margarethe an die Kirchenfabrik zu Wintersheim um 10 fl einen Zins von ½ fl ab verschiedenen Gütern in Wintersheim". Demnach hatte selbst die kleine Kirchengemeinde Wintersheim Geld genug, das sie ausleihen konnte zum Zins von 5%.

Im Visitationsbericht über die Pfarreien des Bistums Worms von 1496 ist auch Wintersheim erwähnt. Danach hatte Wintersheim eine Pastoral (Pfarr)kirche, die der Jungfrau Maria geweiht war mit den beiden Altären St. Anna und St. Alban . Der Bauzustand der Kirche und des Pfarrhauses hatte über Jahrhunderte hinweg Sorgen gemacht. Im Alzeyer Baubuch von 1587 berichtet der Alzeyer Collektor Jost Werner, dass der Wintersheimer Pfarrer Conrad Meinster, zuvor Schulmeister in Alzey, die Kirche in Wintersheim innen habe ausmalen und Gestühl für 15 fl habe anfertigen lassen, weil bei seinem Einzug ins Dorf das Pfarrhaus neu hergerichtet gewesen sei. Trotzdem schreibt der Pfarrer Polhemius 1605 im Competenzbuch, dass das vor 14 Jahren hergerichtete Pfarrhaus und die Nebengebäude trotz inständiger Bitten bei der baupflichtigen Herrschaft Pfalz-Zweibrücken vernachlässigt seien und seit vielen Jahren baufällig dastünden. Die reformierte Kirchengemeinde Wintersheim verlor mit der Vertreibung ihres letzten Pfarrers Glaser 1623 ihre Selbständigkeit. Nach dem 30-jährigen Krieg mit seinen starken Bevölkerungsverlusten blieb die kleine Gemeindepfarrstelle unbesetzt. Sie wurde als Filiale von Nachbargemeinden betreut. Dadurch zerfielen die seit Jahrzehnten vernachlässigten reformierten Kirchen und Pfarrhäuser immer mehr. Bei der pfälzischen Kirchenteilung 1706 fielen Pfarrhaus und Pfarrgut an die Kath. Kirchengemeinde Gau-Odernheim, in deren Besitz noch heute sich das Pfarrgut befindet. Der Kirchhof mit der durch die langen Kriegsjahre ganz verwahrlosten Kirche blieb bei der bürgerlichen Gemeinde als deren Begräbnisstätte . Laut einem "Baubuch" stürzte die Ruine des Pfarrhauses um 1823 zusammen, nachdem die Kirchenreste bereits 1806 abgetragen worden seien.

Evangelische Kirche

1896 / 97 am westlichen Dorfausgang erbaut. Die feierliche Einweihung des neuen Wintersheimer Gotteshauses fand am Kerwesonntag, dem 27. August 1897 statt und wurde mit einem Festessen beim Gasthaus Groh im Goldenen Anker abgeschlossen. Die Orgel spielte der Schullehrer Spatz, der Blasebalg wurde von Jakob Schneickert getreten. Kirchendiener war Jakob Köbel und Kirchenrechner Jakob Keller. So erhielt Wintersheim nach über 200 Jahren wieder eine Kirche.

Zu Beginn des 1. Weltkrieges läuteten die Glocken zu den raschen Eroberungen der französischen grenznahen Festungen. Sie mussten aber auch sehr bald den Soldatentod von Wintersheimer Bürgern kundtun. 1917 wurden 17 Prospektpfeifen der Orgel und die kleinere Glocke zur Einschmelzung für Kriegsmaterial abgeliefert. Schon bald nach Beendigung des Krieges beschaffte die Gemeinde Ersatz für die beschlagnahmte Glocke. Sie bestellte am 28. November 1919 bei der Glockengießerei Rinser in Sinn eine Glocke im Gewicht von 440 kg. 1934 mussten die Glockenlager ausgewechselt werden. In diesen Jahren war Ludwig Fehl Organist und Mathias Dörr trat den Blasebalg . Am 28. Januar 1942 wurde wieder die kleinere Glocke zum Einschmelzen heruntergeholt.

Nach 1950 konnte vom Hamburger Glockenfriedhof Ersatz beschafft werden. In den 1960er Jahren wurde zur Vervollständigung des Geläutes eine dritte Glocke aufgehängt. Dabei wurde das Glockenseil durch die Elektrizität ebenso abgelöst wie der Blasebalgtreter . Im Altarraum wurde der Pfarrstuhl entfernt, die Kanzel niedriger gestellt und ein Taufbecken hinzugefügt.

Politik

Ortsbürgermeister

  • Markus Keller

Wappen

Das Wappen zeigt in Blau vier schräggekreuzte silberne Windmühlenflügel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

  • ev. Kirchenchor
  • Männergesangverein "Einigkeit" 1875

Bauwerke

  • Wohnturm
Es handelt sich um einen spätmittelalterlichen Wohnturm , nach Jahresringbestimmung von 1345 / 46 , der 1754 den Herren von Gemmingen (kurpfälzische Kämmerer ) gehörte. Dieser Wohnturm ist auf einem nahezu quadratischen Grundriss errichtet. Über einem erdgeschossigen Gewölbekeller befand sich ein Wohngeschoss bereits in Höhe des 1. Obergeschosses, das über eine hohe Außentreppe schwer zugänglich war, damit sich die Besitzer des dazugehörigen Adelshofes bei Bedrohung durch Feinde in Sicherheit bringen konnten. Schießscharten ermöglichten die Verteidigung . Über dem 2. Obergeschoss, mit weiteren Wohnräumen befand sich das Dachgeschoss, in dem das Getreide gespeichert war. Das Dach ist seit etwa 200 Jahren als Mansarddach ausgebildet. Der Turm ist in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, das ursprünglich verputzt war. Die Fassaden mit den auffallend kleinen, in roten Sandsteingewänden gefassten Fenstern sind weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Der Wohnturm befindet sich in einer in mittelalterlicher Zeit umwehrten Ortsrandlage und zwar innerhalb eines in sich geschlossenen Bezirks, von dem aus er zugängig ist. Dieser gehört zu einem gut erhaltenen schlossähnlichen Adelshof, der 1680 von den Freiherrn von Fries erbaut wurde. Der Wohnturm wurde um 1980 neu eingedeckt.
  • Rathaus
1829 wurde das neue Rat- und Schulhaus bezogen. Die Gemeinde hatte damit einen neuen Dorfmittelpunkt geschaffen. Der Schulsaal nahm die linke Hälfte des Erdgeschosses ein, während sich gegenüber zwei Räume der Lehrerwohnung befanden. Daneben, nach der Straße zu, lag das Bürgermeister-Amtszimmer. Auch war der Betsaal der Gemeinde hier untergebracht. In der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der Schulkinder stetig zu. Dafür war der Schulsaal im Gemeindehaus zu klein. Auch reichte der Betsaal für die Kirchenbesucher nicht mehr aus. Man fasste nach nur ca. 15 Jahren den Beschluss, das Gemeindehaus zu erweitern. Am 1. Juli 1841 wurde der Neubau eingeweiht. Das Gemeindehaus erfüllt in den folgenden Jahrzehnten alle Anforderungen der politischen und kirchlichen Gemeinden. Als 1897 am westlichen Dorfausgang die evangelische Kirche gebaut worden war, wurde der seitherige Betsaal Schulsaal und blieb es bis 1970 .
Heute befindet sich im Rathaus das Bürgermeister-Amtszimmer. Freigewordene Räume wurden teilweise zu einer Mietwohnung umgebaut. Ebenso ist ein Bürgerraum in Planung.
  • Wintersheimer Wasserturm
Wintersheim hatte um die Jahrhundertwende ( 1900 ) fünf öffentliche Brunnen , die alle mit gusseisernen Schwengelpumpen ausgestattet waren. Diese wurden als Alteisen verkauft, nachdem ab 1906 über die Leitungen des Wasserversorgungsverbandes für das Rhein-Selzgebiet von dem Wasserwerk in Guntersblum aus ständig Wasser in ausreichendem Maße bezogen werden konnte.
Das Werk mit seinem Hochbehälter an der Wintersheimer Scheelebell wurde 1907 mit einer großer Feier eingeweiht. Dazu war das Dorf mit Blumen und Girlanden geschmückt. Ein Korso von Ehrenjungfrauen begleitete die Ehrengäste in ihren Kutschen durch das Dorf.
Der Wasserturm ist die höchste Erhebung in Rheinhessen und kann einmal im Jahr während des Wintersheimer Weinwandertages (erster Sonntag im September ) besichtigt werden. Man genießt von hier einen herrlichen Rundblick .

Sport

  • Turnverein 1926 Wintersheim

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Wintersheimer Weinwandertag ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Kerwe im September. Es werden fachkundige Führungen durch die Winzer angeboten. Wein - und Sektproben finden direkt in den Weinbergen statt. Bequeme Wanderrouten (2,5 bis 3 Stunden) und wunderschöne Aussichten machen diesen Weinwandertag zu einem Erlebnis. Die Führungen finden alle auf befestigten Wegen statt, so dass das Wandern auch nach Regenwetter möglich ist. Ebenso werden Führungen durch die Winzerhöfe angeboten.

Weblinks

Wikipedia

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