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Letzte Änderung für Artikel Rohrbach (Hunsrück): 17.02.2006 21:00

Rohrbach (Hunsrück)

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Wappen Karte
fehlt Lage von Rohrbach in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis : Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kichberg
Fläche : 3,77 km²
Einwohner : 200 (31.12.2005)
Bevölkerungsdichte : 53 Einwohner je km² -
Höhe : 380 m ü. NN
Postleitzahl : 55490
Vorwahl : 06765
Geografische Lage : 49°53'9" n.Br.
7°25'17" ö.L.
Kfz-Kennzeichen : SIM
Gemeindekennzahl : 07140130
Politik
Ortsbürgermeister: Rudi Hoffmann (parteilos)

Rohrbach ist ein Dorf im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis; Rohrbach gehört zur Verbandsgemeinde Kirchberg. Der Ortsname leitet sich vom Röhricht (Schilf) her, das den Lauf des Rohrbaches früher säumte.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Größe

Der Ort liegt am Lützelsoon, einem Teil des Hunsrücks. Zurzeit leben dort rund 200 Menschen. Die Gemarkung misst 3,76 km², wovon 86 Hektar bewaldet sind, sie steigt bis 387 Meter an.

Geschichte

Vermutlich wurde Rohrbach zu Beginn des 11. Jahrhunderts gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung finden wir am 27. September 1304 in den Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim. Es heißt im Bericht einer Sitzung in Dill:

„Walram Graf von Zweibrücken und Ruprecht Graf von Virneburg entscheiden als gewählte Schiedsrichter zwischen Johann Rat der Ritter Heinrich Herrn von Sponheim, Johann von Braunshorn, in folgendem Streitpunkt: wegen des Bannweins (Gebot der Meidung von Wein) zu Rohrbach, Wannenweiler und Dickenschieds sollen der Truchseß Gottfried von Enkirch und Konrad von Maitzborn eine Anhörung der Untertanen und Amtsleute abhalten.“
Es siegeln: Simon und Johann Grafen von Sponheim, Ulrich Herr von Hanau und Ludwig Graf von Rieneck.

Zwei weitere urkundliche Erwähnungen wir 1317 , als Graf Emich von Sponheim, Archidiakon der Lütticher Diözese und Titularpfarrer zur Kirchberg, in zehn Dörfern zum Unterhalt der Kapläne Pfründe stiftete, sowie 1340 , als Johann von Dhaun dem Ritter von Sötern ein wildgräfliches Mannlehen, das sogenannte Torsengut (Kreis- bis ellipsenförmige Fläche) von Rohrbach, übertrug.

Rohrbach dürfte seit seiner Gründung zur Grafschaft Sponheim gehört haben. Nachdem die Familie 1437 ausstarb, kam es an die Grafen von Veldenz und die Markgrafen von Baden. Das veldenzische Erbe geriet durch Heirat an die Pfalzgrafen von Simmern-Zweibrücken. Um 1600 gehörte der südliche Teil Rohrbachs mit 6 „Hintersassen“ zur Vorderen Grafschaft Sponheim in das Amt Dill, das nördliche Rohrbach zum badischen Oberamt Kirchberg; Grenze war der Rohrbach. Nach der napoleonischen Zeit, in der man zu Frankreich gehörte, fiel das Dorf an Preußen. Bis 1707 verwalteten die Pfalzgrafen und die Markgrafen die Grafschaft gemeinsam. Dann wurden die Badener alleinige Besitzer des Oberamtes Kirchberg und damit auch die Landesherren von Rohrbach. Bei Zusammenschluss verschiedener Ämter im Zuge der Verwaltungsreform kam Rohrbach mit dem Amt Gemünden 1971 zur Verbandsgemeinde nach Kirchberg. Durch die französische Besatzung im Oktober 1794 , als das linksrheinische Deutschland Frankreich eingeglieder wurde, kam Rohrbach zur Mairie Gemünden.

Den stärksten Bevölkerungszuwachs erlebte Rohrbach an der Wende zum 19. Jahrhundert. So lebten 1781 59 Rohrbacher in 12 Familien, 1798 waren es 20 Familien mit 99 Bewohnern und 1840 wohnten 207 Menschen im Dorf.

Wirtschaft

Die meisten Einwohner lebten früher von der Landwirtschaft oder verdienten sich ihren Lebensunterhalt im Schieferbergwerk . Es gab mehrere Handwerksbetriebe: Schlosser, Schmied, Schuster und Wagner. außerdem gab es einen Schaf- und einen Schweinehirt. Es mussten aber immer wieder Kinder abwandern, um an Saar und Ruhr Arbeit zu finden.

Es gibt 2004 nur noch vier Vollerwerbs- und zwei Nebenerwerbslandwirte; 1966 existierten noch 10 Bauernbetriebe im Haupt- und mehrere im Nebenerwerb. Hinzu kommen eine Vieh- und Fleischhandlung, eine Holzrückegeschäft, eine Töpfer- und eine Holzwerkstatt sowie eine Fußpflegerin. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet hingegen außwärts, meist im näheren Umkreis.

In Rohrbach bestanden frühere mehrere „Backese“ (Backhäuser), in welchen die Familien ihr Brot buken.

Religion

Drei Viertel der Rohrbacher sind evangelisch, zwanzig Prozent katholisch. Die 1791 errichtete Kirche gehört der evangelischen Gemeinde, die seit der Reformation bis 1766 und wiederum seit 1963 mit der evangelischen Kirchengemeinde Dickenschied pfarramtlich verbundenen ist; d.h. sie ist eine selbständige Kirchengemeinde, der Dickenschieder Pfarrer ist aber auch für Rohrbach zuständig. Den Katholiken steht das Recht zu, dort Messen zu feiern, was sie insbesondere anlässlich von Trauerfeiern und Trauungen nutzen.

Das Kirchengebäude misst 12,85 m * 7,55 m. Die Inneneinrichtung – Bänke, Empore , Altar  – stammt noch aus den Baujahren. Lediglich die Kanzel ist bereits 1701 im nahen Mengerschied geschaffen worden. Dem reformierten Bekenntnis gemäß befindet sich gegenüber von Gemeinde und Kanzel in der Apsis das Presbytergestühl . Taufschüssel und Abendmahlskelche stammen etwa aus dem Jahr 1800 . Zwei Bronzeglocken mussten im Ersten Weltkrieg hergegeben werden; heute befinden sich im Dachreiter zwei 1923 gegossene Stahlglocken, die im Jahr 2002 eine Bronzeinneneinfassung erhielten.

Kultur

Im Dorf bestehen mit Frauenhilfe, Musikverein, Landfrauen und Feuerwehr vier Vereine, die sich mannigfach ins Dorfleben einbringen.

1958 wurde in Rohrbach der Film „Der Schinderhannes“ , in dem u.a. Curd Jürgens , Maria Schell , Siegfried Lowitz und viele Rohrbacher mitspielten, gedreht. Regie führte Helmut Käutner.

1981 / 1982 entstanden die Innenaufnahmen von „Haus Simon“ im ersten Teil der Heimat-Trilogie in Rohrbach. Der Drehort, „Sooste“, war auch schon im „Schinderhannes“ ausgewählt worden.

Literatur

  • Rohrbach in Bildern. wie it frieher war - unn wie it hout is; hg. von der Ortsgemeinde Rohrbach; Rohrbach 2000
  • Dieter Diether: Die Gotteshäuser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach; Kirchberg 1998; S. 32f

Weblinks


Koordinaten: 49°53'9" N, 7°25'17" O

Wikipedia

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