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Letzte Änderung für Artikel Hammerstein (am Rhein): 29.01.2006 22:53

Hammerstein (am Rhein)

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Lage am Rhein
Lage am Rhein

Hammerstein am Rhein ist ein Ort im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz, der zur Verbandsgemeinde Bad Hönningen gehört. Die beiden Ortsteile Nieder- und Oberhammerstein haben zusammen 359 Einwohner auf einer Fläche von 7,20 km². Hammerstein liegt rechtsrheinisch zwischen Linz im Norden und Neuwied im Süden an der B42 und der Bahnlinie zwischen Köln und Koblenz.

Blick von der Ruine Hammerstein auf Ober- und Niederhammerstein und die Rheinbrohler Ley
Blick von der Ruine Hammerstein auf Ober- und Niederhammerstein und die Rheinbrohler Ley

Inhaltsverzeichnis

Daten

  • Postleitzahl : 56598
  • Kfz-Kennzeichen: NR
  • Ortsbürgermeister: Karl-Heinz Windheuser
  • 1. Beigeordneter: Wolfgang Kluwig

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Georg in Oberhammerstein mit Ursprüngen aus dem 10. Jahrhundert: Die beiden Glocken (96 bzw. 61 cm) wurden ca. 1050 gegossen und sind damit die ältesten Glocken in Deutschland .
  • Burgmannshof (Zehnthof) aus dem 16. Jahrhundert an der Stelle, wo 1176 ein Königshof schriftlich bezeugt ist.
  • Die Burgruine Hammerstein ist durch ihre Erbauung im 10. Jahrhundert wohl die älteste Burg des Mittelrheintals.
  • Hammersteiner Werth ist die Insel von Hammerstein. Sie wird von den einheimischen im Sommer oftmals als Badestrand genutzt, denn dort befindet sich ein schöner Sandstrand und das Wasser ist klar und niedrig. Außerdem ist es dort erlaubt, zu zelten, unter der Bedinung, dass der Abfall entsorgt wird, denn dort befinden sich noch keine Papierkörbe.

Geschichte der Burg Hammerstein

  • 1000 als Reichsburg genannt (wobei die Füllmauertechnik der Ringmauer sogar auf römischen Ursprung hindeuten könnte).
  • 1020 belagerte Kaiser Heinrich II. die Burg, weil der Graf Otto von Hammerstein (Gaugraf im Engersgau ) eine kirchlich nicht anerkannte Ehe mit seiner Verwandten Irmingard eingegangen war. Am 26. Dezember gaben die Verteidiger ausgehungert die Burg auf; sie verfiel.
  • 1071 ließ Kaiser Heinrich IV. sie wieder herstellen.
  • Der Mönch Hilfebrand (späterer Papst Gregor VII. ) wurde als Gegenspieler Kaiser Heinrichs IV. dort eingesperrt.
  • 1105 suchte Kaiser Heinrich IV. auf der Burg Schutz vor seinem Sohn Heinrich V.
    Hammerstein mit Ruine (von Süden)
    Hammerstein mit Ruine (von Süden)
  • 1125 wurden die Reichsinsignien auf der Burg aufbewahrt.
  • 1337 erhielt der Ort Hammerstein Stadtrechte.
  • 1417 starben die Burggrafen von Hammerstein aus, woraufhin die Burg als Reichslehen an das Erzbistum Trier kam.
  • 1632-46 besetzten die Spanier im Dreißigjährigen Krieg die Burg.
  • 1646-54 verwendeten Truppen des Herzogs von Lothrigen die Burg für Raubzüge; sie wurden von Streikräftet aus Kurtrier und Wied vertrieben.
  • 1688 wurde die Burg von den Franzosen erobert und zerstört.
  • 1815 erhielt Preußen die Ruine.
  • Seit 1893 befindet sie sich im Besitz der Freiherrn von Hammerstein.
  • Die Geschichte als zusammenhängender Text

Wohl im 10. Jahrhundert bauten die Konradiner zur Beherrschung des Mittelrheins oberhalb des rechten Rheinufers auf einem steil vorspringenden Fels bei Leutesdorf eine Burg, nach der sich als erster der 1002 erwähnte Graf Otto von Hammerstein genannt hat, dessen Eheaffäre die Familie berühmt gemacht hat. Otto hatte seine Cousine Irmgard geheiratet und stieß damit auf kirchlichen Widerspruch, insbesondere des Mainzer Erzbischofs, der dies auch als Vorwand nutzte, ihn politisch auszubooten. Ihre Ehe wurde 1018 auf der Synode von Nimwegen für ungesetzlich erklärt. Beide wurden exkommuniziert, ohne dass sie aber den Ehebund lösten. Deshalb belagerte Kaiser Heinrich II. 1020 die Burg Hammerstein, deren Einnahme ihm allerdings nur durch Aushungern der Burgmannschaft gelang. Ein weiteres Synodalverfahren wurde danach mehr dilatorisch durchgeführt, weil auch Kaiser Konrad II. in eine ähnlich gelagerte Affäre verstrickt war. Die Burg wurde 1036 von ihm eingezogen, da Graf Otto ohne männliche Erben verstorben war. Wohl zum Schutz des 1074 genannten Zolles zu Hammerstein ließ König Heinrich IV. die zwischenzeitlich in Verfall geratene Burg wieder aufbauen. Ihre Befestigung garantierte nun höchste Sicherheit, so dass 1105 König Heinrich IV. und 1125 König Heinrich V. hier die Reichsinsignien aufbewahrten. 1255 hielt sich König Wilhelm von Holland auf der Burg auf. Die Burghut war den beiden Linien der Burggrafen von Hammerstein aufgetragen, die 1350, 1362 und 1393 entsprechende Burgfrieden schlossen. Kaiser Karl IV. übertrug 1374 dem Trierer Erzstift die Lehnshoheit, die 1376 von König Wenzel ausdrücklich bestätigt wurde. Nach Erlöschen der beiden Hammersteiner Linien in den Jahren 1409 und 1419 sowie dem (1452 wiederholten) Verzicht der Reichensteiner auf ihren Anteil zog Erzbischof Otto von Trier 1419 Burg und Burggrafschaft als heimgefallenes Lehen ein. Seitdem verwaltete dort ein kurtrierischer Amtmann das neu gebildete Amt Hammerstein. 1431 verpfändete Erzbischof Ulrich von Trier die Burg an Graf Ruprecht von Virneburg und gestattete ihm drei Jahre später, dort 1500 Gulden zu verbauen, die bei Pfandeinlösung erstattet werden sollten. Die Burg wurde 1576 aufwendig erneuert. Die Belastung durch die Wachtpflicht war für die beiden Hammersteiner Flecken so groß, dass sie 1601 den Trierer Erzbischof baten, dazu auch das Dorf Leutesdorf zusätzlich heranzuziehen. Offenkundig war die Bewachung der Burg trotzdem noch zu gering, da sie 1632 im Dreißigjährigen Krieg von spanischen Truppen eingenommen und von 1646 bis 1654 von lothringischen Truppen besetzt wurde. Nach ihrer Wiedereroberung ließ das Trierer Erzstift die Burg 1654 schleifen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Amtssitz nach Leutesdorf verlegt. Das Amt wurde 1788 mit dem Amt Engers vereinigt. Die 1823 vom preußischen Fiskus an die Freiherren von Haxthausen gefallene Ruine wurde 1843 wieder zurückgekauft und dann 1893 an die Freiherren von Hammerstein aus dem Bergischen veräußert, in deren Besitz sich die Burgruine noch heute befindet. Von der einst bedeutenden Anlage (auf dem Stich Merians von 1646 sind allein sieben Türme zu erkennen) ist nur noch der Unterbau der Ringmauer erhalten. In dem etwas unterhalb der Burg gelegenen Turm vermutet man den um 1400 gebauten Zollturm.

  • Die Einheimischen zu ihrer Burg

Schon seit meiner Kindheit beschäftigt mich die Frage: Wie hat sie wohl ausgesehen? Was befand sich innerhalb (und ausserhalb) des heute noch erhaltenen Ringmauerrestes? Leider kannte man vor 350 Jahren noch keine Fotographie; es gibt allerdings (nach meinem heutigen Kenntnisstand) mindestens fünf Ansichten der unzerstörten Burg Hammerstein. Das Problem bei diesen Bildern ist nur, das die Künstler immer mit einer gewissen Freiheit gemalt haben und diese Bilder nicht immer ein genaues Abbild der Realität wiedergeben. In den Jahren nach der Zerstörung bis ins 19. Jahrhundert (vor allem zur Zeit der Rheinromantik) wurden viele Stiche angefertigt, die die Burg entweder als Hauptmotiv zeigen, oder im Hintergrund der Ansichten von Andernach oder Burg Rheineck. Mittlerweile habe ich so 60 verschiedene Bilder gefunden. Der Zustand der Ruine und damit auch der ursprüngliche Zustand lassen sich hier erahnen. So gibt es einen Stich von Louis Bleuler aus dem Innern der Ruine, der noch eindeutig Reste des alten Rundturms im Zentrum der Anlage zeigt.

Ab 1830 wurden dann auch von verschiedenen Leuten Forschungsarbeiten wie z. B. Vermessung betrieben, u.a. durch v. Eltester und später auch durch den bekanntesten deutschen Burgenforscher und Gründer der Deutschen Burgenvereinigung Bodo Ebhard. Ob die Untersuchungen dabei zum Ziel hatten, über einen Wiederaufbau, wie bei so vielen Rheinburgen, nachzudenken, bleibt hier offen. Das oben gezeigte Bild zeigt einen Rekonstruktionsentwurf auf Basis des erforschten Grundrisses in Verbindung mit dem Stich von Matthaeus Merian (1646) von A. Nies aus dem Jahr 1902.

Weblinks

Wikipedia

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