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Letzte Änderung für Artikel Burgen (Hunsrück): 11.02.2006 21:34

Burgen (Hunsrück)

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Burgen ist ein Fremdenverkehrsort im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Der Ort hat 574 Einwohner auf einer Fläche von 7,78 km².

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Burgen liegt einem Seitental der Mittelmosel, früher einmal das ursprüngliche Flußtal. Überreste früher menschlicher Siedlungen seit der Bronzezeit finden sich in der nahen Umgebung in Form von Grabfunden und den Resten einer Fluchtburg, der sog. Heidenmauer, 1,5 km entfernt von Burgen. Die Römer machten sich vor ca. 2000 Jahren die strategisch und topographisch günstige Lage des Ortes zu Nutze. Um den benachbarten Hunsrückaufstieg und die Römerstraße Trier- Bingen -Mainz zu sichern, legten sie einen befestigten Militärstützpunkt (lat. burgus) an. Auf dem 800 m vom Ort entfernten Römerberg wurden die Reste eines römischen Anwesens entdeckt, der als Wohnsitz eines Befehlshabers oder Verwaltungsbeamten interpretiert wird.

Wirtschaftliche Grundlage ist bereits zur Römerzeit - wie noch heute - der Weinbau .

Nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs übernimmt das fränkische Geschlecht der Merowinger die Macht. Ein Burgener Ortsteil, Fahls, ist nach einem ehemals dort gelegenen merowingischen Königshof ( Pfalz , von lat.: palatium) benannt.

Als ein Krongut wird der gesamte Besitz in der Gegend von Veldenz - darunter Veldenz' Nachbarort Burgen - um 590 von König Childebert II ( 575 - 596 ) an das Domkapitel von Verdun verschenkt. 500 Jahre lang wird nun der Besitz von Vögten des Domkapitels von Verdun verwaltet. Um 1100 vererbt Emicho von Veldenz seine Vogtei an seinen Sohn Gerlach, der sich Gerlach I, Graf von Veldenz nennt. Einer von mehreren gräflichen Beamten - ein Ritter oder Hofmann - residiert nachweislich in der Burgener Pfalz.

Mit dem 13. Jhd. lockern sich allmählich die Beziehungen zu Verdun und die Grafschaft Veldenz , zu der auch Burgen gehört, gewinnt zunehmend an Selbständigkeit. 1552 tritt an Stelle des Bischofs von Verdun der König von Frankreich als offizieller Lehnsherr der Grafschaft Veldenz auf.

Im 16. Jhd wird das Veldenzer Land im Zuge der Reformation zu einer protestantischen Insel im katholischen Kurfürstentum Trier. Auslöser ist die Heirat des Veldenzer Pfalzgrafen Georg Johannes I. mit einer Tochter des schwedischen Königshauses . Damit konvertierte Georg Johannes I. zum Protestantismus und sein Volk mußte es ihm gleichtun.

Dem Tod des letzten Grafen von Veldenz ( 1694 ) folgen langwierige Erbstreitigkeiten um die Veldenzer Besitzungen. Immer wieder wird der Ort von Kampfhandlungen erschüttert. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-14) wird Burgen geplündert. Der Polnische Erbfolgekrieg (1733-35) bringt die Bevölkerung endgültig an den Bettelstab. Angesichts dieser Krisenzeit kann es daher kaum verwundern, dass auch einer der berühmtesten deutschen Räuber aus Burgen stammt: Am 24. März 1752 wird in Burgen Johann Peter Petri geboren, genannt "Der alte Schwarzpeter" oder "Schwarzer Peter", († nach 1812), ein Räuber und Komplize des Schinderhannes . Er erfand das Kartenspiel Schwarzer Peter.

Nach jahrzehntedauernden Erbstreitigkeiten findet sich Burgen mit der Grafschaft Veldenz im Besitz der Kurpfalz wieder und wird mit dieser schließlich zwischen 1778-95 bayerisch. (Die Könige von Bayern übernehmen 1835 den Veldenzer Löwen in ihr Staatswappen.)

Zwischen den Napoleonischen Kriegen 1795 und 1814 gerät die Veldenzer Grafschaft wieder unter französische Oberhoheit. Am 1. April 1817 übernimmt Preußen die aufgelösten Kleinstaaten als Rheinprovinz. Diese wird nach dem II. Weltkrieg 1945 aufgelöst, Burgen gehört nach der Aufteilung zu Rheinland-Pfalz.

Daten

  • Postleitzahl: 54472
  • Kfz-Kennzeichen: WIL

Literatur

  • PROBST, Ernst: Der Schwarze Peter. Ein Räuber im Hunsrück und Odenwald, Mainz-Kostheim 2005

Weblinks

Wikipedia

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