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Letzte Änderung für Artikel Bad Salzig: 20.02.2006 00:45

Bad Salzig

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Bad Salzig ist ein Ortsteil der linksrheinischen Gemeinde Boppard mit ca. 2.700 Einwohnern. Auf der rechten Rheinseite gegenüber ragen die Feindlichen Brüder Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg hoch über den Rhein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptmann Theodor Hoffmann, Entdecker der Quellen (Büste am Eingang zum Kurpark)
Hauptmann Theodor Hoffmann, Entdecker der Quellen (Büste am Eingang zum Kurpark)

Bad Salzig liegt an der historischen Römerstraße, die entlang des Rheins von Mainz über Koblenz nach Köln verlief. Auf einem römischen Stationsverzeichnis von 215 taucht ein Ort Salissone auf, doch ist unklar, ob es sich dabei wirklich um das heutige Bad Salzig handelt. 1859 wurden zwei Meilensteine aus römischer Kaiserzeit (3. Jh.) aus dem Rhein gezogen, die sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn befinden.

Ein Ort namens Salzachu, genannt in einer Schenkungsurkunde von König Konrad I. an das Stift St. Ursula (Köln) (bestätigt von Hermann I. , Erzbischof von Köln , 922) wird allgemein als erste urkundliche Erwähnung anerkannt.

In den nächsten Jahrhunderten blieben die Orte um Boppard frei, ehe sie durch König Heinrich VII. eingezogen wurden, der sie seinem Bruder, dem Erzbischof Balduin von Trier, 1327 übergab. Ende des 15. Jahrhunderts kam es zu erfolglosen Auflehnungen Salzigs gegen die Herrschaft des Kurfürstentums Trier.

Schaden durch Fremdherrschaft erlitt Salzig während des 30-jährigen Krieges (1618-1648), beim Einfall der Truppen Ludwigs XIV. in das Rheinland (1688/89) sowie in napoleonischer Zeit (1794-1814).

Nach dem Wiener Kongress 1815 fällt die Geschichte von Salzig im Allgemeinen mit derjenigen der preußischen Rheinprovinz zusammen. Im Besonderen ist als Markstein für die Entwicklung des Ortes die Eröffnung des Kurbetriebes 1907 von Bedeutung. Die salzig-schwefelhaltigen Quellen waren zwar schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt, doch erst Hauptmann Theodor Hoffmann, der das Gelände 1899 erworben hatte, gelang es, sie aufzubohren. In 449 m Tiefe konnte nach mehreren Versuchen 28°C warmes Thermalwasser gewonnen werden. Den Zusatz "Bad" trägt Salzig aber erst seit 1925. Seit 2003 ist dem Initiator des Bades am Eingang zum Kurpark ein Denkmal gesetzt.

Der Bau der Umgehungsstraße B 9 1968 verbesserte die touristische Qualität des Ortskerns durch Entlastung vom Durchgangsverkehr. Im gleichen Jahr wurde Bad Salzig auch in die Rheinschifffahrt Köln-Düsseldorfer eingebunden. 1975 wurde es Stadtteil von Boppard.

Sehenswürdigkeiten

Pietà in St. Ägidius
Pietà in St. Ägidius
  • Die neogotische Pfarrkirche St. Ägidius, erbaut 1901 unter Verwendung älterer Bausubstanz, geht auf Vorläuferbauten zurück, die bis ins 10. Jahrhundert zurück datiert werden können. Der Schutzpatron, Ägidius von St. Gilles ist als Holzskulptur aus dem 14. Jahrhundert auf dem Hochaltar mit seinem charakteristischen Attribut, der Hirschkuh, vertreten. Das rechte der drei spätgotischen Glasfenster im Chor stellt ebenfalls den Nothelfer mit dem Tier dar. Auch die beiden anderen Chorfenster (links: Taufe Christi im Jordan, Mitte: Christus zwischen zwei Engeln) stammen aus der gleichen Zeit. Im linken Seitenschiff befindet sich eine Pietà aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
  • Der Kurpark mit historischem Baumbestand und Promenadenwegen, Kurhaus und Park-Hotel erstreckt sich weitläufig am oberen Ortsrand; im Sommer finden Konzertveranstaltungen statt.

Wein- und Obstbau

Weinbau an diesem Abschnitt des Mittelrheins ist seit dem Mittelalter bekannt. Während die bekannten Steillagen des Bopparder Hamms (80 % Riesling) Weine erstklassiger Qualität hervorbringen, die regelmäßig prämiert werden, hat sich der Weinbau rund um Salzig nach den Zerstörungen, die die Einschleppung der Reblaus im 19. Jahrhundert mit sich brachte, nicht mehr erholt. Ende des 18. Jahrhunderts hatte ein Inventar des Kurfürstentums Trier über 400.000 Rebstöcke ausgezählt. Ein Koblenzer Weinhandelshaus hatte sowohl Weiß- als auch Rotwein aus Salzig im Angebot. Die Rebsorten sind nicht mehr nachvollziehbar. Die Gastronomie des 21. Jahrhunderts ist eher auf Bier- denn auf Weinausschank ausgerichtet.

Umgestiegen wurde auf Obstanbau, insbesondere Kirschen. In den Jahren 1948-1960 fand einmal jährlich ein traditionelles Blütenfest mit Blütenkönigin und Umzügen statt. Auch heute noch ist die Kirschblüte im Frühjahr rund um den Ort eine touristische Attraktion. Auf den vom Kurbezirk ausgehenden Wanderwegen durch die Kirschplantagen sind die verwitterten Begrenzungsmauern der einstigen Rebhänge noch erkennbar.

Kurbad

In der Kurklinik von Bad Salzig (178 Betten) werden mit Schwerpunkt Magen- und Darmerkrankungen, Stoffwechsel- und Essstörungen behandelt. Im Angebot sind Trink- und Badekuren mit dem Wasser der Leonorenquelle sowie begleitende Heilanwendungen.

Webpage

http://www.bad-salzig-am-rhein.de

Literatur

Die Kur-Tour. Wanderungen und Kuren in 22 rheinland-pfälzischen Kurorten, beschrieben und fotografie von Josef Dörr, Koblenz 1983 (S. 20-30)

Wikipedia

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