fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Asselheim: 22.01.2006 20:40

Asselheim

Wechseln zu: Navigation, Suche

Asselheim ist ein Stadtteil von Grünstadt in Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage und Geschichte

Asselheim, am westlichen Taleinschnitt des Eistales gelegen, wird zum ersten Mal urkundlich am 7. Mai 767 n. Chr. im Kodex des Klosters Lorsch erwähnt . In dieser Urkunde wird festgelegt, dass die beiden freien Franken Hildwin und Reginfried dem Kloster Lorsch einen Weinberg schenkten, gelegen in Azzalunheim. Der Name leitet sich ab von „Heim (Dorf) der Azila“ ein nach Christmann altgermanischer weiblicher Vorname. In den folgenden Jahr-hunderten haben sich Name und Schreibweise des Ortes mehrfach geändert. Bekannt sind Azulenheim, Azzulunheim Asselnheim aber auch Zazilyheim, Assilnheim und andere mehr. Die Schreibweise Asselheim ist seit dem 17. Jahrhundert üblich. Es kann als gesichert angesehen werden, dass der heutige Ortsteil Asselheim wesentlich älter ist. Funde von nomadisierenden Jägern aus der Alt- und Mittelsteinzeit bezeugen dies. Etwas westlich des heutigen Ortskernes, der in früheren Zeiten deutlicher als heute erkennbar zwischen der St. Elisabethkirche und dem sog. „Hüwwel“ angesiedelt war, wird 1954 eine Großgrabung in der Gemarkung „Kieskaut“ durchgeführt, bei der Pfostenlöcher und Wandzüge von Häusern bzw. Hütten einer mittelsteinzeitlichen Siedlung aus einer Zeit von 2000 bis 1800 v. Chr. freigelegt werden. Weitere Funde aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. sowie aus der Hallstattzeit und Frankenzeit bis hin zur Römerzeit mit dem Heerweg oder der Römerstraße beweisen, dass Asselheim, mit seiner strategisch wichtigen Lage am westlichen Ausgang zur Rheinebene hin, offensichtlich immer besiedelt war. Wann der Ortsteil jedoch mit Wehrtürmen befestigt wurde, ist heute nicht nachweisbar. Auch wenn Landkarten aus dem 16. und 17. Jahrh. den Ort immer wieder als von Wehrmauern umgeben darstellen, so ist es dem Verfasser nicht gelungen historisch abgesicherte Nachweise hierüber zu erbringen. Von der Befestigung sind heute noch zwei Türme erhalten, der viergeschossige Turm mit der protestantischen St. Elisabethkirche sowie der Rote Turm. Für die Zeit etwa von 700 n. Chr. bis 1200 n. Chr. sind geschichtliche Nachweise über das Leben im Orte selten. Es ist anzunehmen, dass dieses in ähnlichen Bahnen verlief wie in den Orten der Umgebung. Eine einschneidende Veränderung muß der Dreißigjährige Krieg, mit der nachfolgenden Pest, für Asselheim gebracht haben. Nach Frau Obersekretär Roth überlebten nur acht Familien diese Zeit3. Fünf der Namen sind erhalten. Diese lauten: Hafner, Nehb, Bredel, Thomann und Brauer. Seit dem 11. Jahrh. war Asselheim Gerichtsort. Durch eine Gültverschreibung von 1488 ist bekannt, dass das hierbei verwendete Gerichtssiegel den heiligen Schutzpatron „St. Stephan“ zeigt. Er trägt aber nicht die üblichen Steine, sondern auf der erhobenen rechten Hand ein Vogel, offenbar eine Atzel (pfälzisch Elster). Diese Darstellung galt fälschlicherweise viele Jahrhunderte hindurch als Erklärung für die Namensgebung des Ortes: Atzelheim = Asselheim. Um 1200 taucht der Ortsname in Urkunden des Klosters Weißenburg (Weißenburger Lehen) auf. Im Jahr 1555 wird Asselheim protestantisch. Etwa zu dieser Zeit der Reformation, fallen Teile des Ortes an Nassau- Weilburg andere an Leiningen - Westerburg und verbleiben dort bis zur französischen Revolution. Ab 1816 gehört die Pfalz zum Königreich Bayern.

Die Kirchen von Asselheim


Die erste Kirche in Asselheim war die St. Stephanskapelle auf dem alten Friedhof, oberhalb des Dorfes nach Norden gelegen, oder wie sie auch genannt wurde „St. Stephan im Feld“. Sie gehörte dem Kloster „St. Maria im Rosendale“, welches sich 1241 als Zisterzienserin-nenkloster im heutigen Ort Rosenthal gründete. Man geht davon aus, dass die Kapelle kurz nach Gründung des Klosters errichtet wurde oder vorher schon bestand. Warum sie nicht im Ort lag, darüber geben die geschichtlichen Quellen keine Auskunft. Vielleicht wurde die Kirche in frühchristlicher Zeit an Stelle eines heidnischen Heiligtums zu Ehren des Märtyrers Sankt Stephan errichtet. Diese Kapelle spielt viele Jahrhunderte lang eine besondere Rolle für das Dorf und war sozusagen der religiöse Mittelpunkt. Zumindest hat ab 1250 ein vom Kloster bestellter Geistlicher die Seelsorge ausgeübt. Ab 1261 bestimmt der Wormser Bischof Eberhard dessen Einkünfte. Danach hat er den zur Kirche gehörenden Zehnten zu beanspruchen. Die St. Stephanskapelle muß im Zusammenhang mit dem Asselheimer Frauenhofe gesehen werden, ein klostereigener, selbst bewirtschafteter Hof, welcher mit der Kapelle eine wichtige Rolle im dörflichen Leben spielte. Der Hof existiert heute noch, es ist das Anwesen Langgase/ Ecke Auweg. Die Kapelle wurde um 1819 abgerissen. Einzig erhalten ist eine sog. Sakristeinische. Diese ist im ehemaligen Pfarrhaus Bosweiler eingelassen. Eine weitere Bedeutung der Zugehörigkeit von St. Stephankapelle und Nonnenhof zum Kloster lag für die Menschen der damaligen Zeit darin, dass der Ort viele Jahrhunderte Gerichtsort war. Die heutige Kirche wurde wahrscheinlich zu Ehren der Heiligen Elisabeth von Thüringen kurz nach deren Heiligsprechung, um 1300, als Kapelle erbaut. Wegen Erbstreitigkeiten der Leininger Grafen untereinander, ist die Zeit um 1460 als unsicher anzusehen. Man geht davon aus, dass die Asselheimer Bürger in diesen Zeiten lieber die im Ort gelegene „St. Elisabethkapelle“ aufsuchten, als die weit im Feld liegende Pfarrkirche „St. Stephan“. 1496 wird die St. Elisabethkapelle zur Kirche erhoben, es erfolgt der Umbau des Wart- oder Römerturmes zum Kirchturm. Der erste protestantische Pfarrer hält 1560 den ersten Gottesdienst. 1841 zerspringt die große Glocke. 1864 geschieht dieses Unglück nochmals. Im zweiten Weltkrieg wird die Kirche durch Brandbomben getroffen und brennt bis auf die Grundmauern nieder. Der Wiederaufbau erfolgt in den Jahren 1949 und 1950. Das 1951 erneuerte Geläut ist bis auf den heutigen Tag zu hören. Am Sonntag, dem 18. August 1996, feierten die Asselheimer Bürger das 500 jährige Jubiläum ihres Gotteshauses mit einem Festgottesdienst und damit die Erhebung der Kapelle zur Kirche.

Asselheim heute


Besucher unseres Weindorfes berichten immer wieder über einen romantisch anmutenden Spaziergang durch Lang- und Ostergasse. Sie freuen sich an den Rebenzeilen über die Straßen und entdecken das renovierte Kelterhaus, sozusagen die gute Stube des Ortes. Hier finden die Ortsbeirats-, Dorfgemeinschaftssitzung statt und der Gesangverein hält seine Singstunden ab. Für private Feiern steht das Gebäude zur Verfügung. Das Dorf hat sich in den letzten zwanzig Jahren herausgeputzt. Die Kappelmühle wurde renoviert, das schon erwähnte Kelterhaus ebenso, sowie der neu hergerichtete Dorfangerplatz und ein Kindergarten kam hinzu. An Wochentagen klingen die Geräusche der Kinder vom Schulhof durch den Ort und die Asselheimer verweisen mit Recht auf ein lebendiges Vereinsleben.

Vereinsleben in Asselheim


Der Turnverein von 1894 unterhält im Sport- und Freizeitprogramm die Gruppen Handball, Frauengymnastik, Kinderturnen, Wirbelsäulengymnastik, Wandern und Boule. Er ist Eigentümer der Asselheimer Turnhalle und mitverantwortlich für die darin stattfindenden Veranstaltungen. Die Initiative Weihnachtsmarkt richtet den Weihnachtsmarkt aus, der um das Kelterhaus herum seine besondere Atmosphäre entfaltet. Auch der Frühlingsmarkt in der österlich geschmückten Turnhalle ist eine feste Einrichtung. Über das ganze Jahr verteilt findet im Dorf ein lebhaftes Vereinsleben statt. Allen voran die Weinwerbe Gemeinschaft mit der bewirteten Weinwanderhütte findet regen Zuspruch. Die Landfrauen führen ein reges Vereinsleben, ebenso die Bauern - und Winzerschaft. Ein jüngerer Verein sind die Bach- und Baumpaten, welche Verantwortung über den Eisbach übernommen haben. Eine eigene Dorfzeitung, das Asselheimer Dorfblatt, berichtet viermal im Jahr über dörfliche Ereignisse und verteilt die Zeitung kostenlos an alle Haushalte. Die Kerwekomitee organisiert das größte und vielleicht wichtigste Ereignis, die Asselheimer Weinkerwe, mit dem traditionellen Schubkarchrennen. Seit einigen Jahren gibt es wieder eine Rosenmontagssitzung. Alle Vereine und Initiativen finden sich in der Dorfgemeinschaft wieder zusammen, einem Organisationskomitee, in dem jeder sein Anliegen vorbringen kann und in dem seit neuestem auch der Kindergarten mit dem Elternbeirat vertreten ist.

Die Asselheimer Weinkerwe


Die Kerwe ist mit Abstand das Großereignis des Jahres. An jedem dritten Sonntag im August putzt sich das Dorf heraus. Zwischen 11 und 13 Weinstände lassen an Essen und Trinken keinen Wunsch offen. Meist schon am Donnerstag vor dem entscheidenden Wochenende finden in einigen Höfen Schlachtfeste statt. Die offizielle Eröffnung durch das Kerwekomitee und die Kerweburschen erfolgt mit dem Ausgraben der Kerwe am Samstag um 16:00 Uhr und zieht jährlich Prominenz an. Ohne unseren Bürgermeister und die Weingräfin geht es nicht los. Zum festen Bestandteil gehört die Blaskapelle der Stadt Peine, die den traditionellen Umzug zu den einzelnen Probierständen in den Winzerhöfen anführt. Zum Wecken ziehen zwei Kapellen am Sonntagmorgen durch das Dorf. Einen weiteren bunten Höhepunkt bildet der sonntägliche Kerweumzug, an dem bis zu vierzig Zugnummern und Fußgruppen mit Kapellen beteiligt sind. Am Dienstag beginnt das traditionelle Schubkarchrennen das mit seiner Strecke die Steigung die Ostergasse hinauf und die Langgasse herunter den sportlichen Teilnehmern alles abverlangt. Dieses Großereignis endet traditionell mit der Beerdigung der Kerwe am Dienstag um Mitternacht.

Die Weinwanderhütte

Im Gegensatz zur Kerwe, die nur einmal im Jahr stattfindet, ist die Weinwanderhütte während der Sommermonate an jedem Wochenende geöffnet. Die zehn Winzer der Weinwerbegemeinschaft bewirten abwechselnd oder geben die Hütte an Vereine ab, die mit dem Wochenenddienst ihre Vereinskasse aufbessern. Die Hütte ist samstags ab 16:00 Uhr und sonntags ab 10:00 Uhr geöffnet. In diesem Jahr wurde der Außenbereich der Hütte neu gestaltet, die Bänke mit Rückenlehnen versehen und das Dach der Pergola erneuert. Bei gutem Wetter hat der Besucher eine wunderbare Aussicht auf die Rheinebene.

Ausblick

Aus Bauerndorf mit überwiegend landwirtschaftlichen Betrieben hat sich im späten 20. Jahrhundert ein Vorort von Grünstadt entwickelt, der dabei einen Teil seiner ländlichen Ausprägung verlor. Mit der Fertigstellung der Auwegsiedlung und der Setz erhöhte sich die Einwohnerzahl von 781 auf 1285 (Stand: 2005). Es gibt keinen landwirtschaftlichen Betrieb, kein Vieh, also keinen echten Bauernhof mehr. Dreizehn selbst vermarktende Weinbaubetriebe gründen ihre Existenz auf ihr Betriebseinkommen obwohl auch hier die Grenzen fließend sind und Nebenerwerbswinzer eine Rolle spielen. Ca. 70 Gewerbeanmeldungen liegen vor, davon sind 9 Handwerksbetriebe, 17 Handel und 43 Sonstige. Langfristig soll im Battenbühl und in Hönningen gebaut werden, dabei ist im Falle Battenbühl der Baubeginn bald zu erwarten. Sollte dies Vorhaben als gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet realisiert werden, erhöht sich die Einwohnerzahl erneut und aus dem kleinen, verträumten Dorf wird mehr und mehr ein reiner Wohnvorort werden.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Asselheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Asselheim verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de