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Letzte Änderung für Artikel Veldrom/Kempen/Feldrom: 20.02.2006 13:26

Veldrom/Kempen/Feldrom

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Veldrom und Feldrom bilden seit der Gemeindereform 1970 einen Ort, der zur Stadt Horn-Bad Meinberg im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe mit der regionalen Regierungsstadt Detmold. Heute ist im Allgemeinen "Veldrom" die gebräuchliche Ortsbezeichnung. Die Streusiedlung ist 45 Hektar groß, zählt etwa 650 Einwohner und liegt nahe dem 468 Meter hohen Velmerstot, der höchsten Erhebung im Gebiet im Teutoburger Wald. Veldrom wie Feldrom haben je eine Kirche und einen eigenen Friedhof und im Wesentlichen eine eigene Wasserversorgung. Das Dorf hatte bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Feuerwehren, zwei Kneipen und zwei „ Tante-Emma-Läden “.

Historisch gehörte das nördlich im Tal gelegene, protestantisch geprägte Veldrom zum Fürstentum Lippe ; das südlich am Eggehang gelegene, noch heute mehrheitlich katholische Feldrom war bis in die 1970er Jahre hinein Teil von Paderborn. Erst später kam es zusammen mit dem noch kleineren Nachbardorf Kempen - oft auch Kempenfeldrom genannt - zum Kreis Lippe. Veldrom war bis 1922 eine Bauernschaft , von 1922 bis 1969 eine Gemeinde und seit 1970 ist es ein Stadtteil von Horn-Bad Meinberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um das Jahr 850 wird die Landschaft - ein Dorf hat es noch nicht gegeben - in den Corveyer Schenkungen als Droheim erwähnt. In anderen Urkunden finden sich die Namen Druheim und Drohem. Die Vorsilbe Dro- oder Dru- hieß soviel wie „Heim“ oder „Heimat“. Sie wandelte sich später in Drom.

Im Jahr 1160 schenkte der Bischof von Paderborn seinen Besitz Feld to Drome - oder je nach Schreibweise auch Velde to Drome - dem Kloster Hardehausen bei Warburg. Der vorgelagerte Eggeberg war der Feldrom-Stot, wobei Stot soviel wie Steilabhang meint. Der Name „Velmerstot“ leitet sich hieraus ab. Der Name Kempen leitet sich von Kämpen bei Drome; die Orte waren somit von jeher eng miteinander verbunden. Die Landesherren nutzten die Felder, um ihr Vieh zu züchten und zu weiden. Erst 1533 bauten die Herren einen herrschaftlichen Viehstall und 1564 eine Meierei , die zwar wieder geschlossen wurde, aber Grundstein für den Bau weiterer Gehöfte war.

In der Zeit der Reformation vertrat der Fürstbischof von Schloß Neuhaus, Rembert von Kerßenbrock, die katholische Kirche . Im Jahre 1567 setzte er sich für einen Tausch zwischen Lippe und Paderborn ein: Feldrom, das bislang zu Paderborn gehört hatte, kam nun zu Lippe und der Ort Grevenhagen - bislang lippisch - wurde nun Paderborn zugeschlagen. Während die Protestanten nun in die evangelisch-reformierte Kirche in Horn gingen, wanderten die Katholiken über die Egge nach Sandebeck. Dieser Vertrag war bis 1808 gültig.Doch Lipper und Paderborner stritten weiter über die Grenzen.

Ende des 16. Jahrhunderts nahmen die Spannungen zu und die Grenzfrage wurde neu aufgerollt. Im Jahre 1609 kumulierte der Steit: Eine von den Veldrömern errichtete Mühle brannte ab. Die Lipper beschuldigten daraufhin den Vogt von Kempen und stellten alle Grenzverhandlungen ein. Sie forderten Wiedergutmachung, die Paderborner aber ignorierten dies.

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 sank die Zahl der Steuerpflichtigen und somit auch der Steuereinnahmen erheblich. Trotz der Wirren fanden Verhandlungen statt, die schließlich im Grenzvertrag 1658 mündeten.

Den Verlauf der Grenze ließ Graf Hermann Adolf zu Lippe (1652–1665) von seinem Kammerpräsidenten aushandeln. Die Landesgrenze zwischen den lippischen Edelherren und dem Fürstbistum Paderborn zog sich in grosso modo quer durch das Dorf entlang des Silberbaches und durch die Schnat, was ein altes Wort für Grenze ist. Die Urkunde wird „Lippspringer Original Vergleich“ genannt. Die Grenzsteine, die einst den Ort teilten, lassen sich noch heute im Ort und im Silberbachtal finden: auf der einen Seite ist das fürstbischöfliche Kreuz - oder der preußische Adler - zu sehen; die andere Seite ziert die lippische Rose.

Die Grenzsteine wurden 1659 angelegt („gesetzt“). Arbeiter schlugen sie zuvor aus den Sandsteinbrüchen des Velmerstots. Viele Steine sind heute verloren gegangen, gestohlen oder zerstört. Einige mussten ersetzt werden. Die neueren, vor allem die aus dem 19. Jahrhundert, tragen statt des fürstbischöflichen Kreuzes den preußischen Adler, als Zeichen des nun weniger christlichen denn nationalstaatlichen Geistes.

Im Jahre 1802 gehörte Veldrom dann zum Niederwaldischen Bezirk des Kreises Paderborn. Am 26. August 1805 wurde die Kreiseinteilung im Hochstift geändert und Feldrom - und Kempen - kamen zum Kreis Brakel.

Personen

  • Heinrich Schacht , lebte drei Jahre in Feldrom, Vogelkundler
  • Karl Friedrich Titho , geboren in Veldrom am 14. Mai 1911 , SS -Oberstleutnant und Kriegsverbrecher

Literatur

  • Caroline Wagner: Die NSDAP auf dem Dorf. Eine Sozialgeschichte der NS-Machtergreifung in Lippe. Verlag Aschendorff, Münster 1998. (Mit einem ausführlichen Kapitel über Veldrom/Feldrom/Kempen.)
  • Heinz Oswald: Das seltsame Kreuz am Veldromer Ebersberg. In: Heimatland Lippe. Detmold September 1989. S. 280 - 282.
  • Otto Rehme: Aus Veldroms vergangenen Tagen. Zeitraum 1160-1890. Name, Lehrerbesoldung, ein Siedlungsprojekt, eine soziale Tat. In: Heimatland Lippe, 57. Jahrgang, Detmold 1964, S. 216-218.
  • Walter E. Capelle: Chronik der Schule Veldrom auf dem Hintergrund der frühen Geschichte des Ortes. Detmold 1984.

Weblinks

Wikipedia

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