Schnathorst
Wappen | Karte |
---|---|
Hilfe zu Wappen | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk : | Detmold |
Landkreis : | Minden-Lübbecke |
Gemeinde : | Hüllhorst |
Geografische Lage : | Koordinaten: 52° 16' N, 08° 42' O 52° 16' N, 08° 42' O |
Höhe : | 115m ü. NN |
Einwohner : | 2.766 (31. Dezember 2004) |
Postleitzahlen : | 32609 (alt: 4971) |
Vorwahl : | 05744 |
Kfz-Kennzeichen : | MI |
Politik | |
Ortsvorsteher : | Friedhelm Kleine |
Inhaltsverzeichnis |
Bedeutung
- Schnat = plattdeutsch = Grenze.
Nicht in Form einer Linie sondern eine natürliche Grenze. Hier ein mehr oder weniger breiter Streifen Wald.
- Horst = bewaldete Anhöhe
Geografie
Geografische Lage
Schnathorst liegt am "sonnigen" Südhang des Wiehengebirges .
Geschichte
- 1244 Erste urkundliche Namensnennung.
- 1646 In Schnathorst leben ca. 160 Personen auf 28 landwirtschaftlichen Besitzungen.
- 1843 wurden im Kreis Lübbecke 11 Ämter gebildet, darunter auch das Amt Schnathorst.
Eingemeindungen
Schnathorst wurde im Zuge der Gemeindereform ( Bielefeld-Gesetz ) am 1. Januar 1973 in die Gemeinde Hüllhorst eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
1. Dezember 1871: 582 Einwohner
1. Dezember 1905: 928 Einwohner
13. September 1950: 1.572 Einwohner
31. Dezember 1979: 2.051 Einwohner
31. Dezember 2004: 2.766 Einwohner
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Holländerwindmühle Struckhof
Alte Watermannsche Ziegelei Schnathorst/Struckhof 1891 bis 1914. Zu sehen sind nur noch Reste des Maschinenhauses sowie das Fabrikantenwohnhaus. Weiterhin sind die Tonabbaugebiete (Kuhlen) in der näheren Umgebung noch sehr gut auszumachen. Hier befand sich auch eine Haltestelle der Wallückebahn (1897-1937) von der in Schnathorst noch das alte Bahnhofsgebäude und die Bahnhofstraße zeugen.
Historischer Ortskern mit restaurierten Fachwerkhäusern
Feuerwehrgerätehaus von 1914 mit Steiger- und Trockenturm, sowie einer Arrestzelle.
Ev. Kirche Schnathorst von 1901/02.
Interessant ist in diesem Zusammenhang sicherlich die Tatsache das die alte Kirche Anfang des 20 Jahrhunderts eigentlich nur renoviert und umgebaut werden sollte. Dabei stellte sich heraus das die alte Kirche extrem baufällig war. So entschied der damals amtierende Pfarrer praktisch im Alleingang den Bau einer neuen Kirche. Ergänzung von Falk Oberdorf: Die Kirche von Schnathorst ist die größte Dorf-Kirche des Altkreises Lübbecke.
Persönlichkeiten
Johann Heinrich Volkening (*1796-†1877) ev. Pfarrer in Schnathorst von 1822 bis 1827, bedeutender Vertreter der Erweckungsbewegung
Museen
Das Spielzeugmuseum „ Spielzeugkeller “
Viele Bilder und weitere Informationen über Schnathorst finden sich auch im Heimatmuseum Hüllhorst .
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftliche Entwicklung
Die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung von Schnathorst war von je her die Landwirtschaft . Viehhaltung wurde größtenteils nur zum Eigenbedarf betrieben, Waldbewirtschaftung gab es so gut wie keine. Angebaut wurden Weizen , Hafer, Erbsen und Rüben , später auch Kartoffeln . Da es aber an geeigneten Anbaumethoden ( Fruchtwechsel , 4-Felder Wirtschaft) sowie Dünger fehlte, waren die Erträge häufig dürftig.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebte ein Grossteil der Bevölkerung außerdem vom Flachsanbau , sowie der Weiterverarbeitung zu Leinen durch Spinnen und Weben in Heimarbeit. Erst diese körperlich schwere Arbeit sicherte vielen der Einwohner zusammen mit der Landwirtschaft ein erträgliches Auskommen. Mit Aufkommen der maschinellen Garnherstellung und Verarbeitung ( Ravensberger Spinnerei ) und der Einfuhr günstiger Alternativprodukte wie Baumwolle , war die handwerkliche Verarbeitung praktisch über Nacht nicht mehr konkurrenzfähig. Wegen der ungünstigen Verkehrsanbindung konnte sich eine industrielle Herstellung in dieser Gegend nicht etablieren.
Alternative Arbeitsmöglichkeiten gab es in dieser Zeit wenige, die Bevölkerung verarmte zusehends, Missernten taten Ihr übriges. Viele Einwohner nahmen das zum Anlass und wanderten nach Amerika oder in die Preußische Provinz Posen aus.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts bot sich dann mit der aufkommenden Zigarrenherstellung eine ausgezeichnete Haupt- oder Nebenerwerbsquelle. Diese Arbeiten konnten wieder in Heimarbeit durchgeführt werden und waren relativ leicht zu erlernen. Bald darauf entstanden schon die ersten Zigarrenfabriken (Nebenstellen der großen Bünder Hersteller) auch in Schnathorst.
Hervorgegangen aus Zulieferern der Zigarrenindustrie etablierten sich langsam Betriebe der Holzbearbeitung und des Maschinenbaus. Außerdem entwickelte sich die Tonindustie und sorgte für Arbeitsplätze.
Durch das Verbot von Wickelmaschinen in der Zigarrenherstellung konnte sich dieser Industriezweig bis in die 1950er Jahre halten, nachlassende Nachfrage bedingt durch den Erfolg der Zigarette führte dann aber zu einem raschen Niedergang.
Heute spielt die Landwirtschaft nur noch eine untergeordnete Rolle. Möbelindustrie, Maschinenbau sowie EDV sind größten Faktoren der Schnathorster Wirtschaft.
Ansässige Unternehmen
Bildung
Schnathorst hat eine Grundschule und einen Kindergarten
Literatur
Seit 1425 - Kirchengemeinde Schnathorst, Hüllhorst 1980, Herausgeber: Kirchengemeinde Schnathorst
Wir Schnathorster : Rückblick auf 750 Jahre ; Beiträge zur Ortsgeschichte 1244 - 1994 / Hrsg.: Vereinsgemeinschaft Schnathorst. - Lübbecke, Verlag Uhle & Kleimann, 1994
Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die etwas andere Industrialisierung. Studien zur Wirtschaftsgeschichte des Minden-Lübbecker Landes im 19. und 20. Jahrhundert. Essen, Klartext-Verlag, 1999
Ziegeleien überall : Die Entwicklung des Ziegeleiwesens im Minden-Lübbecker Land und in der angrenzenden Nachbarschaft; von Rolf Momburg, Hans E Brandhorst (Herausgeber).Mindener Geschichtsverein e.V. 2000
Spinner - Weber - Kleidermacher; Momburg, Rolf; Hüllhorst, Verlag Kurt u. Margarete Meyer ISBN 3-920621-07-7
Die Zigarrenmacher; Momburg, Rolf; Hüllhorst, Verlag Kurt u. Margarete Meyer ISBN 3-920621-06-9
Die Wallückebahn; Uhle, Bernhard; Lübbecke, Verlag Uhle & Kleimann, 1987 ISBN 3-922657-62-1
Kategorie : Ort in Nordrhein-Westfalen
Informationen aus der Umgebung
Hotels in der Umgebung
Hotel | Plz | Ort | Url | Kategorie | Telefon | |
---|---|---|---|---|---|---|
Struckmeyer Wiehen-Therme | 32609 | Hüllhorst | @ | 05741 / 34 46 - 6 | ||
Quellenhof | 32312 | Lübbecke | @ | 05741 / 34060 | ||
Entenhof | 32584 | Löhne | 05732 / 983-0 | |||
Schewe | 32584 | Löhne | 05732 / 9803-0 |
Weitere Artikel aus der Umgebung
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schnathorst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Schnathorst verfügbar.