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Letzte Änderung für Artikel Petershagen-Schlüsselburg: 12.02.2006 13:56

Petershagen-Schlüsselburg

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Schlüsselburg an der Weser ist eine Ortschaft im Weserbogen zwischen Minden und Nienburg . Sie ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Petershagen mit 600 Einwohnern.

Hervorgegangen durch die für ein Dorf untypische enge Bebauung mit ihrem denkmalgeschützten Fachwerkhausensemble haben sich enge nachbarschaftliche Bindungen entwickelt, die sich heute u. a. in einem vielfältigen und regen Vereinsleben widerspiegeln. Hier gibt es jeweils einen Angelsport-, Männergesang- (von 1858), Segel- und Sportverein, die in der "Kulturgemeinschaft Schlüsselburg" zusammenarbeiten. Hierzu gehören noch die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr und ihr Musikzug, der Landwirtschaftliche Ortsverein, die Jagdgenossenschaft, die "Oldtimer Traktorenfreunde Mittelweser", die Kirchengemeinde mit ihrem Posaunenchor, der Seniorenclub und die Diakonie Minden mit ihrer Alten- und Behindertenwohnstätte "Menzestift Schlüsselburg". Seit September 1997 gibt es ein Mitteilungsblatt der Kulturgemeinschaft, den "Schlüsselburger Info", mit monatlicher Erscheinungsweise.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schlüsselburg

Die Burg und in der Folge damit auch der Ort Schlüsselburg entstanden aufgrund heftiger Grenzestreitigkeiten zwischen den Grafen von Hoya und dem Bischof von Minden. Im Jahr 1335 errichtete der Bischof von Minden auf einer Weserinsel die Schlüsselburg, und im Gegenzug sicherten die Grafen von Hoya ihr Territorium durch ein "festes Haus" in Stolzenau. In unmittelbarer Nähe der Burg, der "Vorburg", siedelten sich die Dienstleute der Burg an. Der eigentliche Ort wurde in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts planmäßig angelegt und ist in seinem Grundriss mit den drei parallelen Straßen und der engen, städtischen Bebauung weitgehend erhalten geblieben. Schon im Jahr 1400 erhielt der Ort ein begrenztes Stadtrecht. Dieses Recht umfasste neben der freien Wahl eines Bürgermeisters und Rates und eines Richters auch das Privileg, Märkte abzuhalten. Bis zum Beginn des 30-jährigen Krieges entwickelte sich Schlüsselburg zu einer Kleinstadt, die ihren bescheidenen "Wohlstandt" hauptsächlich auf Ackerbau begründete.

Mit dem 30-jährigen Krieg, den Plünderungen und den im Zeitraum von 1617 bis 1711 fünf verheerenden Brandkatastrophen verarmte der Ort zusehends. Die Chronik berichtet, dass die erste große Feuersbrunst im Jahr 1617 den Ort bis auf die Kirche, die Burg und ein Bürger- und Backhaus vollständig in Asche legte. An diese Katastrophe erinnert noch heute der Brandgedächnistag, der jährlich am 4. September mit einem Gottesdienst begangen wird.

Scheunenviertel

Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts lassen sich Scheunen außerhalb des eigentlichen Stadtgebietes auf der Humke nachweisen. Der Platzmangel (bedingt durch die enge Bebauung des Ortes) und die immer wiederkehrenden Hochwasser der Weser und später auch die Brandkatastrophen haben die Schlüsselburger wohl veranlasst, das Ackergerät, die Erntevorräte und das Saatgut außerhalb der Hofstätte zu lagern.

Bei den Schlüsselburger Scheunen handelt es sich um "zweischiffige" Gebäude, die in ihrer Anlage so ausgerichtet sind, dass jeweils ein "Schiff" befahrbar war. Das Fachwerk der Gebäude ist vielfach noch aus Eichenholz, die Gefache weisen zum Teil noch ihre ursprüngliche Füllung aus Lehm auf, einige Dacheindeckungen bestehen noch aus Feldbrand-Hohlziegeln.

Vor allem während des 19. Jahrhunderts wurden die Gebäude aufgrund steigender Ernteerträge ständig erweitert und vergrößert. Durch Entfernen der Innenwände wurden einige Scheunen im Laufe der Zeit den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst.

Das denkmalgeschützte Ensemble verdankt seiner Erhaltung der Tatsache, dass die meisten Gebäude noch bis in die jüngste Vergangenheit landwirtschaftlich genutzt wurden und z.T. noch werden. In den 70er Jahren drohten einige Scheunen zu verfallen. Durch die Unterschutzstellung dieses bäuerlichen Kulturdenkmales von überregionaler Bedeutung und durch die enge Zusammenarbeit der Eigentümer mit der Stadt Petershagen, dem Kreis Minden-Lübbecke, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Amt für Agrarordnung konnte dieser Verfall verhindert werden. In den vergangenen Jahren wurde eine Restaurierungsphase eingeleitet, die nahezu abgeschlossen ist.

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Kirche: erbaut 1585 vom Drosten Ludolf v. Klenke und vom Flecken Schlüsselburg; Klappaltar von 1627 mit Tafelbildern von Johan Hopffe; Taufbecken aus dem Jahr 1587; Epitaph der Eheleute Ludolf v. Klenke vom Bildschnitzer Wolff d.J. nach 1588; Kanzel von 1676; Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
  • Burg: gegründet 1335 von Bischof Ludwig von Minden als Schutz gegen die Grafen von Hoya (Privatbesitz)
  • Scheunenviertel: Ansammlung von 26 Fachwerkbauten vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert
  • Friedhofskapelle: im Ortsteil Röhden, erbaut 1659; Barockaltar von 1661
  • Fachwerkhaus: ältestes Haus von 1618, Hohe Straße 24
  • Naturschutzgebiet: "Großer Weserbogen - Staustufe Schllüsselburg" ist ein Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung; Aussichtsturm im Südwesten vor dem Weserdeich
  • Storchenpaar: Nest auf der Burg
  • Aalfänger: Flussfischer unterhalb der Staustufe auf der Weser
  • Radwanderweg: Der Weserradweg von Hann. Münden nach Bremerhaven führt durch Schlüsselburg

Bezug zu Schlüsselburg in Russland

In Russland gibt es auch einen gleichnamigen Ort Schlüsselburg . Dieser liegt in der Nähe von St. Petersburg an dem Fluss Neva.

Zum Gedenken an die Kämpfe im 2. Weltkrieg ist am hiesigen Kriegerdenkmal ein Schild mit folgender Inschrift angebracht worden:

SCHLÃœSSELBURG A / NEVA UND DER
GLEICHNAMIGE ORT A / WESER
MÖGEN DIE BRÜCKE SCHLAGEN ZUR
VÖLKERVERSTÄNDIGUNG UND FÜR DEN FRIEDEN.
UND DAS GEDENKEN AN DIE GEFALLENEN
BEIDER VÖLKER EHREN DIE IHR LEBEN
LIESSEN BEIM STURM DES
INF REGTS 424 UNTER OBERST HARRY HOPPE
AUF DIE NEVA - STADT AM 8.9.1942

Weblinks

Wikipedia

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