Anna Katharina Emmerick
Anna Katharina Emmerick (* 8. September 1774 in Coesfeld; †9. Februar 1824 in Dülmen, Westfalen) war eine Ordensschwester (im Augustinerorden ) und Mystikerin . 2004 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
Leben
Anna Katharina Emmerick (auch: Emmerich) wurde 1774 in der Coesfelder Bauernschaft Flamschen als Kind armer Köttersleute geboren. Schon als Kind hatte sie einen engen Bezug zur Kirche und eine lebhafte Vorstellung von Geschichten der Bibel. Die Schule besuchte sie nur 4 Monate. Mit 13 Jahren verdingte sie sich als Magd. Nachdem sie dann zunächst eine Lehre als Näherin absolvierte und in der Umgebung von Coesfeld arbeitete, trat sie 1802 auf eigenen Wunsch in das Augustinerinnenkloster in Dülmen ein.
Während ihrer Zeit im Kloster wurde sie häufig krank und litt unter großen Schmerzen. Als das Kloster im Zuge der Säkularisation im Dezember 1811 aufgehoben wurde, führte sie den Haushalt des aus Frankreich geflüchteten Priesters Abbé Lambert. Bald wurde sie jedoch so krank, dass sie das Haus nicht mehr verlassen konnte. Sie bekam die Wundmale Jesus Christus und in den folgenden zwölf Jahren ihrer Stigmatisation erlitt sie jeden Freitag Jesu Passion . Während dieser Zeit sah sie in ihren Visionen Ereignisse aus der Schöpfungs- und Heilsgeschichte. Dies erregte die Aufmerksamkeit staatlicher und kirchlicher Stellen und Untersuchungen wurden eingeleitet. Viele Menschen, auch bekannte Persönlichkeiten, besuchten sie an ihrem Krankenbett, um Trost und Zuspruch zu erbitten.
In dieser Zeit soll sie auch ein Wunder vollbracht haben. Eine an schwerer Lungen- und Kehlkopftuberkulose erkrankte Ordensfrau bat Anna Katharina Emmerick um Fürsprache bei Gott. Die Ordensfrau wurde auf unerklärliche Weise geheilt.
Zwischen 1816 und 1824 zeichnete der Dichter Clemens Brentano die Visionen der Schwerbehinderten , an ihrem Krankenbett sitzend, auf. Seine Aufzeichnungen füllen 40 Foliobände. In ihnen vermischte Brentano ihre Aussagen mit Hinzufügungen sowie dichterischen Passagen, weshalb es nach heutigem Kenntnisstand schwierig ist, die Exaktheit der Aufzeichnungen zu bewerten. Brentano schilderte detailliert Szenen und Geschichten (vor allem) aus dem neuen Testament und dem Leben Marias. Mel Gibson verwendete die Visionen zum Kreuzweg Jesu in seinem Film Passion Christi .
Aufgrund der Visionen von Anna Katharina Emmerick wurde die angebliche Grabstätte und das Haus Mariens auf einem Hügel in der Nähe von Ephesus wieder entdeckt.
Anna Katharina Emmericks Gebeine befinden sich in der Krypta der Heilig-Kreuz-Kirche Dülmen.
Skeptiker wollen ihr Leben mit Hilfe der Psychohistorie deuten und vermuten einen psychosomatischen Hintergrund der Stigmatisation. Sie unterstellen, dass sie ihr Leben „heiligmäßig“ inszeniert habe und verweisen auf kirchenpolitische Hintergründe zur Förderung ihrer Verehrung.
Ein erster Prozess zu ihrer Seligsprechung wurde 1927 zunächst eingestellt, vor allem wegen der Schwierigkeit, die Echtheit von Brentanos Texten zu prüfen. Der Seligsprechungsprozess wurde 1973 neu eröffnet und 2004 abgeschlossen. Am 3. Oktober 2004 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
Ihr Gedenktag ist der 9. Februar .
Sehenswertes
In Dülmen befindet sich in der Kirche Heilig Kreuz die Anna Katharina-Gedenkstätte und das Grab. Zudem gibt es in Dülmen den Anna Katharina-Emmerick-Rundweg zu den Lebensstationen.
Von Dülmen aus kann man dem Anna Katharina Emmerick- Rad - und Wanderweg (Pilgerweg) zum Geburtshaus in Coesfeld-Flamschen folgen.
In Coesfeld ist beispielsweise in der Jakobi-Kirche der Taufstein zu besichtigen.
Weblinks
- Literatur von und über Anna Katharina Emmerick im Katalog der DDB
- A.K.E. im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon
- Die Entdeckung des Haus Mariens
- kritische Arbeit von Peter Groth
- A.K.E. Seite vom Bistum Münster mit vielen weiteren Links
- Informationen zu A.K.E. des Heimatvereins Dülmen e.V.
- Internetpräsentation des Stadtarchivs Dülmen zu Person und Nachleben mit zahlreichen zeitgenössischen Quellentexten
- Infoportal der Anna-Katharina-Gemeinde in Coesfeld
- 360° Panorama - Rundgang durch die A.K.E.-Gedenkstätte | Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen
Personendaten | |
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NAME | Emmerick, Anna Katharina |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | Ordensschwester (im Augustinerorden) und Mystikerin |
GEBURTSDATUM | 8. September 1774 |
GEBURTSORT | Coesfeld |
STERBEDATUM | 9. Februar 1824 |
STERBEORT | Dülmen, Westfalen |
Koordinaten:
Geburtshaus 51° 55' 43" N, 7° 8' 27" O
Wikipedia
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