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Letzte Änderung für Artikel Minden-Bölhorst: 15.02.2006 03:20

Minden-Bölhorst

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Bölhorst ist der Name eines Stadtteiles von Minden im Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen.

Vor der Gebietsreform war Bölhorst das flächenmäßig kleinste Dorf im Kreis Minden-Lübbecke.

Das Bölhorster Wappen
Das Bölhorster Wappen

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort Bölhorst wurde das erste Mal 1394 urkundlich erwähnt. Am 31. Dezember 2004 hatte der Stadtteil Bölhorst 1083 Einwohner. Damit ist Bölhorst von den Einwohnerzahlen der zweitkleinste Ortsteil von Minden.

Der Name Bölhorst ist nach der Flurnamendeutung als „Waldhügel“ zu deuten. Für die Bölhorster jedoch war dies zu einfach. Die Geschichte von den Rittern von Böl und von Horst, die auf diesem Hügel Ihren Besitz gehabt haben sollen, spornten die Phantasien an. Man fand tatsächlich bei Bauarbeiten dicke Mauerreste, die wurden dann gleich auf die Zeit der Ritter geschätzt.

Der Stadtteil

Der Stadtteil Bölhorst ist der flächenmäßig kleinste Stadtteil von Minden. Dies beruht auf der Geschichte von Bölhorst. Im Gegensatz zu den damaligen Nachbardörfern, gab es in Bölhorst keinen Bauern, der eigenes Ackerland besaß. So war die Ausdehnung des Dorfes gering.

Das Wappen von Bölhorst

Das Wappen besteht aus drei Elementen, die auf die Bölhorster Geschichte hinweisen.

Mühlstein Der Mühlstein steht im Wappen für die Bölhorster Mühle. Diese steht heute noch, umgebaut als Wohnhaus, an der Klinkerstrasse. In früheren Jahrhunderten brachten die Bauern der ganzen Umgebung ihr Korn zu der alten Windmühle, die 300 Jahre hindurch im Besitz der Familie Altendorf (später Luhmann, dann Stolze) war, bis auch ihre Flügel sich nicht mehr drehten. Die Mühle war damals, aufgrund Ihrer geometrischen Lage, von weiten zu erkennen und galt deshalb als ein Wahrzeichen von Bölhorst.

Klinker Auf der Bölhorst wurden noch bis 1955 Ziegel gebrannt. Diese galten als besonders hart. Ein Haus das komplett mit diesen Ziegel gebaut wurde, steht in der Lehmhausstrasse.

Grubenlampe Viele Bölhorster verdienten als Bergleute ihr Geld. Die alte Vogteibezeichnung “Zwischen Berg und Bruch” gibt präzise an, was diese Landschaft auszeichnet. Die unterlagernden Schichten der Kreideformation waren der Grund von wiederholten Anschwellung des Bodens, von der die Bölhorst, durch Kohlenabbau und Ziegeleibetriebe bekannt, die bedeutendste war. Bereits 1668 wurde in Bölhorst Steinkohle gewonnen., deren Förderung um die Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Unergiebigkeit eingestellt werden musste. Ein neues Kohlenbergwerk nahm 1876 in der Schachtanlage Meißen die Produktion auf, es förderte 1900 rund 170.000 Zentner Kohle und verdoppelte diese Jahresergebnis bis 1913. Während des Krieges wurde der Abbau nochmals forciert. Als drittes Kohlbergwerk kam 1880 der Schacht Laura in Barkhausen im Ortsteil Zollern hinzu, das sich aber als so unergiebig erwies, das man es sieben Jahre später wieder still legte. Dies gab jahrelang Arbeit für die Bergleute aus Bölhorst und Umgebung. Einen sicheren und beständigen Arbeitsplatz hatten die Bergleute jedoch in den Eisenerzgruben. Dazu gehörte neben der Zeche Viktoria, bei Lerbeck, auch die Zeche Dützen-Häverstädt. Diese wurde mit großem Aufwand gerade bis zum zweiten Weltkrieg betrieben. Es gibt heute noch auf der Bölhorst drei typische Häuser in den die Bergleute wohnten. Die kleinen Häuser stehen in der Lehmhausstrasse.

Kohle und Bergbau

Die ersten Kohlen sollen schon im 30jährigen Krieg ( 1618 - 1684 ) gefunden wurden sein, als schwedische Soldaten im Südteil des Hügels schanzten.

Zur Zeit vom Friedrich des Großen kamen fünf Bergbaufamilien aus dem Harz zur Bölhorst. Die fünf Familien waren: die Amanns, die Homanns, die Kollmeiers, die Blankenhans und die Geldmachers, von denen einige Namen noch heute vertreten sind. Diese waren im 18. Jahrhundert aus Sachsen und dem Harz (Mittelgebirge) als Bergleute zuwanderten. Diese Bergleute bauten sich damals kleine Lehmhäuser, von denen bis heute noch einige an der Lehmhausstraße stehen. Diese charakteristischen Wohnhäuser hatten einen winzigen Garten hinterm Haus. In den Gärten wurde das Notwendigste zur Ernährung der Familie angepflanzt, denn der karge Lohn reicht häufig nicht aus, die Familie zu ernähren. Es sind die ältesten Häuser des Stadtteils und sind mit ihrer merkwürdigen Bauweise heute fast die einzigen Zeugen aus der Zeit des Bergbaues.

Bölhorst ist unterirdisch durchzogen von Stollen und Strebs . Wenn man beim Brunnenbau auf Grubenholz stößt oder wenn sich in alten Mauern Risse zeigen, werden die Bölhorster an das Werk Ihrer Vorväter erinnert.

Durch den Abbau von Kohle wurde der anfallende Abraum oberirdisch gelagert.

Die Halde, „schwarter Hucken“ (plattdeutsch: schwarzer Hügel) genannt, wurde 1952 / 53 abgetragen, weil man sie beim Flutdamm für die Portabrücke mit verwendete.

Die Dorfglocke

Die alte Dorfglocke wurde 1942 zur Waffenherstellung eingeschmolzen. Die Inschrift der alte Glocke lautet : „Glückauf der gantzen Bölhorster Knappschaft! Fahr´ an, Bergmann!

S.G.I.R.N.M.B.F. Friedrich Rinckert aus Osnabrück goss mich 1775.“

Zum Erntedankfest 1950 erhielt die Bölhorst eine neue Glocke mit der Inschrift „Wenn ich ertöne, gedenkt Euerer Söhne die Blut und Leben für Euch gegeben. Neugestiftet von der Gemeinde Bölhorst 1950.“

Auf dem unterer Rand steht : (zur Erinnerung) „Glückauf der gantzen Bölhorster Knappschaft! Fahr´ an, Bergmann!“

Wikipedia

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