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Letzte Änderung für Artikel Grieth: 20.02.2006 08:49

Grieth

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Grieth ist ein Ortsteil der Stadt Kalkar am linken unteren Niederrhein. Es liegt unmittelbar am Rhein, rund 6 km nördlich des Stadtkerns von Kalkar. Mitte 2005 hatte es 842 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Noch während des letzten Jahrtausends hat sich der Rheinverlauf bei Grieth wiederholt verändert. Eine Karte des Naturschutzzentrums des Kreises Kleve zeigt dies.

Demnach floss der Rhein Mitte des 13. Jahrhunderts nicht wie heute östlich von Grieth in Süd-Nord-Richtung an Grieth vorbei, sondern passierte Grieth von Osten kommend nördlich. Danach bildete er eine Flussschlinge , die sich während der nächsten rund 300 Jahre immer weiter nach Nordosten ausdehnte. Schließlich verlief er dort, wo sich heute der Bienener Altrhein befindet. Das Gebiet der heute Grieth auf der rechten Rheinseite gegenüberliegende Ortschaft Grieterort war zu dieser Zeit mit Grieth durch eine Landbrücke verbunden. Es bildete eine Halbinsel, die in weitem Bogen vom Rhein umflossen wurde - bis der Rhein in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bei einem Hochwasser die immer schmaler gewordene Landbrücke zwischen Grieth und Grietherort durchbrach. Zurückgeblieben sind von diesen Verlagerungen des Rheins die Altrheinarme , die insbesondere auf der rechten Rheinseite das Landschaftsbild prägen.

Stromabwärts von Grieth griff der Mensch im 19. Jahrhundert bei der Begradigung einer Schlinge ein, die sich zwischen Grieth und der rechtsrheinischen Ortschaft Dornick bildete. 1819 begannen die preußischen Behörden mit den Arbeiten am „Griether Durchstich“. 1832 fuhren die ersten Rheinkähne durch das neue Flussbett.

Geschichte

Auch die Geschichte Grieths, dessen Name von „Gritt“ abgeleitet wird, was Kies bedeutet, ist durch seine Lage am Rhein geprägt.

Grieth wurde von den Klever Grafen seit dem 13. Jahrhundert zu einem befestigten Hafen- und Handelsplatz ausgebaut. Die Klever brauchten eine eigene Stadt am Rhein, um auch vom Schiffsverkehr profitieren zu können. Die nur rund 7 Kilometer stromauf gelegene Stadt Rees stand unter kurkölnischer Herrschaft. 1254 erhielt Grieth Stadtrechte , 1472 Zoll- und Stapelrechte . Grieth wurde auch Mitglied im Städtebund der Hanse.

Bis ins 20. Jahrhundert bot der Rhein für viele Griether Erwerbsmöglichkeiten. Zum einen als Fischer. Im Rhein wurden unter anderem Aale , aber auch Lachse bzw. Salme gefangen. Zum anderen bot vor dem Aufkommen der Dampfschiffe das Treideln Verdienstmöglichkeiten. Pferde zogen Lastkähne oder bei zu schwachem Wind auch Segelschiffe auf dem Leinpfad („Linnepad“) stromauf. Die Griether stellten die Pferde und fanden Arbeit als Treidelschiffer und Pferdetreiber. Später waren viele Griether Binnenschiffer, auch auf kleinen Proviantbooten zur Versorgung vorbeifahrenden Schiffe mit Waren des täglichen Bedarfs.

Ortsbild und SehenswĂĽrdigkeiten

Die Bebauung hielt sich bis vor wenigen Jahren innerhalb der mittelalterlichen Stadtgrenzen, wo man vor Hochwasser des Rheins weitgehend sicher war. Bei besonders hohem Wasserstand drang der Rhein allerdings auch wiederholt in die StraĂźen Grieths ein.

Ihr Verlauf hat sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert. Die Silhouette Grieths wird unverändert von der spätgotischen dreischiffigen Pfarrkirche Sankt Peter und Paul aus dem 15. Jahrhundert geprägt. Sie steht - durch eine Häuserzeile getrennt – am Marktplatz. Die Einheit von Kirche, Marktplatz und dichtbebauten Straßen und Gassen geben Grieth seinen kleinstädtischen Charakter.

Zu den Baudenkmälern in Grieth gehört das am Nordrand der Stadt gelegene 1371 erstmals erwähnte Haus Grieth. Das Gebäude, das ursprünglich auch Verteidigungszwecken diente, ist in einen stattlichen neugotischen Bau umgebaut worden.

Zeichen für die Verbundenheit Grieths mit dem Rhein sind der auf dem Rheindeich aufgestellte flaggengeschmückte Schiffsmast des Schiffervereins Grieth und die im Vorland am Rhein errichtete stelenartige Skulptur „Steinboot“. Sie trägt auf ihrer Spitze ein stilisiertes stromaufwärts fahrendes Schiff. Bei Hochwasser wird sie oft vom Rhein umströmt.

Im Heimatmuseum Grieth am Marktplatz werden Ausrüstungen und Werkzeuge von Korbflechtern, Fischern und Rheinschiffern sowie Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens gezeigt. Ergänzt durch Bilder und Fotos vermitteln sie einen Eindruck des früheren Lebens in Grieth.

Literatur

  • Helmut Rotthauwe genannt Löns: Kostbarkeit Kalkar; herausgegeben von der Stadt Kalkar; Rheinland-Verlag, Abtei Brauweiler, Pulheim; 1980; ISBN: 3-7927-0558-3; S. 316 - 319
  • Alois Puyn: Calcar, Du kleine Stadt am Niederrhein – Bilder von Anno dazumal 1868 – 1945; Völkersche Buchdruckerei und Buchhandlung Goch Kalkar; 1980, S. 132 - 137

Weblinks

  • §text &cnt=30571&:sysprotocol=http:&:sysbrowser=ie6&:lang=de&':§text='Bildarchiv Foto Marburg, alte Fotos aus Grieth; zumeist aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts'}

Wikipedia

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