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Letzte Änderung für Artikel Hartmut von Hentig: 16.02.2006 04:18

Hartmut von Hentig

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Hartmut von Hentig (* 23. September 1925 in Posen ) ist ein deutscher PĂ€dagoge und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von Hentig wurde als Sohn des Diplomaten Werner Otto von Hentig und seiner Frau Natalie geb. von KĂŒgelgen geboren. Sein Abitur legte er am Französischen Gymnasium in Berlin ab.

Er wuchs in Ostpreußen auf und gehörte dort zum engsten Freundeskreis der spĂ€ter weltbekannten Journalistin Marion GrĂ€fin Dönhoff .

1945 begann er das Studium der Altphilologie an der UniversitĂ€t Göttingen und setzte es ab 1947 an der University of Chicago fort. 1953 wurde er Lehrer am Birklehof (Schwarzwald) und in TĂŒbingen. Über diese Zeit sagt er, er habe damals gelernt, "was man verliert, wenn man StĂ€rke vortĂ€uscht". Damals sei es zur StĂ€rkung der Menschen notwendig gewesen, Menschen von ihren falschen Sicherheiten zu befreien.

Im Gegensatz zu den 68ern strebt er also keine grundsĂ€tzliche Kritik, sondern nur AufklĂ€rung ĂŒber menschengemachte SystemzwĂ€nge und damit die selbstbestimmte Zustimmung zu Institutionen an, die nur ĂŒber Bildung erreichbar sei. SpĂ€ter findet er fĂŒr die BefĂ€higung zur Selbstbestimmung die vereinfachende Formel Die Menschen stĂ€rken und fĂŒr das Durchschauen scheinbarer SachzwĂ€nge als menschengemachte SystemzwĂ€nge die Formel die Sachen klĂ€ren. Diese Formeln sind freilich nicht nur vereinfacht, sondern auch umfassender.

1963 wurde er als Ordentlicher Professor und Direktor des PĂ€dagogischen Seminars an die UniversitĂ€t Göttingen berufen. Von dort wechselte er 1968 an die UniversitĂ€t Bielefeld, nachdem ihm zugesagt worden war, dass er hier eine Versuchsschule grĂŒnden könne. Diese erfolgte 1974 mit der Einrichtung der Laborschule, deren wissenschaftlicher Leiter er wurde und des Oberstufenkollegs in Bielefeld. Er gab die Neue Sammlung - Vierteljahres-Zeitschrift fĂŒr Erziehung und Gesellschaft, Neue Sammlung , heraus und wurde 1987 emeritiert.

Von Hentig ist Mitglied im Beirat der Humanistischen Union .

PĂ€dagogische Grundvorstellungen

Seine grundlegenden pĂ€dagogischen Überzeugungen sind mit dem Motto Die Menschen stĂ€rken, die Sachen klĂ€ren treffend beschrieben. Darin ist enthalten, dass der einzelne sich selbst vertrauen mĂŒsse, bevor er etwas verstehen und sich anverwandeln könne. Deshalb setzt von Hentig darauf, dass Kinder und SchĂŒler ĂŒber selbstbestimmtes Handeln und Verantwortung die Voraussetzung fĂŒr das Verstehen und Umgehen mit komplexen VerhĂ€ltnissen gewinnen. Seine ideale Schule ist eine Gemeinschaft von Verantwortlichen (er nennt sie unter Bezug auf die antike Demokratie Polis ), die ĂŒber der Gestaltung ihrer eigenen Lebensumwelt Regeln und Kenntnisse fĂŒr das Leben in der komplexen Industriegesellschaft erarbeitet.

Selbstbestimmung ist ihm so wichtig, dass er vor dem " Curricula und RahmenplÀne entwerfende[n] PÀdagogen" warnt und dem ihm politisch fernstehenden Helmut Schelsky zustimmt, wenn er soziale SelbstÀndigkeit als auf moralischer SelbstÀndigkeit beruhend ansieht. ( Die Menschen stÀrken, die Sachen klÀren , S.167)

Obwohl von Hentig als der einflussreichste deutsche PÀdagoge seit 1945 gilt, wurden bei der Reaktion der Kultusministerien auf die PISA -Studie seine Erkenntnisse trotz des anerkannten (und bei PISA bestÀtigten) Erfolges seiner Versuchsschulen kaum beachtet.

Auszeichnungen

Werke

  • Hellas und Rom. Lesewerk zur Geschichte, Langwiesche-Brandt, Ebenhausen b. MĂŒnchen, 1964
  • Das Bielefelder Oberstufen-Kolleg, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1971
  • AufgerĂ€umte Erfahrung. Texte zur eigenen Person, Hanser, MĂŒnchen, Wien 1983.
  • Ergötzen, Belehren, Befreien. Schriften zur Ă€sthetischen Erziehung, Hanser, MĂŒnchen, Wien 1985.
  • Die Menschen stĂ€rken, die Sachen klĂ€ren . Ein PlĂ€doyer fĂŒr die Wiederherstellung der AufklĂ€rung, Reclam, Stuttgart, 1985
  • Arbeit am Frieden. Übungen im Überwinden der Resignation, Hanser, MĂŒnchen, Wien, 1987
  • Bibelarbeit. Verheissung und Verantwortung fĂŒr unsere Welt, Hanser, MĂŒnchen, Wien, 1988
  • Die Schule neu denken. Eine Übung in praktischer Vernunft, Hanser, MĂŒnchen, Wien, 1993
  • Bildung. Ein Essay , Hanser, MĂŒnchen, Wien 1996.
  • KreativitĂ€t. Hohe Erwartung an einen schwachen Begriff, Hanser, MĂŒnchen, Wien, 1998.
  • Die Bielefelder Laborschule. Aufgaben, Prinzipien, Einrichtungen. Eine empirische Antwort auf die verĂ€nderte Funktion der Schule. Band 7 Bielefeld, 1998
  • Ach, die Werte. Ein öffentliches Bewusstsein von zwiespĂ€ltigen Aufgaben. Über eine Erziehung fĂŒr das 21. Jahrhundert, Hanser, MĂŒnchen, Wien, 1999
  • Kolumnen, Radius-Verlag, Stuttgart, 2000
  • Fahrten und GefĂ€hrten. Reiseberichte aus einem halben Jahrhundert, Hanser, MĂŒnchen, Wien, 2000
  • Warum muss ich zur Schule gehen? Eine Antwort an Tobias in Briefen, 2001
  • Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben, Beltz, 2002
  • Rousseau oder die wohlgeordnete Freiheit, C.H. Beck, MĂŒnchen, 2003

Siehe auch: Demokratische Erziehung

Weblinks

Wikiquote: Hartmut von Hentig – Zitate

Wikipedia

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