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Letzte Änderung für Artikel Wittmar: 13.08.2005 16:23

Wittmar

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Bismarckturm über Wittmar
Bismarckturm über Wittmar

Die Gemeinde Wittmar ist ein alter Bergarbeiterort in der Asse (Landkreis Wolfenbüttel).

Der Name der 757 Jahre alten Gemeinde Wittmar ist einzigartig in Deutschland . Er setzt sich zusammen aus dem niederdeutschen Wort "witt" für weiß und dem althochdeutschen "mär" für sumpfige Gegend ("weißer Sumpf").

Vom prominentesten Punkt aus, dem Bismarckturm der Asse erschließt sich das Harzvorland wie auch der Ort selbst. In nur 200 Entfernung befinden sich die Reste der von Gunzelin von Wolfenbüttel erbauten Asseburg, die 1218 fertiggestellt und 1492 zerstört wurde. Über eine historische Hainbuchenalle , die "Liebesallee", erreicht man den Asserand, wo seit mehr als 150 Jahren die „Waldwirtschaft zur Asse" auf dem Grund des alten, 1834 abgerissenen alten Försterhauses steht. Dieses wurde später, wenig entfernt, durch ein kleines "Fürstenschloss" nach dem Entwurf des Braunschweiger Architekten Carl Ottmer ersetzt. Neben der Wohnung für den Förster war ein Zimmer für den Landesherren vorgesehen, das bisweilen als Liebesnest gedient haben soll. Dieses von Herzog Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg geplante Haus ist noch heute Sitz der Revierförsterei Asse.

Das eigentliche Dorf im Tal ist von seiner Geschichte als Bergbauort geprägt worden, die am 25. März 1899 mit dem ersten Spatenstich zum Kalibergbau in der Nähe der heutigen Assewirtschaft begann. Damals hatte Wittmar 180 Einwohner, sechs Jahre darauf bereits 850 (heute 1290). Am Asseweg und an der Bismarckstraße hatten die Angestellten ihre großen, gut ausgestatteten Wohnungen. Der Bergwerksdirektor residierte in einer Villa direkt neben der Schachtanlage an der heutigen Kastanienallee . Direkt neben dem Direktorenhaus steht auch heute noch eine Doppel-Villa, die vom Betriebsleiter und dem leitenden Ingenieur bewohnt wurde. Die einfachen Arbeiter lebten in den kleinen Wohnungen an der Bahnhofstraße, mit Außentoilette und kleinem Stall. Von den Bergleuten wurde 1939 in 10665 freiwilligen Arbeitsstunden ein Waldschwimmbad gebaut, das jedoch nur einen Sommer lang betrieben wurde, da ständig das Wasser aus dem undichten Becken auslief.

Im Juli 1906 brach Wasser in den Schacht ein und die Förderung musste eingestellt werden. Ein neuer Schacht wurde bei Remlingen niedergebracht, dessen Salz über eine Seilbahn zur Fabrik nach Wittmar befördert wurde. Bereits 1908 konnte die Produktion im Werk Wittmar fortgesetzt werden. Die Krisen in der Kaliindustrie nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg waren aber auch hier zu spüren, die Produktion wurde auf Steinsalz umgestellt. Das beliebte "Asse-Sonnensalz" wurde in viele Länder Europas exportiert.

Mit der Schließung des Bergwerks 1964 endete die beachtliche Geschichte des Bergbaus in Wittmar. Nur ein Förderwagen im Dorf und der Bergwerksverein erinnern heute noch an die Zeit des Bergbaus. Allerdings leben einige Bergwerksmitarbeiter aus dem benachbarten Asse Schacht II in Remlingen, dem ersten deutschen Atommüll-Endlager , das noch bis zum Jahre 2010 mit Steinsalz verfüllt wird, in Wittmar.

Einen Gang durch den Ort sollte man nicht abschließen, ohne die Kirche (seit 1850 nach einem Blitzeinschlag ohne Kirchturm ) besichtigt zu haben. Auch eines der ältesten bewohnten Häuser in der Region Braunschweig, das " Bergfried " genannte mehr als 500 Jahre alte Haus im alten Dorf, früher auch Wegegeld -Einnahmestation, lohnt einen Besuch.

Bei Aushebungsarbeiten am Buchenweg stieß der Baggerführer am 29. Mai 1976 unvermittelt auf Knochen . Dies war der Auftakt zu umfangreichen Ausgrabungen, die ein jungsteinzeiltliches Gräberfeld der Bandkeramiker aus dem 4. Jahrhundert vor Christus und einen spätbronzezeitlichen Siedlungsplatz zutage förderten. Auf 1600 m² wurden in 40 bis 80 Zentimeter Tiefe 45 Körpergräber mit reichen Beigaben und Tierknochen entdeckt. Für Bandkeramiker sprechen die in linksseitiger Ost-West-Hocklage oder rechtsseitiger West-Ost Hocklage gefundenen Skelette mit Gefäßbeigaben, Steingeräten und Muschelschmuck. Auf eine noch ältere Bestattung deuten Skelette in gestreckter Rückenlage und differenzierter Armhaltung.

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