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Letzte Änderung für Artikel Samtgemeinde Papenteich: 14.12.2005 19:31

Samtgemeinde Papenteich

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Wappen Karte
Wappen der Samtgemeinde Papenteich Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Papenteich hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis : Gifhorn
Verwaltungssitz : Meine
Geografische Lage :
Koordinaten: 52° 23' N; 10° 32' O
52° 23' N; 10° 32' O
Fläche : 110,84 km²
Einwohner : 23.490 (31. Mai 2005)
Bevölkerungsdichte : 209,0 Einwohner/km²
Höhe : 79 m ü. NN
Kfz-Kennzeichen : GF
Gemeindeschlüssel : 03 1 51 406
Samtgemeindegliederung: 6 Gemeinden
Adresse der
Samtgemeindeverwaltung:
Hauptstraße 15
38527 Meine
Website: www.papenteich.de
E-Mail-Adresse: info@papenteich.de
Politik
Samtgemeindebürgermeister : Helmut Holzapfel ( SPD )

Die Samtgemeinde Papenteich ist eine Samtgemeinde im niedersächsischen Landkreis Gifhorn.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Im Übergangsbereich zwischen Harz und Heide erstreckt sich südlich von Gifhorn und nördlich von Braunschweig das Gebiet der Samtgemeinde Papenteich.

Nachbargemeinden

Benachbarte Städte sind Gifhorn, Wolfsburg und Braunschweig.

Samtgemeindegliederung

Die Samtgemeinde umfasst die Mitgliedsgemeinden Adenbüttel, Didderse, Meine, Rötgesbüttel, Schwülper und Vordorf. Sitz der Verwaltung ist Meine.

Geschichte

Heutige Verwaltungseinheit

Die Samtgemeinde Papenteich wurde zunächst von 18 Mitgliedsgemeinden am 2. Oktober 1970 gebildet. Im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1974 kam es zu einer geänderten inneren Gliederung und zu einer modifizierten äußeren Abgrenzung. Im Mai 1981 wurde als letzte Veränderung die Rückgliederung der 1974 abgetrennten Gemeinde Didderse durchgeführt.

Papenteich als historischer Gebietsname

Die Ortsbezeichnung "Papenteich" für das Gebiet ist älter. Sie findet sich so bereits im Topographischen Atlas des Königreichs Hannover von A. Papen ( 1840 ). Dort sind einige Ortschaften nördlich und östlich der heutigen Samtgemeinde auch dem Papenteich zugeordnet. Bis 1859 gab es den Papenteich als selbständige Verwaltungseinheit. Erst dann wurden die Ämter Gifhorn und Papenteich zum neuen Amt Gifhorn zusammengelegt.

Vorgänger des Amtes Papenteich waren die Gogräfschaften. Nach den napoleonischen Kriegen und vor 1852 gab es als Unterglieder des Amtes Gifhorn:

  • die Obergogräfschaft Papenteich mit den Dörfern Adenbüttel, Dalldorf, Didderse, Eickhorst , Harxbüttel , Hillerse, Klein Schwülper , Leiferde, Rethen, Ribbesbüttel, Rolfsbüttel , Rothemühle , Vollbüttel , Volkse , Vordorf, Walle und Winkel, dem Landgute Warxbüttel , den Forsthäusern Druffelbeck und Hundesholz , der Mühle Ellersbüttel , den einzelnen Häusern Deichhaus , Hülperode , Sandkrug und Warmbüttel .
  • die Untergogräfschaft Papenteich mit den Dörfern Abbesbüttel, Allenbüttel , Allerbüttel , Ausbüttel , Bechtsbüttel, Brunsbüttel, Calberlah, Edesbüttel , Grassel, Gravenhorst , Jelpke , Isenbüttel, Meine nebst Zellberg, Ohnhorst , Rötgesbüttel nebst Schierenbalken , Wasbüttel, Wedelheim (heute Wedelheine ) und Wedesbüttel , den Patrimonialgerichtsdörfern Essenrode und Wettmershagen , dem Landgut Martinsbüttel , den Forsthause Bullerhaus , dem Wirtshause Meiner Sand , den Mühlen Rischmühle und Wendemühle und den einzelnen Häusern Wendebrück .

Das historische Gebiet das Papenteichs ist damit weit größer als die heutige Fläche der Samtgemeinde.

Nach den Untersuchungen Willi Rinkels ( 1983 ) läßt sich der Name Papenteich weiter bis in mittelalterliche Urkunden verfolgen. Die ältesten Namensformen lauten dabei poppendic oder poppendyk. Beispielsweise hatten 1318 die Grafen von Wohldenberg die Grafschaft im "poppendik" inne. Das Grundwort kann für "Dickicht" stehen, es kann im Niederdeutschen Teich oder Deich bedeuten, im Mittelhochdeutschen auch Grenze oder wiedergutmachen, sühnen. Was das Sühne- und Gerichtswesen betraf, so hatte der Papenteich tatsächlich in alten Zeiten eine eigene Dingstätte, vermutlich unter freiem Himmel, die Dingbänke zwischen Rötgesbüttel und Meine, und war damit ein eigener Gerichtsbezirk. Der erste Teil des Namens Papenteich kommt wahrscheinlich nicht nicht von den "Papen" ( Pfaffen ), sondern vom Personennamen Poppo . Rinkel vermutet einen 1165 verstorbenen Grafen Poppo als Namensgeber. Dieser war mit Kaiser Lothar von Supplinburg verschwägert. Die genaue Herkunft des Namens Papenteich ist jedoch noch nicht geklärt.

Die "Büttelei"

Bemerkenswert ist, daß ein Großteil der in Deutschland auf "büttel" endenden Orte im historischen Gebiet das Papenteichs liegt (überwiegend auch in der heutigen Samtgemeinde). Diese Büttel-Orte sind eine Papenteicher Besonderheit. Man pflegt die Gegend bisweilen auch die "Büttelei" zu nennen. Mit dem Büttel als Gerichtsdiener haben diese Namen nichts zu tun. Sie sind erheblich älter als diese Berufsbezeichnung. Die Sprachforschung leitet büttel von bodal ab. Dies ist nordsächsisch und kann etwa "Haus und Hof" oder "Siedlungsgebiet" bedeuten. Das Bestimmungswort vor "büttel" ist meistens - soweit feststellbar - ein Personenname aus vorchristlicher Zeit, z. B. für Brunsbüttel Brun oder für Rolfsbüttel Rolf . Einige englische Ortsnamen auf "bottle" haben den gleichen Ursprung.

Ausgehend von der Sprach- und Ortsnamenforschung ist versucht worden, die Zeit der Landnahme im Papenteich zu ermitteln. Nur wenige Ortsnamen, vielleicht solche wie Rethen , Hillerse, Meine, sind möglicherweise älter als die Büttel-Namen. Vor der Gründung der Büttel-Dörfer müssen weite Flächen des Papenteichs unbesiedelt gewesen sein. Vor 400 n. Chr. sind in den Dörfern kaum archäologische Funde nachweisbar, wohl aber solche aus der Zeit vor 800. Heinrich Wesche (1971) nimmt eine Gründung vieler Dörfer im 5. oder 6. Jahrhundert an.

Es gibt einige weitere Büttel-Orte in Dithmarschen und eine andere Gruppe bei Bremen. Zieht man eine Verbindung vom Papenteich durch die Lüneburger Heide nach Dithmarschen, so liegen an dieser Verbindungslinie, aber fast nirgendwo sonst im deutschen Sprachraum, verstreut einige weitere Büttel-Orte, wie Wunderbüttel, Hankensbüttel und Bienenbüttel in der Lüneburger Heide. Daher und aufgrund einiger sprachlicher Gemeinsamkeiten des Dialekts mit der Nordschleswiger Sprache (vgl. unten: Sprache) wird vermutet, daß ein großer Zug von Siedlern (bzw. ein kleiner Stamm) aus dem Küstengebiet nach Süden gewandert sein muß. Diese Siedler hätten auf dem Weg einige kleine Gruppen zurückgelassen, die unterwegs die verstreuten Orte in der Heide gegründet hätten. Der Großteil aber hätte sich im Papenteich niedergelassen, dort das Land unter sich aufgeteilt und mehr als 30 bodals gegründet. Die Papenteicher wären sozusagen ein eigener Stamm gewesen.

Diese Auffassung herrscht in dem an der Ortsnamensforschung orientierten Schrifttum vor. Eine abweichende Meinung vertritt der Braunschweiger Historiker Wolfgang Meibeyer in einer 2004 erschienenen Publikation, die nicht mit namenskundlichen, sondern mit siedlungsarchäologischen Methoden arbeitet. Nach Meibeyer sei die Landnahme erst wesentlich später erfolgt, und die Büttel-Orte seien im 11.-15. Jahrhundert entstanden.

Sprache

Papenteicher Platt

Im 19. Jahrhundert war die Umgangssprache Papenteicher Platt. Dieses wurde gegen Ende des Jahrhunderts im Deutschen Sprachatlas teilweise dokumentiert. Der Papenteich galt als eigene Kleindialektlandschaft innerhalb des ostfälischen Niederdeutsch . Charakteristisches Kennzeichen dieses Dialekts ist u.a. das lange ü anstelle des sonst im Niederdeutschen langen u: Ãœse Püdel is in einem Tüge üt de Lüke rütesüset (Unser Pudel ist in einem Zuge aus der Luke herausgesaust). Ein weiteres Dialektmerkmal ist z. B., dass fremde ältere Personen ungefähr gleichen gesellschaftlichen Standes nicht Herr oder Frau, sondern Unkel und Tante angesprochen werden. Kirchensprache, Schrift- und Amtssprache war Hochdeutsch. Der Papenteicher Dialekt um 1900 ist u.a. in den Zeitungsbeiträgen von Karl Ahrens aus Meine ( 1868 - 1937 ) erhalten. Dieser schrieb über viele Jahre Texte für die Wochenendbeilage der Gifhorner Aller-Zeitung .

Das Papenteicher Platt ist als Teil des Niederdeutschen als anerkannter Regionalsprache durch die europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen besonders geschützt.

Heinrich Wesche , ein aus Hillerse stammender Göttinger Wissenschaftler, hat versucht, aus dem Papenteicher Platt die Besiedlungsgeschichte des Papenteichs abzuleiten. Der Umlaut ü nach Papenteicher Art finde sich sonst in ähnlicher Form nur in Jütland , Nordschleswig und Friesland. Einige wenige Wörter gebe es außer im Papenteich nur in Nordschleswig. Wahrscheinlich habe im Papenteich im 5. oder 6. Jahrhundert ein Stamm aus dem Norden gesiedelt, der mit seinen Ortsgründungen für die einzigartige Ballung von "Büttel"-Ortsnamen verantwortlich sei.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist der örtliche Dialekt dramatisch zurückgegangen. Um 2000 hört man in Alltagssituationen kaum noch Papenteicher Platt, oft nur ein- oder zweimal jährlich und somit weitaus seltener als beispielsweise Italienisch, Türkisch oder Russisch. Die Sprache wird vermutlich noch von einigen hundert Menschen vollständig beherrscht, allerdings sprechen auch viele von diesen im Alltag Hochdeutsch. Die Zahl derer, die den Dialekt verstehen oder gelegentlich einzelne Wörter und Sätze verwenden, ist deutlich höher. Im kulturellen Leben wird der Dialekt weiterhin gepflegt, z. B. durch den örtlichen Autor Karl-Otto Dohrendorf und durch Veranstaltungen der Samtgemeindebücherei. Da derzeit nahezu keine Weitergabe des Dialekts an Kinder erfolgt, besteht die Möglichkeit, daß er im 21. Jahrhundert ausstirbt.

Regionales Hochdeutsch

Obwohl der Papenteich zuletzt stark durch Zuwanderungen geprägt wurde (beispielsweise hat sich die Bevölkerung von Meine seit 1939 etwa vervierfacht), spricht etwa die Hälfte der Bevölkerung ein mehr oder weniger stark lokal eingefärbtes Hochdeutsch mit Braunschweiger und Papenteicher Elementen, wie z. B. einem sog. klaren A und einem weichem G am Wortende: Aantracht Braunschwaach steht beispielsweise für den Fußballclub Eintracht Braunschweig. Etwa 200 niederdeutsche Wörter werden in der ansonsten hochdeutschen Umgangssprache verwendet, allerdings nicht alle gleich häufig.

Politik

Gemeindepartnerschaften

Pays de Loiron (Frankreich)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Samtgemeinde wird für den Straßenverkehr in Nord-Süd-Richtung über die B 4 (Braunschweig-Lüneburg) erschlossen und in West-Ost-Richtung durch die L 321 (Peine-Wolfsburg). Durch das bisherige Fehlen von Ortsumgehungen, die aktuelle Einwohner- und Verkehrszunahme und seit Januar 2005 die Nutzung der mautfreien B 4 und L 321 durch den Schwerlastverkehr ergeben sich erhebliche Belastungen für die durchquerten Orte. Die Diskussion über Verkehrsbelastungen, Verkehrsberuhigung und mögliche Ortsumgehungen ist seit etwa 2002 beherrschendes Thema der Kommunalpolitik. Der äußerste Süden der Samtgemeinde wird nahe Schwülper und Walle von der Autobahn A 2 gestreift.

Der Eisenbahnverkehr durchquert die Samtgemeinde in Gestalt der Nebenstrecke Braunschweig-Uelzen in Nord-Süd-Richtung in etwa parallel zur B 4. Es gibt derzeit Bahnhöfe bzw. Haltestellen in Meine und Rötgesbüttel. Geplant ist ein Ausbau der Strecke Braunschweig-Gifhorn als "RegionalStadtBahn" für das Braunschweiger Umland.

1928 wurde der Mittellandkanal durch das Gebiet der späteren Samtgemeinde gebaut. Die Orte Abbesbüttel, Wedelheine und Wedesbüttel sind direkt am Kanal gelegen.

Der Radfernweg Braunschweig-Lüneburg durchquert das Gebiet der Samtgemeinde in Süd-Nord-Richtung über Abbesbüttel, Meine, Ohnhorst und Gravenhorst, meistens auf gut ausgebauten asphaltierten Feldwegen abseits vom motorisierten Straßenverkehr.

Literatur

  • Brandt, C.: Schwülper. Ein Stück niedersächsische Heimatgeschichte. Hildesheim 1912.
  • Der Landkreis Gifhorn. Hrsg. von Niedersächischen Landesverwaltungsamt. Bremen 1972. (Die Landkreise in Gifhorn, Bd. 26. ISBN 3-87172-327-4 .)
  • Geschichtliches aus dem Papenteich. Bearbeitet von Heinz Klose. Meine 1983. ISBN 3-87040-029-3 . Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte.
  • Bitter, Stephan / Gurland, Hans-Heinrich (Hrsg.): Unsichtbare Kirche. Rheinbach 1999. ISBN 3-87062-034-X . (S. 100-309: Tagebücher des Meiner evangelischen Gemeindepastors Rudolf Gurland 1930 - 1939 . Der Pastor wurde wegen seiner jüdischen Abstammung im Nationalsozialismus verfolgt).
  • Papenteich in alten Ansichten. Horb am Neckar 1995. Bildband, 228 S.
  • Seit der Gründungszeit der Samtgemeinde erscheinen die "Papenteicher Nachrichten" als amtliches Mitteilungsblatt. Die Ausgabe 264 vom November 2004 erschien in einer Auflage von 9900 Exemplaren und einer Länge von 68 Seiten. Der Inhalt der "Nachrichten" ging seit jeher erheblich über bloße amtliche Mitteilungen hinaus: es gibt u.a. auch vielfältige Vereinsmitteilungen, Berichte, literarische Texte, Ergebnisse der Heimatforschung.

Weblinks

siehe auch Lagesbüttel

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