Rühen
Basisdaten | |
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Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis : | Gifhorn |
Fläche : | 30,89 km² |
Einwohner : | 5.004 |
Bevölkerungsdichte : | |
Höhe : | 65 m üNN |
Postleitzahl : | 38471 |
Telefonvorwahl : | 05367 |
Geografische Lage : | |
Kfz-Kennzeichen : | GF
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Gemeindeschlüssel : | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Am Schützenplatz 1a 38471 Rühen |
Website: | |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Bürgermeister : | Waldemar Peters ( CDU ) |
Rühen ist eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn im Osten des Landes Niedersachsen. Die Gemeinde Rühen ist gemeinsam mit den Gemeinden Bergfeld, Ehra-Lessien, Parsau, Tiddische und Tülau sowie dem Flecken Brome Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Brome und liegt an der B 244 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt Wolfsburg.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Rühen befindet sich am Rande des Naturparks Drömling und liegt direkt am Mittellandkanal
Geschichte
Der Ort wurde bereits 1360 als Rughinghe urkundlich genannt. Er liegt in der geschichtlichen Landschaft des Vorsfelder Werders. Rühen entstand neben den anderen Siedlungen des Werders im 12. Jahrhundert als wendisches Rundlingsdorf . Einige wendische Flurnamen erinnern noch daran. Jahrhundertelang gehörte es zum Einzugsbereich des Werder-Hauptortes Vorsfelde, das auch bis in die Nachkriegsjahre hinein kirchlich zuständig war.
Der Drömling spielte für die Rühener Bauern eine große Rolle, zunächst als Holzieferant und Viehweide. Oft kam es aber vor, dass nach heftigen Niederschlägen das Heu auf den dann überfluteten Moorwiesen schwamm. Daher war auch der Holzeinschlag nur im Winter möglich, wenn das Niedermoor gefroren war. Der Baumbestand wurde parzellenweise abgeholzt, um Brennmaterial zu gewinnen; Weidenzweige wurden als Flechtmaterial für Körbe und Kiepen geerntet. Dadurch wurde der Baumbestand nie älter als ca. 10 Jahre. Auch die umliegenden Ortschaften hatten ein Anrecht auf Holzeinschlag im Drömling, was sich noch in Flurbezeichnungen wie "Tiddischer Drömling" oder "Hoitlinger Drömling" widerspiegelt.
Ackerbau wurde auf den Niedermoorflächen erst durch die Rimpauschen Moordammkulturen möglich, die in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts angelegt wurden. Dies geschah hauptsächlich durch den nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst , der auch für den Bau des Mittellandkanals eingesetzt wurde. In Rühen bestand ein Lager des Reichsarbeitsdienstes, das direkt am Kanal gelegen war; eine Baracke dieses Lagers steht noch heute.
Nahe dem Ortsteil Brechtorf lag bis zum 19. Jahrhundert der Wipperteich. Er war bis zu seiner Trockenlegung 1841 mit 200 Hektar Fläche das größte Gewässer im Lande Braunschweig. Er diente der Fischzucht und dem Betrieb der Wippermühle.
Nach Kriegsende war Rühen bis zur Wende Zollhafen für den Güterverkehr durch die damalige DDR nach Berlin.
Rühen besaß einen Bahnhof, der von der OHE ( Osthannoversche Eisenbahn ) bedient wurde. Er verband Rühen mit Oebisfelde. Durch die deutsch-deutsche Grenzziehung kam der Zugverkehr zum Erliegen, der Bahnhof wurde zunächst noch in nördlicher Richtung (Parsau) genutzt und dann ganz geschlossen.
Bis zur niedersächsischen Kommunalreform am 1. Juli 1972 gehörte Rühen zum Landkreis Helmstedt.
Nach dem Krieg wuchs die Gemeinde Rühen sehr schnell. Waren es zunächst Flüchtlinge und Vertriebene, die im Norden des Ortes bauten, so bauten in den 70er und 80er Jahren vor allem Mitarbeiter des Volkswagenwerkes Wolfsburg im Ostteil des Ortes. Inzwischen sind auch im Westen Rühens Baugebiete ausgewiesen und bebaut worden.
Gemeindegliederung
Rühen gliedert sich in folgende Ortsteile:
- Kernort Rühen
- Eischott
- Brechtorf (um 1150 :Bracthorp)
Nachbargemeinden
Die nachfolgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Rühen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Westen genannt:
Religion
Bis 1951 war Rühen keine selbständige Kirchengemeinde, sondern Diaconat der Evangelisch-lutherischen Kirche St.Petri in Vorsfelde ; bis 1958 wurde die Gemeinde von St.Johannes (Vorsfelde III) aus verwaltet. Durch den Umbau der ehemaligen Volksschule erhielt Rühen in der Ortsmitte eine Kirche. Seit 1958 besteht die Evangelisch-lutherische St.Paulus-Gemeinde Rühen mit Brechtorf und Eischott.
Politik
Der Rat der Gemeinde Rühen hat 15 Mitglieder. Folgende Fraktionen sind vertreten:
- CDU - 7 Mitglieder
- SPD - 6 Mitglieder
- PUL - 2 Mitglieder
Wirtschaft und Infrastruktur
Rühen hat mehrere handwerkliche Kleinbetriebe; vom einstigen Hauptwirtschaftszweig, der Landwirtschaft , existieren nur noch drei Haupterwerbsbetriebe und ein Nebenerwerbsbetrieb .
Bildung
In Rühen befinden sich eine Grund-, eine Realschule ( Homepage der Realschule ) und eine Hauptschule.
Freizeit
- Der Naturpark Drömling liegt in unmittelbarer Nähe und bietet Möglichkeiten zu Spaziergängen, Wanderungen und Radtouren.
- Einer der größten Vereine in Rühen ist die Kyffhäuser Kameradschaft mit 234 Mitgliedern. 1. Vorsitzender ist Kurt Reum.
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Kategorie : Ort in Niedersachsen
Wikipedia
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