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Letzte Änderung für Artikel Hedemünden: 20.02.2006 10:02

Hedemünden

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Hedemünden
Wappen Karte
Lage Hedemündens in Deutschland
Basisdaten
Staat : Deutschland
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis : Göttingen
Gemeinde : Hann Münden
Fläche : 13,27 km²
Geografische Lage : nördliche Breite 51° 23'
östliche Länge 9 ° 45'
Höhe : 148 m ü. NN
Einwohner : 1500'
Bevölkerungsdichte : 130 Einwohner/km²
Postleitzahl : 34346
Vorwahl : 05545
Kfz-Kennzeichen : GÖ
Gemeindeschlüssel :
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadt Hann. Münden
Lotzestraße 2
34346 Hann. Münden
Webseiten: www.hedemuenden.net
www.hann.muenden.de
E-Mail-Adresse: webmaster@hedemuenden.net
info@hann.muenden.de
Politik
Ortsbürgermeister: Udo Bethke

Hedemünden war bis 1930 eine selbständige Kleinstadt und ist heute ein Ortsteil der Stadt Hann. Münden im südlichen Niedersachsen. Der Ort hat derzeit etwa 1.500 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Hedemünden liegt am Unterlauf der Werra. Dieser in Thüringen entspringende Fluss verläuft weiter durch das thüringisch-hessische Grenzland und erreicht nach der hessisch-niedersächsischen Landesgrenze Hedemünden als ersten Ort Südniedersachsens. Nachdem die Werra niedersächsisches Gebiet erreicht hat, erweitert sich ihr Flusstal zu einem Kessel mit einem Durchmesser von etwa drei Kilometern. Dieser Talkessel wird im Süden vom Kaufunger Wald umschlossen. Gegenüber erhebt sich im Norden die Höhe des 'Hedemündener Waldes'. Die mittlere Höhe Hedemündens befindet sich 130 m über NN , höchste Erhebung ist die 'Hohe Schleife' mit 442 m über NN.

Verkehrlich ist Hedemünden über eine Anschlussstelle an die Bundesautobahn 7 (Hamburg – Hannover – Göttingen – Kassel – Frankfurt am Main) sowie die Bundesstraße 80 angebunden. Darüber hinaus hat Hedemünden einen Bahnhof, in dem Nahverkehrs- und Regionalzüge halten und den Ort mit den umliegenden Mittelzentren Hann. Münden und Witzenhausen sowie den Oberzentren Kassel und Göttingen verbinden. Dort besteht Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG .

Außerdem liegt Hedemünden an verschiedenen touristischen Routen: der Deutschen Märchenstraße, der Deutschen Fachwerkstraße, der Deutschen Ferienroute Alpen – Ostsee sowie dem Werra-Fernradweg .

Geschichte

Der Ort wurde erstmals am 6. Dezember 1017 urkundlich erwähnt, erhielt später Stadtrechte , die bis zum Jahr 1930 fortbestanden. Ursprünglich hatte das heutige Hedemünden den Namen Hademinni (bzw. in abweichenden Schreibweisen auch Hademinne, Hedeminni, Haydeminne oder Hedeminnen).


Wichtige Daten in der Geschichte Hedemündens:

um Christi Geburt Nahe dem heutigen Hedemünden besteht ein römisches Legionslager.

1017 Urkundliche Erstnennung: Kaiser Heinrich II. (der Heilige) schenkt seinen Hof Hademinni dem Benediktinerinnen-Kloster in Kaufungen (gegründet durch seine Gemahlin Kunigunde). Die Urkunde wurde in Gottern im Kreise Mühlhausen ausgestellt und befindet sich heute im Hessischen Staatsarchiv Marburg .

1210 An der Stelle einer frühmittelalterlichen Saalkirche (9. - 12. Jhd.) wIrd in diesem Jahr ein spätromanischer zweischiffiger Kirchenbau errichtet. Später erfolgen verschiedene An- und Umbauten.

1510 bauen Kirche und Gemeinde das erste Schulhaus an der Kirchhofsmauer.

1576 wird eine Gilde der Kaufleute erwähnt.

1579 Herzog Erich hat nach einem Memorial aller privilegien dero von Hedemünden, ... mit der gerechtigkeit schuster und Becker gilde jetzo privilegirt. (Ein Gesuch der Hedemündener Handwerksmeister aus dem Jahre 1828 um Ausstellung eines Gildebriefes wurde abschlägig beschieden. In diesem Gesuch erscheint kein Hinweis auf den Bestand von Gilden in früherer Zeit.)

1589 Herzog Heinrich Julius gestattet dem Flecken Hedemünden die Erhebung eines Kaufgeldes auf fremde Biere (Schankrecht) und die eigene Brauerei (Braurecht).

1645 wird Hedemünden erstmalig von Herzog Christian Ludwig mit der Bestätigung seiner Privilegien als Stadt bezeichnet.

1677 werden Jagdrechte mit der Bestätigung aller Privilegien gewährt.

1731 entsteht ein neues Schulhaus mit Lehrerwohnungen auf dem "Friedhof" hinter der Michaeliskirche.

1860 erhält die Stadt Hedemünden als sogenannte amtssässige Stadt eine Verfassung .

1871 Beim Bau der Eisenbahn von Halle nach Kassel über Hedemünden wird der nördliche der beiden großen urgeschichtlichen Grabhügel abgetragen, während der zweite, der sogenannte Haaghügel - zwar beim Straßenbau am Rand beschädigt - aber zum größten Teil noch erhalten ist. Er ist der größte urgeschichtliche Grabhügel in Südniedersachsen.

1913 Umzug der Schule in das neu gebaute Schulhaus am Pfuhlweg.

1930 Hedemünden verzichtet auf die Stadtrechte und wird wieder Landgemeinde.

1937 Bau der Autobahn von Frankfurt zunächst bis Göttingen. Die Weiterführung nach Norden erfolgt erst nach dem zweiten Weltkrieg .

1962 Nach Erweiterungsbauten der Schule und dem angegliederten Bau einer Turnhalle wird 1963 die Mittelpunktschule für die (Oberstufenjahrgänge (5. - 9. Schuljahr) der Ortschaften Hedemünden, Oberode, Laubach, Lippoldshausen und Wiershausen gebildet.

1973 lnfolge der Gebiets- und Verwaltungssreform in Niedersachsen wird Hedemünden in die Stadt Münden eingemeindet, während der Altkreis Münden im Großkreis Göttingen aufgeht. Damit hängt die Überführung der 5. bis 9. Jahrgänge der Mittelpunktschule Hedemünden in die Hauptschule Hannoversch Münden zusammen. Gleichzeitig werden, nachdem die Laubacher Schule schon vorher integriert worden war, die Grundschulen Oberode und Lippoldshausen ebenfalls in die nun entstandene Hedemündener Mittelpunkt-Grundschule eingegliedert.

1995 Fertigstellung der Ortsumfahrung (Bundesstraße 80) und Beginn des Rückbaus der ehemaligen Bundesstraße im Ortskern, Durchführung von Dorferneuerungsmaßnahmen .

St. Michaeliskirche

St. Michaeliskirche
St. Michaeliskirche

Die Kirche wird durch ein Mansarddach geprägt. Im Chor hat man in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts Reste mittelalterlicher Wandmalereien aufgedeckt. Die heutige Kirche befindet sich an der Stelle einer frühmittelalterlichen Saalkirche aus dem 9. bis 12. Jahrhundert. Im Jahr 1210 wurde an gleicher Stelle ein spätromanischer zweischiffiger Kirchenbau errichtet. Später erfolgen verschiedene An- und Umbauten.

Römerlager

Der April 2004 mit einer archäologischen Sensation an das Licht der Öffentlichkeit: Auf dem Burgberg bei Hedemünden stellte er die Entdeckung eines Römerlagers vor. Der Burgberg liegt auf einer Hochfläche oberhalb des Steilhangs über dem Werratal, rund 60-90 m über der Talsohle. Unterhalb davon befindet sich die Werrafurt des Fernweges von Nordhessen ins südniedersächsische Leinetal.

Genau auf der Trasse dieses Weges, an einer Stelle zwischen Hedemünden und Ellerode, die „Im Eichholze“ genannt wird, wurde im Jahr 1855 in einem roten Tongefäß ein Schatzfund römischer Münzen entdeckt. Bis auf zwei Stücke sind die Typen unbekannt geblieben, denn der restliche Münzfund wurde eingeschmolzen (Frank Berger, Die Fundmünzen der römischen Zeit in Niedersachsen, Band 2, Berlin 1988, S. 151 Nr. 7039). Erwähnt sind lediglich ein Stück der Gens Minucia und eines der Gens Mamilia. Bei letzterem muss es sich um den Denartyp Cra 362/1, geprägt von C. Mimilius Limetanus in Rom im Jahr 82 v. Chr., gehandelt haben. Dieser Typ ist ein Serratus , der unter den römischen Fundmünzen aus der Zeit des Augustus, in Kalkriese zum Beispiel, durchaus gängig ist.

Die Ausgrabungen und Prospektionen Klaus Grotes förderten vier Geländekomplexe zutage. Das „Lager I“ ist eine länglich ovale Anlage von 320 x 150 m bei einer flach-welligen Innenraumfläche von 3,215 Hektar. Ihn umgibt eine Wall/Grabenanlage von 760 m Länge, in der vier Tore nachgewiesen wurden. Ein zusätzliches Nordtor ist denkbar. Wall und Graben wurden durch Profilschnitte überprüft. Der Wall hat heute eine Basisbreite von 5-6 m und eine Höhe von 0,8 – 1,2 m. Die Gesamthöhe von Grabenbasis bis Wallkrone wird mit 3,5 m geschätzt. Im Innenraum fanden sich drei eiserne Pionieräxte (Dolabra), einheimische Keramik, nichteinheimische Drehscheibenware, römische Münzen, eine Tüllenlanzenspitze, mehrere Katapultgeschossbolzen, mehrere Lanzenschuhe, Zeltheringe, ein Ledermesser, eine Sense, Baubeschläge, Pfrieme und Durchschläge, Nägel und Kettenteile.

Das „Lager II“ ist eine kleinere Anlage von fast rechteckiger Grundrissform, direkt südlich an das „Lager I“ anschließend und offenbar zeitgleich mit diesem. Die Innenraumfläche beträgt 1,3 Hektar. Auch hier wurden Wall und Spitzgraben eindeutig nachgewiesen, wobei die Spitzgrabenverfüllung intensive Brandreste enthält. Gefunden wurden in diesem Bereich eine (vierte) Dolabra, zwei eiserne Hammerdechsel, eiserne Nägel, ein Zelthering und Baubeschläge. Das „Lager III“ ist ein westliches Vorgelände von „Lager I“ mit einer auffälligen Fundkonzentration römischer Metallobjekte auf 150 x 150 m. Wall- und Grabenanlagen sind hier nicht erkennbar. Zu den Funden gehören eine Silbermünze der Römischen Republik, eine Kupfermünze des Augustus (?), eine 40 cm lange Pilumstange, eine Pilumzwinge, zwei Katapultbolzen, ein Glockenklöppel und diverse Baubeschläge. Das mutmaßliche „Lager IV“ liegt östlich unterhalb des Burgberges. Es könnte 7-8 Hektar umfasst haben. Auffällig sind hier Keramikfundstreuungen und Strukturen im überackerten Gelände. Es könnte sich um ein Marschlager handeln.

Die insgesamt über 100 römischen Metallfunde lassen einen Vergleich mit anderen Funden aus frühkaiserzeitlichen Lagern und Plätzen wie Haltern , Xanten, Nijmegen , Kalkriese , Rödgen, Waldgirmes, Hofheim und Dangstetten zu. Auffällig ist die in Größe und Form bestehende Ähnlichkeit mit Rödgen (3,3 Hektar) in der Wetterau. Die Datierung ist noch problematisch, denn noch ist der Bestand römischer Münzen zu gering. Klaus Grote spricht von einer unbekannten Zahl römischer Münzen, angeblich Nemausus-Dupondien und republikanischer Denare, die vor längerer Zeit auf dem Gelände des Burgberges aufgelesen wurden. Klaus Grote datiert den Lagerkomplex von Hedemünden in den Zeitraum von den Feldzügen des Nero Claudius Drusus 12/9 v. Chr. bis in die Zeit des Germanicus 15/16 n. Chr. In Hedemünden hat man also das erste Römerlager in Niedersachsen entdeckt und auch das erste Römerlager östlich der Weser/Werra, wenn auch nur wenige Meter vom Flusslauf entfernt.

Fotogalerie

Literatur

  • Heinrich Hampe: Hedemünden - Aus der Geschichte einer kleinen Ackerbürgerstadt bis zu ihrem Verzicht auf die Stadtrechte 1930. Eigenverlag, Hedemünden 1992. 392 Seiten
  • Klaus Grote: Stützpunkt der römischen Expansionspolitik. Das Römerlager bei Hedemünden an der Werra. Ein Vorbericht. In: Göttinger Jahrbuch 52 (2004), S. 5–12.
  • Klaus Grote: Römerlager Hedemünden. Herausgegeben vom Mündener Heimat- und Geschichtsverein Sydekum. Hann. Münden 2005. 82 Seiten. ISBN 3-925451-358

Weblinks

Wikipedia

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