fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Gartow: 15.02.2006 13:01

Gartow

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Gartow hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis : Lüchow-Dannenberg
Geografische Lage :
Koordinaten: 53° 1' N, 11° 27' O
53° 1' N, 11° 27' O
Höhe : 17 m ü. NN
Fläche : 28,28 km²
Einwohner : 1.412
(31. Dez. 2003)
Bevölkerungsdichte : 50 Einwohner je km²
Postleitzahlen : 29471
Vorwahl : 05846
Kfz-Kennzeichen : DAN
Gemeindeschlüssel : 03 3 54 005
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Samtgemeinde Gartow
Springstr. 14
29471 Gartow
Tel.: 05846/82-0
Website: www.gartow.de
E-Mail-Adresse: samtgemeinde@gartow.de

Gartow ist eine Gemeinde und Flecken im Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen.

In der Gemeinde Gartow befindet sich eine Rundfunk- und Richtfunkübertragungsstelle, die auch als Funkübertragungsstelle Höhbeck bezeichnet wird. Diese Anlage verfügt über zwei Antennenträger von 327 und 344 Meter Höhe, die beide als abgespannte Stahlfachwerkmasten ausgeführt sind. Beide Masten dienen zur Verbreitung von UKW- und TV-Programmen. Der 344 Meter hohe Sendemast , der die Bezeichnung 'Gartow 2' trägt, wurde 1977/78 erbaut, um zusammen mit den Richtfunkmast in Berlin-Frohnau erstmals eine störungsfreie Nachrichtenverbindung zwischen dem ehemaligen West-Berlin und der alten Bundesrepublik ohne Inanspruchnahme von Infrastruktur der damaligen DDR zu ermöglichen. Bis zur Inbetriebnahme dieser Anlage war dies nur mit Hilfe der störungsanfälligen Technik des Überhorizont-Richtfunk möglich.

Schnackenburg war bis zur Wiedervereinigung Deutschlands Standort der Kontrollstelle für den Transit- und Wechselverkehr der Binnenschiffahrt auf der Elbe.

Es besteht auch ein gemeindefreies Gebiet nahe der Gemeinde Gartow.

Geschichte

Schon in der jüngeren Steinzeit (4000-2000 v. Chr.) haben Menschen im Gartower Raum gesiedelt, worauf aufgefundene Steinbeile und Steinäxte hinweisen. Weitere Funde aus der Bronzezeit und Eisenzeit belegen eine über Jahrtausende andauernde Siedlungstätigkeit.

Um 800 geriet das Gartower Gebiet in kriegerische Auseinandersetzung zwischen Franken , Slawen und Sachsen und wurde dann vom Frankenkaiser "Karl der Große" unterworfen.

Im frühen Mittelalter wohnten hier Deutsche und aus dem Osten zugewanderte Wenden friedlich miteinander.

Obwohl die Stadt Schnackenburg als Zollstätte eine größere Bedeutung als Gartow erlangte, so befand sich vermutlich schon seit 1225 in Gartow eine "Sperrburg" gegen slawische Bestrebungen, hier Einfluss zu nehmen, In jenem Jahr wurde auch erstmals urkundlich ein Conrad von Gartow genannt. Dieses lässt den nahe liegenden Schluss zu, dass ein Ort Gartow damals existiert haben kann.

Die Herren von Gartow waren mit etlichen Besitzungen begütert, die im engeren und weiteren Umkreis von Gartow lagen. Die ehemalige Burg Gartow bestand aus Vor- und Hauptburg und war mit einem Wassergraben umgeben.

Damals lag Gartow sowie mehrere umliegenden Orte im Einflussbereich der Markgrafschaft Brandenburg. Aber auch das Fürstentum Lüneburg erhob Anspruch auf dieses Gebiet, doch keine der beiden Lehnsmächte konnte verhindern, dass es im Jahre 1360 an den Johanniterorden verkauft wurde. Als der Orden 1483 Gartow an die Dannenberger Ritter v. Bülow verkaufte, machte Brandenburg erneut Ansprüche geltend. Mehr als ein Jahrhundert lang gelang es den v. Bülows, die einander widerstreitenden Lehnsinteressen des welfischen und askanischen Fürstenhauses zu ihren eigenen Gunsten zu nutzen und durch geschickte Kauf- und Pfandpolitik ihr Besitztum abzurunden. Aber auf Dauer konnten sie es nicht halten.

Andreas Gottlieb v. Bernstorff kaufte 1694 den stark verfallenen und vernachlässigten Bülowschen Besitz, nachdem er als Minister des Braunschweigisch-Lüneburgischen Fürsten den ehemaligen Verzicht des Hauses Brandenburg auf jegliche Ansprüche durchgesetzt hatte. Er führte den Ort Gartow zu wirtschaftlicher Blüte und damit den ganzen umgebenden ländlichen Raum, der sich zunehmend mehr nach Gartow orientierte.

1721 und 1764 wurde Gartow von Großbränden heimgesucht. Nach dem ersten Großbrand 1721 wird Gartow völlig umgestaltet. 1724 wird die St. Georg Kirche im Barockstil gebaut, 1710 bis 1727 das Gartower Schloß neu aufgebaut.

Verwaltungspolitisch konnte v. Bernstorff 1720 die Schaffung eines so genannten "Geschlossenen Adeligen Gerichts Gartow" erreichen. Die Verwaltung und Rechtsprechung über Gartow und 24 Dörfer erfolgte von Gartow aus, wo die Familie v. Bernstorff den Landesgesetzen gemäß aller Verwaltungsaufgaben erledigen ließ. Zuvor wurden die Dörfer Holtorf, Kapern und Gummern an das Kurfürstentum Hannover abgetreten und der Verwaltung des "Geschlossenen Gerichts Gartow" unterstellt.

Im Gefolge von politischen Entscheidungen wurde 1850 die Trennung von Verwaltung und Justiz vorgenommen und gleichzeitig eine neue Amtsordnung verkündet, wonach alle bisherigen Adeligen Gerichte aufgelöst werden mußten, also auch das von Gartow. Am 15.07.1850 wurde nun ein neues Amt Gartow gegründet. Das ehemalige Amt Schnackenburg hatte aufgehört zu existieren.

Mit dieser Veränderung verschlechterten sich die Einflussmöglichkeiten der Familie Bernstorff erheblich. Hinzu kam noch die seit 1831 gesetzlich betriebene Loslösung von Verpflichtungen gegenüber dem Haus Gartow. Als Einnahmequelle verblieben nur die eigenen Land- und Forstwirtschaft

Das Amt Gartow ist im Zuge weitere Verwaltungsformen 1872 in das Amt Lüchow , welches später in Kreis Lüchow umbenannt wurde, integriert worden und bestand nun endgültig nicht mehr.

Im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform 1972 wurde die Samtgemeinde Gartow gebildet. Die Mitgliedsgemeinden Gartow, Gorleben, Höhbeck, Prezelle und Stadt Schnackenburg sind aus ehemals 16 selbständigen Gemeinden hervorgegangen.

Von 1945 bis 1989 ist der Raum Gartow „ Zonenrandbezirk “.

1975 vernichtet ein verheerender Waldbrand über 5000 ha des Gartower Forsts. Auf Teilen des abgebrannten Waldes entsteht die "Nemitzer Heide".

1975 beginnen die ersten Baumaßnahmen des Gartower Sees. Heute beträgt die Fläche der Samtgemeinde Gartow 184,76 km², welche von ca. 4100 Einwohnern bevölkert wird. Pro Jahr werden in der Samtgemeinde Gartow ca. 175.000 Übernachtungen registriert, was einer Menschenmenge im Bereich der zwölffachen Einwohnerzahl entspricht.

Die Samtgemeinde Gartow grenzt westlich an die Samtgemeinden Dannenberg und Lüchow und im übrigen an die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Gartow gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Lüneburg, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Von außergewöhnlicher Bedeutung ist die Orgel in der St.-Georg-Kirche , gebaut 1740 von Johann Matthias Hagelstein . Hagelstein hat in Gartow sein einziges Instrument erbaut. Er war Zeitgenosse von Johann Sebastian Bach. Die Orgel ist im Originalzustand erhalten und hat einen sehr eigentümlichen Klang .

Seit der Bauzeit wurden verschiedentlich Reparaturen zum Erhalt der Orgel, aber auch den Charakter des Werkes verändernde Eingriffe vorgenommen. Letztere konnten aufgrund der im gräflichen und kirchlichen Archiv nahezu lückenlos nachweisbaren Arbeiten anlässlich der Restaurierung durch Fa. Hillebrand im Jahre 1991 weitestgehend auf einen belegbaren Ursprungszustand zurückgeführt werden.

Durch die prachtvolle Wiederherstellung der Hagelstein–Orgel haben die Gartower Kirchengemeinde und ihre Besucher einen Schatz wiedererhalten, und auch die gesamte Orgellandschaft im Hannoverschen Wendland hat beträchtlich gewonnen.“

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gartow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Gartow verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de